Benutzer:Mghamburg/Kolonialismus
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Der Ausdruck Kolonialismus (v. lat.: colonia Niederlassung, Ansiedlung) ist ein Politisches Schlagwort , das nach dem 2. Weltkrieg entstand, um Opposition gegen den Besitz von Kolonien durch Kolonialmächte auszudrücken. Der Begriff zielt auf den neuzeitlichen Erwerb und Ausbau von Kolonien durch einige europäischer Staaten ab. Nach der Definition des Kolonialismus ist das Ziel der kolonialen Expansion die wirtschaftliche, militärische und machtpolitische Nutzung der beherrschten Gebiete durch das Mutterland. Die Bevölkerung der Kolonien wurde dabei von der politischen Willensbildung ausgeschlossen und wirtschaftlich ausgebeutet. Teilweise kam es auch zur gänzlichen Ausrottung der ursprünglichen Bevölkerung.
Für die antike Gründung von Kolonien als Pflanzstädte, die vom Mutterland unabhängig waren bzw. als Militärsiedlung mit vollem Bürgerrecht im Römischen Reich findet der Begriff dagegen keine Anwendung.
Der Begriff Kolonialismus hat viele Überschneidungen mit Imperialismus, da beide praktisch identische Phänomene bezeichnen. Ein Unterschied liegt allerdings im Zeitraum, der durch die Begriffe abgedeckt wird. Während Kolonialismus die gesamte koloniale Expansion seit dem 15. Jahrhundert umfasst, bezieht sich Imperialismus auf die Phase seit der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts. Zugleich analysiert die Kategorie des Imperialismus nicht nur direkte Herrschaftsformen, sondern auch indirekte Abhängigkeitsverhältnisse von Staaten.Vorlage:Ref2
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte des Kolonialismus
Der europäische Kolonialismus begann mit den Eroberungen in Süd- und Mitteamerika, nachdem portugiesische und spanische Seefahrer diese Gebiete entdeckt hatten. Neben ökonomischen Aspekten spielte auch religiöses Sendungsbewusstsein (christliche Missionierung) eine große Rolle.
Nach dem Muster des Kolonialismus verfuhren europäische Staaten bei der Eroberung und Ausbeutung anderer Kontinente wie Afrika, Asien, Amerika und Australien. Die europäischen Staaten beförderten Rohstoffe (z. B. Rohrzucker, Gold, Diamanten) aus den kolonialisierten Ländern in die Heimatländer, ohne dafür eine angemessene Tauscheinheit anzubieten. Das Zeitalter des Kolonialismus war auch geprägt von Gewalt und Unterdrückung gegenüber den "Ureinwohnern" (Indigene Völker) dieser Kontinente.
Auch kam es vermehrt zu Sklaverei, v.a. aus Afrika in die neuen Kolonien in Amerika.
Die Ära des Kolonialismus im engeren Sinne ging in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ende, als fast alle ehemaligen Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Aufgrund der Festlegung von Grenzen auf dem Reißbrett durch die ehemaligen Kolonisatoren ergaben sich in Afrika und im Nahen Osten immer wieder Kriege, da diese Grenzziehungen kulturelle Zusammenhänge kaum berücksichtigt hatten. Viele Staaten der Dritten Welt befanden sich auch nach ihrer Unabhängigkeit in einem Zustand wirtschaftlicher Abhängigkeit von ihren ehemaligen Kolonisatoren.
Mit dem Untergang der Sowjetunion Ende des 20. Jahrhunderts wurden erstmals auch russische Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen.
Neuere Bestrebungen, kolonialistische Machstrukturen herzustellen, bezeichnet man als Neokolonialismus. Aspekte der heutigen Kultur und Politik ehemaliger Kolonien, welche mit ihrer Vergangenheit als Kolonie zusammenhängen, werden unter dem Begriff Postkolonialismus zusammengefasst.
Eine Weiterentwicklung der Ideologie des Kolonialismus war der Imperialismus (1880-1914).
Ob der Zionismus zum Kolonialismus gezählt werden kann, ist eine höchst umstrittene und politisch aufgeladene Frage, die im Umfeld des Nahostkonflikts immer wieder aufkommt.
Alle außereuropäischen und auch einige europäische Länder (z. B. Malta, Zypern) sind im Verlauf der Geschichte Kolonie oder Halb-Kolonie (z. B. Türkei, Iran, Afghanistan, Thailand, China, Japan) einer europäischen Kolonialmacht gewesen.
Die letzten Beendigungen einer Kolonialherrschaft in einer bedeutsamen Kolonie waren die von Hongkong 1997 und von Macao 1999.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 19. Jahrhundert
Vor dem ersten Weltkrieg war Großbritannien die bei weitem größte Kolonialmacht gefolgt von Russland an zweiter Stelle, Frankreich, Deutsches Reich den Vereinigten Staaten und Japan sowie weiteren Staaten. England, Russland und Frankreich traten bereits frühzeitig als Kolonialmächte in Erscheinung.
Kolonialbesitz der Großmächte (Mill. Quadratkilometer und Mill. Einwohner) Kolonien || Kolonien Metropolen* Insgesamt --------------------------------------++---------------------------------------------------- 1876 || 1914 1914 1914 --------------------------------------++---------------------------------------------------- km2 Einw. || km2 Einw. km2 Einw. km2 Einw. --------------------------------------++---------------------------------------------------- England 22,5 251,9 || 33,5 395,5 0,3 46,5 33,8 440,0 Russland 17,0 15,9 || 17,4 33,2 5,4 136,2 22,8 169,4 Frankreich 0,9 6,0 || 10,6 55,5 0,5 39,6 11,1 95,1 Deutschland - - || 2,9 12,3 0,5 64,9 3,4 77,2 Vereinigte Staaten - - || 0,3 9,7 9,4 97,0 9,7 106,7 Japan - - || 0,3 19,2 0,4 53,0 0,7 72,2 --------------------------------------++---------------------------------------------------- 6 Großmächte zusammen 40,4 273,8 || 65,0 523,4 16,5 437,2 81,5 960,6 Kolonialbesitz der übrigen Staaten (Belgien, Niederlande usw.) 9,9 45,3 Halbkolonien (Persien, China, Türkei, Japan usw.) 14,5 361,2 Die übrigen Länder 28,0 289,9 ================ Der ganze Erdball 133,9 1.657,0 Quelle: Lenin, Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus * Metropole ist im Sinne des Mutterlandes oder der Kolonialmacht selbst zu verstehen
[Bearbeiten] Kolonialmächte
- klassische europäische Kolonialmächte mit außereuropäischen Kolonien:
- Kolonialmächte außerhalb Europas:
- USA (erst Mitte des 19. Jahrhunderts)
- Japan (erst Anfang des 20. Jahrhunderts)
[Bearbeiten] Halb-Kolonialmächte
- europäische Nationen, die vergeblich versuchten außereuropäische Kolonien dauerhaft zu erwerben:
[Bearbeiten] Halb-Kolonien
- Länder, die nur teilweise Kolonie bzw. nur zum Teil von einer Kolonialmacht beherrscht waren und denen sog. "ungleiche Verträge" aufgezwungen wurden:
- Osmanisches Reich
- Kaiserreich China
- Saudi-Arabien
- Jemen
- Iran
- Afghanistan
- Thailand(ist der einzige Staat Südostasiens, der dem Kolonialismus trotzen konnte. Aus diesem Grund wurde der Name "Thailand" angenommen, was übersetzt in die deutsche Sprache "Land der Freien" bedeutet )
- Japan (Anfang des 20. Jahrhunderts selbst Kolonialmacht)
- Korea
- Liberia
- Abessinien (1935-1941 italienische Kolonie)
[Bearbeiten] Verbliebene "Kolonien"
- außerhalb Europas:
- Dänemark: Grönland
- Norwegen: Bouvetinsel, Peter I øy
- Großbritannien: Anguilla, Bermuda, Britische Jungferninseln, (Britisches Antarktisterritorium), Britisches Territorium im Indischen Ozean, Kaimaninseln, Falklandinseln, Montserrat, Pitcairninseln, St. Helena, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, Turks- und Caicosinseln
- Frankreich: Guadeloupe, Martinique, Französisch-Guayana, Reunion, Mayotte, St. Pierre und Miquelon, Französisch-Polynesien, Neukaledonien, Wallis und Futuna, Französische Süd- und Antarktisgebiete, Iles Eparses, Clipperton
- Niederlande: Aruba, Niederländische Antillen
- Spanien: Kanarische Inseln, Ceuta, Melilla, Inseln der Plaza de soberanía
- Portugal: Azoren, Madeira
- Russland: osturalisches Gebiet (Sibirien, Irkutsk)
- innerhalb Europas:
- Großbritannien: Gibraltar
- Norwegen: Spitzbergen, Jan Mayen
- Russland: (Oblast Kaliningrad) Ostpreußen
[Bearbeiten] Literatur
- Aimé Césaire, Über den Kolonialismus, Berlin: Wagenbach 1968
- Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde, Frankfurt am Main 1981
- Lorenz Gonschor: Kolonialismus und antikolonialer Widerstand im Pazifik der Gegenwart, 01.05.2003: Kurzinformationen aus dem Pazifik Nr. 12 [1]
- Horst Gründer, Eine Geschichte der europäischen Expansion, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1757-2
- Horst Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien, Schöningh, 5. Auflage 2004, ISBN 3-8252-1332-3
- Jürgen Osterhammel, Kolonialismus : Geschichte, Formen, Folgen, Beck : München : Beck 1995, 142 S., ISBN 3-406-39002-1
- Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hg.) „... Macht und Anteil an der Weltherrschaft.“ Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag. Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2
- Udo Scholze/Detlev Zimmermann/Günther Fuchs, Unter Lilienbanner und Trikolore : Zur Geschichte des französischen Kolonialreiches. Darstellung und Dokumente, Leipzig 2001, 289 S., ISBN 3-934565-96-4
- Jürgen Zimmerer, Joachim Zeller (Hg.), Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialkrieg (1904-1908) in Namibia und seine Folgen, Berlin: Christoph Links Verlag 2003, ISBN 3-86153-303-0
[Bearbeiten] UN-Resolutionen
[Bearbeiten] Weblinks
- Lenin: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus
- Deutsches Koloniallexikon im Internet
- Frank Holl: Alexander von Humboldt - „Geschichtsschreiber der Kolonien”
- DEPO (deutschland-postkolonial - erinnern und versöhnen)
[Bearbeiten] Quellen
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