Vilich
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vilich ist ein nord-östlicher Teil des Bonner Stadtbezirks Beuel.
Vilich liegt südlich der Sieg-Mündung am Rhein und hat 2253 Einwohner (Stand 31. Dezember 2003).
Von Vilich aus kann man Bonn entweder über Beuel oder über die B 56 und die Autobahn A 562 erreichen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Vilich wurde erstmals 942 in einer Urkunde Ottos I. als „Vilicam“ urkundlich erwähnt. Um 978 stifteten Megingoz und seine Frau Gerberga von Lothringen ihren Besitz einem Frauenkonvent, das nach 1003 von der Äbtissin Adelheidis in ein Benediktinerkloster gewandelt wurde. Durch zahlreiche Wallfahrten an das Grab, der zur Heiligen erklärten Adelheidis, wurde die bisherige Stiftskirche 1020-1040 in eine dreischiffige Pfeilerbasilika umgebaut. Durch die Wallfahrten entstand ein großes Bonner Volksfest, der Pützchens Markt. 1583 wurde die Stiftskirche im truchsessischen Krieg zerstört, anschließend teilweise wiederaufgebaut, 1641 durch schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg abermals zerstört und ab 1690 in kleinerer Form wiederaufgebaut. Kurz vor 1700 entsteht der große Westturm, der bis heute Wahrzeichen von Vilich ist.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 1836: 180
- 1891: 204
- 1916: 550
- 1951: 2.103
[Bearbeiten] Burg Lede
Die Wasserburg Lede wurde um 1360 erbaut und nach 1904 durch den Industriellen Otto Weinling zu einem Landsitz mit Parkanlage nach englischem Vorbild und einer kleineren Gartenparterre ausgebaut. Eine Wiederherstellung der Gesamtanlage ist geplant.
[Bearbeiten] Schevasteshof
Der Schevasteshof wurde um 1603 erbaut. In ihm heirateten Ernst Friedrich Wilhelm Schiller und Maria Magdalena, Schwester des damaligen Bürgermeisters Gabriel von Pfingsten, der von 1825 bis 1855 dort residierte. Gabriel von Pfingsten war mit den Familien Oppenhoff und de Claer verwandt und kannte viele andere angesehenen Persönlichkeiten. Er machte den Schevasteshof, der damals seine glanzvollste Zeit erlebte, zum Mittelpunkt des geistigen und geselligen Lebens. Viele Generationen bewahrten die Geschichte des Schevasteshofes, bis er am Heiligen Abend im Jahr 1944 durch Bomben vollständig zerstört wurde. Zwei Frauen wurden bei dem Ereignis verschüttet und getötet. Der damals dort lebende Otto Schmidt-Bleibtreu und der Rest der Familie wurden evakuiert.
Der Verlust des Schevasteshofes wurde vor allem von den geschichtsbewussten Bürgern als sehr schmerzlich empfunden.
Über die Jahre bahnte sich durch ein Landschaftsschutz- und nachfolgendes Bebauungsplanverfahren der Stadt Bonn eine neue Entwicklung des zerstörten Hofes an. So wurde im Jahr 1974 durch den Bebauungsplan Nr. 7924-2 das sogenannte „Tempelchen“, dessen sechs Säulenpaare von dem abgerissenen Kloster Heisterbach stammten, von dem Gelände entfernt. Diese wertvollen Architekturteile sowie andere Rudimente des Tempels wurden in das Rheinische Landesmuseum Bonn überführt.
Das Hofgelände lag zwischen der heutigen Schillerstraße und dem Garten der Burg Lede. Das Stammhaus lag zwischen dem Ende der Schillerstraße und der Bahnlinie.
[Bearbeiten] Weblinks
Stadtbezirke: Bonn | Bad Godesberg | Beuel | Hardtberg
Ortsteile: Alt-Godesberg | Auerberg | Beuel-Mitte | Beuel-Ost | Bonn-Castell | Bonn-Zentrum | Brüser Berg | Buschdorf | Dottendorf | Dransdorf | Duisdorf | Endenich | Friesdorf | Geislar | Godesberg-Nord | Godesberg-Villenviertel | Graurheindorf | Gronau | Hardthöhe | Heiderhof | Hochkreuz | Hoholz | Holtorf | Holzlar | Ippendorf | Kessenich | Küdinghoven | Lannesdorf | Lengsdorf | Lessenich/Meßdorf | Limperich | Mehlem | Muffendorf | Nordstadt | Oberkassel | Pennenfeld | Plittersdorf | Poppelsdorf | Pützchen/Bechlinghoven | Ramersdorf | Röttgen | Rüngsdorf | Schwarzrheindorf/Vilich-Rheindorf | Schweinheim | Südstadt | Tannenbusch | Ückesdorf | Venusberg | Vilich | Vilich-Müldorf | Weststadt
Koordinaten: 50° 45' 10" N, 7° 7' 45" O