Dinkelland
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Provinz | Overijssel | ||||
Bürgermeister | Frans Willeme | ||||
Sitz der Gemeinde | Denekamp | ||||
Fläche – Land – Wasser |
176,81 km² 175,78 km² 1,03 km² |
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Einwohner – Bevölkerungsdichte |
26.013 (1. Juni 2005) 148 Einwohner/km² |
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Koordinaten | Koordinaten: 52° 22′ 20" N, 6° 54′ 51" O52° 22′ 20" N, 6° 54′ 51" O | ||||
Bedeutender Verkehrsweg | N342, N343, N349 | ||||
Vorwahl | 0541, 074 | ||||
Postleitzahlen | 7560-7569, 7590-7599, 7630-7639 | ||||
Offizielle Website | www.dinkelland.nl |
Dinkelland (anhören ?/i) ist eine Gemeinde der Provinz Overijssel in den Niederlanden. Sie entstand am 22. März 2001 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Denekamp, Ootmarsum und Weerselo. Sie hat 26.103 Einwohner (Stand Januar 2005). Ihre Gesamtfläche beträgt 18,4 km².
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Orte
Zur Gemeinde gehören folgende Orte (die wichtigsten sind fett gedruckt): Agelo, Denekamp, wo die Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat, Deurningen, Lattrop, Ootmarsum, Saasveld, Tilligte und Weerselo mit Het Stift.
[Bearbeiten] Lage und Wirtschaft
Die Gemeinde bildet den nordöstlichen Teil der Region Twente. Sie grenzt an die deutschen Gemeinden Nordhorn, Lage und Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim. Denekamp liegt auf halbem Wege zwischen Oldenzaal und Nordhorn.
Die Bevölkerung lebt vom Tourismus und von der Landwirtschaft (Viehhaltung). In Denekamp leben auch Pendler, die in Oldenzaal arbeiten.
[Bearbeiten] Geschichte
Ootmarsum, im Mittelalter: Othmarsheim geheißen, soll 126 n. Chr. von einem legendären König Othmar oder Ottmar gegründet worden sein. Fest steht, das das Städtchen schon zur Zeit der Ottonen bestand, und ein großes Kirchspiel bildete. Um 1300 erhielt Ootmarsum vom Utrechter Bischof das Stadtrecht es wurde bald ummauert und zu einer kleinen Festung. Es lag an der Kreuzung zweier Handelswege, von denen einer von Flandern nach Bremen verlief. Als im Achtzigjährigen Krieg Moritz von Nassau es 1602 für die protestantischen Niederlande erobert hatte, wurden die Befestigungen geschleift. Es verfiel zu einem unbedeutenden Ort, da die Entwicklung von Verkehr und Industrie anderswo stattfand. Um 1900 wurde der Ort als malerisches Stadtbild anerkannt, und es kam etwas Tourismus auf. Das Zentrum wurde in den 1980er Jahren, leider mancherorts etwas gekünstelt, restauriert.
Weerselo entstand um ein altes Kloster, und wurde im 14. Jahrhundert mehrmals von Raubrittern heimgesucht. Diese lebten in Saasveld auf dem 1818 abgerissenen Schloss Saterslo.
In Denekamp steht schon seit der Einweihung durch den Utrechter Bischof 1527 eine dem heiligen Nikolaus gewidmete Kirche. Es blieb bis etwa 1900 immer ein ruhiges Bauerndorf.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Das in den 1980er Jahren restaurierte Zentrum von Ootmarsum, mit seiner schönen Kirche und den winklichen Gäßchen, wo im Sommer an Donnerstagen auch noch touristische Märkte gehalten werden, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das dort gelegene Freilichtmuseum "Los Hoes", das ein gutes Bild vermittelt von den alten niederdeutschen Hallenhaus-Bauernhöfen der Gegend, wurde leider 2004 durch Brandstiftung schwer beschädigt. Schneller als erwartet wurde die Restaurierung geschafft; am 23. März 2005 wurde das Museum wieder eröffnet. (Siehe auch den "Hof Wehlburg", der sich im Freilichtmuseum "Museumsdorf Cloppenburg" befindet). Westlich von Ootmarsum, wo auch typische Weihnachts- und Osterbräuche erhalten blieben, liegt ein Hügel, von wo man einen schönen Fernblick auf das Städtchen hat.
Westlich von Denekamp liegt in einer schönen Umgebung am Fluss Dinkel das aus dem 17./18. Jahrhundert stammende Schloss Singraven. Es kann mit einer Führung im Sommer einige Male in der Woche besichtigt werden, und beherbergt viel kostbares antikes Mobiliar. Beim Schloss, in einer alten Wassermühle, gibt es ein Restaurant. Diese doppelte Wassermühle wurde bereits im 17. Jahrhundert von Meindert Hobbema gemalt. Das berühmte Bild dieser Mühle hängt im Louvre in Paris.
In Denekamp steht ein kleines, aber schönes Museum für Naturgeschichte "Natura Docet" (Deutsch: Die Natur lehrt).
In Weerselo ist das Viertel "Het Stift" (ein ehemaliges Stift) mit Häuschen aus dem 18. Jahrhundert und alten Bäumen sehr malerisch. Die Stiftskirche ist das einzige Überbleibsel eines Benediktinerklosters aus dem 12. Jahrhundert. Jeden Samstag wird hier ein "Antiquitätenmarkt" gehalten.
Die Gemeinde wird vom stark mäandernden Flüsschen Dinkel durchquert. Darin münden noch einige kleine Bäche aus. Es gibt in Dinkelland viele kleine Wälder. Da es eines der wenigen Gebiete in den Niederlanden ist, wo noch in Fachwerk gebaute Bauernhöfe (aus dem 18. und 19. Jahrhundert) stehen, ergibt all dies ein malerisches Landschaftsbild. Viele Radfahrer und Wanderer zieht dies jeden Sommer wieder nach Denekamp und Umgebung.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Piet Stalmeier (*1912-†1990), Musiker
- Ton Schulten (*1938), Maler
- Roméo Dallaire (*1946), kanadischer General
- Hennie Kuiper (*1949), Radrennfahrer
- Tom Veelers (*1984), Radrennfahrer
[Bearbeiten] Literatur
- Herbert Wagner: Die Gestapo war nicht allein... Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch - niederländischen Grenzgebiet 1929 - 1945. LIT - Verlag. Münster 2004 (enthält u. a. Überfall auf NL, Judenverfolgunmg, Textilarbeiter, Onderduiker, Verzetbeweging).
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Gemeinde Dinkelland
- Website des Freilichtmuseums Los Hoes in Ootmarsum (nur nl)
- Website von Haus Singraven (nur nl)
- Website des Museums Natura Docet in Denekamp (nur nl)
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