Kunsthochschule
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Eine Kunsthochschule ist, neben den Fachhochschulen und Universitäten, eine Hochschule eigener Art in Deutschland. Die Kunsthochschulen zählen in Deutschland wie die Technischen Hochschulen zu den den Universitäten gleichgestellten Hochschulen. Sie bietet Ausbildungen in den bildenden, visuellen und darstellenden Künsten bzw. in musikalischen Fächern an. Der Zugang setzt den Nachweis besonderer künstlerischer Fähigkeiten voraus und ein wesentliches Merkmal des Studiums ist der Einzelunterricht bzw. die Ausbildung in kleinen Gruppen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aufgaben
Die Kunsthochschulen im Geltungsbereich des Hochschulrahmengesetzes dienen der Weiterentwicklung der Kunst und der Wissenschaft durch Lehre und Forschung, insbesondere in der Verwirklichung künstlerischer Entwicklungsvorhaben. Sie bilden den künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchs aus. Wer an einer Kunsthochschule studieren möchte, muss in der Regel neben dem Abitur oder der fachgebundenen Hochschulreife - die Fachhochschulreife reicht nicht aus - den Nachweis einer besonderen künstlerischen Begabung im Rahmen eines Aufnahmeverfahrens erbringen. Im Falle einer überragenden künstlerischen Befähigung kann die Voraussetzung des Abiturs auch entfallen. Unterschieden werden:
- Hochschulen für bildende Künste (Kunstakademien oder Kunsthochschulen im engeren Sinn)
- Musikhochschulen und Hochschulen für Musik und Theater (Ballett, Modern Dance)
- Filmhochschulen und Hochschulen für Medien (Film, Fernsehen sowie Neue Medien)
[Bearbeiten] Abschlüsse
Das Studium an deutschen Kunsthochschulen führt zu einer Vielzahl von Abschlüssen. Neben den üblichen Diplomgraden in persönlicher (z.B. Dipl.-Mus.-Päd. - Diplom-Musikpädagoge) oder häufig auch unpersönlicher (z.B. Dipl. Vis. Komm. - Diplom für Visuelle Kommunikation) Form bzw. Bachelor- und Mastergraden und Doktoraten existieren je nach inhaltlicher Ausrichtung Abschlussbezeichnungen wie Akademiebrief, Meisterschüler, Bühnenreife oder Konzertreife.
An einigen Hochschulen für bildende Künste gibt es auch Studiengänge, die - um ein Höchstmaß an künstlerischer Freiheit zu gewähren - ohne Hochschulprüfung und formalen Abschluss beendet werden. Dies war vor den achtziger Jahren sogar der Regelfall, und bei Einführung des Diploms befürchtete man in Kunsthochschulkreisen, sich durch fragwürdige Bezeichnungen wie Dipl.-Künstl. eher der Lächerlichkeit preiszugeben. Auch wurde betont, der Diplomgrad sei nur für die erfolglosen Absolventen wichtig, die sich damit auf Beamtenposten bewerben könnten, für die erfolgreichen aber ohne Wert.
[Bearbeiten] Besonderheiten
Bei der Berufung von Professoren und Professorinnen wird im Gegensatz zu Universitäten keine Promotion und Habilitation vorausgesetzt, an deren Stelle tritt die Voraussetzung eines überragenden künstlerischen Lebenswerks, das sich in der Regel in der Anerkennung in Fachkreisen und darüber hinaus (z.B. Jörg Immendorff, Wim Wenders) manifestiert. In Deutschland führt die frühere Hochschule der Künste in Berlin die Bezeichnung Universität, in Österreich alle bisherigen Kunsthochschulen. In der Schweiz hingegen sind die Kunsthochschulen meist den jeweiligen Fachhochschulen zugeordnet.
[Bearbeiten] Situation im Ausland
Der rechtliche Status von den Kunsthochschulen vergleichbaren Bildungseinrichtungen im Ausland variiert beträchtlich. Im anglo-amerikanischen Ausland sind Kunsthochschulen meist als Fakultäten in den regulären Universitätsbetrieb integriert, in Italien und Frankreich existieren die Kunsthochschulen als eigenständige Einrichtungen - die den Kulturministerien, nicht den Wissenschaftsministerien unterstehen - parallel zum Hochschulwesen und verleihen keine akademischen Grade, sondern eigene Diplome. Die Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris hat den Status einer Grande École. In Frankreich existieren parallel zur traditionellen Kunstakademie - der Ecole des Beaux-Arts - seit Ende der sechziger Jahre im Zuge der 68er-Bewegung auch Fakultäten für Arts plastiques (bildende Künste) an den Universitäten. Der Begriff der "Arts plastiques" richtete sich als unter Einbeziehung von Anthropologie und Soziologie erweiterter Kunstbegriff bewusst gegen den traditionellen Begriff der "schönen Künste".
[Bearbeiten] Kunsthochschulen im deutschsprachigen Raum
[Bearbeiten] Kunsthochschulen in Deutschland
- Alfter - Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
- Berlin - Kunsthochschule Berlin-Weißensee Hochschule für Gestaltung
- Berlin - Universität der Künste Berlin
- Braunschweig - Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
- Bremen - Hochschule für Künste Bremen
- Detmold - Hochschule für Musik Detmold
- Dresden - Hochschule für Bildende Künste Dresden
- Düsseldorf - Kunstakademie Düsseldorf
- Essen - Folkwang Hochschule
- Frankfurt am Main - Staatliche Hochschule für Bildende Künste (Städelschule) Frankfurt am Main
- Halle (Saale) - Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle
- Hamburg - Hochschule für bildende Künste Hamburg
- Karlsruhe - Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
- Kassel - Kunsthochschule Kassel
- Kiel - Muthesius Kunsthochschule Kiel
- Köln - Kunsthochschule für Medien Köln
- Leipzig - Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
- Mainz - Akademie für Bildende Künste Mainz der Universität Mainz
- München - Akademie der Bildenden Künste (ehem. Königliche Kunstgewerbeschule München)
- Münster - Kunstakademie Münster
- Nürnberg - Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
- Offenbach am Main - Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
- Potsdam - Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam
- Saarbrücken - Hochschule der Bildenden Künste Saar
- Stuttgart - Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
- Weimar - Bauhaus-Universität
- Weimar - Hochschule für Musik Franz Liszt
[Bearbeiten] Kunstuniversitäten in Österreich
- Wien - Akademie der bildenden Künste
- Wien - Universität für angewandte Kunst [1]
- Linz - Kunstuniversität Linz [2]
[Bearbeiten] Kunsthochschulen in den Niederlanden
- Maastricht – Academie beeldende Kunsten Maastricht
- Amsterdam – Amsterdamse hogeschool voor de Kunsten
- Amsterdam – Gerrit Rietveld academie
- Rotterdam – Willem de Kooning academie
- Arnheim, Zwolle, Enschede – ArtEZ hogeschool voor de Kunsten
- Eindhoven – Design academy Eindhoven
- Utrecht – Hogeschool voor de Kunsten Utrecht
[Bearbeiten] Kunsthochschulen in der Schweiz
- Basel – Hochschule für Gestaltung und Kunst beider Basel
- Bern – Hochschule der Künste Bern
- Genf – Ecole supérieure des Beaux-Arts de Genève (ESBA)
- Genf – Haute école d'arts appliqués de Genève (HEAA)
- Lausanne – Ecole cantonale d'art de Lausanne (ECAL)
- Luzern – Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern (HGK Luzern)
- Zürich – Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Kunstakademie
- Liste der Musikhochschulen und Konservatorien in Deutschland
- Liste akademischer Grade (Deutschland)
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Katrin Hofer: Akademische Grade, Abschlüsse und Titel an künstlerischen Hochschulen. Lang, 1996 (Dissertation)