Schifferstadt
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Pfalz-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 23′ N, 8° 23′ O49° 23′ N, 8° 23′ O | |
Höhe: | 104 m ü. NN | |
Fläche: | 28,04 km² | |
Einwohner: | 19.587 (1. Jan. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 699 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 67105 (alt: 6707) | |
Vorwahl: | 06235 | |
Kfz-Kennzeichen: | RP (bis 31. Aug. 2005: LU) | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 38 025 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 2 67105 Schifferstadt |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Klaus Sattel (FWG) | |
Lage der Stadt Schifferstadt im Rhein-Pfalz-Kreis | ||
Schifferstadt ist eine verbandsfreie Stadt im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Die Stadt liegt im Städtedreieck Speyer - Neustadt an der Weinstraße - Ludwigshafen und ist Teil der Metropolregion Rhein-Neckar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Schifferstadt entstand durch den Bau eines fränkischen Königshofes und wurde 868 als Sciffestad erstmalig urkundlich erwähnt. Über einen langen Zeitraum existierten nebeneinander die Gemeinden Klein-Schifferstadt (die heutige Langgasse im Nordwesten des Ortes) und Groß-Schifferstadt, die allerdings erst im 14. Jahrhundert namentlich unterschieden wurden. 1035 vergab Kaiser Konrad II. Groß-Schifferstadt als Lehen an das Kloster Limburg, Klein-Schifferstadt verblieb im Besitz der Salier. 1065 wurde Schifferstadt zusammen mit der Abtei Limburg durch Kaiser Heinrich IV. an das Hochstift Speyer übergeben, in dessen Besitz es bis 1797 blieb.
Klein-Schifferstadt dagegen wurde 1331 als Teil der Landvogtei Speyergau an die Pfalzgrafschaft bei Rhein (später Kurpfalz) verpfändet, in deren Besitz es bis 1708 verblieb. Dennoch wurde vom Kloster Limburg eine Mitherrschaft auf Klein-Schifferstadt ausgeübt, die auch nach der Aufhebung der Abtei Limburg und der Einführung des calvinistischen Glaubens im Jahre 1574 durch den Limburger Stiftsschaffner fortgeführt wurde. 1708 trat die Kurpfalz alle Rechte an Klein-Schifferstadt dem Hochstift Speyer ab, wodurch Groß- und Klein-Schifferstadt vereinigt wurden, ein Schritt, der wegen der engen Nachbarschaft der Orte nahelag.
Speyer, und damit auch Schifferstadt, wurde während der französischen Besatzung ab 1797 der französischen Republik angegliedert und kam danach unter bayerische Verwaltung. 1817 erhielt Schifferstadt das Recht zur Selbstverwaltung und gehörte bis 1946 zu Bayern, danach zum Landkreis Speyer im neu geschaffenen Bundesland Rheinland-Pfalz. Am 1. Oktober 1950 erhielt Schifferstadt das Stadtrecht. 1969 wurde der Landkreis Speyer aufgelöst und dem Landkreis Ludwigshafen, heute Rhein-Pfalz-Kreis, zugeschlagen.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 32 Mitgliedern. Vorsitzender ist der Bürgermeister. Seit der Wahl 2004 setzt sich der Rat wie folgt zusammen:
- CDU 36,3% (-17,8) - 12 Sitze (-6)
- FWG 33,9% (+23,1) - 11 Sitze (+7)
- SPD 14,1% (-8,1) - 4 Sitze (-3)
- GRÜNE 7,7% (+1,8) - 2 Sitze (=)
- REP 5,0% (+0,5) - 2 Sitze (+1)
- FDP 3,2% (+0,7) - 1 Sitz (+1)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Jahre 1835 wurde bei Schifferstadt der Goldene Hut entdeckt. Heute wird dieses bedeutende Fundstück aus der europäischen Bronzezeit im Historischen Museum Speyer ausgestellt.
[Bearbeiten] Bauwerke
Die Katholische Pfarrkirche St. Jakobus (Kirchenstraße 14) wurde bereits 1101 für diese Stelle erwähnt, die heutige Kirche wurde 1854 – 1860 als dreischiffige Basilika im neuromanischen Stil aus Sandstein erbaut. Diese Kirche, größtes Bauwerk im Zentrum Schifferstadts, ist ein typisches Beispiel der frühen Schaffensperiode des Architekten August von Voit.
Die Katholische Pfarrkirche St. Laurentius (Jägerstraße 14) wurde 1928 – 1929 im Zuge der Erweiterung Schifferstadts nach Süden erbaut. Der geometrisch bestimmte Bau mit dem spitzen Turm und dem den Innenraum dominierenden spitzbogigen, hölzernen Tonnengewölbe ist ein Werk des Architekten Albert Bosslet.
Die Katholische Pfarrkirche Herz – Jesu (Salierstraße 104) wurde 1960 – 1961 erbaut. Das Gelöbnis von Pfarrer P.M. Weiman, der während des Zweiten Weltkrieges als Pfarrer der Gemeinde St. Jakobus gelobte eine Kirche zum heiligsten Herzen Jesu zu errichten, wenn Schifferstadt von großen Kriegsschäden verschont bliebe, wurde erfüllt. Die Pfarrkirche wurde 1961 quasi „ins freie Feld gebaut“ und ist heute Mittelpunkt der Gemeinde. Unter der Leitung des Architekten Oberbaurat W. Schulte wurde für den kreuzförmigen Bau der Kirche (der Altar steht im geometrischen Zentrum der Kirchenschiffe) ein Tragegerippe aus Sichtbeton gegossen und die Wände gemauert. Die Weihe erfolgte durch Bischof Dr. Isidor Markus Emanuel am 22. Oktober 1961.
Im ehemaligen Klein-Schifferstadt wurde erstmals 1501 am Standort der Protestantischen Pfarrkirche (Martin-Luther-Kirche, Langgasse 56) eine Kirche erwähnt. Die heutige kleindimensionierte, flachgedeckte Kirche wurde um 1660 erbaut.
Eine weitere Protestantische Pfarrkirche (Gustav-Adolf-Kirche, Lillengasse 99) mit einem einfachen hausartigen Bau und einem freistehenden Turm wurde 1953/1954 erbaut.
Im Osten des Ortes steht an der Straßengabelung Mannheimer Straße/Friedhofstraße eine Katholische Kapelle, eine ehemalige Flurkapelle aus dem Jahre 1837.
[Bearbeiten] Sport
Der VfK Schifferstadt ist mehrmaliger deutscher Mannschaftsmeister im Ringen. Hinzu kommt eine Vielzahl von Einzeltiteln, die Schifferstadter Ringer gewinnen konnten. Alleine Wilfried Dietrich wurde 23 Mal Deutscher Einzel-Meister und 1960 Olympiasieger während seiner Zeit beim VfK.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Schifferstadt ist durch die A 61 (Koblenz - Ludwigshafen - Dreieck Hockenheim) im Westen der Stadt an das überregionale Straßennetz angebunden. Im Osten verläuft die autobahnähnlich ausgebaute B 9.
Außerdem ist Schifferstadt hervorragend an die S-Bahn RheinNeckar angebunden. Am Bahnhof Schifferstadt gabeln die Linien S 1/2 sowie S 3/4. Nach Ludwigshafen und an den Mannheimer Hauptbahnhof bestehen insgesamt vier Verbindungen pro Stunde, in Richtung Speyer und Neustadt verkehren die S-Bahnen halbstündlich.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Schifferstadt liegt in einem der bedeutendsten Gemüseanbaugebiete Deutschlands. Es verfügt über eine Anbaufläche von rund 1000 ha. Im Gebiet um Schifferstadt werden 85% der deutschen Radieschenernte erzielt. Hier befinden sich der größte Rettich- und der größte Möhrenanbaubetrieb Deutschlands. Weitere Hauptanbaupflanzen sind Zwiebeln und Zucchini.
[Bearbeiten] Bildung
- Grundschule Süd: seit Beginn des Schuljahre 2006/2007 wurde in der Grundschule Süd die Ganztagsschule eingeführt.
- Grundschule Nord
- Gymnasium im Paul-von-Denis Schulzentrum
- Realschule im Paul-von-Denis Schulzentrum
- Hauptschule im Paul-von-Denis Schulzentrum
- Volkshochschule
- Salierschule: Schule mit dem Förderschwerpunkt lernen
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Wilfried Dietrich (1933-1992), Olympiasieger im Ringen, Kran von Schifferstadt
[Bearbeiten] Personen, die in der Stadt gewirkt haben
- Hans-Jürgen Veil (* 1946), Olympischer Silbermedaillengewinner 1972 im Ringen (VfK Schifferstadt)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schifferstadt – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt Schifferstadt
- Schifferstadt im Bild
- Heimatpflege Schifferstadt
- Feuerwehr der Stadt Schifferstadt
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