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Jupiler League

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel bezieht sich auf die erste belgische Fußball-Liga. Jupiler League heißt auch die zweite niederländische Fußball-Liga.

Die Jupiler League ist die höchste Spielklasse im belgischen Fußball. Die erste Meisterschaft im Ligabetrieb wurde erstmals 1895/96 ausgetragen, die erste belgische Liga ist damit eine der ältesten Fußball-Ligen der Welt. Sie trägt den Namen ihres Hauptsponsors, der Bierbrauerei Jupiler.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der belgische Fußballverband richtete seinen ersten offiziellen Wettbewerb (Coupe de Championnat) 1895/96 aus. Die sieben teilnehmenden Mannschaften waren FC Antwerpen, FC Brügge, FC Lüttich und aus Brüssel Racing Club de Bruxelles, Léopold Club de Bruxelles, Sporting Club de Bruxelles und Union d'Ixelles. Der FC Lüttich wurde erster Meister und die beiden Tabellenletzten, Brügge und Union d'Ixelles, wurden durch den Athletic Club de Bruxelles ersetzt. Lüttich und der Racing Club dominierten die ersten Meisterschaften. Die ersten Torschützenkönige der Liga waren in den Jahren 1896-1902 die Engländer Samuel C. Hickson, Charles Grimshaw Atkinson, Herbert Pott und der Österreicher Franz König.

Von 1898 bis 1904 war die Liga zweigleisig. Die Mannschaften spielten zunächst in regionalen Vorrunden, um den Titel schließlich in einer Endrunde zu entscheiden. Eine Abteilung umfasste fünf Mannschaften aus Antwerpen, Brabant, Lüttich und Limburg; die andere aus West- und Ostflandern. Darunter bestand noch eine zweite Liga, deren Sieger einen Aufsteiger ausspielten. Zwischenzeitlich gab es 1900/01 wieder eine landesweite erste Liga, in der neun Vereine gegeneinander spielten. Die landesweite, eingleisige Fußball-Liga, die jetzt Ehrenabteilung (frz. Division d'Honneur, bzw. nl. Eere Afdeeling) hieß, wurde 1904 endgültig eingeführt. Seit 1908 nahmen 12 Vereine daran teil, später wurde auf 16 Mannschaften aufgestockt.

Nach der Jahrhundertwende wurde Union Saint-Gilloise die bestimmende Mannschaft und gewann sechs Titel in einer Dekade. Daneben wurden auch R.C. de Bruxelles und das neue Team Beerschot AC Meister, später setzte sich der FC Brügge als Top-Club durch. Der Modus wurde öfters gewechselt, es wurde entweder in einer ein- oder zweigleisigen Liga gespielt. 1926 wurde die Liga Division d'Honneur genannt. Die 20er Jahre wurden von Teams aus Antwerpen bestimmt: Beerschot AC gewann fünf, der FC Antwerpen zwei und Lierse SK einen Titel.

Im Ersten und zeitweise im Zweiten Weltkrieg wurde die Meisterschaft nicht ausgespielt. Seit 1952/53 hat die belgische Fußball-Liga in etwa die Struktur, die sie auch heute noch hat. Die Zahl der teilnehmenden Mannschaften variierte gelegentlich, hat sich aber bei 18 Teams eingependelt. Seit 1995/96 gilt die Drei-Punkte-Regel. In den späten 1960er Jahren wurde der Profifußball eingeführt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann 1947 der RSC Anderlecht seinen ersten Titel, und in den späten 1950ern war Standard Lüttich zum ersten Mal erfolgreich. Von 1960 bis 1972 machten diese beiden Mannschaften den Titel unter sich aus. Die Dominanz war so groß, dass 1964 in einem Länderspiel gegen die Niederlande nach der Auswechslung des Torhüters elf Spieler des RSC Anderlecht auf dem Platz standen.

Belgischer Rekordmeister ist der RSC Anderlecht mit 28 Titeln vor dem FC Brügge (13 Titel), Royale Union Saint-Gilloise (11), Standard Lüttich (8), Beerschot VAC (7), Racing de Bruxelles (6), Daring de Bruxelles und FC Lüttich (beide 5), FC Antwerpen, KV Mechelen und Lierse SK (alle 4) und Cercle Brügge (3).

[Bearbeiten] Die Liga heute

In der UEFA-Fünfjahreswertung liegt der belgische Vereinsfußball auf Rang neun (Stand: Januar 2006). Damit ist der Landesmeister direkt für die Champions League startberechtigt, der Zweite muss in die dritte Qualifikationsrunde. Der Dritte und der Pokalsieger sind für den UEFA-Cup qualifiziert.

Die erste Liga umfasst 18 Mannschaften. Der Tabellenletzte steigt direkt ab, der Vorletzte spielt mit drei Mannschaften aus der zweiten Liga den letzten freien Platz in der Jupiler-League aus. Der Meister und der Pokalsieger spielen um den Supercup.

Die 34 Spieltage einer Saison werden zwischen August und Mai des Folgejahres ausgetragen. Die Spiele finden meist Samstagabend um 20 Uhr oder Sonntag um 15 Uhr statt. Um Zuschauerschwund zu vermeiden wurde eine Regel eingeführt, dass Spiele, die im Fernsehen übertragen werden, nicht zur gleichen Zeit stattfinden dürfen, wie andere Partien der Jupiler League. Solche Begegnungen werden deshalb meist samstags um 18 Uhr oder sonntags um 13 bzw. 20 Uhr angepfiffen. Der Zuschauerschnitt der Liga liegt meist knapp unter 10.000.

Erst seit der Saison 2001/02 müssen die Vereine Lizenzauflagen des Verbandes erfüllen. Gleich in der ersten Saison wurde Eintracht Aalst und dem RWD Molenbeek die Lizenz entzogen.

Seit dem sog. Bosman-Urteil ist die Zahl der ausländischen Spieler in den Mannschaften der Jupiler League kaum noch beschränkt. In der Folge verpflichteten die belgischen Vereine, wie es auch in anderen Ländern geschieht, zahlreiche Fußballer aus Osteuropa, Afrika und Südamerika. Dadurch bekam die belgische Liga die Funktion eines Schaufensters für die großen Vereine Europas. So haben viele der besten Fußballer Europas ihre internationale Karriere in Belgien begonnen, z.B. Jean-Pierre Papin (Club Brugge), Sunday Oliseh, Victor Ikpeba (Standard Lüttich), Jan Koller (RSC Anderlecht) und viele andere. Eine besondere Rolle spielt die belgische Liga für afrikanische Spieler, die in großer Zahl von z.T. unseriösen Agenten nach Europa geholt werden.

Unterhalb der ersten vier Ligen ist der Belgische Fußball nach Provinzen organisiert. In den ersten beiden Ligen sind alle Provinzen außer Namur mit Mannschaften vertreten, aus der Provinz Luxemburg kommt nur ein Zweitligist. Insgesamt ist ein deutliches Übergewicht der flämischen gegenüber den wallonischen Vereinen auszumachen.

2006 wurde der RSC Anderlecht belgischer Meister.

Die Jupiler League in der Saison 2006/07

Verein Provinz
RSC Anderlecht Brüssel
FC Brüssel Brüssel
FC Brügge Westflandern
Cercle Brügge Westflandern
KSV Roeselare Westflandern
SV Zulte-Waregem Westflandern
KAA Gent Ostflandern
SK Beveren Ostflandern
SC Lokeren Ostflandern
Germinal Beerschot Antwerpen Antwerpen
Lierse SK Antwerpen
VC Westerlo Antwerpen
KRC Genk Limburg
VV St. Truiden Limburg
Excelsior Mouscron Hainaut
Sporting Charleroi Hainaut
RAEC Mons Hainaut
Standard Lüttich Lüttich

2. Liga in der Saison 2006/07

Verein Provinz
Oud-Heverlee Leuven Flämisch-Brabant
KVK Tienen Flämisch-Brabant
Royale Union Saint-Gilloise Brüssel
AFC Tubize Wallonisch-Brabant
KV Kortrijk Westflandern
KV Oostende Westflandern
K. Racing Waregem Westflandern
KSK Ronse Ostflandern
Red Star Waasland Ostflandern
KMSK Deinze Ostflandern
KFCVW Hamme Ostflandern
FC Antwerpen Antwerpen
KV Mechelen Antwerpen
KFC Dessel Sport Antwerpen
FCV Dender EH Ostflandern
KVSK United Overpelt-Lommel Limburg
K.A.S. Eupen Lüttich
Royal Excelsior Virton Luxemburg

[Bearbeiten] Statistik

[Bearbeiten] Alle Meister

  • 2006 RSC Anderlecht
  • 2005 FC Brügge
  • 2004 RSC Anderlecht
  • 2003 FC Brügge
  • 2002 KRC Genk
  • 2001 RSC Anderlecht
  • 2000 RSC Anderlecht
  • 1999 KRC Genk
  • 1998 FC Brügge
  • 1997 Lierse SK
  • 1996 FC Brügge
  • 1995 RSC Anderlecht
  • 1994 RSC Anderlecht
  • 1993 RSC Anderlecht
  • 1992 FC Brügge
  • 1991 RSC Anderlecht
  • 1990 FC Brügge
  • 1989 KV Mechelen
  • 1988 FC Brügge
  • 1987 RSC Anderlecht
  • 1986 RSC Anderlecht
  • 1985 RSC Anderlecht
  • 1984 SK Beveren
  • 1983 Standard Lüttich
  • 1982 Standard Lüttich
  • 1981 SC Anderlechtois
  • 1980 FC Brügge
  • 1979 SK Beveren
  • 1978 FC Brügge
  • 1977 FC Brügge
  • 1976 FC Brügge
  • 1975 RWD Molenbeek
  • 1974 SC Anderlechtois
  • 1973 FC Brügge
  • 1972 SC Anderlechtois
  • 1971 Standard Lüttich
  • 1970 Standard Lüttich
  • 1969 Standard Lüttich
  • 1968 SC Anderlechtois
  • 1967 SC Anderlechtois
  • 1966 SC Anderlechtois
  • 1965 SC Anderlechtois
  • 1964 SC Anderlechtois
  • 1963 Standard Lüttich
  • 1962 SC Anderlechtois
  • 1961 Standard Lüttich
  • 1960 Lierse SK
  • 1959 SC Anderlechtois
  • 1958 Standard Lüttich
  • 1957 FC Antwerpen
  • 1956 SC Anderlechtois
  • 1955 SC Anderlechtois
  • 1954 SC Anderlechtois
  • 1953 FC Lüttich
  • 1952 FC Lüttich
  • 1951 SC Anderlechtois
  • 1950 SC Anderlechtois
  • 1949 SC Anderlechtois
  • 1948 FC Malinois
  • 1947 SC Anderlechtois
  • 1946 FC Malinois
  • 1945 Kein Wettbewerb
  • 1944 FC Antwerpen
  • 1943 FC Malinois
  • 1942 Lierse SK
  • 1941 Kein Wettbewerb
  • 1940 Kein Wettbewerb
  • 1939 Beerschot AC
  • 1938 Beerschot AC
  • 1937 Daring Club de Bruxelles
  • 1936 Daring Club de Bruxelles
  • 1935 Royale Union Saint-Gilloise
  • 1934 Union St Gilloise
  • 1933 Union St Gilloise
  • 1932 Lierse SK
  • 1931 FC Antwerpen
  • 1930 CS Brügge
  • 1929 FC Antwerpen
  • 1928 Beerschot AC
  • 1927 Cercle Brügge
  • 1926 Beerschot AC
  • 1925 Beerschot AC
  • 1924 Beerschot AC
  • 1923 Union St Gilloise
  • 1922 Beerschot AC
  • 1921 Daring Club de Bruxelles
  • 1920 FC Brügge
  • 1919 Kein Wettbewerb
  • 1918 Kein Wettbewerb
  • 1917 Kein Wettbewerb
  • 1916 Kein Wettbewerb
  • 1915 Kein Wettbewerb
  • 1914 Daring Club de Bruxelles
  • 1913 Union St. Gilloise
  • 1912 Daring Club de Bruxelles
  • 1911 Cercle Brügge
  • 1910 Union St. Gilloise
  • 1909 Union St. Gilloise
  • 1908 Racing Club de Bruxelles
  • 1907 Union St. Gilloise
  • 1906 Union St. Gilloise
  • 1905 Union St. Gilloise
  • 1904 Union St. Gilloise
  • 1903 Racing Club de Bruxelles
  • 1902 Racing Club de Bruxelles
  • 1901 Racing Club de Bruxelles
  • 1900 Racing Club de Bruxelles
  • 1899 FC Lüttich
  • 1898 FC Lüttich
  • 1897 Racing Club de Bruxelles
  • 1896 FC Lüttich

[Bearbeiten] Rekordmeister

Verein Titel
RSC Anderlecht 28
FC Brügge 13
Royale Union Saint-Gilloise 11
Standard Lüttich 8
Germinal Beerschot 7
Racing Club de Bruxelles 6
Daring Club de Bruxelles
RFC Lüttich
5
FC Antwerpen
KV Mechelen
Lierse SK
4
Cercle Brügge 3
KSK Beveren
KRC Genk
2
RWDM 1

[Bearbeiten] Torschützenkönige

Vier Deutsche wurden bisher belgischer Torschützenkönig: 1969/70 Lothar Emmerich (Germinal Beerschot, 29 Tore), 1970/71 Erwin Kostedde (Standard Lüttich, 26 Tore), 1977/78 Harald Nickel (Standard Lüttich, 22 Tore) und 1978/79 Erwin Albert (KSK Beveren, 28 Tore). In den Anfangsjahren der Liga wurde der Österreicher Franz König (Racing Club) 1897/98 und 1898/99 zweimal Torschützenkönig und Alfred Riedl 1972/73 (Sint-Truiden VV, 16 Tore) und 1974/75 (FC Antwerpen, 28 Tore). Erwin Vandenbergh war zwischen 1979/80 und 1990/91 sechsmal erfolgreichster Schütze.

Die Torschützenkönige der letzten 10 Jahre:

Saison Spieler Land Verein Tore
1995/96 Mario Stanic Kroatien FC Brügge 20
1996/97 Robert Spehar Kroatien FC Brügge 26
1997/98 Branko Strupar Kroatien KRC Genk 22
1998/99 Jan Koller Tschechien Republic SC Lokeren 24
1999/00 Ole Martin Arst
Toni Brogno
Norwegen
Belgien
KAA Gent
KVC Westerlo
30
2000/01 Tomasz Radzinski Kanada RSC Anderlecht 23
2001/02 Wesley Sonck Belgien KRC Genk 30
2002/03 Cédric Roussel
Wesley Sonck
Belgien
Belgien
RAEC Mons
KRC Genk
22
2003/04 Luigi Pieroni Belgien Excelsior Mouscron 28
2004/05 Nenad Jestrović Serbien-Montenegro RSC Anderlecht 18
2005/06 Tosin Dosunmu Nigeria Germinal Beerschot Antwerpen 18

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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