Pfälzischer Jakobsweg
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Der Pfälzische Jakobsweg ist ein historischer Pilgerweg und der pfälzische Abschnitt eines der europäischen Jakobswege, die in die nordwestspanische Wallfahrtsstadt Santiago de Compostela führen. Dort soll nach christlicher Überlieferung der Apostel Jakobus der Ältere (span. Santiago) begraben sein.
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[Bearbeiten] Routen
Zwei Routen innerhalb der Pfalz sind mittlerweile bekannt. Beide beginnen am Rhein in der Domstadt Speyer und enden in Hornbach (Landkreis Südwestpfalz). Sie wurden durch den Pfälzerwald-Verein markiert, eine Anbindung an die weiterführenden französischen Pilgerwege ist erfolgt.
[Bearbeiten] Nordroute
[Bearbeiten] Verlauf
Der ursprünglich bekannte Weg ist die Nordroute. Sie verläuft von Speyer aus, teilweise entlang des Speyerbachs, in westlicher Richtung durch die vorderpfälzische Rheinebene und tritt bei Neustadt an der Weinstraße durch den Gebirgszug der Haardt in den Pfälzer Wald ein. In diesem führt der Jakobsweg, nun generell am Speyerbach aufwärts, empor bis in die Gegend von dessen Quelle an der pfälzischen Hauptwasserscheide.
Von dort aus verlässt der Jakobsweg den Pfälzer Wald abwärts durch das Karlstal der Moosalb zum Gelterswoog hin. Über das Landstuhler Bruch und die saarpfälzische Niederung, wo er sich südwärts wendet, erreicht er am Westrand der Sickinger Höhe vorbei das Grab des heiligen Pirminius im ehemaligen Kloster Hornbach. Südlich davon überquert er schließlich die Grenze nach Frankreich.
[Bearbeiten] Stationen
Beginn am Speyerer Dom |
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Sickingenstadt Landstuhl |
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Schloss in Zweibrücken |
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Statue des heiligen Pirminius |
[Bearbeiten] Südroute
[Bearbeiten] Verlauf
Inzwischen wurde auch eine Südroute nachgewiesen. Diese Verzweigung verläuft durch den südlichen Pfälzer Wald, den Wasgau. Der Weg führt von Speyer aus zunächst nach Süden, am Rhein aufwärts, bis zur Mündung des Klingbachs. Diesem folgt er durch die südpfälzische Rheinebene westwärts.
Der anschließende Bogen nach Norden über Landau (Stationen mit * markiert) bedeutet einen erheblichen Umweg (26 statt 13 km) und ist daher wohl nicht authentisch. Für einen früheren Fußwanderer wäre es nämlich logisch gewesen, von Herxheim aus weiter am Klingbach entlang die direkte Verbindung zum Pfälzer Wald bei Klingenmünster zu nehmen und sich so drei Stunden Extramarsch zu ersparen.
Anschließend wird - zunächst im Tal des Erlenbachs und dann entlang der französischen Grenze - in nordwestlicher Richtung der Wasgau durchquert und Hornbach von der Hackmesserseite her erreicht.
[Bearbeiten] Stationen
Berghausen und Mechtersheim, heute Ortsteile von Römerberg |
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Burg Landeck bei Klingenmünster |
Burg Berwartstein bei Erlenbach |
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[Bearbeiten] Literatur
- Susanne Rieß-Stumm (Red.), Bistumsarchiv Speyer (Hrsg.): Pfälzer Jakobswege, Wanderführer. Kuntz Verlag, Gleiszellen-Gleishorbach 2005, ISBN 3-933507-03-0
- Brigitte Lüger-Ludewig: Rendez-vous am Jakobsweg, Roman. Kuntz Verlag, Gleiszellen-Gleishorbach 2005, ISBN 3-933507-06-5, neue ISBN (ab 2007) 978-3-933507-06-8