Waldkirch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Waldkirch (Begriffsklärung). |
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Emmendingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 6′ N, 7° 58′ O48° 6′ N, 7° 58′ O | |
Höhe: | 274 m ü. NN | |
Fläche: | 48,47 km² | |
Einwohner: | 20.433 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 422 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 79183 | |
Vorwahl: | 07681 | |
Kfz-Kennzeichen: | EM | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 16 056 | |
Stadtgliederung: | Fünf Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1–5 79183 Waldkirch |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Richard Leibinger (SPD) |
Waldkirch ist eine Stadt im Breisgau in Baden-Württemberg, sie liegt etwa 10 km östlich von Emmendingen und etwa 16 km nordöstlich von Freiburg im Breisgau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt an der Elz, im südwestlichen Teil des Schwarzwaldes. Die Nachbargemeinden im Elztal taleinwärts sind Gutach im Breisgau, Winden im Elztal und Elzach. Talauswärts grenzt Waldkirch an Denzlingen und Sexau. Waldkirch liegt direkt am Fuße des 1242 Meter hohen Kandels.
[Bearbeiten] Geschichte
Die ältesten Quellen Waldkirchs beziehen sich auf die Gründung des Frauenklosters St. Margarethen durch den schwäbischen Herzog Burchard II. im Jahr 918. Die Ansiedlung stand später unter dem Schutz der Schwarzenberger, die die Kastelburg und Schwarzenburg erbauten sowie die Ansiedlung im 13. Jahrhundert mit einer Stadtmauer befestigten.
Am 8. August 1300 erhielt Waldkirch von den Schwarzenberger Vögten das Stadtrecht verliehen. Nach dem Aussterben der Schwarzenberger fiel Waldkirch an Baden-Hachberg und wurde 1577 an Erzherzog Ferdinand von Österreich verkauft. Bis 1805 war Waldkirch vorderösterreichische Amtstadt. Dann fiel es an das Großherzogtum Baden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, den die Stadt unbeschädigt überstand, war Waldkirch Teil des Bundeslandes (Süd-)Baden und gelangte 1952 zu Baden-Württemberg.
Am 5. Dezember 2004 erschütterte ein Erdbeben mit Epizentrum in der Gemarkung Waldkirch den gesamten südwestdeutschen Raum. Trotz einer Stärke von 5,4 auf der Richterskala kam es nur zu kleineren Sachschäden.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1974: Buchholz mit Batzenhäusle, Kollnau, Siensbach und Suggental.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
- 1983–heute: Richard Leibinger, SPD
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU | 39,8 % | −1,9 | 12 Sitze | −1 |
SPD | 27,0 % | −1,3 | 8 Sitze | −1 |
FWG | 19,4 % | +1,3 | 5 Sitze | ±0 |
DOL | 12,7 % | +0,8 | 3 Sitze | ±0 |
FDP | 1,0 % | +1,0 | 0 Sitze | ±0 |
[Bearbeiten] Wappen
[Bearbeiten] Beschreibung
Das Wappen von Waldkirch ist ein sprechendes Wappen. Es zeigt in Blau einen schwarzen Sechsberg, auf dem in Silber eine Kirche mit rotem Dach und goldenem Kreuz steht. Umrahmt wird diese Anordnung auf der rechten Flanke von einem silbernen Lindenzweig und auf der linken Flanke von einem silbernen Eichenzweig.
[Bearbeiten] Bedeutung
Die Kirche zwischen dem Linden- und Eichenzweig versinnbildlicht den Stadtnamen. Der Sechsberg stammt aus dem Wappen der Herren von Schwarzenberg. Das Wappen basiert auf dem ältesten bekannten Siegel aus dem 13. Jahrhundert. Das Wappen wurde der Stadt am 5. Mai 1976 verliehen.
[Bearbeiten] Alte Wappen
Zwischen 1634 und 1976 verwendete die Stadt ein Wappen ohne den Sechsberg. Von Blau und Grün geteilt, auf der Hauptstelle eine Doppelturmkirche, rechts und links gesäumt von zwei silbernen Bäumen. Im Schildfuß sind drei weitere silberne Bäume dargestellt.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Es bestehen Partnerschaften zu Chavany und Sélestat in Frankreich, Liestal in der Schweiz, Montignies-sur-Sambre/Charleroi in Belgien und Worthing in England.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Waldkirch besitzt ein lange industrielle und handwerkliche Vergangenheit. Die Tradition des Orgel- und Musikautomatenbaus reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Während der industriellen Revolution war Waldkirch – wie das gesamte Elztal – ein bekannter Standort für die Textilindustrie. Von dieser ist heute allerdings kaum noch etwas übrig geblieben. Stark gewachsen ist dagegen nach dem Zweiten Weltkrieg die optische und elektrotechnische Industrie sowie die Papierverarbeitung.
Im Ortsteil Buchholz wird seit 1877 erfolgreich Wein angebaut, Buchholz ist ebenso für den Anbau von Obst und Beerenfrüchten überregional bekannt. Im Ortsteil Suggental waren im Mittelalter mehrere Silberbergwerke in Betrieb (Silberbergwerk Suggental). Teile der Gruben wurden durch die Bergbauforschungsgruppe Suggental wieder freigelegt und können nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden.
Auch der Fremdenverkehr ist ein relevanter Wirtschaftszweig.
[Bearbeiten] Verkehr
Waldkirch liegt an der B 294 (Bretten–Freiburg im Breisgau). Mit der Bahn ist die Stadt über die von der Breisgau-S-Bahn bediente Elztalbahn (Freiburg im Breisgau–Elzach) zu erreichen. Der nächste Haltepunkt des Fernverkehrs ist Freiburg im Breisgau. Waldkirch gehört dem Regio-Verkehrsverbund Freiburg an. Die nächsten internationalen Flughäfen sind Basel, Stuttgart und Straßburg.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- August Faller KG, Hersteller von Faltschachteln und Verpackungen für die Pharmazeutische Industrie
- MACK Rides GmbH & Co KG, weltgrößter Hersteller von Powered Coasters.
- SICK AG
- Hummel GmbH
- Waldkircher Orgelbau Jäger & Brommer
- Waldkircher Orgelbau Wolfram Stützle (ehem. Kiene)
[Bearbeiten] Gerichte und Behörden
In Waldkirch gibt es ein Amtsgericht Waldkirch, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört. Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Waldkirch des Erzbistums Freiburg.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Neben dem Geschwister-Scholl-Gymnasium bestehen in Waldkirch die Realschule Kollnau, die Schwarzenbergschule, die Kastelbergschule, die Grund- und Hauptschule Buchholz, die Grund- und Hauptschule Kollnau, die Förderschule für Lernbehinderte, die Staatliche Schule für Sehbehinderte St. Michael und das Berufliche Schulzentrum Waldkirch. Eine weitere wichtige Bildungseinrichtung ist die Städtische Musikschule. In privater Trägerschaft gibt es außerdem die Freie Schule Elztal. Außerdem verfügt die Stadt über eine Ganztagesgrund- und Hauptschule sowie ein Kinderhaus, alles unter einem Dach, der Kastelbergschule. Somit können dort Kinder von 0–16 Jahren betreut werden.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Waldkirch liegt an der Deutschen Uhrenstraße, die an vielen Austellungsorten historischer Uhren und Uhrenfabriken vorbeiführt.
Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.
[Bearbeiten] Museen
Im Elztalmuseum werden neben regionaler Volkskunst und historischen Dokumenten Beispiele des Waldkircher Orgel- und Musikautomatenbaus ausgestellt. Der Schwarzwaldzoo beim Stadtpark ist eher als Attraktion für Kinder gedacht.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Marktplatz mit historischer Bebauung
- Ruine der Kastelburg
- Ruine der Schwarzenburg
- Katholische Stadtkirche (ehemalige Stiftskirche) St. Margarethen, erbaut 1732–1734 von Peter Thumb
[Bearbeiten] Schaubergwerke
- Das im Suggental gelegene mittelalterliche Schaubergwerk bietet Führungen an (nach Vereinbarung): Silberbergwerk Suggental
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Alle drei Jahre findet das Waldkircher Orgelfest statt. Außerdem wird in Waldkirch die Tradition der schwäbisch-alemannischen Fastnacht gepflegt.
Auch 2006 fand – wie alle drei Jahre – am 15. und 16. Juli wieder das allseits beliebte historische Marktplatzfest in Waldkirch statt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Berühmte Bürger
- 1799, 20. April in Ettenheimmünster, Mathias Martin, † 8. Oktober 1825 in Waldkirch, Orgelbauer.
- 1780, 31. Januar in Zell am Harmersbach, Ignaz Blasius Bruder, † 13. April 1845 in Waldkirch, Orgelbauer.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1853, 28. Februar im heutigen Ortsteil Siensbach, Albert Koebele, † 28. Dezember 1924 in Waldkirch, Insektenkundler
- 1896, 22. Januar in Waldkirch, Max Barth, † 15. Juli 1970 in Waldkirch, deutscher Pädagoge, politischer Journalist, Lyriker
- 1988, 23. August aus Waldkirch, Daniel Schwaab, Fußballspieler des SC Freiburg
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Waldkirch – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Bahlingen am Kaiserstuhl | Biederbach | Denzlingen | Elzach | Emmendingen | Endingen am Kaiserstuhl | Forchheim | Freiamt | Gutach im Breisgau | Herbolzheim | Kenzingen | Malterdingen | Reute | Rheinhausen | Riegel am Kaiserstuhl | Sasbach am Kaiserstuhl | Sexau | Simonswald | Teningen | Vörstetten | Waldkirch | Weisweil | Winden im Elztal | Wyhl am Kaiserstuhl