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Sächsische Schweiz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Sächsische Schweiz ist der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges und liegt flussaufwärts von Dresden beiderseits der Elbe.

physische Karte der Sächsischen Schweiz
physische Karte der Sächsischen Schweiz
Blick auf die Elbe bei Rathen in der sächsischen Schweiz
Blick auf die Elbe bei Rathen in der sächsischen Schweiz
Die Bastei
Die Bastei

Östlich geht die Sächsische Schweiz in das Lausitzer Bergland und westlich ins Erzgebirge über. Der angrenzende tschechische Teil des Elbsandsteingebirges wird Böhmische Schweiz genannt. Die höchste Erhebung der Sächsischen Schweiz ist der Große Zschirnstein mit 562 m über NN.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Namensgebung

Der Name Sächsische Schweiz entstand im 18. Jahrhundert und soll auf die beiden Schweizer Künstler Adrian Zingg und Anton Graff zurückzuführen sein. Diese fühlten sich von der Landschaft an ihre Heimat, den Schweizer Jura, erinnert, in dem ähnliche Landschaftsformen zu finden sind. Zuvor wurde der sächsische Teil des Elbsandsteingebirges lediglich als Meißner Hochland oder Meißnisches Oberland bezeichnet. Populär wurde die Bezeichnung durch die Veröffentlichungen von Wilhelm Lebrecht Götzinger. In seinen Büchern beschrieb er die Sächsische Schweiz und machte die Bezeichnung einem weiten Publikum bekannt.

[Bearbeiten] Geologische Entstehung

Siehe Elbsandsteingebirge

[Bearbeiten] Bergformen

Der Lilienstein im letzten Sonnenlicht
Der Lilienstein im letzten Sonnenlicht

In der Regel sind zwei Bergformen zu unterscheiden. Als Steine werden zahlreiche Felsformationen des Elbsandsteingebirges in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz bezeichnet. Prominente Beispiele sind der Königstein, der Lilienstein, Gohrisch und Papststein. Die Bezeichnung erstreckt sich nicht auf die hügelartigen Kuppen aus vulkanischem Basalt oder granitischem Material des Grundgebirges wie die Waitzdorfer Höhe oder der Große Winterberg.

Die kretazischen Sandsteingebilde ragen aus den sogenannten Ebenheiten heraus, dem ehemaligen Niveau der Elbe und stellen ihrerseits Reste einer früheren Rumpffläche dar. Im Zuge der spättertiären Anhebung des Erzgebirges und des seitlichen Druckes vom Lausitzer Bergland zerbrach die Sandsteinplatte kreuzgitterartig, was bei gleichzeitig zunehmender Fließgeschwindigkeit der Elbe und rückschreitender Erosion in den Seitentälern, Angriffsmöglichkeiten und Leitbahnen für die zerstörerische Kraft des Wassers bot. Zunächst verbleiben die größeren Tafelberge (Lilienstein), oder bereits stark zerklüftete wie Zirkelstein, Kaiserkrone oder bereits bewaldet (Kohlbornstein), die sich bei weiterer erosiver Zerstörung in langgezogene Grate (Schrammsteine) bis hin zu einzelnen Felsnadeln (Torwächter) auflösen. Morphologisch härtere Schichtpartien, die der Erosion länger und erfolgreicher Widerstand leisten, bilden meist die oberste Schicht. Der Zusammenbruch erfolgt somit meist von unten her, bzw. von den Felsflanken.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Bastei um 1900
Die Bastei um 1900

Im Gebiet der Sächsischen Schweiz gibt es eine Reihe von Burganlagen, welche zum Schutz der Handelswege errichtet worden waren. Erhalten geblieben davon sind die Festung Königstein und Burg Hohnstein. Von anderen Anlagen sind nur spärliche Reste geblieben, so von der Kleinen Bastei oder der Burg auf dem Falkenstein (heute Klettergipfel). Einige der Burgen wurden auch als mittelalterliche Raubnester genutzt. Ursprünglich war dieses Gebiet slawisch besiedelt und kam erst im 15. Jahrhundert in ungefähr heutigen Grenzen unter sächsische Herrschaft.

Die touristische Erschließung begann im Wesentlichen erst im 19. Jahrhundert. Künstler der Romantik ließen sich von der wilden Schönheit der Felsen inspirieren, so der Maler Ludwig Richter oder der Komponist Carl Maria von Weber, der seine berühmte Oper Freischütz mit der Wolfsschluchtszene in der Nähe von Rathen ansiedelte.

[Bearbeiten] Nationalpark

Siehe Hauptartikel: Nationalpark Sächsische Schweiz

1990 wurde, noch vor der deutschen Einheit, der Nationalpark Sächsische Schweiz geschaffen, um den einzigartigen naturräumlichen Charakter des Gebirges zu schützen. Die 93 km² große Fläche umfasst zwei getrennte Regionen: Im Westen das Gebiet zwischen Stadt Wehlen und Prossen, im Osten das Gebiet zwischen den Schrammsteinen und der deutsch-tschechischen Grenze.

[Bearbeiten] Felsklettern

Klettergipfel bei Rathen
Klettergipfel bei Rathen

Siehe Hauptartikel: Klettergebiet Sächsische Schweiz

Die Landschaft der Sächsischen Schweiz ist geprägt durch viele Sandsteinfelsen. Dadurch hat sich das beliebte Freizeitvergnügen des Kletterns entwickelt. Geklettert wird nach den zu Beginn des 20. Jahrhunderts als weltweit erste ihrer Art entstandenen Sächsischen Regeln. Seile und Sicherungspunkte wie etwa Ringe dürfen nur zur Sicherung, nicht aber zur Fortbewegung verwendet werden. In anderen Klettergebieten verbreitete Hilfsmittel wie Magnesia, Klemmkeile oder Friends sind nicht erlaubt. Stattdessen werden Knoten- und Bandschlingen verwendet.

Bis auf wenige Ausnahmen ist Klettern an Massiven nicht erlaubt und generell nur an ausgewiesenen Klettergipfeln gestattet, von denen es über 1100 Stück gibt.

[Bearbeiten] Boofen

Die Übernachtung in einer Felshöhle, die so genannte Boofe bzw. das Freiübernachten überhaupt hat eine lange Tradition in der Sächsischen Schweiz. Viele Jugendliche fahren übers Wochenende in die Sächsische Schweiz, um zu boofen. Das Boofen ist heute nur noch an vom Nationalparkamt gekennzeichneten Plätzen erlaubt. Problematisch sind die wachsende Zahl der Boofer und das falsche Benehmen Einzelner (illegale Feuerstellen, Herausreißen von jungen Bäumen, Bodenerosion), das immer wieder zu Auseinandersetzungen führt. Viele boofen aus Freude am Naturerlebnis. Letztlich muss immer ein für Menschen und Natur gangbarer Kompromiss gefunden werden.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Der "Kuhstall"
Der "Kuhstall"
Die Basteibrücke bei Rathen
Die Basteibrücke bei Rathen

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Autorenkollektiv. Brockhaus Reisehandbuch Sächsische Schweiz - Osterzgebirge. Leipzig 1970.
  • Henning Böhme: Wanderungen im Elbsandsteingebirge. Bruckmann. München 1991.
  • Hans Brichzin: Wandern in der Sächsischen Schweiz. Dumont. Köln 2001.
  • Gerhard Engelmann: Im Süden der Barbariine. Werte der Deutschen Heimat Bd. 3. Akademie Verlag. Berlin 1960.
  • Norbert Forsch: Wanderführer Sächsische Schweiz. Deutscher Wanderverlag Dr. Mair & Schnabel & Co.. Stuttgart 1991.
  • Wilhelm Lebrecht Götzinger: Schandau und seine Umgebungen, oder Beschreibung der Sächsischen Schweiz. Begersche Buch- und Kunsthandlung. Dresden 1812.
  • Franz Hasse: Elbsandsteingebirge. Bergverlag Rother. 5. Aufl. 2004. ISBN 3763341919
  • Adolf Hanle (Hrsg.): Elbsandsteingebirge. Naturführer. Meyers Lexikonverlag. Mannheim 1992.
  • Heinz Klemm: Die Entdeckung der Sächsischen Schweiz. Sachsenverlag. Dresden 1953.
  • Hermann Lemme: Um Stolpen und Neustadt. Werte der deutschen Heimat Bd. 17. Akademie Verlag . Berlin 1970.
  • Alfred Meiche: Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz. Wilhelm Baensch Verlagsbuchhandlung. Dresden 1907. (Reprint Leipzig 1979)
  • Alfred Meiche: Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna. Dresden 1927.
  • Alfred Meiche: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete. Wilhelm Volkmann. Dresden 1929. (Reprint Berlin 1991)
  • Dietmar Möschner: Kirchen in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Bad Schandau 1999 (hrsg. vom Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.). ISBN 3-9806841-0-5
  • Dietmar Möschner: Museen und technische Denkmale in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Bad Schandau 2000 (hrsg. vom Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.). ISBN 3-9806841-1-3
  • Ferdinand Thal: Neuester kurzgefaßter und doch vollständiger Wegweiser durch die Sächsische Schweiz nebst einem Anhange: Anleitung zu einem Abstecher nach der Oberlausitz. Dresden 1846. (Reprint Halle 1991, ISBN 3-910147-13-5)
  • Horst Torke: Landkreis Sächsische Schweiz. Die Städte und Gemeinden zwischen Valtenberg und Oelsener Höhe in einem historischen Streifzug. Edition Lerchl. Meissen 1996.
  • Editha und Hermann Thomas: Sächsisch-Böhmische Schweiz. Neumann. Radebeul 1994.
  • Erich Tönspeterotto und Christoph Wendt: Sächsische Schweiz. Bildband Artcolor. Hamm 1994.
  • Richard Vogel. Gebiet Königstein. Werte der deutschen Heimat Bd. 1. Akademie Verlag.. Berlin 1957.
  • Roland H. Winkelhöfer: Der Quirl ohne Zweiffel. Eine Heimatkunde der 20 linkselbischen Tafelberge der Sächsischen Schweiz. ISBN 3-00-004380-2

[Bearbeiten] Panorama

Blick vom Hohburkersdorfer Rundblick: Panorama der Sächsischen und der Böhmischen Schweiz, zeigt von links Berge des Lausitzer Gebirges, unter anderem den Studenec (Kaltenberg); einige kleinere Berge bei Hohnstein sowie die Burg Hohnstein, das Polenztal, den Großen Winterberg (der höchste rechtselbische Berg der Sächsischen Schweiz), den Rosenberg, die Affensteine und die Schrammsteine, die Kaiserkrone und den Zirkelstein, die Zschirnsteine mit dem Kleinen und dem Großen Zschirnstein (der höchste Berg der Sächsischen Schweiz), dann der Papststein und der Gohrisch und dazwischen in der Ferne bei Ústí nad Labem der Buková hora mit seinem Fernsehturm. Im Vordergrund kann man den Kletterfelsen Lokomotive bei Rathen sehen. Am Horizont folgt nun der Hohe Schneeberg (der höchste Berg des Elbsandsteingebirges), davor der Lilienstein, weiter rechts die Bastei von hinten und darüber die Festung Königstein. Noch weiter rechts folgen der Rauenstein sowie die Bärensteine und der Ort Leupoldishain mit dem Gelände der Wismut. Am Horizont erstreckt sich der Kamm des Osterzgebirges und im Vordergrund Pirna-Sonnenstein.
Blick vom Hohburkersdorfer Rundblick: Panorama der Sächsischen und der Böhmischen Schweiz, zeigt von links Berge des Lausitzer Gebirges, unter anderem den Studenec (Kaltenberg); einige kleinere Berge bei Hohnstein sowie die Burg Hohnstein, das Polenztal, den Großen Winterberg (der höchste rechtselbische Berg der Sächsischen Schweiz), den Rosenberg, die Affensteine und die Schrammsteine, die Kaiserkrone und den Zirkelstein, die Zschirnsteine mit dem Kleinen und dem Großen Zschirnstein (der höchste Berg der Sächsischen Schweiz), dann der Papststein und der Gohrisch und dazwischen in der Ferne bei Ústí nad Labem der Buková hora mit seinem Fernsehturm. Im Vordergrund kann man den Kletterfelsen Lokomotive bei Rathen sehen. Am Horizont folgt nun der Hohe Schneeberg (der höchste Berg des Elbsandsteingebirges), davor der Lilienstein, weiter rechts die Bastei von hinten und darüber die Festung Königstein. Noch weiter rechts folgen der Rauenstein sowie die Bärensteine und der Ort Leupoldishain mit dem Gelände der Wismut. Am Horizont erstreckt sich der Kamm des Osterzgebirges und im Vordergrund Pirna-Sonnenstein.

[Bearbeiten] Weblinks

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