Sayn-Wittgenstein
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Die Familie Sayn-Wittgenstein ist ein rheinisches Adelsgeschlecht mit Stammsitz auf Burg Sayn bei Bendorf am Rhein. Heute ist die Familie in die drei Linien Berleburg, Hohenstein und Sayn unterteilt. Chef des Gesamthauses ist Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (*29. Oktober 1934)
Inhaltsverzeichnis
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[Bearbeiten] Geschichtlicher Überblick
[Bearbeiten] Grafen von Wittgenstein
Die Grafen von Wittgenstein waren ein Adelsgeschlecht, das in der Grafschaft Battenberg und Wittgenstein ansässig war. Mit Werner IV. starb das Geschlecht im 14. Jahrhundert in der männlichen Linie aus. Seine Schwester Adelheid heiratete Salentin von Sayn, der die Grafschaft Wittgenstein erbte.
- Werner I. (1170-1215), Graf von Wittgenstein und Battenberg
- Widekind I., Graf von Wittgenstein und Battenberg
- Siegfried I. (1238-1277), Graf von Wittgenstein, erbte die Teilgrafschaft Wittgenstein
- Siegfried II.
- Siegfried III. (1311-?)
- Werner IV. (1351-?)
- Adelheid (1357-1384), verheiratet mit Salentin von Sayn, der damit die Grafschaft Wittgenstein erbte und u.a. Graf zu Wittgenstein wurde
[Bearbeiten] Liste der Grafen von Sayn-Wittgenstein
[Bearbeiten] Erste Grafen von Sayn
Erstmals erwähnt wurde das Adelsgeschlecht 1139 mit den Grafen Eberhard und Heinrich I. von Sayn. Mit Eberhards Enkel Graf Heinrich III. starb die Familie 1246 aus.
- Eberhard (1139 - 1176)
- Heinrich I. (1176 - 1203), Sein Bruder Bruno war von 1205-1208 Erzbischof von Köln
- Eberhard II. (1176 - 1202)
- Heinrich II. (1177-1202)
- Heinrich III. (1202 - 1246)
[Bearbeiten] Zweite Grafen von Sayn aus dem Haus Sponheim
Graf Heinrichs III. Schwester Adelheid war mit Gottfried III. von Sponheim verheiratet. Beider Enkel Gottfried I. ist Stammvater einer zweiten Grafenfamilie Sayn. Unter seinen Söhnen fand eine Erbteilung statt: Johann I. erbte Sayn (Grafen von Sayn-Sayn) (seine Linie starb 1606 aus), sein Bruder Engelbert I. erbte Vallendar und aus mütterlichen Erbe Homburg (Grafen von Sayn-Homburg). Durch die ererbte Grafschaft Wittgenstein im heutigen Kreis Siegen-Wittgenstein nannte sich die Familie Sayn-Homburg ab 1361 Sayn-Wittgenstein.
- Adelheid (1247 - 1263), verheiratet mit Godfried III. (Graf von Sponheim)
- Johann I. (1263 - 1266), Graf von Sponheim, Graf von Sayn
- Gottfried I. (1266 - 1284)
[Bearbeiten] Grafen von Sayn-Sayn
- Johann I. (1284 - 1324)
- Johann II. (1324 - 1359)
- Johann III. (1359 - 1403)
- Gerhard I. (1403 - 1419)
- Theodor (1419 - 1452)
- Gerhard II. (1452 - 1493)
- Gerhard III. (1493 - 1506) gleichzeitig...
- Sebastian I. (1493 - 1498) gleichzeitig...
- Johann IV. (1498 - 1529)
- Johann V. (1529 - 1560) gleichzeitig...
- Sebastian II. (1529 - 1573) gleichzeitig...
- Adolph (1560 - 1568) gleichzeitig...
- Hermann (1560 - 1571) gleichzeitig...
- Heinrich IV. (1560 - 1606)
- Anna Elisabeth (1606 - 1608) verheiratet mit Graf Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein-Sayn (siehe unten)
[Bearbeiten] Grafen von Sayn-Wittgenstein bis 1605
- Engelbert I. Graf von Sayn-Homburg
- Salentin Graf von Sayn zu Wittgenstein (1354 - 1384)
- Johann (1384 - 1427)
- Georg (1427 - 1469)
- Eberhard (1469 - 1494)
- Wilhelm I. (1494 - 1568)
- Ludwig I. (1568 - 1607)
[Bearbeiten] Grafen von Sayn-Wittgenstein von 1605 bis 1806
Ludwig I. Graf zu Sayn-Wittgenstein vereinte die gesamte Grafschaft Wittgenstein noch unter seiner Führung. 1605 teilte er sein Erbe auf seine drei Söhne auf:
- Der älteste, Graf Georg erbte den nördlichen Teil der Grafschaft Wittgenstein mit dem Sitz in Berleburg. Er begründete die Linie der Grafen und Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg.
- Der zweite Sohn, Graf Ludwig II. erbte den südlichen Teil der Grafschaft Wittgenstein , mit dem Sitz in Wittgenstein (Laasphe). Er begründete die Linie der Grafen und Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, bzw. zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
- Der dritte Sohn, Graf Wilhelm III. war mit der Gräfin Anna Elisabeth von Sayn, Erbin der 1606 ausgestorbenen Linie Sayn-Sayn verheiratet. Er begründete 1605 die Linie der Grafen zu Sayn-Wittgenstein-Sayn mit Sitz in Sayn. Nach dem Tod seines Enkels Ludwig 1636 fiel der Besitz der Linie an dessen Schwestern und wurde von deren Nachkommen in die Grafschaften Sayn-Hachenburg und Sayn-Altenkirchen aufgeteilt.
[Bearbeiten] Sayn-Wittgenstein-Berleburg
seit 1792 Reichsfürsten
- Georg V. (1607 - 1631)
- Ludwig Casimir (1631 - 1643)
- Georg Wilhelm (1643 - 1684)
- Ludwig Franz (1684 - 1694)
- Hedwig Sophie (1694 - 1712)
- Casimir (1712 - 1741)
- Ludwig Ferdinand (1741 - 1773)
- Christian Heinrich (1773 - 1800) 1792 gefürstet
- Albrecht I.(1800 - 1806)
[Bearbeiten] Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein bzw. Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
seit 1801 Reichsfürsten
- Ludwig II. (1607 - 1634), Graf zu Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein
- Johann VIII. (1634 - 1657), Graf zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
- Gustav Otto (1657 - 1701)
- Henrich Albrecht (1701 - 1723)
- August David (1723 - 1735)
- Friedrich I. (1735 - 1756)
- Johann Ludwig (1756 - 1796)
- Friedrich II. (1796 - 1806) 1801 gefürstet
[Bearbeiten] Sayn-Wittgenstein-Sayn
- Wilhelm III. (1607 - 1623) verheiratet mit Gräfin Anna Elisabeth von Sayn (siehe oben)
- Ernst (1623-1632)
- Ludwig (1632-1636)
- Ernestine (Schwester Ludwigs), verheiratet mit Salentin Graf von Manderscheid-Blankenheim, Grafen von Sayn-Hachenburg
- Johannette (Schwester Ludwigs), verheiratet mit Johann Landgraf von Hessen-Braubach, Grafen von Sayn-Altenkirchen
Die Linie selbst starb 5 Generationen später, im Jahr 1846 mit Graf Gustaf zu Sayn-Wittgenstein-Sayn aus.
Ein Ast der Linie Sayn-Wittgenstein-Berleburg die Grafen von Sayn-Wittgenstein-Ludwigsburg begründete 1861 die Linie der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (seit 1834 Fürsten des Königreiches Preußen).
- Ludwig Franz II. (1694 - 1750)
- Christian Ludwig Casimir (1750 - 1797)
- Ludwig Adolph Peter (1797 - 1806)
[Bearbeiten] Nicht-adelige Träger des Namens "Fürst von Sayn-Wittgenstein"
Seit der Weimarer Reichsverfassung tragen alle deutschen Familienangehörigen den bürgerlich-rechtlichen Familiennamen "Prinz bzw. Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-...". Personen, bei denen anstelle des „zu“ ein „von“ im Namen steht, gehören nicht zu diesem Adelsgeschlecht. Auch Firmen, die den Namensbestandteil "Fürst von Sayn-Wittgenstein" nutzen, wurden von adoptierten Namensträgern oder deren Ehepartnern gegründet und stehen in keinem Zusammenhang mit den ehemals Fürstlichen Häusern Sayn-Wittgenstein. Sie sind vornehmlich im Immobilien- oder Vermögensverwaltungsbereich tätig, aber auch als Auktionshändler, Weinhändler und Internetdienstleister.
[Bearbeiten] Literatur
- Johannes Burkardt und Ulf Lückel: Das Fürstliche Haus zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Werl ³2006 [= Deutsche Fürstenhäuser, Bd. 17].
- Ulf Lückel und Andreas Kroh: Das Fürstliche Haus zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein. Werl ²2004 [= Deutsche Fürstenhäuser, Bd. 11].
- Ludwig Tavernier: Das Fürstliche Haus Sayn-Wittgenstein-Sayn. Werl ²2005 [= Deutsche Fürstenhäuser, Bd. 6].
- Wolf-Dieter Müller-Jahncke & Franz-Eugen Volz: Die Münzen und Medaillen der gräflichen Häuser Sayn. Frankfurt am Main 1975.
Siehe auch: Adel, Genealogisches Handbuch des Adels