Karl Schnurre
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Karl Schnurre (* 24. November 1898 in Marburg, † 29. September 1990 in Bonn) war im Dritten Reich deutscher Gesandter I. Klasse.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften war Schnurre zunächst preußischer Landrichter und Attaché beim deutsch-britischen Gemischten Schiedsgericht in London.
Am 2. Januar 1928 ins Auswärtige Amt berufen, war er vom 16. August 1930 bis März 1936 an der Botschaft in Budapest tätig. Am 5. März 1936 erfolgte Schnurres Ernennung zum Gesandtschaftsrat II. Klasse.
Am 20. April 1936 übernahm er leitende Funktionen in der Handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes. Schnurre wurde am 9. Juni 1936 zum Vortragenden Legationsrat und am 11. März 1940 als Ministerialdirigent zum Gesandten I. Klasse befördert.
1942 wurde Schnurre zum kommissarischen, und am 28. September 1944 zum tatsächlichen Leiter der Handelspolitischen Abteilung ernannt.
Im Sommer 1939 hatte Schnurre die Geheimverhandlungen mit dem Leiter der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, Barbarin, über einen Kredit- und Wirtschaftsvertrag mit der UdSSR geführt, der am 19. August 1939 unterzeichnet wurde und einen entscheidenden Schritt zum sogenannten Hitler-Stalin-Pakt darstellte.
Am 23. und 24. August 1939 begleitete Schnurre Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop zum Paktabschluss nach Moskau und blieb später bis in das Jahr 1941 hinein für Wirtschaftsverhandlungen mit der UdSSR zuständig.
Bei Kriegsende stellte er sich noch freiwillig der Regierung von Karl Dönitz in Mürwick zur Verfügung, wo er im Mai 1945 verhaftet wurde.
Bis zum 1. Mai 1947 blieb Schnurre interniert. Nach seiner Freilassung sagte er im Nürnberger Wilhelmstraßen-Prozess sowohl zugunsten des Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker als auch zugunsten seines langjährigen Chefs, des Botschafters Karl Ritter, aus.
Nach dem Krieg war Schnurre in der Industrie tätig und verfasste 1986 - 4 Jahre vor seinem Tod - eine Autobiographie, die allerdings nie veröffentlicht wurde.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Schnurre, Karl |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat |
| GEBURTSDATUM | 24. November 1898 |
| GEBURTSORT | Marburg |
| STERBEDATUM | 29. September 1990 |
| STERBEORT | Bonn |
