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T-Systems

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

T-Systems
Regionalhaus Darmstadt
Unternehmensform 100 %ige Tochter der Deutschen Telekom AG
Slogan Business flexibility
Gegründet 2000
Unternehmenssitz Frankfurt am Main
Unternehmensleitung Lothar Pauly, CEO: Vorstand Geschäftskunden Deutsche Telekom
Mitarbeiter 55.687 (Stand 2006)
Umsatz 12.621 Mio € (Stand 2006)
Produkte Informations- und Kommunikations- Technologie
Webadresse www.t-systems.de

T-Systems ist ein weltweit operierender Dienstleister für Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Das Unternehmen gehört zu den drei Hauptgesellschaften der Deutschen Telekom AG (DTAG) und hat in Frankfurt am Main ihre Firmenzentrale.

T-Systems beschäftigt in 24 Ländern rund 56.000 Mitarbeiter (Stand 2006). Die 100 %ige Telekom-Tochter erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von € 12,6 Mrd. [1]

Die Ausrichtung als ICT-Anbieter folgt der Beobachtung, dass sich die Grenze zwischen Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) langsam auflöst und die beiden Bereiche im Begriff sind, zu verschmelzen. Der Beiname „Convergence Company“, den sich T-Systems zeitweise gab, sollte ausdrücken, dass komplette „Konvergenz“-Lösungen bestehend aus IT und TK angeboten werden.

T-Systems versteht sich als Geschäftskundenmarke. Der Geschäftsbereich „Enterprise Services“ zielt auf multinationale Konzerne als Kunden, während „Business Services“ auf mittelständische und große Kunden ausgerichtet ist.

Nach der Abkehr der Telekom von der „vier-Säulen-Strategie“ und der Re-Integration von T-Online ist T-Systems zusammen mit T-Mobile (Mobilfunk) und T-Com (Breitband/Festnetz) eines der verbleibenden drei Kerngeschäftsfelder der Telekom.


Inhaltsverzeichnis

[Verbergen]

[Bearbeiten] Gründung und Unternehmensgeschichte

Die Geschichte von T-Systems begann im Oktober 2000, als die Deutsche Telekom AG einen Anteil von zunächst 50,1 % am damals größten herstellerunabhängigen deutschen IT-Dienstleister debis Systemhaus erwarb. Bisher gehörte das debis Systemhaus zu 100 % der debis AG und damit der DaimlerChrysler AG. Das debis Systemhaus bildete den Grundstock der neu gegründeten T-Systems.

2001 übertrug die Telekom u. a. ihre Töchter DeTeCSM, T-Nova, DETECON, Berkom, Multimedia Software GmbH Dresden, DeTeSystem, TELECASH und Infonet Services an T-Systems. Die zusammen rund 40.000 Mitarbeiter aller T-Systems-Einzelfirmen hatten 1999 einen Umsatz von etwa DM 20 Mrd. (ca. € 10 Mrd.) erwirtschaftetet. Im August 2001 verlagerte T-Systems seinen Firmensitz von Bonn nach Frankfurt am Main.

Die Fusion von T-Systems und debis Systemhaus gestaltete sich schwierig. Die dezentral-autarke und eher projektorientierte Kultur der debis-Welt prallte auf die zentralistische und eher an Volumenprodukten ausgerichtete Management-Auffassung der Telekom-Welt, die schließlich von der Telekom durchgesetzt wurde. Als Folge verließen viele Führungskräfte den Konzern oder erlebten einen Bedeutungsverlust. Auch an der Spitze des neuen Unternehmens gab es in der Folge Unruhe.

Der ehemalige Gründer des debis-Systemhauses, Karl Heinz Achinger, wurde überraschend zum Vorstandsvorsitzenden berufen um nach kurzer Zeit infolge von unterschiedlichen Ansichten über die strategische Ausrichtung von T-Systems erst durch Christian A. Hufnagl und dann am 20. Januar 2003 durch Konrad F. Reiss abgelöst zu werden. Letzterer hatte schon zuvor Erfahrung mit dem ehemaligen debis Systemhaus gesammelt, dem er Jahre zuvor bei dem Joint-Venture mit Cap-Gemini kommissarisch vorgestanden hatte.

Im Januar 2002 übernahm T-Systems die restlichen 49,9 % des debis Systemhaus.

Im Zuge der strategischen Neu-Ausrichtung der Telekom auf die nun mehr drei Säulen „Breitband/Festnetz“, „Mobilfunk“ und „Geschäftskunden“ übernahm T-Systems als Geschäftskundenmarke zum 1. Januar 2005 auch die Zuständigkeit für Großkunden und Mittelstand, die bisher von T-Com betreut wurden. Damit war ein Personaltransfer von rund 8500 Mitarbeitern innerhalb des Konzerns verbunden. Innerhalb von T-System wurden die ca. 160.000 großen und mittelständischen Kunden dem Bereich „Business Services“ zugegordnet, der Bereich „Enterprise Services“ sollte für die ca. 200 internationalen Konzernkunden zuständig sein.

Nach dem überraschenden Tod von Konrad F. Reiss am 6. April 2005 war Vorstandsvorsitzender Kai-Uwe Ricke innerhalb des Vorstandes der Deutschen Telekom AG die kommissarische Vertretung im Geschäftskundenbereich, während Wilfried Peters als ebenfalls kommissarischer Nachfolger von Reiss vorläufig den Vorsitz der Geschäftsführung von T-Systems übernahm.

Zum 1. Oktober 2005 berief der Telekom-Aufsichtsrat Lothar Pauly in den Konzernvorstand der Deutschen Telekom. Der langjährige Siemens-Manager und ehemalige Chef der krisengeschüttelten Siemens-Kommunikationssparte COM übernahm das Ressort Geschäftskunden und damit die Führung von T-Systems als CEO.

Zum Jahresende 2005 kaufte T-Systems 'gedas', die IT-Tochter der Volkswagen AG. Der Kauf wurde im Februar 2006 von den Kartellbehörden genehmigt und schließlich im April vollzogen. Gedas hatte 2005 mit ca. 5500 Mitarbeitern einen Umsatz von € 605,7 Mio erwirtschaftet [2]. Der Kaufpreis wurde auf ca. € 450 Mio geschätzt. Mit dem Kauf war die Unterzeichnung eines Rahmenvertrags mit VW verbunden. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren und ein Volumen von 2,5 Milliarden Euro [3].

In Folge des von Telekom-Vorstandsvorsitzenden Ricke verkündeten Personalabbaus von ca. 32.000 Mitarbeitern werden ab 2006 auch bei T-Systems ca. 5500 Mitarbeiter abgebaut. Außerdem wurde den Mitarbeitern ein „Skill Shift“ verordnet, d. h. der Schwerpunkt soll sich zu „höherwertigen“ Tätigkeiten wie Beratung und Projektmanagement verschieben, wogegen reine Programmierung in Zukunft verstärkt offshore in Billiglohnländer ausgelagert werden soll.

Nach der Aufsichtratssitzung der Telekom am 28.02.2007 teilt die Telekom am 01.03.07 per Pressemitteilung mit, daß T-Systems mit einem strategischen Partner im Wachstumsfeld ICT wachsen werde.[4] Dies kann bedeuten, daß T-Systems per Demerger aus dem Konzern ausgegliedert wird oder auch als Teil eines neuen Joint Ventures mit einem Partner diesen Wachstumskurs verfolgt.

[Bearbeiten] Untergesellschaften und Unterabteilungen

[Bearbeiten] T-Systems Business Services (BS)

T-Systems Business Services GmbH, Vorsitzender des Aufsichtsrats:

  • Sales, Service Management & Operations
    • BS Sales & Service Management
    • TC Operations
    • Business & Management Services
    • Finance & Controlling
  • Marketing & Produktmanagement

[Bearbeiten] Media&Broadcast

Die M&B gehört rechtlich zur T-Systems Business Services GmbH. Sie ist jedoch organisatiorisch selbständig und berichtet direkt dem Vorstand der T-Systems. Diese Service Unit mit ca. 1300 Mitarbeitern versteht sich als Mediendienstleister für Bild- und Ton- Übertragungen und ist in folgenden Bereichen tätig:

  • Außenübertragungen (Liveübertragung mit modernster Technik)
  • Contribution Networks (Ãœbertragung von TV- und Hörfunk-Signalen)
  • Satellite Solutions (Weltweite Broadcast-Verbindungen über Satellit)
  • Corporate Communication Solutions (Audiovisuelle Systemlösungen für effiziente Unternehmenskommunikation)
  • Dienstleister in verschiedenen Netzebenen für die 3 in Deutschland tätigen Kabelnetzbetreiber
  • Distribution Networks ( Programmverteilung in Deutschland und weltweit)
  • Digital Radio & TV (DVB-T Sender)
  • Digital Cinema

Für die Fußball-WM 2006 stellte T-Systems den größten Teil der Technik für nationale und internationale Übertragungen der Spiele via Kabel und Satellit.

Siehe auch: Liste digitaler Satellitenkanäle von T-Systems.

In naher Zukunft soll die M&B aus der T-Systems als eigenständige GmbH ausgegliedert werden. Die Deutsche Telekom AG prüft darüber hinaus derzeitig den Verkauf von Geschäftseinheiten. Dazu zählt auch die M&B. Konkrete Verkaufsentscheidungen sind nicht bekannt.

[Bearbeiten] T-Systems Enterprise Services (ES)

T-Systems Enterprise Services GmbH. Vorsitzender des Aufsichtsrats: René Obermann


  • Sales & Service Management (SSM)
SSM ist laut Geschäftsmodell für die Akquise von Aufträgen verantwortlich und trägt die kaufmännische Verantwortung in Kundenprojekten. SSM hat die Möglichkeit die Umsetzung eines Auftrages in einem beliebigen Geschäftsbereich von T-Systems oder in bestimmten Fällen auch außerhalb des Konzerns durchführen zu lassen. Die Leitung von SSM liegt bei Axel Knobe (geboren 1950), zuvor u.a. Geschäftsführer des debis Systemhaus und CEO bei gedas.
  • IT Operations (ITO)
Die größte Untergesellschaft von T-Systems war bis 2004 T-Systems CDS („Computing & Desktop Services“), die die Wartung sämtlicher Rechner der Telekom und externer Kunden übernahm und IT-Technik an Großkunden verkaufte.
Die CDS-Organisation wurde im Jahre 2005 durch die neue Service Unit ITO (IT-Operations) mit den Service Lines CSS (Computing Services & Solutions), DSS (Desktop Services & Solutions) und BPO (Business Process Outsourcing) abgelöst; diese Struktur wird auch 2006 so fortgeführt. Leiter der ITO ist Olaf Heyden.
  • Systems Integration (SI)
Die Service Unit Systems Integration (SU SI) sieht ihr vorrangiges Geschäftsvorhaben in der Durchführung von Großprojekten. Die SU SI hat als Zielstellung ausgegeben, bis zum Jahr 2008 der führende IT-Dienstleister in Westeuropa zu werden.
Sie entwickelt Technologien und Systene für alle anderen Geschäftsbereiche der Telekom, so wurden dort z. B. die Grundlagen für T-DSL und T-UMTS gelegt. Außerdem werden von dort aus Pilotprojekte wie z. B. das deutsche IPv6-Testnetz der Telekom betreut. In der SU SI werden auch die Projekte A2LL-Software (Hartz IV) sowie Toll Collect durchgeführt. Auch die Kunden in der Automobilbranche werden von der SU SI bedient.
Die SU SI wird von Zvezdana Seeger (geboren 1964), frühere Geschäftsführerin Technik bei Toll Collect, geleitet.
Die SU SI befindet sich in erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Als Ursachen wurden mangelnde Großprojektfähigkeit, komplizierte interne Prozesse und eine zu hohe Anzahl von Hierarchien identifiziert. Ein bereits stattgefundener Austausch des Managements auf obersten Ebenen Ende 2005, Anfang 2006 sowie eine komplette interne Umstrukturierung im Jahr 2007 (Trennung von Projektmanagement und Beratungsleistungen von Entwicklungstätigkeiten) und eine Fokussierung auf Auslandsgeschäfte sollen den Unternehmensbereich vor einer Schließung retten.
Bei den ca. 12.000 Mitarbeitern in Deutschland ist bis zum Jahre 2008 eine Reduktion der Belegschaft um ca. ein Drittel vorgesehen. Dies soll durch freiwillige Maßnahmen (Altersteilzeit, Abfindungen etc.) erreicht werden. Das Firmenmanagement plant zudem nur noch 17 von derzeit 50 bundesweiten Standorten der SU SI ab Mitte 2008 zu betreiben. Betriebsbedingte Kündigungen mit Abfindung sind ab Juli 2007 als Option zwischen Arbeitgeber und Betriebsräten vereinbart worden, falls die freiwilligen Maßnahmen nicht zum Erreichen der Ziele führen.

[Bearbeiten] I.T.E.N.O.S. - International Telecom Network Operation Services

Die I.T.E.N.O.S. GmbH ist ein spezialisierter Dienstleiter für kundenindividuelle Lösungen in der Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) und eine 100%ige Tochter der T-Systems Business Services. I.T.E.N.O.S. agiert als selbständiges, mittelständisches Unternehmen und bietet Produkte und Services in den Bereichen Server-Hosting, Colocation, Planung und Realisierung von Rechenzentren, Netzwerkmanagement, Gebäudemanagement sowie Dienstleistungen rund um SMS und MMS.

Fakten

  • Gegründet: 1993
  • Unternehmenssitz: Bonn
  • Mitarbeiter: 130
  • Umsatz 2005: Mehr als 71 Mio. €
  • Geschäftsführung: Paul Hülsmann (Vorsitzender), F.-Rainer Bierwirth

[Bearbeiten] DETECON

Detecon International GmbH, Beratungsunternehmen für integrierte Management- und Technologieberatung.

[Bearbeiten] gedas

gedas wurde mit Wirkung zum 1. April 2006 an T-Systems verkauft. Der Markenname 'gedas' wurde nur noch bis zum 15. November 2006 genutzt und ist dann durch 'T-Systems' ersetzt worden. gedas ist ab 01. Januar 2007 Bestandteil der T-Systems Enterprise Service.

[Bearbeiten] T-Systems Multimedia Solutions

Die T-Systems Multimedia Solutions GmbH ("MMS") wurde im Jahr 1995 unter dem Namen "Multimedia Software GmbH Dresden" als Tochterunternehmen der Deutsche Telekom gegründet und ist heute eine 100%ige Tochter der T-Systems Business Services mit Hauptsitz in Dresden. Geschäftsführer der MMS waren von 1995 bis 1997 Friedhelm Theis und von 1995 bis 2005 Prof. Dr. Joachim Niemeier. Heute wird das Unternehmen von Dr. Klaus Radermacher und Peter Klingenburg geleitet. Aufsichtsratsvorsitzender ist Helmut Binder. Bei der MMS arbeiten ca. 700 Mitarbeiter (Stand Ende 2006). Im Jahr 2006 wurde ein Umsatz von 65 Millionen Euro erzielt. Nach dem realisierten Umsatz steht die MMS im New-Media-Ranking [5] der deutschen Online-Dienstleister seit dem Jahr 2003 an erster Position. Das Dienstleistungsportfolio umfasst Dienstleistungen im Bereich Projektmanagement und Beratung, der Erstellung und dem Test individueller Internet- und Multimedia-Lösungen bis hin zur Planung, Implementation und Betrieb von Transaktionslösungen.

Die MMS wurde im Jahr 2006 mit dem nationalen Ludwig-Erhard-Preis in der Kategorie "Mittlere Unternehmen" ausgezeichnet. Im gleichen Jahr zeichnete die EFQM die MMS mit dem europäischen EFQM Excellence Award 2006 als Preisträger in der Kategorie "People Development and Involvement" (Mitarbeiterorientierung) aus [6]. Im Jahr 2005 war die MMS bereits Preisträger in der Kategorie "Continuous Learning, Innovation and Improvement".

[Bearbeiten] Quellen

  1. ↑ Geschäftsbericht der Telekom AG 2006
  2. ↑ Gedas Jahresbericht 2005, Gedas, 2006
  3. ↑ T-Systems kauft VW-Tochter Gedas, golem.de, 21. Dezember 2005
  4. ↑ Pressemitteilung von T-Systems vom 01. März 2007
  5. ↑ BVDW u.a.: Das New Media Service Ranking 2006: Die größten Agenturen, Multimedia-, Online- und ECommerce-Dienstleister April 2006
  6. ↑ T-Systems Multimedia Solutions GmbH Global Challenges for European Competitiveness, Recognition Book: EFQM Forum 2006

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen
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