Steinbruch
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Ein Steinbruch ist ein Tagebaubetrieb, um geeignete mineralische Stoffe aus einer natürlich gewachsenen Gesteins-Lagerstätte zu gewinnen, abzubauen und in der Regel zu Baustoffen aufzubereiten. Der Tagebau kann sowohl als Grube in die Tiefe als auch an einem Berghang in horizontaler Richtung betrieben werden.
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[Bearbeiten] Begriffsabgrenzung
Im Unterschied dazu werden in einem Kieswerk zwar auch Baustoffe gewonnen und aufbereitet, jedoch wird in diesem Fall eine lose Sediment-Lagerstätte aus Kies und Sand durch Ausbaggern abgebaut. Trotz vieler Ähnlichkeiten des Steinbruchs zu einem Tagebau-Bergwerksbetrieb spricht man im allgemeinen Sprachgebrauch erst von einem Bergwerk, wenn Erze, Kohle, Salz oder andere meist höherwertige Stoffe abgebaut werden. Steinbruchbetriebe werden branchenmäßig der Steine-/Erdenindustrie und als weitere Unterteilung der Natursteinindustrie zugeordnet.
[Bearbeiten] Geschichte
Steinbrüche werden in größerem Maßstab seit römischer Zeit betrieben. Wichtige Steinbrüche waren hier etwa das Felsenmeer im Odenwald, der Kriemhildenstuhl in der Pfalz, Mons Claudianus und Mons Porphyrites in Ägypten.
[Bearbeiten] Prozessbeschreibung
Der Betrieb eines Steinbruchs unterliegt sehr umfassenden behördlichen Genehmigungsverfahren und weitreichenden Auflagen. Auch die Rekultivierung nach Beendigung des Steinbruchs ist detailliert geregelt. Bei vorhandener und zum Abbau genehmigter Lagerstätte besteht die Prozesskette zunächst aus der Gewinnung des Gesteins. Diese erfolgt meist durch Sprengung, wobei der Abraum zuvor beseitigt werden muss. Das verwertbare Gestein wird dann zur Aufbereitungsanlage transportiert, in der das Aufgabegut mittels Brecher oder Mühlen zerkleinert und über Siebe oder ggf. Sichter klassiert wird. Ein moderner Steinbruch ist heute ein sehr kapitalintensiver und weitgehend automatisierter Betrieb. Die Endprodukte sind von Ausnahmen abgesehen Baustoffe, die man nach ihrer Korngröße unterteilt in: Brechsand, Splitt, Schotter, Gleisschotter und Wasserbausteine. Diese Baustoffe werden ggf. weiterverarbeitet, um zum Beispiel Beton oder Asphalt herzustellen.
Eine besondere Form des Steinbruchs sind Betriebe zur Gewinnung von marktgerecht geformten Natursteinen wie z. B. Platten oder Pflastersteine. Bei dieser Art des Steinbruchs sind die am meisten bekannten Mineralien: Marmor, Kalkstein, Granit, Basalt oder Schiefer. Idealerweise handelt es sich dabei um Lagerstätten, deren Gesteinsschichten bereits entsprechend der gewünschten Form strukturiert sind. Andernfalls müssen die gewünschten Formen durch Sägen oder Spalten hergestellt werden.
In Deutschland verwendete Natursteine kommen zunehmend nicht mehr aus lokal oder regional nahen Steinbrüchen, auch weil hiesige Gewinnungskosten weit über denen z.B. in Asien liegen. In indischen Steinbrüchen beispielsweise werden die Kosten durch andere Arbeitsbedingungen, Sicherheitsvorkehrungen und angeblich auch Kinderarbeit nieder gehalten.
[Bearbeiten] Gesteinskriterien
Die Art der abgebauten Gesteine ist sehr vielfältig. Man unterscheidet sie in erster Linie nach ihrem geologischen Ursprung. Beispiele sind: Kalkstein, Dolomit, Granit, Basalt, Grauwacke etc. Qualitätsbestimmend ist vor allem die Festigkeit und das Verschleißverhalten. Beim zu vermarktenden Endprodukt sind diese Kriterien natürlich auch wesentlich. Hinzu kommen Kriterien, die sich aus der Verfahrenstechnik der Aufbereitung ergeben, dies sind vor allem die Sortenreinheit der klassierten Fraktionen und die Kubizität der Kornform.
[Bearbeiten] Transport
Die in einem Steinbruch hergestellten verkaufsfähigen Stoffe sind Schüttgüter mit einem relativ niedrigen Tonnagewert. Bei der Vermarktung sind deshalb die Transportkosten ebenfalls sehr wettbewerbsbestimmend; sie definieren weitgehend die regionalen Vermarktungsgrenzen zum Wettbewerb. Vorherrschend ist LKW-Transport, vor allem in der Schweiz ist auch der Bahntransport verbreitet, größere Lieferradien lassen sich bei entsprechenden Voraussetzungen nur über Schiffstransport wirtschaftlich realisieren.
[Bearbeiten] Branchenzahlen in Deutschland
In Deutschland wurden im Jahr 2004 144 Mio t Naturstein produziert. Der Höchststand war 1994 mit 189 Mio t (Quelle: Stat. Bundesamt). Die Zahl der Steinbrüche in Deutschland liegt nach Verbandsangaben bei rund 2000 und es werden ca 25.000 Personen beschäftigt.
[Bearbeiten] Wissenschaften
Die Steinbruchindustrie ist ein Schnittpunkt vieler verschiedener Wissenschaften, die sich mit dem Thema beschäftigen, unter anderem: Ingenieurwissenschaften, Geologie, Mineralogie, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsgeschichte und Soziologie.
[Bearbeiten] Siehe auch
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Pfaffenberg/Carnuntum Archäologie