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Germersheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Stadt Germersheim. Für den gleichnamigen Landkreis, siehe Landkreis Germersheim.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Germersheim
Germersheim
Deutschlandkarte, Position von Germersheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Germersheim
Koordinaten: Koordinaten: 49° 13′ N, 8° 22′ O49° 13′ N, 8° 22′ O
Höhe: 105 m ü. NN
Fläche: 21,40 km²
Einwohner: 20.906 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 977 Einwohner je km²
Postleitzahl: 76726
Vorwahl: 07274
Kfz-Kennzeichen: GER
Gemeindeschlüssel: 07 3 34 007
Stadtgliederung: 2 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kolpingplatz 3
76726 Germersheim
Webpräsenz:
Bürgermeister: Dieter Hänlein (CDU)
Lage der Stadt Germersheim im Landkreis Germersheim
Karte

Germersheim ['gɛrmərshaɪ̯m], Pfälzisch „Germersche    Aussprache ?/i, die Stadt des Flieders und der Nachtigall, ist eine Mittelstadt mit etwas mehr als 20.000 Einwohnern in Rheinland-Pfalz. Sie ist eine verbandsfreie Stadt sowie Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Historisch war sie insbesondere als Militärstadt bedeutsam.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Stadtplan von Germersheim

[Bearbeiten] Geographische Lage

Die Stadt liegt direkt am linken Rheinufer (in der Rheinebene), zwischen Ludwigshafen/Mannheim und Wörth am Rhein, ca. 15 km südlich von Speyer. Auf der anderen Rheinseite liegt Philippsburg. Die Gemarkung erstreckt sich auf die rechtsrheinische Insel Elisabethenwörth.

[Bearbeiten] Ausdehnung des Stadtgebietes

Im Gegensatz zu den meisten Gemeinden oder Städten, die an einem Grenzfluss liegen, ist die Stadtgebietsgrenze, die in diesem Fall auch die rheinland-pfälzische Grenze zu Baden-Württemberg ist, nicht in der Flussmitte, sondern erstreckt sich auf das rechtsrheinische Ufer. Das Gebiet reicht ungefähr von Süden ab Rheinkilometer 381,7 (nördlich der „Kümmelwiesen“) in einem linksgekrümmten Bogen bis zur Kreuzung der Bahnlinie nach Rheinsheim mit der heutigen B 35. Von dort verläuft die Grenze parallel zu den Bahngleisen an den Rhein zurück.

Ein kleines Gebiet der Stadt im Nordosten liegt auf dem Gelände der Gemeinde Lingenfeld.

[Bearbeiten] Historie der Stadtgrenzen

Bis zur Rheinbegradigung durch Johann Gottfried Tulla folgte der Grenzverlauf dem Rhein, das bedeutete die heute auf rechtsrheinischem Gebiet liegende Insel Elisabethenwörth gehörte zu Germersheim, die heute linksrheinische Insel Grün im Norden von Germersheim zu Baden.

Für den Bau von Vorwerken der Festung wurden weitere Flächen auf der rechten Rheinseite gekauft.

Bis zum 3. Dezember 1969 gehörte die Insel Elisabethenwörth sowie die für den Festungsbau erworbenen Flächen zu Germersheim. Die Grenze verlief dann im Norden über die B 35 hinweg bis ca. Rheinkilometer 386,5. An diesem Tag wurde die Insel Grün gegen ähnlich große Flächen der rechtsrheinischen Gebiete getauscht und so die heutigen Grenzen festgelegt.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Nachbargemeinden der Stadt Germersheim sind im Uhrzeigersinn gesehen (beginnend bei 12 Uhr) Lingenfeld, Rheinsheim (auf der anderen Rheinseite), Hördt, Rülzheim und Bellheim. Würde man Sondernheim als selbständige Gemeinde betrachten, wären es nur Lingenfeld, Rheinsheim, Sondernheim und Bellheim.

Nahegelegene größere Städte sind Speyer, Philippsburg, Karlsruhe, Wörth, Kandel und Landau.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Germersheim hat zwei Stadtteile: Zum einen die Stadt Germersheim selbst, zum anderen das sich im Süden anschließende Sondernheim, das 1972 eingemeindet wurde.

[Bearbeiten] Klima

Das Klima in Germersheim ist, wie in der gesamten Vorderpfalz und der angrenzenden Kurpfalz, relativ mild (warme Sommer, fast schneelose Winter). Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9 °C. Da die Stadt mitten im Rheingraben zwischen Pfälzer Wald und Odenwald liegt, regnet es relativ selten.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Antike

Zur Zeit der Eroberung Galliens durch Gaius Julius Caesar lebten in der Region Germersheim die Volksstämme der Triboker oder Wangionen. Nach der Eroberung bildet die Provinz Germania Superior mit dem Rhein die Grenze des römischen Reiches gegen Germanien. Später wurden noch kleinere Teile östlich des Rheins erobert und zur römischen Provinz Agri decumates. Nach dem immer mehr fränkische und alemannische Stämme diese Provinz bedrängten, wurde sie 275 / 276 aufgegeben und der Limes an den Rhein zurückverlegt. Die Römer errichten am Ort des heutigen Germersheim ein befestigtes Soldatenlager namens vicus Julius zur Sicherung dieser Grenze. Das Lager wurde bis ins 4. Jahrhundert unterhalten. Nachdem im Jahre 405 die Ostgoten in Italien eingefallen waren, wurde 406 die römischen Truppen aus der Pfalz abgezogen.

Germersheimer Wappenflagge (rechts) am Rheinufer
Germersheimer Wappenflagge (rechts) am Rheinufer

[Bearbeiten] Mittelalter

Kaiser Konrad II ließ am Hochufer des Rheins an der Stelle des heutigen Germersheim eine Burg bzw. Schloss errichten. Der Name Germersheim wird das erste Mal 1090 in der Sinsheimer Chronik als „Germaresheim“ („Heim des Speermächtigen“, wahrscheinlich eines berühmten germanischen Kriegers) urkundlich erwähnt. Der Ort erhielt am 18. August 1276 durch König Rudolf von Habsburg die Stadtrechte verliehen. Mit diesem Akt wurde die Geschichte der Stadt nachhaltig beeinflusst.

Der Text der Urkunde lautet in deutscher Übersetzung:

Rudolf, durch Gottes Gnade römischer König, allezeit Mehrer, an alle Getreuen des römischen Reiches, welche gegenwärtigen Brief lesen oder hören werden, zu ewigem Gedächtnis. Wenn Wir auch die erfreuliche Aufgabe haben, aller Getreuen des heiligen römischen Reiches Wohlfahrt, samt und sonders, zu fördern – wissen Wir ja, dass Wir vom König der Könige dazu berufen sind – so halten Wir doch für angemessen, jene mit einer reicheren Fülle von Huld und Gnade zu bedenken, welche, in Unseren gnädigen Schutz sich begebenden, das Verlangen tragen, unter Unserer Fittige Schirm sich zu bergen. Da wir nun bei Unserer Burg zu Germersheim eine neue Stadt als Platz für eine neue Ansiedlung anlegen lassen, so wollen wir allen, welche genannte Stadt bewohnen oder anderswoher in dieselbe ziehen, folgende Gunst Königlicher Freigiebigkeit gewähren, nämlich, dass alle Bürger und Insassen dieser Stadt die nämlichen Rechte, Freiheiten und Privilegien, womit nachweislich die Stadt Speyer von den römischen Kaisern und Königen, Unseren berühmten Vorgängern, begabt wurde, von Unserer Königlichen Huld empfangen und auf ewig geniessen sollen. Zum Gedächtnis an die von Uns verliehene Freiheit und zu deren ewig gültigen Bekräftigung haben Wir daher diesen Brief abfassen und mit Unserem Königlichen Insiegel versehen lassen. Gegeben zu Worms am 18. August, in der 8. Indiction, im Jahre des Herrn 1276, Unserer Regierung aber im dritten Jahre

(Zitiert nach Josef Probst, Geschichte der Stadt und Festung Germersheim, Speyer 1898, S. 6–8 aus www.verkehrsverein-germersheim.de)


Schon im Jahre 1325 verpfändete Kaiser Ludwig IV die Stadt an die Pfalzgrafen bey Rhein. Da die Stadt durch den Kaiser nicht ausgelöst wurde, fügte Pfalzgraf Rudolf II. der Blinde im Jahre 1329 Germersheim seinem Herrschaftsgebiet hinzu. Im 14. Jahrhundert wurde Germersheim Landvogtei, später Amts- und Oberamtsstadt. Der Orden der Serviten gründete 1298 ein Kloster, das er bis 1527 betrieb.

[Bearbeiten] Neuzeit

Nach den großen Katastrophen des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit, Pest und Dreißigjährigem Krieg, war die Bevölkerung auf wenige Familien geschrumpft. Weitere Zerstörungen erfuhr die Stadt im Rahmen des Französisch-Niederländischen Krieges durch französische Truppen unter Marschall Turenne im Jahre 1674, die auch das von Konrad II. errichtete Königsschloss zerstörten. Lediglich die Krypta und die Grundmauern der katholischen Kirche widerstanden dem Feuer. 1699 siedelten sich die Franziskaner in Germersheim an und blieben bis 1793.

Bei Germersheim fand am 5. Juli 1793 eine Schlacht des französischen Revolutionskrieges statt. Die österreichischen Truppen unter Feldmarschall Dagobert Sigmund von Wurmser schlugen dabei das französische Heer zurück und vereitelten damit den Entsatz von Mainz.

In den Jahren 1793 bis 1814 gehörte Germersheim zu Frankreich. Nach dem Ende der französischen Besetzung begannen die Überlegungen, Germersheim zur Festung auszubauen um weitere Angriffe Frankreichs abzuwehren (siehe Festung Germersheim). Ein Plan zum Bau einer Festung wurde bereits im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischer Seite gefasst, jedoch, da die Stadt nicht gehalten werden konnte, wieder verworfen, was an dieser Stelle mit den gleichen Plänen wiederbelebt wurde. Die Festung sollte eine der modernsten Festungen französischer Bauweise werden. Der Bau der Festung begann im Jahre 1831. In die Fluren rund um Germersheim wurden viele Kilometer Minengänge gegraben, die man noch heute bei Bauvorhaben finden kann. 1855 waren die Bauarbeiten an der eigentlichen Festung beendet, doch zog sich das Graben der Minengänge bis 1861 hin. Als der Bau schließlich beendet war, war die Festung bereits veraltet. Bei der Planung der Festung hatte niemand mit einer solch rasanten Entwicklung der Reichweiten und Durchschlagskraft von Geschützen gerechnet. Der einzige Effekt der Festung war, dass sie von nun an die Stadtentwicklung behinderte. Außerhalb der Festungsmauern durften keine Häuser und Fabriken errichtet werden und der Platz innerhalb war stark begrenzt. So entwickelte sich Germersheim zu einer fast reinen Garnisonsstadt, in der bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges das 17. Königlich Bayerische Infanterieregiment „Orff“ stationiert war.

Festung Germersheim
Festung Germersheim

1921/22 wurde die Festung, wie im Versailler Vertrag festgelegt, geschleift. Lediglich kleine Teile der eigentlichen Festungsanlage blieben erhalten. Bis 1930 die Siegermächte des ersten Weltkrieges ihre Besatzungstruppen aus Deutschland zurückzogen waren in Germersheim französische Truppen stationiert.

Die nationalistisch konservative Haltung der Bevölkerung zu Beginn der NS-Diktatur zeigt sich deutlich am Ausgang der Reichstagswahlen vom 5. März 1933. Hierbei erhielten im Landkreis Germersheim die NSDAP 43,5% und die BVP - Bayerische Volkspartei 40,5% der Stimmen. Die SPD belegte Rang 3 mit 10,3%. Nachdem die jüdische Bevölkerung schon 1925 mit weniger als 40 Personen nicht mal einen Anteil von 1% ausmachten, sank die Zahl während der NS-Diktatur weiter. Die 1838 eingeweihte Synagoge wurde 1938 verkauft und überlebte die Novemberpogrome 1938, lediglich einige Fenster wurden eingeworfen. Die letzten 6 Juden wurden 1940 deportiert.

Schon 1936 wurde Germersheim wieder Garnisonsstadt. Im Zweiten Weltkrieg waren Teile der Strafdivision 999 in Germersheim stationiert. Gerneralleutnant Hans von Sponeck, der gegen ausdrücklichen Befehl Hitlers im Winter 1941 seinen hoffnungslos unterlegenen Truppen den Rückzug befahl, wurde hier nach der Umwandlung seines Todesurteiles in Festungshaft genommen. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er, obwohl unbeteiligt, erschossen.

Auch nach dem zweiten Weltkrieg wurden wieder Truppen in Germersheim stationiert, zuerst amerikanische, später auch wieder deutsche Einheiten. In Germersheim gab es fünf Kasernen der Bundeswehr, vier davon wurden ausschließlich von Heereseinheiten genutzt. In der 1965 erbauten Hans-Graf-von-Sponeck-Kaserne waren ausschließlich Luftwaffeneinheiten (unter anderem der Stab des Luftwaffen-Ausbildungsregiments 4 und dessen 3. Luftwaffen-Ausbildungsbataillon mit zeitweise bis zu sechs Kompanien) untergebracht. Im 1980 errichteten Luftwaffendepot wurde eine Luftwaffen-Kraftfahrzeug-Transport-Staffel des 4. Luftwaffen-Versorgungsregimentes Mosbach-Neckarelz stationiert. Heute beherbergt Germersheim das III./LwAusbRgt mit dem Ausbildungszentrum Grundlagenausbildung der Luftwaffe, in dem Personal der Luftwaffe für Auslandseinsätze geschult wird.

Der Zusammenbruch des Warschauer Pakts führte zu einer merklichen Reduzierung der amerikanischen und deutschen Truppen in Deutschland und besonders in der Pfalz, welche auch Germersheim betraf.

Für Aufruhr sorgte das zweite britische Rockfestival vom 20. bis 22. Mai 1972: Erst nach Anlaufen des Kartenvorverkaufes erfuhren die Oberen der Stadt Germersheim von diesem Festival und verboten es umgehend. Jedoch setzte sich bald die Erkenntnis durch, dass der Massenansturm der Besucher nicht mehr zu bremsen wäre und die Durchführung des Festivals das kleinere Übel sei. Deshalb wurde das Verbot am 18. Mai 1972 aufgehoben, und das Festival konnte wie geplant durchgeführt werden. Über 70.000 Besucher hörten Bands wie: Pink Floyd, Status Quo, Spencer Davis Group, Uriah Heep, Kinks, Wind u. v. m.

[Bearbeiten] Religionen

Germersheim wurde 1556 von der Reformation ergriffen, womit auch das katholische Kloster geschlossen wurde und die Kirche in lutheranische Hände fiel, jedoch kam sie 1697 wieder in katholische Hände. Dazwischen kam es zu einigen Überschlagungen, wer die St. Jakobus Kirche benutzen durfte. Seither ist die Stadt traditionell eher römisch-katholisch bevölkert. Jedoch gibt es seit der Gastarbeiter-Einwanderungswelle in die Bundesrepublik, die in Germersheim in den 70er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts einsetzte, zunehmend auch andere Konfessionen, namentlich Protestantismus und Islam, während die Anzahl der Katholiken zwischen achttausend und neuntausend schwankt.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

1972 wurde das sich im Süden anschließende Sondernheim eingemeindet.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

  • 1925 – 3.308 (ohne Sondernheim)
  • 1933 – 3.735 (ohne Sondernheim)
  • 1939 – 5.858 (ohne Sondernheim)
  • 1994 - 15.876 (ohne Sondernheim)

(jeweils zum 31. Dezember)

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Germersheimer Stadtrat hat insgesamt 36 Mitglieder, davon sind (nach Wahlergebnis von 2004) sechzehn CDU-Mitglieder. Fünf gehören zur SPD, vier zu den Freien Wählern, jeweils drei zu den AKTIVEN und den Republikanern, jeweils zwei zur FDP und den Grünen und einer zu den IDEALEN. Der Rat wird alle fünf Jahre direkt gewählt, die nächste Wahl ist also 2009.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Amtierender Bürgermeister ist Dieter Hänlein. Er wurde am 23. September 2001 in der Stichwahl zwischen ihm und seinem Konkurrenten Gert Müller mit einer knappen Mehrheit von 55% gewählt, nachdem die erste Wahl am 9. September keine absolute Mehrheit ergab (43 % für ihn, 24,5 % für Gert Müller (FW), 12,5 % für Michael Mohr (SPD), 10 % für Martin Kraus (Ideale) und 9 % für drei weitere Kandidaten). Seine Beigeordneten sind Marcus Schaile (CDU) und Gert Müller (FW). Der Bürgermeister wird auf acht Jahre direkt gewählt.

Weitere Bürgermeister:

1956 bis 1981: Siegfried Jantzer

1981 bis 2001: Benno Heiter

[Bearbeiten] Wappen

Aussehen: Ein goldener goldbewehrter gekrönter Reichsadler auf blauem Grunde. (Kein offizieller Text!)
Bedeutung: Im Jahre 1276 wurde die Stadt durch Rudolf von Habsburg zur Freien Reichsstadt erhoben. Der Adler ist ein Symbol hierfür. Der Ursprung der Farben ist unbekannt, doch war es ursprünglich ein schwarzer Adler auf silber.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Seit dem Jahr 1963 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Tournus in Burgund, Frankreich. Seit dem Jahr 2005 besteht zudem eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Zalaszentgrót in Ungarn.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

  • Deutsches Straßenmuseum
  • Das Stadt- und Festungsmuseum Germersheim dokumentiert vor allem die Geschichte der Stadt Germersheim, aber auch die ehemalige Festung und Garnison. Neben der Geschichte des Militärs in Germersheim werden aber auch zivile Aktivitäten dargestellt, wie z. B. Ziegelindustrie, Rheinfischerei, Tabakverarbeitung, Schnapsbrennen, Schuhmacherei, Druckerei und Buchbinden, sowie Emailschilder-Fabrikation.
  • Die Gründung eines ökumenischen Kirchenmuseums ist beschlossen, jedoch noch nichts weiter bekannt (Quelle: Die Rheinpfalz vom 18. Januar 2006)

[Bearbeiten] Musik

Germersheim hat eine seit 1986 bestehende Musikschule, die auch ein Orchester stellt, das mit dem aus Speyer kooperiert. Weiterhin haben sowohl die evangelische als auch die katholische Pfarrgemeinde einen Kirchenchor und das Gymnasium stellt ebenfalls sowohl einen Schulchor als auch ein Schulorchester. Sondernheim besitzt außerdem einen Musikverein.

Vor allem bei städtischen Veranstaltungen wird die Germersheimer Stadtkapelle eingesetzt.

Germersheim ist auch die Geburtsstätte der deutsch-türkischen Hiphop-Gruppe Grup Tekkan, welche Anfang März 2006 nach der unfreiwilligen Verbreitung ihres selbsterstellten Musikvideos „Wo bist Du, mein Sonnenlicht?“ per Internet in ganz Deutschlands innerhalb weniger Tage berühmt wurden, jedoch inzwischen wieder in der Weite der Musikwelt untergetaucht sind.

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Festung Germersheim

Noch heute kann man Teile der alten Festung Germersheim besichtigen. Besonders zu erwähnen sind hier

  • der Festungspark „Fronte-Lamotte“
  • das Weißenburger Tor (heute inoffizielles Wahrzeichen der Stadt)
  • das Ludwigstor mit Stadt- und Festungsmuseum Germersheim
  • das Zeughaus mit dem Deutschen Straßenmuseum und der „Carnot’schen Mauer“
  • die Fronte Beckers mit Kultur- und Jugendzentrum Hufeisen sowie dem Skulpturengarten
  • die Seysselkaserne (heute Fachbereich für Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaften)
  • das Arrestgebäude

[Bearbeiten] Katholische Kirche St. Jakobus

Hauptartikel: St. Jakobus (Germersheim)

Die St.-Jakobus-Kirche wurde als Burgkapelle erstmals 1280 erwähnt, ist jedoch wahrscheinlich schon wesentlich älter. Sie war zweimal Kloster: 1298 bis 1556 von den Serviten und 1682 bis 1794 die Franziskaner. 1674 wurde sie mit der gesamten Stadt fast vollständig zerstört, jedoch zwischen 1682 und 1697 neu errichtet. Heute ist sie Sitz der katholischen Stadtpfarrei.

[Bearbeiten] Stadthaus

Das Stadthaus ist eines der ältesten noch bestehenden Gebäude der Stadt. Es wurde 1740 als Ersatz für das 1674 zerstörte Verwaltungsgebäude des Oberamtes Germersheim errichtet. 1792 verlor es seine Funktion. Ab 1815 war es Garnisonskommandantur, wurde jedoch 1892 zum Offizierskasino umfunktioniert. 1972 wurde es das Rathaus, behielt jedoch, wohl aus Unterscheidungsgründen zum Alten Rathaus den Namen Stadthaus.

[Bearbeiten] Parks

Zwischen Stadthalle und Grundschule befindet sich eine etwa 50 m × 50 m große als „Stadtgarten“ bezeichnete Wiese.

Die ehemalige Fronte Lamotte wurde, nachdem die Bundeswehr das Gelände freigegeben hat, zum „Festungspark Fronte Lamotte“.

Bereits in 70er Jahren wurde der sogenannte Ludwigspark (mit Rodelberg) am Ludwigstor angelegt.

Auf dem Weg zwischen Bahnhof und Stadtzentrum liegt der Schwanenweiher mit einer kleinen Insel. Der Schwanenweiher liegt ca. zwei Meter unter dem normalen Erdniveau.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Zu Pfingsten: Pfingstmarkt auf dem Messplatz
  • Im Frühjahr: Deutschlands größte Spezialradmesse Spezi.
  • Germersheimer Kultursommer (Juni/Juli) mit Open-Air Veranstaltungen im „Hufeisen“
  • 1. Wochenende im September: Strassenfest auf dem Kirchplatz
  • „Festungsfest“ (alle zwei Jahre – zuletzt 2005; nächstes 2007)

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Germersheim vor dem Umbau 2006
Bahnhof Germersheim vor dem Umbau 2006

[Bearbeiten] Verkehr

Die Stadt liegt am Kreuzungspunkt der Bundesstraßen B 9 (KranenburgLauterburg) und B 35. Die Bahnhöfe Germersheim und Sondernheim liegen an der Strecke SchifferstadtWörth am Rhein. Außerdem zweigen in Germersheim die Bruhrainbahn Richtung Bruchsal und früher die Untere Queichtalbahn Richtung Landau in der Pfalz ab. Seit 10. Dezember 2006 ist Germersheim Endpunkt der S-Bahn RheinNeckar aus Richtung Mannheim/Ludwigshafen. Die Stadt gehört sowohl dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar als auch dem Karlsruher Verkehrsverbund an.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

  • Auf der Insel Grün betreibt DaimlerChrysler mit dem Global Logistics Center das weltweit größte Lager der Automobilbranche
  • Germersheim ist Hauptsitz der nolte-Gruppe. Die Nolte-Möbel GmbH & Co. KG ist einer der bedeutendsten Hersteller von Schrank- und Schlafzimmerprogrammen. Auch ansässig ist die Nolte Holzwerkstoff GmbH & Co. KG.
  • Zweigwerk der Firma Heye-Glas
  • Produktionsstandort der Smurfit Europa Carton, Wellpappenwerk Germersheim
  • Zentralversand der Kosmetik-Firma Yves Rocher für Deutschland
  • Eines der ältesten (seit 1948) in Germersheim ansässigen Unternehmen sind die GUMASOL-Werke Dr. Mayer GmbH & Co. KG
  • Standort und Produktionsbetrieb des Betonflächenherstellers BTE Stelcon Deutschland GmbH

[Bearbeiten] Behörden

Als Sitz des Landkreises Germersheim beherbergt Germersheim das Landratsamt.

[Bearbeiten] Gerichte

Germersheim verfügt über das Amtsgericht Germersheim, das zum Landgerichtsbezirk Landau in der Pfalz und zum OLG-Bezirk Zweibrücken gehört.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

In Germersheim befindet sich der Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaften der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die Sonderschule Nardini-Schule, das Goethe-Gymnasium, die Berufsbildende Schule, die Eduard-Orth-Grundschule, die Geschwister-Scholl-Schule und die Richard-von-Weizsäcker-Realschule.

[Bearbeiten] Ämter

Gebäude des Finanzamtes
Gebäude des Finanzamtes

[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen

Das Sportzentrum Wrede ist das Stadion der Stadt, in dem die beiden (Amateur-)Fußballmannschaften der Stadt (Türkgücü Germersheim e. V. und FV Germersheim e. V.) ihre Heimspiele austragen. Ein weiteres reines Fußball-Gelände mit Clubhaus befindet sich in Sondernheim und ist die Heimat des örtlichen (Amateur-)Fußballvereins VfR Sondernheim. Weitere Sport und Freizeitmöglichkeiten sind u. a. Tennis, Schießsport, Naherholungsgebiet mit Baggerseen und Campingplätzen, Wassersport (Anlegestellen für Segelboote und Motorboote), Hundesportplatz sowie etliche Angebote der Turnerschaft 1863 Germersheim, welche zahlreiche Aktivitäten (auch für Schwangere, Kranke, Senioren und Neugeborene/Kleinkinder) anbietet.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

  • Anton Edlinger, deutscher Gerneral und Vorstand der Militär-Lokalkommission Germersheim (1819–1822)
  • Eduard von Weishaupt, bayerischer General und Achter des Völkerrechtes in Germersheim
  • Gottfried Schauss, deutscher Arzt
  • August Resser, Leiter der Lateinschule
  • Adam Disqué, deutscher Richter
  • Erhard Wündisch, deutscher Pfarrer
  • Otto von Bismarck, deutscher Staatsmann
  • Karl von Sauer, deutscher General
  • Eugen Sauer, deutscher Pfarrer
  • Karl Schmitt-Walter (* 23. Dezember 1900 in Germersheim, † 14. Januar 1985 in Kreuth), Bühnensänger
  • Eduard Orth (* 13. Oktober 1902 in Germersheim, † 31. März 1968), Politiker (CDU, MdB, MdL (Rheinland-Pfalz), Kultusminister des Landes Rheinland-Pfalz von 1956 bis 1967

Nachdem im Stadtrat von Germersheim 1898 bzw. 1899 die Frage, ob Joseph Probst der Titel des Ehrenbürgers verliehen werden soll, bereits zweimal ergebnislos vertagt worden war, verstarb dieser.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

[Bearbeiten] Literatur

  • Joseph Probst: Geschichte der Stadt und Festung Germersheim. 2. Auflage. Verlag der Buchhandlung Johann Richter, Pirmasens 1974, ISBN 3-920784-16-2. Anmerkung: Es gibt auch eine neuere Auflage dieses Buches.
  • Stadt Germersheim (Hrsg.): Germersheim – Beiträge zur Stadtgeschichte. Stadtverwaltung, Germersheim 1976.
  • Reinhold Klotz: Germersheim – Meine Heimatstadt. Germersheim, 1994.

[Bearbeiten] Weblinks

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