Okzitanien
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Okzitanien (okzitanisch Occitània) wird das südliche, romanisch geprägte Drittel Frankreichs genannt, auf Grund der Bejahungsformel "òc" (Langue d'Oc). Im Gegensatz dazu wird der Norden als Bereich der Langues d’oïl bezeichnet.
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[Bearbeiten] Allgemeines
Zwar gab es nie eine politische Einheit Okzitaniens, jedoch ist Okzitanisch eine eigenständige Sprache, dem Katalanischen ähnlich. Verstärkt bekennen sich die okzitanischen Städte und Dörfer in den letzten Jahren wieder zu ihrem historischen Erbe. So werden Orts- und Straßenschilder ähnlich wie in Irland wieder zweisprachig ausgeführt. Allgemein wird Okzitanien westlich der Rhone mit dem Land der Katharer gleichgesetzt.
Besonders bekannt waren die Trobadore, okzitanischen Minnesänger, und die religiöse Katharerbewegung im Mittelalter.
[Bearbeiten] Geschichte
Unter prähistorischen Gesichtspunkten ist das Gebiet in verschiedene Regionen unterteilt die ganz eigene Formen von megalithischen Zeugnissen hinterließen. Die meisten dürften der Chassey-Kultur zugehören. Es gibt zwei Regionen mit Statuenmenhiren (Languedoc, Rouergates) und acht Dolmengebiete (Aquitanien, Ardeche, Grand Causses, Languedoc, Minervois, Pays Basquue, Quercy und Roussillon).
Auch nach dem Ende des römischen Reiches hielt sich im Süden Galliens römische Kultur und römisches Bewusstsein. Die Städte wurden weiterhin von aristokratischen Familien, die oft direkt von römischen Senatoren abstammten regiert. Um das Jahr 800 entstand aus dem Lateinischen heraus die okzitanische Sprache. Sie wird in verschiedenen Dialekten wie Provenzalisch oder Gasconisch gesprochen.
In drei Kreuzzügen (beginnend im Jahre 1209 endend 1279) wurde der Süden vom Norden Frankreichs erobert und dessen Kultur dabei zerstört. Auch im zentralistisch orientierten Frankreich des 19. und 20. Jahrhunderts wurde lange eine eigenständige Identität unterdrückt. Etwa einer Million Menschen in der Südhälfte Frankreichs sprechen ozitanisch. Rund 78.000 Schüler lernen Okzitanisch in acht Akademien von Nizza bis Toulouse und Clermont-Ferrand.[1]
[Bearbeiten] Kolonien
Zwar nicht wirklich im heutigen Sinne einer Kolonie, jedoch mit dem Effekt einer Migration von Okzitaniern in diese Enklave, gründete Graf Raimund von Toulouse im Jahr 1102 in Folge der Kreuzzüge die Grafschaft Tripolis nördlich von Jerusalem.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Basler Zeitung: Zehntausende demonstrierten für okzitanische Sprache 17. März 2007
[Bearbeiten] Weblinks
- Okzitanien - Eine europäische Region
- Deutsche Seite über die Katharer
- Tänze und traditionelle Musik, in der Grafschaft von Nizza (Frankreich) (englisch, französisch und occitan langages).