Karl-Friedrich Merten
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Karl-Friedrich Merten (* 15. August 1905 in Posen; † 2. Mai 1993 in Waldshut) war ein deutscher U-Boot-Kommandant in der Zeit des zweiten Weltkriegs.
[Bearbeiten] Leben
Merten wurde 1905 in Posen als Sohn eines Lokalpolitikers, der später Bürgermeister von Elbing wurde, geboren. Nach dem Abitur in Köslin wählte er den Beruf eines Seeoffiziers. Nach der Grundausbildung auf dem Dänholm bei Stralsund wurde er im Mai 1926 als Seekadett auf das Segelschulschiff Niobe kommandiert. Von November 1926 bis März 1928 machte er, die in der Marine vieler Länder obligatorische Auslandsreise, auf dem Leichten Kreuzer Emden mit. Diese erste Reise der Emden führte einmal rund um die Welt. Anschließend kam Merten, zum Fähnrich zur See befördert, auf die Marineschule in Flensburg-Mürwik. Ab Februar 1930 diente er auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein.
Im Juni 1930 wurde Merten zum Leutnant zur See ernannt und wechselte im Oktober des gleichen Jahres auf den Leichten Kreuzer Königsberg. Es folgten diverse Lehrgänge an der Schiffsartillerie-Schule in Kiel-Wik sowie Kommandos auf Torpedobooten und als II AO (Zweiter Artillerieoffizier) auf den Leichten Kreuzern Karlsruhe und Leipzig. Am 1. Oktober 1937 übernahm er, bereits als Kapitänleutnant, mit dem Geleitboot F-7 sein erstes eigenes Kommando, welches er bis zum 12. Februar 1939 behielt. Den Kriegsausbruch erlebte Merten auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein, wo er nunmehr als Kadettenoffizier Dienst tat. Im April 1940 nahm dieses Schiff im Rahmen der Operation Weserübung an der Besetzung Dänemarks teil.
Seine Karriere als U-Boot-Fahrer begann er als Kommandantenschüler von Heinrich Liebe auf U 38, auf dem im Herbst 1940 eine Feindfahrt mitmachte. Am 11. Februar 1941 stellte er als Kommandant U 68 in Dienst. Mit diesem Boot machte er insgesamt fünf Feindfahrten, auf denen er im Nord- und Südatlantik sowie in der Karibik operierte. Auf der zweiten Fahrt konnte Merten die Besatzungen des versenkten Hilfskreuzers Atlantis sowie der des Hilfsschiffes Python über tausende von Seemeilen nach Hause bringen. Seine beiden letzten Fahrten gehörten mit jeweils über 50.000 BRT versenkten Schiffsraumes zu den erfolgreichsten Einsätzen des Zweiten Weltkrieges. Insgesamt konnte er 29 Schiffe mit über 170.000 BRT versenken. Merten wurde hierfür mit dem Ritterkreuz mit Eichenlaub und dem U-Boots-Kriegsabzeichen mit Brillanten ausgezeichnet.
Anfang 1943 gab Korvettenkapitän Merten das Kommando über U-68 ab und wurde Chef der 24. U-Flottille in Memel. Am 1. Januar 1944 folgte die Beförderung zum Fregattenkapitän. Im Oktober 1944 verlegte Merten die Flottille, bei Annäherung der russischen Armeen, zunächst nach Gotenhafen. Im März 1945 wurde sie in Hamburg aufgelöst. Anschließend wurde Merten in das Führerhauptquartier kommandiert und erlebte das Kriegsende als Kapitän zur See in der sogenannten Alpenfestung. Am 30. Juni 1945 wurde Merten bereits wieder aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
Im November 1948 wurde Merten, der zu dieser Zeit in Wiesbaden lebte, von den Franzosen verhaftet. Er wurde wegen der angeblich widerrechtlichen Versenkung des französischen Tankers Frimaire, im Juni 1942 vor Panama, angeklagt. Der Prozess in Paris endete mit einem Freispruch. Die Frimaire, die zur neutralen Vichy-Regierung gehörte war weder angemeldet noch ordnungsgemäß gekennzeichnet gewesen. Bis 1974 blieb Merten der zivilen (Binnen-)Schifffahrt beruflich treu und veröffentlichte einige Texte als Erinnerungsliteratur.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Karl-Friedrich Merten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Merten bzw. U-68 auf einer Seite über das versenkte Schiff City of Cairo (englisch, bebildert)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Merten, Karl-Friedrich |
| KURZBESCHREIBUNG | U-Boot-Kommandant und Techniker |
| GEBURTSDATUM | 15. August 1905 |
| GEBURTSORT | Posen |
| STERBEDATUM | 2. Mai 1993 |
| STERBEORT | Waldshut |
