Garching bei München
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | München | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 15′ N, 11° 39′ O48° 15′ N, 11° 39′ O | |
Höhe: | 482 m ü. NN | |
Fläche: | 28,16 km² | |
Einwohner: | 15.328 (30. Sep. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 544 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 85748 | |
Vorwahl: | 089 | |
Kfz-Kennzeichen: | M | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 84 119 | |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 3 85748 Garching b. München |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Manfred Solbrig | |
Lage der Stadt Garching bei München im Landkreis München | ||
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Garching bei München (amtlich: Garching b.München) ist eine Stadt im Norden des Landkreises München (Oberbayern) und grenzt im Süden an die Landeshauptstadt München.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt Garching bei München besteht aus vier Stadtteilen:
- Garching bei München
- Dirnismaning
- Hochbrück
- Forschungsinstitute
(Der Stadtrat hat im Juni 2006 beschlossen, diesen Stadtteil in 'Hochschul- und Forschungszentrum' umzubenennen.)
[Bearbeiten] Geschichte
- 6./7. Jhd: Reste einer Bajuwarensiedlung aus dieser Zeit wurden im Oktober 2006 bei Bauarbeiten entdeckt. [1]
- Bei anschließenden Grabungsarbeiten am Mühlfeldweg im Südosten von Garching wurden auch Keramikscherben aus der Latènezeit (ca. 500 v. Chr.) gefunden. Unabhängig davon wurde bei Bauarbeiten im Norden von Garching ein Gräberfeld aus der mittleren Bronzezeit (ca. 1600 v. Chr.) freigelegt. Garching ist damit vermutlich deutlich älter als bisher angenommen. [2]
- 915 Erste urkundliche Erwähnung als Gouvirihhinga in den Besitzurkunden des Klosters Tegernsee.
- 1180 Sturz Heinrichs des Löwen durch Barbarossa; Garching wird Herzogsgut der Wittelsbacher.
- 1255 Teilung des Herzogtums nach dem Tod von Herzog Otto II.; Kastenamt Kranzberg kommt mit Garching zu Niederbayern unter Herzog Heinrich XIII.
- 1957 Inbetriebnahme des ersten deutschen Forschungsreaktors („Atomei“).
- 14. September 1990 Erhebung zur Stadt.
- 1995 Inbetriebnahme der Verlängerung der Münchner U-Bahn-Linie U6 nach Garching-Hochbrück.
- 21. November 1997 Garching ernennt sich zur Universitätsstadt
- 14. Oktober 2006 Inbetriebnahme der Verlängerung der U-Bahn-Line U6 über Garching nach Garching-Forschungszentrum
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Garching ein Dorf mit wenigen hundert Einwohnern. Die starke Zunahme der Einwohnerzahl in den letzten sechs Jahrzehnten ist im wesentlichen durch drei Faktoren begründet:
- Ansiedlung von Vertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten, insbesondere Sudetendeutsche, nach 1945
- Ansiedlung zahlreicher Industriebetriebe in Garching-Hochbrück
- Ausbau des Forschungsgeländes nordöstlich von Garching mit heute mehr als 10.000 Beschäftigten und Studenten.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Garching ein von Landwirtschaft geprägtes Dorf ohne nennenswerte Gewerbebetriebe.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstand im Ortsteil Hochbrück im Westen von Garching ein neues Gewerbegebiet, dessen Keimzelle die Heidenheimer Firma Voith bildete. Inzwischen sind hier zahlreiche Industriebetriebe angesiedelt, z.B. Zeppelin Baumaschinen mit Caterpillar, SÜSSMicroTec, M-Braun Inertgas-System und BMW.
Die Konzentration verschiedenster Forschungseinrichtungen auf dem Forschungsgelände stellt für Unternehmen einen Anreiz dar, ihre eigene Forschungsabteilung in räumlicher Nähe zu errichten. Zur Zeit befinden sich hier die Forschungsabteilung von General Electric und das Garchinger Technologie- und Gründerzentrum gate.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straßenverkehr
Die Stadt Garching liegt unmittelbar an der Bundesautobahn A9 (Berlin - Nürnberg - München) und ist über die beiden Anschlussstellen Garching/Nord und Garching/Süd angeschlossen. Die Bundesstraße 11 durchquert das Stadtgebiet in Nord-Süd Richtung, die Bundesstraße 471 in Ost-West Richtung. Zusätzlich tangiert die Bundesstraße 13 Garching im äußersten Westen.
[Bearbeiten] Eisenbahn
Garching ist die einzige größere Nachbarstadt Münchens, die keinen direkten Eisenbahnanschluss hat. Der nächste Bahnhof befindet sich in der Nachbargemeinde Ismaning an der Kursbuchstrecke 999.8, die von der S-Bahnlinie S8 (Geltendorf–München–Ismaning–Flughafen) befahren wird. Das ist auch einer der Gründe, weshalb man sich entschloss, die Münchner U-Bahn-Linie U6 nach Garching zu verlängern.
[Bearbeiten] Nahverkehr
Garching ist in das Tarifsystem des MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund) integriert. Der ÖPNV in Garching wird hauptsächlich von der Münchner U-Bahnlinie U6 (Klinikum Großhadern – Harras – Marienplatz – Münchner Freiheit – Fröttmaning - Garching-Forschungszentrum) getragen, die seit 14. Oktober 2006 von Garching-Hochbrück über die Garchinger Stadtmitte zum Forschungszentrum verkehrt. Der Bau der U-Bahn in Garching geht im Wesentlichen darauf zurück, dass Garching im Gegensatz zu den meisten anderen Nachbarorten Münchens keinen direkten S-Bahnanschluss hat. Außerdem war der steigende Verkehr zum Garchinger Forschungszentrum durch Omnibuslinien auf Dauer nicht mehr zu leisten.
Weiterhin ist Garching durch zahlreiche Omnibuslinien gut erschlossen. Neben den Garchinger Stadtbuslinien 290 und 293 verkehren einige Regionalbuslinien in Garching, die auch Verbindungen zu den Nachbarorten herstellen, dies sind seit 14. Oktober 2006:
- 219: Garching-Hochbrück - Unterschleißheim
- 230: Garching-Forschungszentrum - Garching - Ismaning
- 290: Garching-Hochbrück - Garching - Breslauer Str. - Garching - Rathausplatz - Garching-Hochbrück
- 292: Garching-Hochbrück - Oberschleißheim - Sonnenstr.
- 293: Garching-Hochbrück - Rathausplatz - Garching - (Sa/So Breslauer Str. - Garching) - Dirnismaning
- 294: Garching-Hochbrück - Neuherberg - Am Hart
- 690: Garching-Forschungszentrum - Neufahrn - Eching
- 695: Garching-Hochbrück - Eching - Kirchdorf a. d. Amper
[Bearbeiten] Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien
Im Nordosten Garchings befindet sich der Ortsteil Hochschul- und Forschungszentrum, in dem viele universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen angesiedelt sind. Die Keimzelle dieses Geländes bildeten 1957 der erste deutsche Forschungsreaktor FRM-I und 1960 das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. Zur Zeit sind auf dem Forschungsgelände etwa 12.000 Studenten und Angestellte beschäftigt.
Neben dem ersten deutschen Forschungsreaktor („Atomei“, in Betrieb 1957–2000) sowie dem Nachfolger FRM-II (in Betrieb seit 2004) befinden sich hier die Fakultäten für Maschinenwesen, Mathematik, Informatik, Chemie und Physik der Technischen Universität München (TUM) sowie einige Lehrstühle der Sektion Physik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Beide Universitäten betreiben hier zusammen ein Beschleunigerlaboratorium.
Ferner finden sich hier die Max-Planck-Institute für Astrophysik, für Extraterrestrische Physik, für Plasmaphysik sowie für Quantenoptik.
Hinzu kommen außerdem das European Southern Observatory (ESO), die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung (WMI) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das Walter-Schottky-Institut (WSI) für Halbleiterphysik, das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern), die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, eine Abteilung des European Fusion Development Agreement (EFDA), sowie bis Ende 2006 die europäische Abteilung des Kernfusionsreaktors ITER.
Am 28. Juni 2004 eröffnete General Electric ein Forschungszentrum in Garching.
Im Mai 2006 wurde der Umzug des Leibniz-Rechenzentrums von der Innenstadt Münchens nach Garching abgeschlossen.
Am Rand des Forschungsgeländes steht eine Speicherbibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek.
Nahe des Garchinger Ortsteils Hochbück ist das Zentrale Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr München (ZSan) angesiedelt.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen Garchings wurde 1967 erstellt und ist zweigeteilt. Die obere Hälfte steht für das historische Garching mit zwei grünen Kiefern, die die Garchinger Heide symbolisieren, sowie einem roten Rad, das als Symbol für die heilige Katharina, die Patronin der alten Garchinger Kirche, steht. In der unteren Hälfte des Wappens steht das Atomei, das als erste Einrichtung auf dem Garchinger Forschungsgelände gegründet wurde, für das moderne Garching.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Lørenskog (Norwegen), seit 1974
Radeberg (Deutschland, Sachsen), seit 1995
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ http://www.garching.de/index.asp?NewsID=185
- ↑ http://www.stadtspiegel-online.de/aktuell/0702_Sensation.htm
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