Static Wikipedia February 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Web Analytics
Cookie Policy Terms and Conditions Hugenottenkriege - Wikipedia

Hugenottenkriege

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Hugenottenkriege 1562 bis 1598 waren eine Folge von Bürgerkriegen in Frankreich. Sie sind durch das Massaker an den französischen Protestanten, den sogenannten Hugenotten, in der Bartholomäusnacht und die politische Beendigung durch den populären König Heinrich IV. den Franzosen heute noch bewusst. Ziel einer katholischen Adelspartei war es, die Hugenotten mindestens von den staatlichen und kirchlichen Pfründen auszuschließen und zugleich das Königtum zu kontrollieren. Ähnlich wie der spätere Dreißigjährige Krieg waren die Hugenottenkriege keine reinen Religionskriege. Ludwig XIV. kündigte ab 1669 die eingeschränkte religiöse Toleranz schrittweise auf.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Folgen

Frankreich kann seine wirkliche Macht erst unter Ludwig XIV. ab 1661 ausspielen, der seine starke persönliche Herrschaft auch wegen der traumatischen Hugenottenkriege etablieren kann. Im europäischen Machtkonzert kann das habsburgische Spanien seinen Abstieg bis etwa 1659 hinausschieben. Die kolonialen Rivalen England, Spanien und Portugal gründen bis 1661 amerikanische Kolonialreiche, die zukunftsträchtiger als das französische Kolonialreich sind. Die hugenottische Diaspora stärkt die kulturelle Hegemonie Frankreichs bis in das 19. Jahrhundert.

[Bearbeiten] Dynastische Hintergründe

Frankreich unter den Valois-Herrschern Franz I. (1515-1547) und seinem Sohn Heinrich II. (1547-1559) ist der stärkste europäische Staat der Renaissance. Gleichrangig ist nur ihr dauerhafte Rivale Kaiser Karl V.; doch der beherrscht ein zusammengeerbtes Konglomerat von Staaten, die sich rings um Frankreich gruppieren (Spanien, Niederlande, Luxemburg, Belgien mit Teilen von Nord- und Ostfrankreich, Süditalien und Mailand). Die französische Stabilität beruht stark auf der religiösen Einheit und den nationalen Kriegen gegen Karl V. und seinen Sohn Philipp II., die allerdings den französischen Adel militarisieren. Die vorzeitigen Tode von Heinrich II. und seinem ältesten Sohn ein Jahr später schaffen eine gefährliche dynastische Situation, in der die aus Italien stammende Königswitwe Katharina von Medici die Adelsparteien gegeneinander ausspielt, um ihren minderjährigen Söhnen den Thron zu sichern.

[Bearbeiten] Religiöse Hintergründe

Heinrich II. setzt die Repression seines Vaters gegenüber den Hugenotten verstärkt fort. In Frankreich faßt der Protestantismus erst relativ spät in der Variante des Calvinismus Fuß: Das französisch-sprachige Genf steht seit 1536 unter dem dauerhaften Schutz der Schweiz, der sogenannten Eidgenossen. Dort führt der aus Frankreich vertriebene Johannes Calvin die Reformation ein, setzt aber mit der Prädestinationslehre andere religiöse Akzente als das Luthertum in Deutschland und Zwingli in der deutsch-sprachigen Schweiz. Vor allem organisiert Calvin eine systematische Mission, die auf den Adel in Frankreich und den wallonischen Teilen der Vereinigten Niederlande abzielt.

Etwa um diese Zeit ist das Deutsche Reich schon in eine Vielzahl von sogenannten Territorien zerfallen, deren Herrscher nach dem Prinzip "Cuius regio, eius religio" ab 1555 auch die Religion in ihren Territorien bestimmen. Heinrich II. möchte eine religiöse Zersplitterung wie in Deutschland verhindern. Eine Übereinkunft nach dem obigen Prinzip des Augsburger Religionsfrieden hätte die unter Franz I. durchgesetzte Zentralisierung Frankreichs zerstört: Die Diskriminierung des Protestantismus ist in der Struktur des damaligen französischen Staates angelegt.

Bereits im ersten Jahr seiner Herrschaft errichtet Heinrich II die Chambre ardente in Paris, eine Kammer, die die hugenottischen Parlamentsabgeordneten verfolgt. 1551 wird dieses Prinzip im Edikt von Châteaubriant dann auch auf die Provinzparlamente ausgedehnt. Das Edikt von Compiègne folgt 1557: "die Ordnung in irgendeiner Weise störende" Protestanten werden der weltlichen Gerichtsbarkeit unterstellt; die Verurteilung wegen Häresie überlässt Heinrich noch der Kirche. Dies gipfelt dann 1559 im Edikt von Écouen: Von nun an dürfen die Gerichte für Häresie nur noch die Todesstrafe verhängen.

Diese Repression ist auch außenpolitisch motiviert: Der Thronfolger Franz II. ist mit der schottischen Königin Maria Stuart verheiratet, die aus katholischer Sicht rechtmäßige Ansprüche auf den englischen Königsthron erheben kann. Franz II. hält deshalb die Repression bei. Erst nach seinem Tod versucht seine Mutter als Regentin für den minderjährigen Karl IX. aus dynastischen Gründen eine vorsichtige Toleranzpolitik.

[Bearbeiten] Abfolge der Kriege

Diese Toleranzpolitik wird 1562 von dem entmachteten Onkel von Maria Stuart, Herzog Franz II. von Guise, im Blutbad von Vassy an friedfertigen Hugenotten torpediert. In drei Kriegen sichern sich danach die Hugenotten bis 1570 eine begrenzte Toleranz, abgesichert durch einige wenige Sicherheitsplätze; letztendlich gelingt dies, weil die katholische Seite ihre Kräfte nicht voll mobilisiert: Erster Hugenottenkrieg (1562-1563), Zweiter Hugenottenkrieg (1567-1568) und Dritter Hugenottenkrieg (1568-1570).

Danach gelingt es dem hugenottischen Führer Admiral Coligny, den jungen französischen König zu einer antispanischen, pro-protestantischen Politik zu bewegen. Diese wird durch den Mord an Admiral Coligny und etwa 30 000 weiteren Hugenotten in der sogenannten Bartholomäusnacht im August 1572 in Paris beendet. Karl IX. persönlich übernimmt die Verantwortung für das Massaker. Im folgenden Vierten Hugenottenkrieg (1572-1573) werden die Hugenotten bis 1574 in nur wenige Sicherheitsplätze im südlichen Frankreich abgedrängt.

Auch unter Heinrich III. gehen die Bürgerkriege nach 1574 weiter. Heinrich III. schwankt: Zeitweise versucht er, die Führung der katholischen Partei persönlich zu übernehmen; zeitweise nähert er sich den Hugenotten, weil er seinen jüngeren Bruder als Führer der Protestanten in den aufständischen Niederlanden etablieren will: Fünfter Hugenottenkrieg (1574-1576), Sechster Hugenottenkrieg (1576-1577), Siebter Hugenottenkrieg (1579-1580).

1585 entmachtet, lässt er 1588 nach weiteren Demütigungen den Herzog Heinrich von Guise, den Führer der katholischen Liga, und dessen Bruder ermorden. Den Aufstand von Paris sucht er im Bündnis mit dem Hugenottenführer Heinrich von Navarra niederzuwerfen, wird dabei aber 1589 selbst ermordet. Mit seinem Tod erlischt die Dynastie der Valois. Heinrich von Navarra aus der Nebenlinie Bourbon wird als Heinrich IV. König, kann sich den Thron aber erst nach der Konversion zum Katholizismus in dem langen Achten Hugenottenkrieg (1585-1598) sichern, den er zuletzt in einen nationalen Krieg gegen Spanien umwandeln kann. Danach beendet 1598 das Edikt von Nantes die Hugenottenkriege. Die Hugenotten erhalten beschränkte religiöse Toleranz, gesichert durch Sicherheitsplätze im südlichen Frankreich, deren hugenottische Besatzung vom König besoldet wird.

[Bearbeiten] Hugenotten als dauerhaftes innenpolitisches Problem

Der 1598 gefundene Kompromiss macht die Hugenotten zu einem Fremdkörper im Staat und zu Bürgern zweiter Klasse, da sie de jure von allen katholischen Kirchenpfründen ausgeschlossen sind und de facto auch von den staatlichen Pfründen. Ab 1598 sinken die Hugenotten langsam von etwa 10% der Bevölkerung zu einer relativ kleinen Minderheit ab.

Die separate militärische Macht der Hugenotten kann der französische Staat im Grunde nicht hinnehmen. Kardinal Richelieu zerschlägt 1628 mit der Eroberung von La Rochelle (1628) diese militärische Organisation, gewährt aber weiterhin beschränkte religiöse Toleranz.

Unter Ludwig XIV. beginnen ab 1669 erneut Repressionen gegen die Hugenotten, die in den berüchtigten Dragonaden 1681 und im Edikt von Fontainebleau 1685 ihren Höhepunkt finden. In diesem Edikt wird der Protestantismus in Frankreich verboten. Etwa 200.000 Hugenotten wandern trotz Verbot unmittelbar aus, und noch 1703 bis 1706 kommt es zum sogenannten Camisardenaufstand der Hugenotten in den Cevennen. Die Hugenotten scheinen die katholische Strömung des Jansenismus beeinflusst zu haben. Erst unter Ludwig XVI. werden ab 1787 die Protestanten erneut in einem Toleranzedikt in Frankreich geduldet.

[Bearbeiten] Wirkung der Hugenottischen Auswanderung

Die ausgewanderten Hugenotten bereichern die Wirtschaft der Zielländer Schweiz, Niederlande, England, Nordamerika, Südafrika und Deutschland und integrieren sich schrittweise in die jeweiligen reformierten Kirchen. So wurden mit dem Edikt von Potsdam vom 29. Oktober 1685 die Hugenotten im lutherischen Preußen aufgenommen. Die Hugenotten repräsentieren in den Zielländern als Calvinisten oder Reformierte eine tolerierte abweichende Variante des Protestantismus: Dadurch setzt sich Religionsfreiheit allmählich in Europa durch. Auch wegen der Hugenotten-Politik ist Frankreich in den letzten Jahrzehnten von Ludwig XIV. außenpolitisch eher isoliert, da die protestantischen Staaten Europas Frankreich nun relativ reserviert gegenüberstanden. Die ausgewanderten Hugenotten stabilisieren aber dennoch bis in die napoleonische Zeit die Dominanz der französischen Kultur und Sprache in Europa.


Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2006 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu