Acela
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Acela Express | |
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Anzahl: | 20 |
Hersteller: | Bombardier Alstom |
Baujahr(e): | 1996 – 2000 |
Achsformel: | Bo'Bo'+2'2'+2'2'+2'2'+2'2'+2'2'+2'2'+Bo'Bo' |
Spurweite: | 1.435 mm |
Länge: | 203.000 mm |
Leermasse: | 566 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 240 km/h |
Dauerleistung: | 9.200 kW |
Anfahrzugkraft: | 225 kN |
Stromsystem: | 11,5 kV 25 Hz~ 12,5 kV 60 Hz~ 25 kV 60 Hz~ |
Anzahl der Fahrmotoren: | 8 |
Sitzplätze: | 44 1. Klasse 260 2. Klasse |
Der Acela Express [əˈsɛlə ɪkˈspɹɛs] (engl. Kunstwort aus acceleration, dt. Beschleunigung und excellence, dt. Güte) ist ein Hochgeschwindigkeitszug ähnlich dem französischen TGV, den die amerikanische Bahngesellschaft Amtrak seit 1999 auf der Strecke Washington–New York–Boston einsetzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Bereits 1993 wurden 20 Hochgeschwindigkeitszüge für den Einsatz auf dem Nord-Ost-Korridor ausgeschrieben. Für Werbefahrten wurde sowohl ein schwedischer X2000 wie auch ein deutscher ICE in die USA verschifft. Beide Züge stellten während den Demonstrationsfahrten amerikanische Geschwindigkeitsrekorde auf. Eine Auflage der Ausschreibung war aber, einen bestimmten Anteil der Komponenten in Nordamerika zu bauen, sodass schließlich der kanadische Anbieter Bombardier Transportation zusammen mit Alstom die Ausschreibung mit einer TGV-Variation gewann.
[Bearbeiten] Konstruktion
[Bearbeiten] Mechanischer Teil
Der mechanische Teil (Wagenkasten, Drehgestelle und Bremsen) von Bombardier erinnert äusserlich an den TGV, basiert aber auf den in den 80er Jahren von Bombardier gebauten LRC-Zügen. Der Acela Express besteht aus zwei Triebköpfen und sechs Mittelwagen. Im Gegensatz zu den TGV-Zügen haben die Wagen keine Jakobsdrehgestelle.
Die Innenausstattung des Zuges erinnert an eine Flugzeugkabine. Die drei Sitzplatzkategorien heißen wie im Flugverkehr Economy, Business und First Class. An Stelle von Gepäckablagen sind Overhead-Bins angebracht und in den Taschen an der Rückenlehne des Vordersitzes stecken Karten mit Sicherheitsinstruktionen. Die sechs Zwischenwagen bieten 304 Reisenden Platz. Ähnlich wie bei den deutschen ICE gibt es ein Konferenzabteil und einen Bistrobereich.
Der Zug bietet mit speziellen Knautschzonen eine passive Sicherheit, wie sie in den europäischen Hochgeschwindigkeitszügen Ende der neunziger Jahre noch nicht üblich war.
Durch die Verwendung anderer Drehgestelle und der Neigetechnik sind die Wagen verglichen mit denjenigen des TGVs 55 % schwerer.
[Bearbeiten] Neigetechnik
Die Neigetechnik wurde von den in den achtziger Jahren gebauten LRC-Zügen übernommen. Die Wagenkasten der Zwischenwagen könnten sich kurvenabhängig computergesteuert um 4° nach rechts oder links neigen. Aufgrund von schlechter Abstimmung zwischen Fahrzeug und Infrastruktur kann die Neigetechnik im Acela Express nicht genutzt werden – die Fahrzeuge würden im geneigten Zustand das Umgrenzungsprofil um 10 cm verletzen.
[Bearbeiten] Elektrischer Teil
Die elektrische Ausrüstung von Alstom basiert weitgehend auf derjenigen des TGV.
Die beiden Triebköpfe haben eine Antriebsleistung von insgesamt 9.200 kW, die den Zug auf eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 265 km/h beschleunigen können. Im Normalbetrieb werden 240 km/h erreicht. Die Fahrzeuge sind mehrsystemfähig, das heißt, sie können unter den folgenden auf dem Nord-Ost-Korridor benutzten Spannungen fahren: 11,5 kV, 12,5 kV und 25 kV.
[Bearbeiten] Betrieb
Mit dem Acela Express dauert eine Fahrt von New York Penn Station nach Washington Union Station nur noch 2:50 Stunden, ist aber deutlich teurer als vergleichbare europäische Strecken: Eine einfache Fahrt in der Business Class kostet 147 bis 157 US$ (Stand November 2004). Der Zug bietet zwei unterschiedliche Sitzplatzkategorien, die in Anlehnung an den Flugverkehr Business und First Class heissen. Der Komfort entspricht grob dem der gleichnamigen Flugzeugklasse. Der Zug ist vor allem bei Pendlern beliebt und stellt für die Flugverbindungen auf den Relationen des Zuges eine Konkurrenz dar.
Aufgrund des hohen Gewichtes kam es letztlich zu technischen Problemen mit dem Bremssystem. Da der Acela auf dem Fahrgestell des TGV basiert, aber aufgrund amerikanischer Gesetze mehr als doppelt so schwer sein muss, kam es bei den hohen Kräften und Temperaturen beim Bremsvorgang zu Rissen im Fahrgestell sowie den Bremssystemen.
[Bearbeiten] Die Marke Acela
Mit der Einführung des Acela Express wurden alle Amtrak-Angebote auf dem Nord-Ost-Korridor unter die Marke Acela gestellt. Es waren drei verschiedene Angebote vorgesehen:
- Acela Express für die Hochgeschwindigkeitszüge
- Acela Regional für die Interregiozüge
- Acela Commuter für die Regionalzüge Philadelphia- New York
Auf Grund von andauernden Verwechslungen von Acela Regional und Acela Commuter mit den Hochgeschwindigkeitszügen wurden diese Angebote 2003 wieder umbenannt:
- aus Acela Regional wurde Regional
- aus Acela Commuter wurde Clocker – den Namen, welche die Züge bereits vor 1999 getragen hatten.
[Bearbeiten] Lokbespannte Züge
Neben den Acela-Express-Zügen setzt Amtrak auch lokbespannte Regional-Züge ein. Die dafür verwendeten HHP-8 Lokomotiven erinnern in Farbe und Form an die Acela-Express-Triebköpfe, haben aber an beiden Enden Führerstände. Die Bezeichnung HHP-8 steht für "High Horse Power with 8000 HP". Die 21 Lokomotiven wurden ebenfalls vom Bombardier-Alstom-Konsortium gebaut.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Acela – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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