Diözese Bozen-Brixen
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Karte der Diözese Bozen-Brixen | |
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Basisdaten | |
Bischof: | P. Dr. Wilhelm Egger OFMCap |
Generalvikare: | Lic. Patr. Josef Matzneller; dott. Giuseppe Rizzi |
Dekanate: | 28 |
Pfarreien: | 280 |
Kirchenprovinz: | Trient |
Fläche: | 7.400 km² |
Einwohner: | ca. 480.000 |
Anschrift: | Domplatz 5 39100 Bozen |
Website: | www.ecclesiabz.com |
E-Mail-Adresse: | bischoefl.ordinariat@ecclesiabz.com |
Die katholische Diözese Bozen-Brixen (italienisch Diocesi Bolzano-Bressanone, ladinisch Diozesa Bulsan-Persenon, lateinisch Dioecesis Bauzanensis-Brixinensis) umfasst die autonome Provinz Bozen, mithin das dreisprachige Südtirol.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bischofssitz Säben
Das Bistum soll vom Hl. Kassian um 350 gegründet worden sein, der in Säben bei Brixen verehrt wird. Dass Kassian tatsächlich Bischof war, dürfte aber eine mittelalterliche Zutat sein.
Um 574 dürfte der Bischofssitz von Augusta Vindelicorum (Augsburg) nach Säben verlegt worden sein und unterstand in der Folgezeit dem Patriarchat Aquileia. Auf einer Bischofssynode in Grado (zwischen 572 und 577) war ein Bischof von Säben anwesend. Als erster Bischof wird der Hl. Ingenuinus im Jahr 579 namentlich erwähnt. Über die weitere Geschichte des Bistums fehlen bis 769 schriftliche Quellen.
Säben wurde 798 der Erzdiözese Salzburg unterstellt. Zum Bistum gehörten damals das obere und mittlere Inntal, ein Großteil des Eisacktales und das Pustertal.
[Bearbeiten] Bischofssitz Brixen
Am 13. September 901 schenkte König Ludwig das Kind dem Bistum den Meierhof Prichsna (Brixen). Wann der Bischofssitz dorthin verlegt wurde, ist nicht genau bekannt. Der Hl. Albuin residierte als Bischof ca. von 975 bis 1006 bereits in Brixen.
Schenkungen von König Heinrich II. (1004) und Kaiser Konrad II. (1027) begründeten die weltliche Herrschaft der Bischöfe in Tirol. Friedrich Barbarossa verlieh ihnen 1179 den Reichsfürstentitel.
Die Diözese umfasste den Großteil des Eisacktales, das Pustertal und das Inntal von Finstermünz bis in die Gegend von Jenbach.
Die weltliche Macht der Bischöfe wurde ab der Mitte des 12. Jahrhunderts durch die Grafen von Tirol immer mehr eingeschränkt und 1803 endgültig beendet.
Papst Pius VII. legte am 2. Mai 1818 mit der Bulle Ex imposito die Diözesangrenzen für Tirol und Vorarlberg neu fest. Mit dem Breve vom 16. Juni 1819 wurde in Feldkirch ein Generalvikariat für Vorarlberg errichtet, das zur Diözese Brixen kam.
Am 29. September 1822 erhielt der Kaiser von Österreich mit der Bulle Quae nos gravissimi das Recht zur Ernennung von Bischöfen für Brixen.
Da Südtirol nach dem Erster Weltkrieg zu Italien kam, wurde der Generalvikar von Vorarlberg, Sigismund Waitz, am 9. April 1921 zum Apostolischen Administrator des österreichischen Teils der Diözese Brixen ernannt. Am 25. April 1925 wurde daraus die Administratur Innsbruck-Feldkirch. Brixen wurde am 25. April 1921 direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt.
[Bearbeiten] Bischofssitz Bozen
Am 6. August 1964 kam durch die Bulle Quo aptius das Gebiet der Diözese Trient, das in der Provinz Bozen lag, zur Diözese Brixen. Diese trat ihrerseits die ladinischen Dekanate Fodom (dt. Buchenstein) und Ampezzo (dt. Hayden) an die Diözese Belluno ab. Sie erhielt den Namen Diözese Bozen-Brixen und wurde Trient als Suffraganbistum unterstellt. Damit verbunden war die Verlegung des Bischofssitzes von Brixen nach Bozen (Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Bozen)) und der Übersiedelung des Bischofs nach Bozen. Das Domkapitel ist weiterhin in Brixen, der Bischof wohnt aber in Bozen, dessen ehemalige Propsteikirche zur Konkathedrale erhoben wurde.
Am gleichen Tag wurde die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch (ab 1968: Diözese Feldkirch) der Erzdiözese Salzburg als Suffraganbistum zugewiesen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Josef Gelmi: Die Brixener Bischöfe in der Geschichte Tirols. Bozen 1984, ISBN 88-7014-362-7
- Josef Gelmi: Kirchengeschichte Tirols. Tyrolia, Innsbruck - Wien 1986, ISBN 3-7022-1599-9
- Rudolf Leeb u. a.: Geschichte des Christentums in Österreich. Von der Antike bis zur Gegenwart. Uebereuter, Wien 2003, ISBN 3-8000-3914-1
- Anselm Sparber: Kirchengeschichte Tirols, im Grundriß dargestellt. Innsbruck-Wien-München 1957.
- Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959