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Bretzfeld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Bretzfeld
Bretzfeld
Deutschlandkarte, Position von Bretzfeld hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Hohenlohekreis
Koordinaten: Koordinaten: 49° 11′ N, 9° 26′ O49° 11′ N, 9° 26′ O
Höhe: 210 m ü. NN
Fläche: 64,69 km²
Einwohner: 12.205 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74626
Vorwahlen: 07946 und 07945
Kfz-Kennzeichen: KÜN
Gemeindeschlüssel: 08 1 26 011
Gemeindegliederung: Hauptort und 12 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Adolzfurter Straße 12
74626 Bretzfeld
Webpräsenz:
Bürgermeister: Thomas Föhl

Bretzfeld ist eine Gemeinde im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg. Bretzfeld nennt sich auch „Das Tor zum Hohenloher Land“.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Bretzfeld besteht aus dem Hauptort Bretzfeld (1813 Einwohner) und den Ortsteilen Adolzfurt (1121), Bitzfeld (1452), Brettach (180), Dimbach (863), Geddelsbach (250), Rappach (1422), Scheppach (970), Schwabbach (1372), Siebeneich (208), Unterheimbach (1077), Waldbach (1505) und Weißlensburg (Einwohnerzahl bei Bitzfeld enthalten).[1]

[Bearbeiten] Geschichte

Bretzfeld wurde als „Bretesfeld“ erstmals 1037 urkundlich genannt. Bereits seit 1357 ist der Weinbau im Ort nachgewiesen. Bretzfeld unterstand bis 1423 dem Stift in Öhringen und wurde 1423 an die Kurpfalz verkauft. Nach dem bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg kam Bretzfeld 1504 an Württemberg und wurde in das Oberamt Weinsberg eingegliedert. Bretzfelder Bauern unter Führung des Schultheißen Hans Koberer waren im Bauernkrieg am Angriff auf Weinsberg beteiligt. Mit der Auflösung des Oberamts Weinsberg kam der Ort 1926 an das Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen). Die Kreisreform 1972 brachte die Zugehörigkeit zum Hohenlohekreis. 1975 wurde aus Bretzfeld und elf benachbarten Orten die neue Gemeinde Bretzfeld gebildet, die 1977 um Brettach erweitert wurde.

[Bearbeiten] Religionen

1534 wurde in Bretzfeld und den meisten heute dazu gehörenden Ortsteilen die Reformation eingeführt. Heute gibt es neben sieben evangelisch-landeskirchlichen Gemeinden auch wieder ein römisch-katholisches Pfarramt in Bretzfeld. Außerdem bestehen eine Evangelische Täufergemeinde, die Freie Christengemeinde Philadelphia sowie das dem Mülheimer Verband (Pfingstler) zugehörige Christliche Gemeindezentrum Schwabbach.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

  • 1. Februar 1972: Eingemeindung von Rappach
  • 1. Januar 1975: Zusammenschluss von Adolzfurt, Bitzfeld, Bretzfeld, Dimbach, Geddelsbach, Scheppach, Schwabbach, Siebeneich, Unterheimbach und Waldbach zur neuen Gemeinde Bretzfeld
  • 1. Januar 1977: Eingliederung des Ortsteils Brettach, zuvor Gemeinde Wüstenrot

[Bearbeiten] Ortsteile

[Bearbeiten] Adolzfurt

Adolzfurt wurde erstmals 1327 urkundlich erwähnt. Es stand damals unter Herrschaft der Herren von Weinsberg. 1336 ging der Ort an die Fürsten von Hohenlohe. Seit 1499 ist Weinbau im Ort nachweisbar. Als in Folge des Reichsdeputationshauptschlusses die Hohenlohischen Lande 1806 ihre Unabhängigkeit verloren, kam auch Adolzfurt zum Königreich Württemberg. Dort wurde es dem Oberamt Neuenstein zugeordnet und wechselte 1812 in das Oberamt Öhringen, das 1938 zum Landkreis Öhringen umbenannt wurde. Mit der Kreisreform 1972 kam Adolzfurt zum Hohenlohekreis.

[Bearbeiten] Bitzfeld

Die erste urkundliche Erwähnung von Bitzfeld stammt aus dem Jahre 1255. Es unterstand der Herrschaft Weinsberg. Nach dem bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg fiel der Ort 1504 an Württemberg und wurde 1806 dem Oberamt Weinsberg zugeordnet. Mit Auflösung dieses Amtes kam Bitzfeld 1926 zum Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen]. 1972 wechselte es in den neugebildeten Hohenlohekreis. Zu Bitzfeld gehört der kleine Ort Weißlensburg.

[Bearbeiten] Brettach

Brettach wurde 1376 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Schicksal war eng mit der Burg und Gemeinde Maienfels (heute Teil Wüstenrots) verbunden. 1423 wurde es mit Maienfels von den Herren von Weinsberg an die Kurpfalz verkauft. 1805 kamen beide als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses an das Königreich Württemberg und wurden erst dem Oberamt Öhringen, aber schon 1809 dem Oberamt Weinsberg zugeordnet. Mit Auflösung desselben 1926 kamen beide wieder zum Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen). Die Kreisreform 1972 schlug Maienfels der Gemeinde Wüstenrot und damit dem Landkreis Heilbronn zu. Am 8. Dezember 1975 entschieden sich die Brettacher für die Trennung von Maienfels und Wüstenrot. Mit der Eingemeindung nach Bretzfeld zum 1. Januar 1977 wechselte Brettach in den Hohenlohekreis.

[Bearbeiten] Dimbach

Dimbach wurde erstmals 1289 urkundlich erwähnt. Bis 1311, in diesem Jahr wurde auch der Weinbau erstmals erwähnt, stand der Ort unter der Herrschaft der Herren von Weinsberg und gehörte anschließend dem Kloster Lichtenstern. Mit der Reformation fiel der Ort an Württemberg. Von 1807 bis 1926 unterstand Dimbach dem Oberamt Weinsberg und wurde nach dessen Auflösung in das Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen) übernommen. Mit der Kreisreform 1972 fiel Dimbach an den Hohenlohekreis.

[Bearbeiten] Geddelsbach

Die erste urkundliche Erwähnung von Geddelsbach stammt aus dem Jahre 1337. Im 15. Jahrhundert wurde der Ort von der Familie Berler an den Grafen Kraft von Hohenlohe verkauft. Seit 1573 ist der Weinbau im Ort nachgewiesen. Als in Folge des Reichsdeputationshauptschlusses die Hohenlohischen Lande 1806 ihre Unabhängigkeit verloren, kam auch Geddelsbach zum Königreich Württemberg. Dort wurde es dem Oberamt Öhringen zugeordnet und wechselte 1812 in das Oberamt Weinsberg. Nach dessen Auflösung 1926 kam Geddelsbach wieder zum Oberamt Öhringen, das 1938 zum Landkreis Öhringen umbenannt wurde. Mit der Kreisreform 1972 kam Geddelsbach zum Hohenlohekreis. Der zweitkleinste Ortsteil der Gemeine Bretzfeld verfügt über 245 Einwohner.

[Bearbeiten] Rappach

1215 wurde Rappach das erste mal urkundlich erwähnt, der Weinbau ist im Ort seit 1343 nachgewiesen. Bis 1450 unterstand der Ort den Herren von Weinsberg, die ihn dann an die Kurpfalz abtraten. Nach dem bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg kam der Ort an Württemberg. Dort wurde Rappach 1806 dem Oberamt Weinsberg zugeordnet. Als dieses 1926 aufgelöst wurde, kam der Ort zum Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen). Die Kreisreform 1972 führte zur Zugehörigkeit zum Hohenlohekreis. In den 1980er-Jahren wurde mit das Neubaugebiet Steinsfeld errichtet, dessen Name auf den untergegangenen Ort Steinfurt Bezug nimmt, der bis in das 16. Jahrhundert hier belegen gewesen sein soll.

[Bearbeiten] Scheppach

Scheppachs erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1257. Es war damals im Besitz des Heiligen Römischen Reiches. Seit 1407 unterstand die Gemeinde den Herren von Weinsberg, um bereits 1423 an die Kurpfalz zu gehen. 1449 wurde Scheppach im so genannten Städtekrieg stark zerstört. Der bayerisch-pfälzische Erbfolgekrieg führte 1504 zum Übergang des Ortes an Württemberg. Wein wurde in Scheppach vom 16. Jahrhundert bis in die 1950er-Jahre angebaut. Mit der kommunalen Neugliederung Württembergs Anfang des 19. Jahrhunderts kam Scheppach zum Oberamt Weinsberg. Als dieses 1926 aufgelöst wurde, kam es zum Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen). Die Kreisreform 1972 führte zur Zugehörigkeit zum Hohenlohekreis.

[Bearbeiten] Schwabbach

Erstmals 1037 wurde Schwabbach urkundlich genannt. Es unterstand den Herren von Weinsberg, die es 1446 an die Kurpfalz verkauften. Aufgrund der Folgen des bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieges kam der Ort 1504 an Württemberg. Im Bauernkrieg beteiligten sich Schwabbacher Bauern 1525 unter Führung ihres Schultheißen Dionysius Schmid am erfolgreichen Sturm auf Weinsberg. Der Weinbau ist seit 1528 belegt und noch heute wichtiger Wirtschaftsfaktor des Ortes. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Ort dem Oberamt Weinsberg zugeordnet. Nach dessen Auflösung 1926 kam Schwabbach zum Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen). Die Kreisreform 1972 ordnete den Ort dem neuen Hohenlohekreis zu.

[Bearbeiten] Siebeneich

Siebeneich wird 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung war bis 1836 ein Ortsteil von Schwabbach (siehe dort) und wurde erst dann selbständig. Es wurde dem Oberamt Weinsberg zugeteilt. Nach dessen Auflösung kam das kleine Dorf zum Oberamt Öhringen (ab 1938: Landkreis Öhringen). 1972 erfolgte der Wechsel in den neugebildeten Hohenlohekreis. Noch heute ist dieser Ortsteil vom Weinbau, der seit 1335 bezeugt ist, sowie dem Obstbau geprägt. Seinen Namen erhielt Siebeneich von 7 Eichen, die im Wald direkt nebeneinander standen. Leider sind schon heute mehrere dieser Eichen gefällt worden.

[Bearbeiten] Unterheimbach

Von 1300 stammt die erste urkundliche Erwähnung Unterheimbachs. Es unterstand lange den Herren von Heinberg, fiel aber wohl bereits im 16. Jahrhundert an die Grafen von Hohenlohe. Seit dieser Zeit ist auch der Weinbau, der noch heute eine bedeutende Rolle spielt, nachgewiesen. Als die Unabhängigkeit der Hohenloher 1806 aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses endete, kam auch Unterheimbach zum Königreich Württemberg und dort zuerst an das Oberamt Öhringen, aus dem es 1811 ausgegliedert und dem Oberamt Weinsberg zugeordnet wurde. Mit dessen Auflösung 1926 folgte die Rückgliederung an das Öhringer Oberamt (ab 1938: Landkreis Öhringen. Die Kreisreform 1972 führte zur Zugehörigkeit zum Hohenlohekreis.

[Bearbeiten] Waldbach

Waldbach wurde 1265 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte damals zur Grafschaft Löwenstein. 1375 gelangte es in habsburgischen Besitz. Die Habsburger tauschten – zum Zwecke der Gebietsbereinigung – den Ort 1387 mit Hohenlohe gegen Gerabronn. 1450 fiel der Ort an die Kurpfalz, die ihn 1504 nach dem bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg an Württemberg abtreten musste, wo es seit 1534 dem Klosteroberamt Lichtenstern angehörte. Im Bauernkrieg wurde Waldbach 1525 vom Hellen Haufen geplündert. Der Bauernführer Ulrich Metzger stammte aus Waldbach. Seit 1807 war Waldbach dem Oberamt Weinsberg unterstellt. Nach dessen Auflösung 1926 kam es zum Oberamt Öhringen (seit 1938: Landkreis Öhringen), um 1972 dem neugebildeten Hohenlohekreis zuzufallen.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

(Wahl am 13. Juni 2004; 25 statt 27 Sitze):

  • CDU 42,1% (+4,1) - 11 Sitze (+1)
  • FWG 34,1% (-5,9) - 8 Sitze (-3)
  • SPD/Unabhängige 23,8% (+1,6) - 6 Sitze (± 0)

[Bearbeiten] Gemeindepartnerschaften

Seit 1989 besteht eine Partnerschaft mit Budaörs, Ungarn. Mit der Gemeinde Pretzfeld im Landkreis Forchheim (Bayern) besteht eine Gemeindefreundschaft.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

In Bretzfeld gibt es seit 1996 das Budaörser Heimatmuseum Bretzfeld, in dem Heimatvertriebene aus dem Ort in Ungarn an ihre frühere Heimat erinnern.

[Bearbeiten] Bauwerke

Die Kirche von Rappach ist im 15. Jahrhundert durch Umbau eines alten Wehrturms entstanden. Sie enthält sehenswerte Fresken aus dieser Zeit. Die Kilianskirche in Waldbach verfügt über eine sehenswerte Barockdecke.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Weinbau

Bretzfeld ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Lindelberg im Bereich Württembergisch Unterland gehört. Nur die im Ortsteil Brettach befindliche Lage Berg gehört zur Großlage Staufenberg.

[Bearbeiten] Verkehr

Bretzfeld ist durch die Bundesautobahn A 6 (SaarbrückenWaidhaus) gut an das überregionale Straßennetz nicht nur in Deutschland, sondern auch nach Frankreich und Tschechien angebunden. (Ausfahrt 39, OT Schwabbach)

An das Schienennetz ist der Ort durch die Hohenlohebahn (HeilbronnCrailsheim) angebunden, die seit Dezember 2005 zwischen Heilbronn und Öhringen als Stadtbahn nach dem Karlsruher Modell betrieben wird. Im Gebiet der Gemeinde gibt es dabei nun die Haltepunkte Bretzfeld, Bitzfeld und Scheppach.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

Neben der Grund-, Haupt- und Realschule Bretzfeld bestehen noch reine Grundschulen in den Ortsteilen Bitzfeld, Scheppach und Unterheimbach.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Stand: 31. Dezember 2006, Quelle: Gemeindeverwaltung Bretzfeld. In der gesamten Gemeinde Bretzfeld waren 12.233 Einwohner mit Hauptwohnsitz gemeldet.

[Bearbeiten] Weblinks

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