Jupiler League
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Die Jupiler League ist die höchste Spielklasse im belgischen Fußball. Die erste Meisterschaft im Ligabetrieb wurde erstmals 1895/96 ausgetragen, die erste belgische Liga ist damit eine der ältesten Fußball-Ligen der Welt. Sie trägt den Namen ihres Hauptsponsors, der Bierbrauerei Jupiler.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der belgische Fußballverband richtete seinen ersten offiziellen Wettbewerb (Coupe de Championnat) 1895/96 aus. Die sieben teilnehmenden Mannschaften waren FC Antwerpen, FC Brügge, FC Lüttich und aus Brüssel Racing Club de Bruxelles, Léopold Club de Bruxelles, Sporting Club de Bruxelles und Union d'Ixelles. Der FC Lüttich wurde erster Meister und die beiden Tabellenletzten, Brügge und Union d'Ixelles, wurden durch den Athletic Club de Bruxelles ersetzt. Lüttich und der Racing Club dominierten die ersten Meisterschaften. Die ersten Torschützenkönige der Liga waren in den Jahren 1896-1902 die Engländer Samuel C. Hickson, Charles Grimshaw Atkinson, Herbert Pott und der Österreicher Franz König.
Von 1898 bis 1904 war die Liga zweigleisig. Die Mannschaften spielten zunächst in regionalen Vorrunden, um den Titel schließlich in einer Endrunde zu entscheiden. Eine Abteilung umfasste fünf Mannschaften aus Antwerpen, Brabant, Lüttich und Limburg; die andere aus West- und Ostflandern. Darunter bestand noch eine zweite Liga, deren Sieger einen Aufsteiger ausspielten. Zwischenzeitlich gab es 1900/01 wieder eine landesweite erste Liga, in der neun Vereine gegeneinander spielten. Die landesweite, eingleisige Fußball-Liga, die jetzt Ehrenabteilung (frz. Division d'Honneur, bzw. nl. Eere Afdeeling) hieß, wurde 1904 endgültig eingeführt. Seit 1908 nahmen 12 Vereine daran teil, später wurde auf 16 Mannschaften aufgestockt.
Nach der Jahrhundertwende wurde Union Saint-Gilloise die bestimmende Mannschaft und gewann sechs Titel in einer Dekade. Daneben wurden auch R.C. de Bruxelles und das neue Team Beerschot AC Meister, später setzte sich der FC Brügge als Top-Club durch. Der Modus wurde öfters gewechselt, es wurde entweder in einer ein- oder zweigleisigen Liga gespielt. 1926 wurde die Liga Division d'Honneur genannt. Die 20er Jahre wurden von Teams aus Antwerpen bestimmt: Beerschot AC gewann fünf, der FC Antwerpen zwei und Lierse SK einen Titel.
Im Ersten und zeitweise im Zweiten Weltkrieg wurde die Meisterschaft nicht ausgespielt. Seit 1952/53 hat die belgische Fußball-Liga in etwa die Struktur, die sie auch heute noch hat. Die Zahl der teilnehmenden Mannschaften variierte gelegentlich, hat sich aber bei 18 Teams eingependelt. Seit 1995/96 gilt die Drei-Punkte-Regel. In den späten 1960er Jahren wurde der Profifußball eingeführt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann 1947 der RSC Anderlecht seinen ersten Titel, und in den späten 1950ern war Standard Lüttich zum ersten Mal erfolgreich. Von 1960 bis 1972 machten diese beiden Mannschaften den Titel unter sich aus. Die Dominanz war so groß, dass 1964 in einem Länderspiel gegen die Niederlande nach der Auswechslung des Torhüters elf Spieler des RSC Anderlecht auf dem Platz standen.
Belgischer Rekordmeister ist der RSC Anderlecht mit 28 Titeln vor dem FC Brügge (13 Titel), Royale Union Saint-Gilloise (11), Standard Lüttich (8), Beerschot VAC (7), Racing de Bruxelles (6), Daring de Bruxelles und FC Lüttich (beide 5), FC Antwerpen, KV Mechelen und Lierse SK (alle 4) und Cercle Brügge (3).
[Bearbeiten] Die Liga heute
In der UEFA-Fünfjahreswertung liegt der belgische Vereinsfußball auf Rang neun (Stand: Januar 2006). Damit ist der Landesmeister direkt für die Champions League startberechtigt, der Zweite muss in die dritte Qualifikationsrunde. Der Dritte und der Pokalsieger sind für den UEFA-Cup qualifiziert.
Die erste Liga umfasst 18 Mannschaften. Der Tabellenletzte steigt direkt ab, der Vorletzte spielt mit drei Mannschaften aus der zweiten Liga den letzten freien Platz in der Jupiler-League aus. Der Meister und der Pokalsieger spielen um den Supercup.
Die 34 Spieltage einer Saison werden zwischen August und Mai des Folgejahres ausgetragen. Die Spiele finden meist Samstagabend um 20 Uhr oder Sonntag um 15 Uhr statt. Um Zuschauerschwund zu vermeiden wurde eine Regel eingeführt, dass Spiele, die im Fernsehen übertragen werden, nicht zur gleichen Zeit stattfinden dürfen, wie andere Partien der Jupiler League. Solche Begegnungen werden deshalb meist samstags um 18 Uhr oder sonntags um 13 bzw. 20 Uhr angepfiffen. Der Zuschauerschnitt der Liga liegt meist knapp unter 10.000.
Erst seit der Saison 2001/02 müssen die Vereine Lizenzauflagen des Verbandes erfüllen. Gleich in der ersten Saison wurde Eintracht Aalst und dem RWD Molenbeek die Lizenz entzogen.
Seit dem sog. Bosman-Urteil ist die Zahl der ausländischen Spieler in den Mannschaften der Jupiler League kaum noch beschränkt. In der Folge verpflichteten die belgischen Vereine, wie es auch in anderen Ländern geschieht, zahlreiche Fußballer aus Osteuropa, Afrika und Südamerika. Dadurch bekam die belgische Liga die Funktion eines Schaufensters für die großen Vereine Europas. So haben viele der besten Fußballer Europas ihre internationale Karriere in Belgien begonnen, z.B. Jean-Pierre Papin (Club Brugge), Sunday Oliseh, Victor Ikpeba (Standard Lüttich), Jan Koller (RSC Anderlecht) und viele andere. Eine besondere Rolle spielt die belgische Liga für afrikanische Spieler, die in großer Zahl von z.T. unseriösen Agenten nach Europa geholt werden.
Unterhalb der ersten vier Ligen ist der Belgische Fußball nach Provinzen organisiert. In den ersten beiden Ligen sind alle Provinzen außer Namur mit Mannschaften vertreten, aus der Provinz Luxemburg kommt nur ein Zweitligist. Insgesamt ist ein deutliches Übergewicht der flämischen gegenüber den wallonischen Vereinen auszumachen.
2006 wurde der RSC Anderlecht belgischer Meister.
Die Jupiler League in der Saison 2006/07
2. Liga in der Saison 2006/07
[Bearbeiten] Statistik
[Bearbeiten] Alle Meister
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[Bearbeiten] Rekordmeister
Verein | Titel |
---|---|
RSC Anderlecht | 28 |
FC Brügge | 13 |
Royale Union Saint-Gilloise | 11 |
Standard Lüttich | 8 |
Germinal Beerschot | 7 |
Racing Club de Bruxelles | 6 |
Daring Club de Bruxelles RFC Lüttich |
5 |
FC Antwerpen KV Mechelen Lierse SK |
4 |
Cercle Brügge | 3 |
KSK Beveren KRC Genk |
2 |
RWDM | 1 |
[Bearbeiten] Torschützenkönige
Vier Deutsche wurden bisher belgischer Torschützenkönig: 1969/70 Lothar Emmerich (Germinal Beerschot, 29 Tore), 1970/71 Erwin Kostedde (Standard Lüttich, 26 Tore), 1977/78 Harald Nickel (Standard Lüttich, 22 Tore) und 1978/79 Erwin Albert (KSK Beveren, 28 Tore). In den Anfangsjahren der Liga wurde der Österreicher Franz König (Racing Club) 1897/98 und 1898/99 zweimal Torschützenkönig und Alfred Riedl 1972/73 (Sint-Truiden VV, 16 Tore) und 1974/75 (FC Antwerpen, 28 Tore). Erwin Vandenbergh war zwischen 1979/80 und 1990/91 sechsmal erfolgreichster Schütze.
Die Torschützenkönige der letzten 10 Jahre:
Saison | Spieler | Land | Verein | Tore |
---|---|---|---|---|
1995/96 | Mario Stanic | FC Brügge | 20 | |
1996/97 | Robert Spehar | FC Brügge | 26 | |
1997/98 | Branko Strupar | KRC Genk | 22 | |
1998/99 | Jan Koller | SC Lokeren | 24 | |
1999/00 | Ole Martin Arst Toni Brogno |
KAA Gent KVC Westerlo |
30 | |
2000/01 | Tomasz Radzinski | RSC Anderlecht | 23 | |
2001/02 | Wesley Sonck | KRC Genk | 30 | |
2002/03 | Cédric Roussel Wesley Sonck |
RAEC Mons KRC Genk |
22 | |
2003/04 | Luigi Pieroni | Excelsior Mouscron | 28 | |
2004/05 | Nenad Jestrović | RSC Anderlecht | 18 | |
2005/06 | Tosin Dosunmu | Germinal Beerschot Antwerpen | 18 |
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
RSC Anderlecht | Germinal Beerschot Antwerpen | SK Beveren | Cercle Brügge | FC Brügge | Sporting Charleroi | KRC Genk | KAA Gent | Lierse SK | SC Lokeren | Standard Lüttich | FC Brüssel | RAEC Mons | Excelsior Mouscron | KSV Roeselare | VV St. Truiden | VC Westerlo | SV Zulte-Waregem
Albanien | Andorra (ab 1995/96) | Argentinien | Armenien | Aserbaidschan | Belgien | Bosnien und Herzegowina | Brasilien | Deutschland | Dänemark (ab 1991) | England | Estland | Finnland | Frankreich | Griechenland | Irland | Israel | Italien | Japan | Kroatien | Luxemburg | Niederlande | Nordirland | Österreich | Polen | Portugal | Russland | San Marino | Schottland | Schweden | Schweiz | Slowakei | Slowenien | Spanien | Süd-Korea | Tschechoslowakei | Tschechien | Türkei | Ukraine | Ungarn | USA (1967–1984) | USA (ab 1996) | Wales | Weißrussland
Von folgenden Ländern sind keine Daten vorhanden: Bulgarien | Färöer | Georgien | Island | Kasachstan | Lettland | Litauen | Malta | Mazedonien | Moldawien | Montenegro (noch keine Meisterschaft beendet) | Norwegen | Rumänien | Serbien (noch keine Meisterschaft beendet) | Zypern | sowie alle oben nicht aufgeführten außereuropäischen Länder