Reszel
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Reszel | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | ||
Landkreis: | Kętrzyn | ||
Fläche: | 3,81 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 54° 03' N, 21° 08' O54° 03' N, 21° 08' O | ||
Einwohner: | 5.216 (30. Juni 2005) | ||
Postleitzahl: | 11-440 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NKE |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | Kętrzyn–Lidzbark Warmiński | ||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Szczytno | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | ||
Fläche: | 178,71 km² | ||
Einwohner: | 8.476 (30. Juni 2005) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Zdzisław Szypulski | ||
Adresse: | Rynek 24 11-440 Reszel |
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Webpräsenz: | www.reszel.pl |
Reszel [ˈrɛʃɛl] ( anhören ?/i, deutsch Rößel) ist eine Stadt in der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren nordöstlich von Olsztyn an der Sajna.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
1241 wurde an der Stelle der heutigen Stadt, deren Name pruzzischer Herkunft ist, ein hölzerner Wachturm der Ritter des Deutschen Ordens errichtet. 1337 hatte sich bereits eine Ansiedlung um die Burg gebildet, die im gleichen Jahr das Stadtrecht erhielt. Die alte Burg wurde 1347 von den litauischen Großfürsten eingenommen und zerstört. 1350–1401 wurde die neue Ordensburg, das heute noch vorhandene Schloss, errichtet.
Seit 1353 war die Stadt Eigentum der Bischöfe von Ermland. 1373 bis 1401 wurde eine Stadtmauer mit Wehrtürmen errichtet. 1440 wurde die Stadt an den Deutschen Orden verpfändet. 66 Jahre später befand sich Rößel wieder unter ermländischer Obrigkeit und kam damit zu Polen, zum sogenannten Königlichen Preußen. 1520 übergab Sigismund I. die Burg an tschechische Söldner, die die Umgebung plünderten. 1520 bis 1521 während des Krieges gegen den letzten Großmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Hohenzollern, (den späteren Herzog Albrecht von Preußen) war Rößel ein Militärstützpunkt, aus welchem Angriffe gestartet wurden. Während des 16. Jahrhunderts entwickelte sich in Rößel das Handwerk, vor allem Rüstungen und Waffen wurden produziert. 1632 entstand in der Stadt ein Jesuitenkollegium, das zu Beginn 15 Schüler kostenlos unterrichtete. 1656 und 1704 wurde sie von den Schweden besetzt und war 1772 mit etwa 3.030 Einwohnern nach Braunsberg und Heilsberg die drittgrößte Stadt im Ermland, also größer als Allenstein (1770 Einwohner). Im selben Jahr, nach der ersten Teilung Polens, wurde Rößel zusammen mit dem gesamten Fürstbistum Ermland in die preußische Provinz Ostpreußen eingegliedert.
Im Jahre 1806 wurde die Stadt durch einen großen Brand zerstört, in dessen Folge sie fast ganz neu aufgebaut werden musste. Das Rathaus wurde 1815–1816 wieder errichtet. Von 1818 bis 1862 befand sich das Landratsamt des Landkreises Rößel in der Stadt, danach wurde es nach Bischofsburg verlegt und blieb dort bis 1945. Das Straßennetz wurde ab 1845 ausgebaut, Als zweitletzte Stadt Ostpreußens wurde Rößel 1908 an das Schienennetz angeschlossen. Im Jahre 1885 hatte Rößel 4627 Einwohner, 1939 zählte es über 5.000 überwiegend katholische Einwohner. Ende Januar 1945 besetzte die rote Armee Rößel ohne größere Kampfhandlungen. Es kam zu Ausschreitungen gegen die verbliebene Bevölkerung, doch blieb der Stadt im Gegensatz zu den meisten anderen Städten in Ostpreußen eine flächendeckende Zerstörung erspart.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Rößel mit dem südlichen Ostpreußen unter polnische Verwaltung, wurde in Reszel umbenannt und war von 1945 bis 1975 Sitz eines Kreises (1948: 2135 Einwohner), danach Stadtgemeinde in der Woiwodschaft Allenstein und seit 1999 ist sie wieder Sitz eines Kreises (Powiat). Etwa 250 Einwohner gehören dem Verband der deutschen Minderheit an.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- die Altstadt, die zu den am besten erhaltenen der Region zählt
- die Kirche der St. Peter und Pauli
- das Jesuitenkollegium (17. Jahrhundert, später erweitert)
- das Schloss, die 1350–1401 im Stil der Backsteingotik errichtete ehemalige Ordensburg, teilweise öffentlich zugänglich, teilweise Hotel
- das Rathaus (19. Jahrhundert)
- das Kloster (18. Jahrhundert)
- die Kirche Johannes des Täufers (18. Jahrhundert)
[Bearbeiten] Gemeinde
Zu Stadt- und Landgemeinde Reszel gehört u.a. der Ort Święta Lipka (Heiligelinde) mit der berühmten Wallfahrtskirche sowie das Dorf Bezławki.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Jemnice, Tschechien
- Raabs an der Thaya, Österreich
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Jodokus Willich (* 1501), Mediziner