Hrvatske Željeznice
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Die Kroatische Bahn, kroat. Hrvatske Željeznice (HŽ), ist die nationale kroatische Bahngesellschaft, die nach dem Zerfall Jugoslawiens gegründet wurde.
Die Gesamtlänge des Schienennetzes in Kroatien beträgt 2.974 km (nur 248 km zweispurig); davon sind 1.228 km elektrifiziert. (Stand: Ende 2004)
Durch Kroatien führen wichtige Bahnstrecken von Zagreb nach Osijek, Vinkovci, Rijeka und Split, sowie nach Slowenien, Ungarn, Bosnien und Herzegowina und Serbien. Das kroatische Bahnnetz bedarf dringender Modernisierung, da im Kommunismus nur wenig in die Bahn-Infrastruktur investiert wurde und im Krieg viele Strecken in Mitleidenschaft gezogen wurden, besonders in Slawonien und der Krajina. Viele Strecken sind noch nicht elektrifiziert bzw. verlaufen noch einspurig und sind sehr kurvenreich. Seit kurzem fahren die international renommierten Pendolino-Neigezüge auf der Strecke Zagreb - Split, die eine wesentlich komfortablere Reise ermöglichen und eine deutliche Zeitersparnis im Vergleich zu bisherigen Zügen bieten. Die kroatische Bahn erhofft sich damit eine Revitalisierung des Bahnverkehrs als Konkurrenz zum Autoverkehr, insbesondere in den Sommermonaten. Die kroatische Bahn (Hrvatske Željeznice) befindet sich derzeit (Stand: 2006) gerade in einem Privatisierungsprozess. Die Gesamtstruktur wird hierbei in vier separate Holdings getrennt:
- Geschäftsleitung, Erhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur
- Personentransport
- Gütertransport
- Technik und Triebfahrzeuge
Bis Anfang Juli 2006 soll die neue Struktur voll operationsfähig sein.
[Bearbeiten] Neue Bahnstrecke Botovo - Zagreb - Rijeka
Im Januar 2007 wird mit dem Bau einer neuen Niederflur-Bahnstrecke von Botovo (ungarische Grenze) über Zagreb nach Rijeka begonnen. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt 269 km. Die Strecke ist also um 61 Kilometer kürzer als bisher. Die Fahrtzeit sollte nach Fertigstellung von der ungarischen Grenze bis Rijeka statt 5 Stunden nurmehr 2 Stunden betragen. Die gesamte Strecke wird zweispurig ausgebaut und soll Fahrtgeschwindigkeiten bis 160 km/h ermöglichen. Für die Strecke Rijeka - Zagreb sollte man somit nurmehr 59 Minuten benötigen, statt bisher 3 Stunden und 45 Minuten. Es muss angemerkt werden, dass die Bahnstrecke mitten durch gebirgiges Gebiet verläuft. Deshalb belaufen sich die Baukosten auf ganze 8 Milliarden Kuna (ca. 1,1 Milliarden Euro). Es wird mit einer Fertigstellung Ende 2011 gerechnet.
Die Bahnstrecke ist vor allem von strategischer Bedeutung für den Güterverkehr auf der Schiene und für die Kapazitätserweiterung des Hafens von Rijeka. Die Kapazität des Hafens von Rijeka könnte dadurch von bisher 15 Millionen Tonnen auf über 30 Millionen Tonnen jährlich erhöht werden. Rijeka könnte somit der Haupthafen für Mittel- und Osteuropa werden, weil die bisherige Fahrtzeit auf der Strecke Rijeka - Vukovar - Mitteleuropa (Donauschiffahrtsweg) um ganze 7 Tage verkürzt werden könnte. Außerdem ist die Entfernung von Rijeka bis Vukovar dreimal kürzer, als jene zwischen Constanţa am Schwarzen Meer und Vukovar.
Grafik: Zeljeznice.net, Bahnstrecke Botovo - Zagreb - Rijeka (kroatisch)