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Daimler Motor Company

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Die Daimler Motor Company wurde 1896 von Frederick Richard Simms gegründet, der 1891 die Lizenz für Herstellung und Verkauf des Daimler-Motors in Großbritannien und weiten Teilen des Commonwealth of Nations erworben hatte. 1904 zwang Kapitalmangel zur Neugründung des Unternehmens als Daimler Motor Company (1904) Ltd. Seit September 1910 war das Unternehmen als Daimler Company Limited Teil der BSA-Gruppe. Am 29. Mai 1960 übernahm Jaguar die Daimler Company Limited und nutzte den Namen fortan für große Chauffeurlimousinen (bis 1992) sowie für besonders luxuriös ausgestattete Versionen der Jaguar-Limousinen.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Daimler SP 250 (1960)
Daimler SP 250 (1960)
Daimler SP 250 (1960)
Daimler SP 250 (1960)
Daimler DS420 (1968)
Daimler DS420 (1968)
Daimler V8-250 (1969)
Daimler V8-250 (1969)
Daimler Sovereign (1972)
Daimler Sovereign (1972)
Daimler XJ 40 (1988)
Daimler XJ 40 (1988)

Per 18. Februar 1891 konnte Frederick R. Simms die Lizenz am schnellaufenden Verbrennungsmotor von Gottlieb Daimler für England und das Commonwealth of Nations mit Ausnahme Kanadas erwerben. Am 26. Mai 1893 gründete er ein Unternehmen mit dem Namen Daimler Motor Syndicate. Im Vorstand saß damals auch Gottlieb Daimler, ebenso wie Simms im Vorstand der deutschen Daimler Motoren Gesellschaft saß. In Coventry wurde am 14. Januar 1896 die Daimler Motor Company von Simms und Harry Lawson gegründet. Diese kam infolge knapper Finanzmittel 1904 in Schwierigkeiten und musste am 8. Dezember 1904 als Daimler Motor Company (1904) Ltd neu gegründet werden. Maßgeblicher Ingenieur war bereits seit 1902 der Amerikaner Percy Martin. Die ab 1908 wegen ihrer Geräuscharmut bei Daimler bevorzugte Schiebersteuerung mittels sich auf- und abbewegender Hülsen an den Zylinderwänden war jedoch eine Erfindung von Charles Yale Knight, ebenfalls einem Amerikaner. Gleichzeitig stand Daimler das Genie des Erfinders Frederick Lanchester zur Verfügung. Im September 1910 geriet Daimler unter die Kontrolle der BSA.

Während des Ersten Weltkriegs fertigte Daimler Lastwagen und Panzer sowie einige erste Flugzeugmotoren. 1926 entstand mit dem Know-How des Konstrukteurs Lawrence Pomeroy der Daimler Double-Six - der erste europäische Serienwagen mit Zwölfzylindermotor. 1930 übernahm Daimler die Lanchester Motor Company und brillierte im Jahr darauf mit der ersten Flüssigkeitskupplung im Automobilbau, so dass sich zusammen mit einem Vorwählgetriebe bereits eine Art Schaltautomatik ergab. Gleichzeitig ging Daimler bei seinen großen Typen vom V12- zum Reihenachtzylinder über, den "Straight Eight". Die Schiebersteuerung wurde zugunsten eines konventionellen Ventiltriebs fallengelassen.

Am anderen Ende der Modellpalette etablierte sich ab Herbst 1932 der 15 HP, der sich bis zum Krieg zum DB 18 weiterentwickelte.

Im Zweiten Weltkrieg produzierte Daimler über 2.700 Radpanzer mit dem Namen Armoured Car und über 2.700 Scout-Mannschaftswagen.

Nach dem Krieg baute Daimler den als DB 18 wiederauferstehenden 15 HP und zwei Straight Eight mit vier und fünfeinhalb Litern Hubraum. Von letzteren entstanden einige höchst extravagante Sonderkarosserien als Blickfang für die Motor Show - beginnend mit der Green Goddess im Jahr 1948, einem schier endlos langen Cabriolet von berauschender, fließender Linienführung. Extravaganzen leisteten sich der Firmenleiter Sir Bernard Docker und seiner frisch vermählten Ehefrau Norah Collins auch auf dem gesellschaftlichen Parkett. Das führte dazu, dass die frisch gekrönte Queen Elizabeth II, die ohnehin eine Vorliebe für Rolls-Royce hegte, ab 1955 keine Daimler mehr für offizielle Anlässe nutzte. 1956 verlor Docker freilich seinen Chefposten bei Daimler und Edward Turner übernahm seinen Posten.

Am 26. Mai 1960 kaufte Jaguar die Daimler Motor Company, deren Modelle traditionell vom britischen Königshaus gefahren wurden.

Der erst im Jahr zuvor vorgestellte Kunststoff-Sportwagen SP 250 wurde bis 1964 weitergebaut. Seit 1962 hatte man seinen lebhaften, modernen V8-Motor in den Jaguar Mark II verpflanzt und so eine moderne Daimler-Limousine namens V8 2 ½ Litre geschaffen. Die ebenfalls noch recht junge Chauffeurlimousine Majestic Major und deren Pullman-Ausführung DR450 wurden noch bis 1968 gebaut.

Im selben Jahr wurde der DS420 vorgestellt, der technisch auf dem Jaguar Mark X basierte. Dieses neue Spitzenmodell wurde nunmehr auch wieder vom Königshaus zu repräsentativen Zwecken gefahren. Der DS40, auch als Daimler Limousine bekannt, ist die bislang letzte von Daimler hergestellte Staatskarosse. Bekannteste Nutzerin dieses Modells war bis zu ihrem Tod im Jahre 2002 die Königin Mutter Elizabeth Bowes-Lyon (Queen Mum), für die auch ein Exemplar an Bord der königlichen Yacht H.M. Britannia für Fahrten bei Auslandsbesuchen bereitgehalten wurde.

1966 entstand vom Jaguar 420 eine nur durch die etwas aufwendigere Ausstattung zu unterscheidende Version "Daimler Sovereign" und verfuhr auch mit den Nachfolgern so, also der XJ-Serie, dem XJ 40, dem X 300 und schließlich dem X 308.

Besondere Merkmale der Daimler-Varianten in den Jahren 1966 - 2002: geriffelte ("fluted") Kühlergrilleinfassung und Heckleiste, Schriftzüge (inkl. Radkappen, Ventildeckel, Lenkrad) mit "Daimler"-Logo, zumeist sehr üppige Serienausstattung, mit ausklappbaren Picknicktischen, hochflorigen Schafwollteppichen und feiner gemaserten Holzverkleidungen mit Weißholzintarsien.

Weniger luxuriös, aber dafür weltberühmt war die Produktion der klassischen roten Doppeldeckerbusse von Daimler, die aber bereits Ende der sechziger Jahre endete.

1989/90 übernahm die Ford Motor Company Jaguar und Daimler. 1992 wurde die Produktion der Daimler DS 420 Limousine eingestellt. Zum hundertjährigen Jubiläum der Marke wurde 1996 in einer Auflage von je 100 Exemplaren der Daimler Century auf Basis des Daimler Six und Double Six gebaut.

Im November 2005 kehrte die Marke Daimler auf Basis des Jaguar X350 wieder zurück. Die bisherige Jaguar XJ-Spitzenversion mit langem Radstand und 4,2-Liter-V8-Kompressormotor (395 PS) erschien als Daimler Super Eight in limitierter Auflage und mit ganz besonders luxuriöser Ausstattung.

[Bearbeiten] Modelle

[Bearbeiten] Modelle ab 1945

Typ Motor Bauzeitraum produzierte Fahrzeuge
DB18 2522ccm, 6 Zylinder 1939-1950 3355
DE27 / DH27 4095ccm, 6 Zylinder 1946-1951 255
DE36 5460ccm, 8 Zylinder 1946-1953 205
DB18 Sports Special (Baker) 2522ccm, 6 Zylinder 1948-1953 608
DB18 Consort 2522ccm, 6 Zylinder 1949-1953 4250
Regency / Empress II 2952ccm/3468ccm, 6 Zylinder 1952-1954 52
Conquest Roadster 2433ccm, 6 Zylinder 1953-1955 65
Conquest 2433ccm, 6 Zylinder 1953-1956 4568
Conquest Century Drophead Coupe 2433ccm, 6 Zylinder 1954-1955 234
Empress IIa and III 3468ccm/4617ccm, 6Zylinder 1954-1957 39
Sportsman 3468ccm/4617ccm, 6Zylinder 1954-1957 69
Conquest Century 2433ccm, 6 Zylinder 1954-1958 4818
Regina/DK 400 4617ccm, 6Zylinder 1954-1960 132
Conquest Drophead Coupe (Mk II) 2433ccm, 6 Zylinder 1955-1957 54
104 3468ccm, 6 Zylinder 1955-1959 561
101 / Majestic 3794ccm, 6 Zylinder 1958-1962 1490
SP250 2548ccm, 8 Zylinder 1959-1964 2645
Majestic Major / DR450 4561ccm, 8 Zylinder 1959-1968 2044
Daimler V8 2 ½ Litre und V8-250 2548ccm, 8 Zylinder 1962-1969 17620
DS420 / Limousine 4235ccm, 6 Zylinder 1968-1992 8421
Sovereign Series I 2792ccm/4235ccm, 6 Zylinder 1970-1973
Double Six Series I 5343ccm, 12 Zylinder 1972-1973 1273
Sovereign Series II 3442ccm/4235ccm, 6 Zylinder 1973-1978 11825
Double Six Series II 5343ccm, 12 Zylinder 1973-1978 4166
Sovereign Series III 4235ccm, 6 Zylinder 1979-1987 29354
Double Six Series III 5343ccm, 12 Zylinder 1979-1992 14270
3.6/4.0 (XJ40) 3590ccm/3980ccm, 6 Zylinder 1986-1994 28775
Double Six (XJ81) 5993ccm, 12 Zylinder 1993-1995
Six (X300) und Sondermodell Century 1996 3980ccm, 6 Zylinder 1995-1997
Double Six (X305) und Sondermodell Century 1996 5993ccm, 12 Zylinder 1995-1997
V8/Super V8 (X308) 3996ccm, 8 Zylinder 1997-2002
Super Eight (X350) 4196ccm, 8Zylinder 2005-

[Bearbeiten] Zeitleiste ab 1970

Zeitleiste der Jaguar- und Daimler-Modelle von 1970 bis heute
Jaguar: British Leyland Unabhängig Ford
Daimler: British Leyland Jaguar Ford, "a division of Jaguar Cars"
Typ \ Jahrgang 1970er 1980er 1990er 2000er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Mittelklasse X-Type
Obere Mittelklasse S-Type XF
Oberklasse ...XJ 6
(Serie 1)
XJ 6
(Serie 2)
XJ 6
(Serie 3)
XJ 6
(XJ 40)
XJ 6
(X 300)
XJ 8 / XJR
(X 308)
XJ
(X 350)
Sovereign 2.8/3.4/4.2 / Vanden Plas 4.2
(Series 1/2/3)
3.6 / 4.0
(XJ 40)
Six
(X 300)
V8 / Super V8
(X 308)
Super Eight
(X 350)
XJ 12
(Serie 1)
XJ 12
(Serie 2)
XJ 12
(Serie 3)
XJ 12
(XJ 81)
XJ 12
(X 305)
...420 G Double-Six
(Series 1/2)
Double Six
(Series 3)
Double Six
(XJ 81)
Double Six
(X 305)
...DS420 / Limousine
Coupé XJC
Sportwagen ...E-Type 4.2 (Serie 2) E-Type V12 XJ-S XJ-S HE/XJ-S 3.6 XJS XK8 / XKR
(X 100)
XK / XKR
(X 150)
Supersportwagen XJ 220 XJR-15 XJ 220 V6
Rennwagen XJR-5 bis 17 220 C R1/2/3/4/5

[Bearbeiten] Literatur

  • Thorley, Nigel: Jaguar - All the Cars, Haynes Publishing, Sparkford (2003), ISBN 1-8442-5001-6
  • Whyte, Andrew: Jaguar - The history of a great British car, 2. Auflage, Stephens, Wellingborough (1985), ISBN 0-85059-746-3
  • Lord Montagu of Beaulieu: Jaguar, 7. Auflage. Quiller, London (1997), ISBN 1-89916-334-4
  • Stertkamp, Heiner: Jaguar - Die komplette Chronik von 1922 bis heute, 2. Auflage, Heel-Verlag (2006), ISBN 3-89880-337-6

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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