Alta Velocidad Española
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Der AVE (Alta Velocidad Española) ist eine Zuggattung der spanischen Eisenbahngesellschaft RENFE, die auch das Hochgeschwindigkeitsnetz in Spanien betreibt.
Aktuell befährt der spanische Hochgeschwindigkeitszug S-100 auf der Basis des französischen TGV dieses Streckennetz. Er befährt die Strecke Madrid–Sevilla, die extra für diesen Zug in europäischer Normalspur gebaut wurde, statt – wie in Spanien üblich – in Breitspur.
Die RENFE entschied sich für eine Weiterentwicklung des TGV Atlantique als Fahrzeug für die erste Normalspur-Neubaustrecke in Spanien. Kurios in diesem Zusammenhang: Das Zugsicherungssystem sowie die Oberleitung kauften die Spanier bei deutschen Zulieferern, sodass der AVE, ein TGV-Derivat, mit der deutschen Linienzugbeeinflussung (LZB) versehen ist. Die AVE-Garnitur 15 erzielte bei Testfahrten auf der Strecke Madrid – Sevilla mit 356,8 km/h den spanischen Geschwindigkeitsrekord auf Schienen.
Bei der Ausschreibung zur zweiten Generation des AVE machte dieses Mal Siemens Transportation Systems zu gleichen Teilen mit dem spanischen Hersteller Talgo das Rennen. Beide liefern je 16 Hochgeschwindigkeitszüge an RENFE.
Die Fortentwicklung des ICE 3 entsteht bei Siemens. Die Baureihenbezeichnung lautet S- 103, Siemens vermarktet den Zug unter dem Namen Velaro E. Die spanische Firma Talgo liefert ihrerseits den Talgo 350, welcher als S 102 eingereiht wird. Dieser wird wegen seiner aerodynamischen Nase auch Entenschnabel genannt.
[Bearbeiten] Streckenführung
Die Expo 1992 in Sevilla war der Anlass für Spaniens Einstieg in den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf Schienen. Die spanische Eisenbahngesellschaft RENFE wollte eine schnelle Anbindung der Hauptstadt Madrid an die Expo-Stadt Sevilla. Die alte Strecke war 574 Kilometer lang, und die schnellste Verbindung dauerte nahezu sechs Stunden. Rechtzeitig zum Expo-Start konnte die RENFE die neue Strecke am 19. April 1992 in Betrieb nehmen. Seitdem ist Madrid nur noch 471 Schienenkilometer von Sevilla entfernt. Non-Stop-Züge fahren diese Distanz in 2 Stunden 15 Minuten.
Im Jahr 2004 sollte ursprünglich die Erweiterung des Hochgeschwindigkeitsnetzes in Betrieb gehen. Anfang 2006 befindet sich der Bau der Strecke Madrid–Barcelona jedoch noch in der letzten Phase. Mit Fertigstellung des letzten Teilstückes von Lleida nach Barcelona wird die Neubaustrecke 625 Kilometer lang sein. Ehrgeiziges Ziel der RENFE ist es, die Strecke Madrid–Barcelona in nur zweieinhalb Stunden zurückzulegen. Dafür müssen die Züge mit einer Spitzengeschwindigkeit von 330 km/h unterwegs sein.
Barcelona soll nicht Endpunkt des spanischen Hochgeschwindigkeitsnetzes bleiben. Konkrete Planungen gibt es für eine Verlängerung an die französische Grenze, die mit einem acht Kilometer langen Tunnel bei Le Perthus überwunden werden soll. Damit wäre eine spätere Anknüpfung an die französische TGV-Linie Méditerranée möglich. Diese Anknüpfung wird aber frühestens nach der für 2030 geplanten Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Perpignan und Montpellier möglich sein. Seit 2005 ist die Hochgeschwindigkeitsstrecke Barcelona-Figueres-Perpignan (F) im Bau, inklusive Tunnel Le Perthus. Diese Strecke soll im Jahre 2009 durchgehend in Betrieb genommen werden.
[Bearbeiten] Weblinks
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