Paul Hörbiger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Hörbiger (* 29. April 1894 in Budapest; † 5. März 1981 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Biographie
Paul Hörbiger wuchs als Sohn des Ingenieurs Hanns Hörbiger und seiner Ehefrau Leopoldine im Kaiserreich Österreich-Ungarn auf. Nach der Matura am Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal diente Hörbiger freiwillig im Ersten Weltkrieg in einem Gebirgsartillerie-Regiment und wurde bis zum Oberleutnant befördert.
Danach absolvierte er eine Schauspielschule und begann seine Karriere beim Stadttheater Reichenberg in Böhmen und beim Deutschen Theater in Prag. Mit einem Engagement am Deutschen Theater Berlin von Max Reinhardt (1926 bis 1940) schaffte Hörbiger den großen Durchbruch. In den 1930er-Jahren wurde Paul Hörbiger mit Tonfilmen zu einem der populärsten deutschsprachigen Schauspieler. In seinen Rollen verkörperte er den Typus eines herzensgütigen Menschen mit viel Lebenslust, in Hans Moser fand Hörbiger einen kongenialen Partner. Ab dem Jahr 1940 war Paul Hörbiger im Ensemble des Wiener Burgtheaters zu sehen. Daneben spielte er in zahlreichen TV-Filmen. 1943 trat er bei den Salzburger Festspielen als Papageno mit Gusti Huber als Partnerin in Mozarts Die Zauberflöte auf.
1936 gründete er mit E. W. Emo und dem österreichischen Konsul Karl Künzel in Berlin die Algefa-Film. Seit 1943 war er in der Widerstandsbewegung tätig, weshalb er 1945 auch verhaftet und zum Tode verurteilt wurde. Die BBC meldete sogar seinen Tod.
Nach dem Krieg konnte Paul Hörbiger seine Schauspielkarriere fortsetzen und war besonders in den 1950er Jahre sehr erfolgreich. Zu seinen bekanntesten Filmen in dieser Zeit gehören unter anderem The Third Man - Der dritte Mann, Hallo Dienstmann, Der Raub der Sabinerinnen, Mädchenjahre einer Königin, Die Deutschmeister und Charleys Tante.
Seit Mitte der 1960er Jahre widmete sich Paul Hörbiger immer mehr dem Theater, da seine Filmrollen ihn nur noch auf die Rolle des gemütlichen Wieners festlegten.
1980 fand Hörbigers letzte Premiere am Burgtheater statt: Komödie der Eitelkeit von Elias Canetti (Regie Hans Hollmann). Hörbiger trug darin noch einmal die typische Kappe des Wiener Dienstmanns, wie schon zuvor in Franz Antels Film Hallo Dienstmann.
[Bearbeiten] Die Schauspielerfamilie
Paul Hörbiger war der Sohn von Hanns Hörbiger, dem Begründer der Welteislehre, der Bruder von Attila Hörbiger und der Onkel von Elisabeth Orth, Christiane Hörbiger und Maresa Hörbiger. Er war seit 1921 verheiratet mit der Schauspielerin Josepha „Pippa“ Gettke. Seine Kinder waren Christl (*17. März 1922), Hansi (* 1926, †16. März 1929), Monika (*5. Mai 1930, die Mutter von Christian Tramitz) und Thomas Hörbiger, der ebenfalls Schauspieler wurde und Vater von Mavie Hörbiger ist.
[Bearbeiten] Filme (Auswahl)

Im Laufe seines Lebens wirkte Paul Hörbiger in über 250 Filmen mit.
- Schmutziges Geld, 1928
- Spione, 1928
- Der unsterbliche Lump, 1930
- Zwei Herzen im Dreivierteltakt, 1930
- Der Kongress tanzt, 1931
- Kaiserwalzer, 1933
- Liebelei, 1933
- Ich heirate meine Frau, 1934
- Fiakerlied, 1936
- Peter im Schnee, 1937
- Prinzessin Sissy, 1939
- Wiener G'schichten, 1940
- Wunschkonzert, 1940
- Wir bitten zum Tanz, 1941
- Die große Liebe, 1942
- Schrammeln, 1944
- Der Hofrat Geiger, 1947
- Die Frauen des Herrn S., 1948
- Der dritte Mann, 1949
- Schwarzwaldmädel, 1950
- Der alte Sünder, 1951
- Hallo Dienstmann, 1952
- 1. April 2000, 1952
- Die Rose von Stambul, 1953
- Der Raub der Sabinerinnen, 1954
- Mädchenjahre einer Königin, 1954
- Bruder Martin, 1954
- Die Deutschmeister, 1955
- Lumpazivagabundus, 1956
- Charleys Tante, 1956
- Ober, zahlen, 1957
- Hallo Taxi, 1958
- Sebastian Kneipp - der Wasserdoktor, 1958
- Ferien vom Ich, D 1963
- ``( Schützenliesel ) D 1954
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Staatsschauspieler (1942)
- Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1964)
- Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien (1964)
- Kammerschauspieler (1969)
- Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film (1969)
- Girardi-Ring (1972)
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (1974)
- Ehrenring der Stadt Wien (1974)
- Goldene Kamera (1977)
- Nestroy-Ring (1980)
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Horowitz: Paul Hörbiger : Lebensbilder, Wien : Jugend und Volk, 1993, ISBN 3224176938
- Herwig Würtz: Paul Hörbiger, Hans Moser : zwei Wiener Schauspiel-Legenden, Stadt Wien, 1994
- Paul Hörbiger: Ich hab für euch gespielt. Erinnerungen, aufgezeichnet von Georg Markus. Herbig Verlag, 2001, ISBN 3776610018
- Georg Markus: Die Hörbigers. Biografie einer Familie. Amalthea Verlag, 2006. ISBN 3-850-02565-9
[Bearbeiten] Weblinks
- Who is who
- Literatur von und über Paul Hörbiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Paul Hörbiger im Österreich-Lexikon von aeiou
- Paul Hörbiger in der Internet Movie Database
- Fotos von Paul Hörbiger
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hörbiger, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 29. April 1894 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 5. März 1981 |
STERBEORT | Wien |