Abertamy
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Abertamy | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Tschechien | ||
Region: | Karlovarský kraj | ||
Bezirk: | Karlovy Vary | ||
Fläche: | 868 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 22' N, 12° 49' O50° 22' N, 12° 49' O | ||
Höhe: | 900 m n.m. | ||
Einwohner: | 1413 (2005) | ||
Postleitzahl: | 362 35 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Gemeinde | ||
Ortsteile: | 2 | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Zdeněk Lakatoš | ||
Adresse: | J. A. Gagarina 2 362 35 Abertamy |
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Website: | www.abertamy.eu |
Abertamy (deutsch: Abertham) ist eine Gemeinde im Westerzgebirge in Tschechien und liegt in einer Höhe von 900 m ü. NN über dem Tal der Roten Wistritz. Westlich der Stadt liegt das Quellgebiet des Fischbaches (Rybná). Sie gehört zum Okres Karlovy Vary und zu der Karlovarský kraj.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Abertham wurde 1529 gegründet und erhielt 1579 den Status einer königlichen Bergstadt. Nachdem die reichen Zinn- und Silberlagerstätten in der Umgebung der Stadt erschöpft waren, entwickelte sich Abertham zum Zentrum der böhmischen Handschuhfertigung, aber auch die Spitzenklöppelei, die Blechwarenerzeugung und die Kunstblumenmanufaktur siedelten sich an. Der Bergbau auf Cobalt spielte ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt. Die Stadt war bekannt für den Aberthamer Ziegenkäse.
1939 hatte Abertham 2939 Einwohner. Die deutschsprachige Bevölkerung musste nach 1945 fast vollständig den Ort verlassen und es wurden Tschechen aus dem Landesinnern, sowie Slowaken und Roma angesiedelt. Heute erinnert z. B. noch der kleine Friedhof mit seinen deutschsprachigen Grabsteinen an die deutsche Vergangenheit von Abertham. Nach 1945 erfolgte in Abertamy die Förderung von Uran.
Abertamy ist heute ein Wintersportzentrum und hat nur noch 1200 Einwohner. Viele Häuser, die nach der Vertreibung leerstanden, wurden abgerissen. In der Stadt befindet sich seit 1946 eine Forstschule, deren Schließung und Zusammenlegung mit dem Beruflichen Schulzentrum in Nejdek im April 2005 beschlossen wurde.
Eine Besonderheit ist der nach dem Ort benannte Ziegenkäse mit Kräutern Abertam.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- In unmittelbarer Nähe der Stadt erhebt sich der 1028 m hohe Pleßberg (Plešivec) mit Berghotel und Aussichtsturm.
Wichtigstes Baudenkmal ist die Kirche der Vierzehn Nothelfer, deren Bau auf das Jahr 1534 zurückgeht und die 1736 ihre heutige barocke Gestalt erhielt.
Das Kirchenschiff ist einteilig, der Turm prismenförmig. Besonders wertvoll sind die Kassettendecke sowie das dreiteilige hölzerne Chorgestühl. Der barocke Hochaltar aus dem Ende des 18. Jahrhunderts beinhaltet Holzfiguren der heiligen Vierzehn Nothelfer sowie der Heiligen Familie.
1989 wurde der Kirchturm von tschechischen Behörden für baufällig erklärt und von 1993 bis 1996 renoviert. 75 % der Bausumme von 2.860.000 ( Kč) wurden durch Spenden ehemaliger Aberthamer Bürger, die heute in Deutschland leben, getragen. 25 % der Kosten kamen vom Kulturministerium der Tschechischen Republik und der Gemeinde Abertham.
In einer zweiten Renovierung wurden von Mai bis September 2003 das Kirchendach und der Turm für 3.300.000 Kč erneuert. Die Initiative ging dabei wieder von ehemaligen, heute in Deutschland lebenden Aberthamer Bürgern aus. Für 73 % der Bausumme kam die Gruppe Abertham auf. 27 % der Kosten wurden vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond Prag getragen.
- Grenzüberschreitender Anton-Günther-Weg
[Bearbeiten] Ortsteile
Zur Abertamy gehört ein Ortsteil: Hřebečná (Hengstererben), der ursprünglich aus den zwei Orten Hengst und Erben bestand, wovon Hengst einstmals auch Bergfreiheit innehatte, wie die von König Ferdinand erlassene Zinnbergwerksordnung für Hengst, Perninger (Bärringen/Pernink), Lichtenstadt (Hroznětín), Platten (Horní Blatná), Gottesgabe (Gottesgab/Bozi Dar), Kaff (Plesivec), Mückenberg (Halbmeil/Rozhraní) ... v. 1. Januar 1548 belegt. 1939 lebten hier 1158 Personen.
In Hřebečná wurden nach 1945 ebenfalls zahlreiche Häuser abgerissen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1829: Josef Porkert, Hersteller von Klavierrahmen
- 1969: Horst Siegl, Fußballspieler
- 1973: Martin Wara, Schauspieler
[Bearbeiten] Weblinks
- inoffizielle Homepage tschechisch
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