Flecken (Ort)
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Der Flecken ist ein besonderer Status zwischen Stadt und Dorf, auch Minderstadt genannt.
Heute gibt es Orte, die sich offiziell Flecken nennen, noch in:
- Niedersachsen (z. B. Flecken Adelebsen, Aerzen, Bad Bodenteich, Bardowick, Bevern, Bodenfelde, Bovenden, Brome, Drakenburg, Ebstorf, Gieboldehausen, Hage, Hagenburg, Harsefeld, Harpstedt, Horneburg, Langwedel, Lauenau, Lauenförde, Liebenau, Marienhafe, Ottersberg, Polle, Salzderhelden, Steyerberg, Uchte und Wiedensahl,
- Nordrhein-Westfalen (z. B. Bösingfeld),
- Hessen (z. B. Merenberg, Weilmünster, Villmar),
- Sachsen-Anhalt (Flecken Apenburg, Calvörde, Diesdorf, Weferlingen),
- Rheinland-Pfalz (z. B. Flecken Katzenelnbogen),
- Brandenburg (z. B. Flecken Zechlin),
- und in der Schweiz (z. B. Flecken Altdorf, Beromünster).
Flecken sind meist ländliche Mittelpunktsorte, die für das Umland zentralörtliche Funktionen wahrgenommen haben und dazu einen Teil der städtischen Privilegien erhielten. Meist hatten sie das Marktrecht (so genannte Marktflecken), oft auch Freistellung von der Wehrpflicht, Zunftrechte etc., in Niedersachsen waren sie bis 1885 teilweise Sitz eines königlichen Amtes.
Einige Flecken haben ein eher ländliches Erscheinungsbild, andere wirken altstadtartig und waren in einigen Fällen von einem Mauerring umgeben, der aber vielfach noch nur in geringen Resten vorhanden ist, zum Beispiel in Villmar in Hessen.
[Bearbeiten] Flecken in Schleswig-Holstein
Beim Übergang an Preußen im Jahr 1866 gab es in Schleswig-Holstein noch insgesamt 25 Flecken. Diese wurden danach Zug um Zug zu Städten erhoben oder kamen 1920 zu Dänemark.
Als letzter Flecken wurde Arnis im Jahre 1934 zur Stadt erhoben. Seit diesem Jahr gibt es in Schleswig-Holstein keine Flecken mehr.
Obwohl Flecken als administrative Einheiten in Dänemark unbekannt waren, konnten die Orte Hoyer, Lügumkloster, Christiansfeld, Augustenburg, Norburg und Marstal auf Ærø diesen Status noch bis zur Verwaltungsreform von 1970 erhalten, als auch die Städte in die neuen Großkommunen einbezogen wurden. Orte mit teilweise städtischen Privilegien wurden in Dänemark ansonsten handelsplads genannt.