Volker Schönfelder
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Volker Schönfelder (* 5. Oktober 1939 in Barmstedt) ist ein deutscher Physiker und war Professor der Physik an der TU München.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Volker Schönfelder studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Elmshorn in Göttingen und Kiel von 1959-1966 Physik und promovierte 1970 an der Technischen Universität München. Von 1970-1979 war er wissenschaftlicher Angestellter am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching. 1979 habilitierte er im Fach Experimentalphysik an der Technischen Universität München. 1980 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching und wurde dort 1982 Leiter der Gamma-Astronomie. 1995 wurde er APL-Professor für Experimentalphysik an der Technischen Universität in München. Dort hielt er die Hauptvorlesungen Astrophysik I und II sowie zahlreiche astrophysikalische Spezialvorlesungen. Seit 2005 ist Volker Schönfelder im Ruhestand.
[Bearbeiten] Werk
Volker Schönfelder beschäftigt sich mit der experimentellen Hochenergie-Astronomie, hier im Besonderen mit der kosmischen Strahlung, der Röntgen- und der Gammaastronomie. Er entwickelte u.a. das Compton-Teleskop als neuartiges Instrument für gamma-astronomische Beobachtungen im MeV-Bereich. Das Compton-Teleskop wurde in zahlreichen Ballonflügen in Texas optimiert, bis es schließlich im COMPTEL-Projekt, dessen wissenschaftlicher Leiter Volker Schönfelder war, als eines von vier Gammastrahlenprojekten auf dem astronomischen Großprojekt GRO (Gamma Ray Observatory) der NASA eingesetzt wurde. Das 17 Tonnen schwere Satellitenobservatorium GRO wurde am 5. April 1991 im Flug STS-37 mit der Raumfähre Atlantis in die 450 km hohe Erdumlaufbahn gebracht. Von dort lieferte es über 9 Jahre wertvolle Daten, die eine Vielzahl von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen lieferte. Unter anderem wurde erstmalig eine vollständige Himmelsdurchmusterung im Bereich 20 keV bis 30 GeV durchgeführt (hierbei wurden 271 Gammaquellen, 170 davon bisher unbekannt, entdeckt) und zahlreiche neue Erkenntnisse über die Gamma-Ausbrüche und das Zentrum unserer Galaxis wurden gewonnen.
Volker Schönfelder war weiterhin Co-Principal Investigator des INTEGRAL-Observatoriums der ESA, in dem ein hochauflösendes Spektrometer zur verbesserten Gammastrahlenbestimmung konzipiert und gebaut wurde.
Volker Schönfelder widmete sich in seinen zahlreichen Veröffentlichungen schwerpunktmäßig der Interpretation der experimentell gewonnenen Beobachtungsergebnisse. So z.B. der Bedeutung von Weißen Zwergen als Quelle der Kosmischen Strahlung, der Entfernungsbestimmung von variablen Röntgenquellen, Betrachtungen zum Ursprung der diffusen kosmischen Gamma-Hintergrundstrahlung, Überlegungen zur Gamma-Emission von Radio-Pulsaren uvm.
Volker Schönfelder war Mitglied des Gutachterausschusses Extraterrestrische Grundlagenforschung der DARA, Mitglied des INTEGRAL Science Teams der ESA, Mitglied des GRO Science Teams der NASA, Mitglied der deutschen physikalischen Gesellschaft, Mitherausgeber der internationalen Fachzeitschrift „Experimental Astronomy“ und Herausgeber des Buches The Universe in Gamma Rays.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Medaille für "Exceptional Scientific Achievement" der NASA, 1993
- Philip Morris Forschungspreis, 1997
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Volker Schönfelder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Volker Schönfelder am MPE Garching
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schönfelder, Volker |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1939 |
GEBURTSORT | Barmstedt |