Žlutice
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Žlutice | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Tschechien | ||
Region: | Karlovarský kraj | ||
Bezirk: | Karlovy Vary | ||
Fläche: | 5303 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 05' N, 13° 09' O50° 05' N, 13° 09' O | ||
Höhe: | 497 m n.m. | ||
Einwohner: | 2775 (2005) | ||
Postleitzahl: | 364 52 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Ortsteile: | 9 | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Jaroslav Vojta | ||
Adresse: | Velké náměstí 144 364 52 Žlutice |
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Website: | www.zlutice.cz |
Žlutice (deutsch Luditz) ist eine Stadt mit 2.817 Einwohnern (1. Januar 2004) im Okres Karlovy Vary im Karlovarský kraj in Tschechien.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt Žlutice liegt an einem Südosthang südlich des Duppauer Gebirges (tschechisch.: Doupovské Hory) und nordöstlich des Tepler Hochlandes (tschechisch: Tepelska Plošina), in einer Höhe von etwa 450 m über dem Meeresspiegel. Durch den Südteil der Stadt fließt die Schnella (tschechisch: Střela).
Fünf km nördlich von Luditz verläuft die Nationalstraße 6 von Eger (tschechisch: Cheb) über Karlsbad (tschechisch: Karlovy Vary) nach Prag (tschechisch: Praha); die Entfernung (Luftlinie) nach Karlsbad beträgt 25 km Richtung Südost.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Ortsteile von Žlutice sind Hradský Dvůr (Ratzkahof), Knínice u Žlutic (Knönitz), Mlyňany (Lindles), Protivec u Žlutic (Protowitz), Ratiboř u Žlutic (Ratiworz), Skoky u Žlutic (Mariastock), Verušice (Großwerscheditz), Veselov (Paßnau), Vladořice (Wladar) und Záhořice (Sahor)
[Bearbeiten] Geschichte
Der tschechische Stadtname „Žlutice“ stammt vermutlich vom Namen des Stammvaters eines Geschlechtes namens „Žlutici“ ab. Die erste geschichtliche Nachricht über Luditz stammt aus dem Jahre 1140, als Ritter Zdimir dem Kloster Kladrau u. a. das Dorf „Zlutic“ schenkte. Zwischen 1306 und 1341 wird daraus eine Stadt mit Egerer Recht.
Schon im 13. Jahrhundert (1214: „civitatem Ludicz“) wird der Stadtname in der deutschen Form ohne Anfangs-Z/Ž geschrieben. Auch in den Bestätigungsbüchern der Prager Diözese findet man durchwegs von 1356 – 1435 die deutsche Schreibweise Luticz.
Die erste Nachricht von einer Schule in Luditz stammt vom 16. August 1371, als der „Kleriker Benda, Rektor der Schulen in Luticz“ zum Pfarrer von Stiedra eingesetzt wurde.
Haupterwerbsquelle der Luditzer waren Handel und Gewerbe. Im 16. Jahrhundert stand vor allem das Tuchmachergewerbe in Blüte.
Žlutice liegt im östlichen Teil des Egerlandes, einem Teil Westböhmens. Der Ort gehörte bis 1918 zum Kronland Böhmen, 1918 bis 1938 zur (Ersten) Tschechoslowakischen Republik, 1938 bis 1945 zum deutschen Reichsgau Sudetenland, und danach wieder zur Tschechoslowakischen Republik bzw. zu deren Nachfolgerstaaten.
Žlutice gehört heute zur Tschechischen Republik (tsch.: Česká Republika) und liegt in deren westlichster Region (tsch.: Karlovarský kraj; Karlsbader Region) und darin im östlichsten Bezirk (tsch.: okres Karlovy Vary; Bezirk Karlsbad).
Nach der Proklamation der Tschechoslowakei am 28.Oktober.1918 wurde auch Luditz von tschechischen Truppen besetzt. Der Einmarsch von Einheiten des Infantrieregiments 35 aus Pilsen erfolgte hier am 6. Dezember 1918, die deutsche Volkswehr leistetet keinen Widerstand.
Aufgrund der Beneš-Dekrete von 1945 erfolgte die Enteignung und Vertreibung der Sudetendeutschen aus Luditz.
1996 wurde in Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung Žlutice und den Heimatvertriebenen der Stadt und des Kreises Luditz das Kriegerdenkmal von 1929 für die Gefallenen des 1. Weltkrieges mit einer Stützmauer gesichert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde an der Stützmauer eine Gedenk- und Mahntafel, die Allen Opfern von Krieg Gewalt und Vertreibung gewidmet ist, angebracht.
[Bearbeiten] Kreis- bzw. Bezirkszugehörigkeit
Die alten böhmischen Großkreise existierten ab etwa der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1862; ab 1850 (also nach der Revolution von 1848) spielten sie aber keine Rolle mehr in der Verwaltung, sondern wurden durch die neue Landeseinteilung in Politische Bezirke (der Exekutive) ersetzt, von denen jeder aus einem oder mehreren Gerichtsbezirken (der Judikative) bestand.
In der Zeit der alten böhmischen Großkreise gehörte Luditz ab ca. 1350 bis 1751 zum Saazer Kreis, 1751 bis 1850 zum Elbogener Kreis. Nach der Verwaltungsreform 1850 gehörte Luditz bis 1938 (also auch nach Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918) zum Politischen Bezirk Luditz und dessen Gerichtsbezirk Luditz.
1938 wurde das Sudetenland zu einem Gau des Deutschen Reiches, welcher nun (wie Deutschland) in Stadt- und Landkreise eingeteilt wurde, wobei die neuen Landkreise größer als die bisherigen Bezirke, aber kleiner als die alten böhmischen Großkreise waren. Nun wurde Luditz bis 1945 die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Luditz. Dieser setzte sich zusammen aus dem gesamten ehemaligen Politischen Bezirk Luditz und den deutschsprachigen Gebieten des ehemaligen Gerichtsbezirks Manetin (im Politischen Bezirk Kralowitz), nämlich folgenden Gemeinden:
Bernklau, Cisotin, Deutsch Doubrawitz, Hluboka (ohne die OT Kalec und Odlezly/Voitles), Kamenahora, Kotantschen, Krasch, Lukowa, Lusetin (ehem. OT von Wilkischau), Mösing, Netschetin, Potok, Preitenstein, Rabenstein an der Schnella, Ratka, Ratschin, Wilkischau (ohne OT Lusetin), Wirschin, Wisocan und Zwolln.
Der Landkreis Luditz gehörte zum Regierungsbezirk Eger des Reichsgaues Sudetenland.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (Mai 1945) wurde das Sudetenland wieder ein Teil der Tschechoslowakischen Republik und erhielt zunächst wieder die alte Bezirkseinteilung.
[Bearbeiten] Herrschafts-Zugehörigkeit
Luditz war bis 1850 Sitz einer gleichnamigen Grundherrschaft.
[Bearbeiten] Pfarramts-Zugehörigkeit
Luditz hatte sein eigenes (katholisches) Pfarramt, die Stadtpfarrkirche (St. Peter und Paul) sowie eine Friedhofskirche (Zur Hl. Dreifaltigkeit). Luditz war außerdem der Sitz eines katholischen Dekanats.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Emanuel Wirth (* 18. Oktober 1842 in Luditz; † 05. Januar 1923 in Berlin), als Assistent von Joseph Joachim Lehrer u. a. von Albert Stoessel für Violine und Bratsche an der Hochschule für Musik (Berlin), Musiker (Bratschist) des Joachim-Quartetts. August Wilhelmj nannte ihn den besten Violin-Lehrer seiner Generation.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.zlutice.cz/ Website der Stadt
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