Sighişoara
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Rumänien |
Historische Region: | Siebenbürgen |
Verwaltungseinheit: | Mureş (MS) |
Fläche: | ? km² |
Einwohner: | 32.287 (2002) |
Höhe: | ca. 380 m ü. NN |
Postleitzahl: | RO-545400 |
Vorwahl: | (+40)-(0)265 |
Geografische Lage: | 46° 13' N, 24° 47' O |
Gemarkungen, Katastralgemeinden: |
- |
Verwaltung: | Primăria Municipiului Sighişoara Str.Muzeului nr.7 RO-545400 Sighişoara jud. Mureş Tel.: (+40)-(0)265-771280 |
Offizielle Website: | www.sighisoara.org.ro |
E-Mail-Adresse: | primaria@sighisoara.org.ro |
Politik | |
Bürgermeister: | Ioan Dorin Dăneşan (PSD) |
Vizebürgermeister: | Sorin Virgil Savu (PSD) |
Mandate im Lokalrat: (Wahlen 2004): |
PSD (8), PNL (3), UDMR (3), DFDR (3), PD (2) |
Sighişoara (deutsch Schäßburg, ungarisch Segesvár) ist mit 32.287 Einwohnern (2002) eine der bedeutenderen Städte im Bezirk Mureş in Siebenbürgen, Rumänien. Sie liegt an der Großen Kokel (rumänisch Târnava Mare) im Kokeltal auf 46° 12 nördlicher Breite, 24° 48 östlicher Länge. Ihr einzigartiges historisches Zentrum wurde 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung
Schäßburg wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von deutschen Einwanderern, den sogannten Siebenbürger Sachsen, gegründet. Im Jahre 1280 wird es als Castrum Sches das erste Mal urkundlich erwähnt. 1298 wird es als Schespurch bzw. Schaesbrich und 1337 mit dem ungarischen Namen Seguzwar erwähnt. 1435 taucht der aus dem Ungarischen entlehnte rumänische Name als Sigisoara erstmals schriftlich auf.
[Bearbeiten] Die Schlacht bei Segesvár (1849)
Durch die Schlacht bei Segesvár am 31. Juli 1849 ging die Stadt auch in die Geschichte der revolutionären Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts ein. In dieser Schlacht fiel unter anderem der ungarische Dichter und Volksheld Sándor Petőfi.
[Bearbeiten] In jüngerer Zeit
In der Zwischenkriegszeit erlangte Schäßburg als Verwaltungssitz des Judeţ Târnava Mare (Kreis Groß-Kokel) vorübergehend wieder administrative Bedeutung.
[Bearbeiten] Dracula
Die literarische Gestalt "Dracula" wird von Bram Stoker oft mit Schäßburg in Verbindung gebracht, da Vlad III./ Vlad Tepes, genannt auch Dracul, (Sohn des Vlad II. Dracul, möglicherweise in der Stadt geboren wurde. Die Planung eines "Dracula"-Freizeitparks in den Jahren 2001/02 stieß sowohl bei der einheimischen Bevölkerung als auch unter den - heute ganz überwiegend in Deutschland lebenden - Siebenbürger Sachsen aus der Region auf heftige Kritik; auch der britische Prinz Charles sprach sich vor Ort gegen den Bau aus.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister von Sighişoara ist seit dem Jahr 2000 Ioan Dorin Dăneşan.
[Bearbeiten] Partnerstädte
- Baden AG, Schweiz (seit 1991)
- Blois, Frankreich
- Città di Castello, Italien
- Dinkelsbühl, Deutschland (seit September 2006)
- Kiskunfélegyháza, Ungarn
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Das "Historische Zentrum" , die sog Burg ist als Unesco-Weltkulturerbe aufgeführt und stellt mit seinen Gebäuden eine bedeutende Sehenswürdigkeit dar.
- Der Stundturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Er ist ein Torturm der mittelalterlichen Stadtbefestigungen, die rund um die Oberstadt auf dem Schulberg noch erhalten ist. Im Turm selbst, waren zeitweise das Rathaus, ein Gefängnis und Folterkammern untergebracht. Heute befindet sich ein Mittelaltermuseum darin. Auch ist es möglich (und empfehlenswert) die Aussichtsplattform unter dem Turmdach zu ersteigen. Es eröffnet sich von dort ein hervorragender Blick über Stadt und Umgebung. Als Zeichen der Blutgerichtsbarkeit, welche die Stadt einst besaß, sind vier Türmchen, je an einem Turmdacheck zu sehen - ein Merkmal, das sich an allen mit diesem Recht ausgestatteten sächsischen Kirchtürmen in Siebenbürgen findet.
- Von den Stadtbefestigungen sind noch mehrere Türme, welche die Namen der Zünfte tragen, von denen sie einst erbaut und verteidigt wurden (u.a. Schneiderturm, Zinngießerturm), und eine fast komplette Ringmauer um die Oberstadt erhalten.
- Das Josef-Haltrich-Lyzeum, ein Gymnasium der deutschen Minderheit, liegt auf dem Schulberg unterhalb der Bergkirche. Ein hölzerner, überdachter Treppenaufgang (Schülertreppe) mit über hundert Stufen führt von den Altstadtgassen hinauf.
- Die Schäßburger Bergkirche ist mit Mitteln der Messerschmidt Stiftung von Grund auf renoviert worden (eine Gruft in der Kirche ist nur bedingt zugänglich). Ausgestellt sind hier mehrere Altäre aufgelassener sächsischer Gemeinden aus dem Kirchenbezirk Schäßburg, sowie eine größere Sammlung alte Stollentruhen aus dem 16. Jahrhundert, die ursprünglich aus der Kirchenburg Henndorf stammen. Der dahinterliegende deutsche Friedhof mit seinen Gruften und schön gearbeiteten Grabsteinen ist ebenfalls sehenswert (insbesondere die von Sternheim Gruft).
- An Profanbauten sind das Haus mit dem Hirschgeweih und das Venezianische Haus zu nennen. Das Haus mit dem Hirschgeweih ist ein aufwendig saniertes mittelalterliches Händlerhaus am Marktplatz, an welchem auch die Klosterkirche und das Venezianische Haus liegen. Letzteres hat den Namen von seinen gotischen Spitzbogenfenstern.
- Die Klosterkirche, die heutige evangelische Stadtpfarrkirche, wurde 1492-1515 erbaut. Schöne Maßwerkfenster befinden sich im Chor und im Schiff. Der Barockaltar (1681) und die Barockorgel sind Werke des Schäßburger Meisters Johannes Fest und des Hermannstädter Malers Jeremias Stranovius, desgleichen die Brüstung und der Schalldeckel der Barockkanzel. In der Kirche befinden sich ein kostbares Chorgestühl, ein bronzenes Taufbecken in Kelchform aus dem Jahre 1411, Wandmalereien, 35 kostbare orientalische Teppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
- Die alte Schmalspurlokomotive (ausgestellt am Bahnhofsvorplatz).
- Das Naturschutzgebiet Breite mit seinen mehrere hundert Jahre alten Eichen, eine alte Hutweide. Hier sollte der Dracula-Vergnügungspark entstehen, was jedoch verhindert wurde.
[Bearbeiten] Ereignisse
- Das jährlich stattfindende Mittelalter Musikfestival (Juli).
- Das ethnische Musikfestival (August).
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt liegt an der Nationalstraße (DN) 13, die Braşov (Kronstadt) mit Târgu Mureş (Neumarkt am Mieresch) verbindet. Auch die geplante Transsilvanien-Autobahn (Autostrada Transilvania bzw. "Bechtel-Autobahn") wird Sighişoara tangieren.
Mit einem Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Bukarest - Kronstadt - Arad ist Sighişoara auch an das internationale Schienennetz angeschlossen. Die Schmalspurlinie "Wusch" über Agnita (Agnetheln) nach Sibiu (Hermannstadt) wurde von den Rumänischen Staatsbahnen (CFR) etappenweise stillgelegt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Geboren
- Johann Michael Ackner (*25. Januar 1782; † 12. August 1862 in Hammersdorf bei Hermannstadt), Archäologe und Naturforscher
- Hans Leicht (* 8. Juli 1886, † 29. September 1937 in Budapest), Jurist, Politiker, Dichter und Übersetzer
- Dieter Schlesak (* 7. August 1934), Schriftsteller und Mitglied des Deutschen P.E.N.-Zentrums
- Marie Stritt (* 18. Februar 1855; † 16. September 1928 in Dresden), Urnengrab in Schäßburg, deutsche Frauenrechtlerin
- Dr. Carl Wolff (* 11. Oktober 1849; † 3. Oktober 1929), Volkswirtschaftler, Journalist und Politiker
- Helmut Wolff (* 14. August 1897; † 12. April 1971), Politiker
- Karl Ziegler (* 1866; † 1945), Maler
- Regine Ziegler (* 1864; † 1925), Schriftstellerin
- Ralph Gunesch (* 1983), Fußballspieler in Deutschland, 2006
[Bearbeiten] Gestorben
- Johann Baumgarten (* 1765 in Luckau / Niederlausitz, † 1843), Botaniker
- Josef Bacon, (* 1857; † 1941), Arzt und Politiker, Gründer des Heimatmuseums
- Sándor Petőfi, (* 1. Januar 1823 in Kiskőrös; † 31. Juli 1849 bei Schäßburg), ungarischer Nationaldichter
[Bearbeiten] Sonstige
- Hermann Oberth (* 25. Juni 1894 in Hermannstadt, Siebenbürgen, Österreich-Ungarn, heute Rumänien, † 28. Dezember 1989 in Nürnberg), Physiker und Raumfahrtpionier. In Schäßburg aufgewachsen, gilt er als bedeutendster Sohn der Stadt.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.siebenbuerger.de/ortschaften/schaessburg
- http://www.bergschule-schaessburg.de
- Evangelische Kirchengemeinde A.B. Schäßburg
- http://www.sighisoara.com
- http://www.sighisoaraonline.com mit webcam
[Bearbeiten] Siehe auch
Koordinaten: 46° 13' N, 24° 47' O