Martinique
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Basisdaten | |
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Amtssprache | Französisch |
Hauptort | Fort-de-France |
Fläche | 1.128 km² |
Einwohnerzahl | 436.131 [1] |
Bevölkerungsdichte | 338 Einwohner pro km² |
Arrondissements | 4 |
Kantone | 45 |
Gemeinden | 34 |
Präfekt | Yves Dassonville (seit 2004) |
Präsident des Regionalrates | Alfred Marie-Jeanne |
Präsident des Generalrates | Claude Lise |
Währung | Euro |
Zeitzone | UTC-4
(Unterschied zu MEZ im Winter -5, im Sommer -6) |
Internet-TLD | .mq |
Vorwahl | +596 |
Karten | |
Martinique [maʀtiˈnik] (Martinique-Kreolisch Matinik oder Matnik) ist eine Insel in der Karibik und gehört zu den kleinen Antillen - genauer gesagt zu den Inseln über dem Winde. Sie ist ein französisches Überseedépartement und eine französische Überseeregion.
Martinique ist ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Martinique liegt zwischen dem karibischen Meer und dem Atlantischen Ozean 25 km südlich von Dominica und 37 km nördlich von St. Lucia. Die Insel hat eine Länge von 73 km und eine Breite von 39 km. Die Küstenlinie ist zirka 350 km lang. Martinique liegt ungefähr 6.850 km von Paris entfernt, 3.150 km von New York und 440 km von der nächsten Küste Venezuelas.
Die Insel ist gebirgig. Im Norden der Insel liegt der Vulkan Montagne Pelée, der eine Höhe von 1.397 m hat.
9,43 % der Landfläche der Insel ist verstädtert. Landwirtschaft wird auf 11,32 % der Fläche betrieben.
Das Klima ist tropisch und die Regenzeit dauert von Juni bis Oktober. Der Norden ist feucht mit einer üppigen Vegetation. Im Süden ist das Klima trockener, dort befinden sich auch die meisten touristischen Ziele. Die mittleren Lufttemperaturen liegen im Januar und Februar zwischen min. 21° C und max. 27° C, im August und September zwischen min. 24° C und max. 30° C. Die Monate Juni bis November zeichnen sich durch hohe Luftfeuchtigkeit aus. Der Februar hat im Mittel 12 Regentage, der Juli 22.
Die Wassertemperatur kann im Juli bis Oktober 28° C überschreiten und liegt auch im Februar nicht unter 26° C.
Zwischen Juni und November können auch verheerende Wirbelstürme, die die Inseln überqueren, auftreten.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Bevölkerung ist zu ca. 90 % afrikanischer und gemischt afrikanisch-indischer Herkunft. Vorwiegend europäischer Herkunft sind ca. 5 %, im Osten der Insel haben sich Inder und Chinesen niedergelassen, sie machen aber weniger als 5 % aus.
Alle auf Martinique geborenen Weiße, die von der kolonialen Oberschicht abstammen, werden Béké genannt. Sie lassen sich auf etwa 30 Familien zurückführen und zählen heute etwa 2.600 Personen. Alle auf Martinique geborenen, sowohl Weiße als auch Schwarze, werden Kreolen genannt.
85 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 10,5 % protestantisch (hauptsächlich Adventisten). Je 0,5 % bekennen sich zum Islam und zum Hinduismus.
Die offizielle Sprache ist das Französische. Die Muttersprache der Mehrheit der Bevölkerung ist das Martinique-Kreolische, eine französische Kreolsprache.
[Bearbeiten] Geschichte
Erste Besiedlungen können bis 4.000 AC nachgewiesen werden. Etwa um 100 AC besiedelten die Arawak vom Orinokogebiet in Venezuela ausgehend die Insel. Im 10. Jahrhundert folgten die Kariben.
Als erster Europäer entdeckte Kolumbus Martinique am 15. Juni 1502 auf seiner vierten Reise. Er ging bei der heutigen Gemeinde Carbet an Land.
Die Insel wurde 1635 von Frankreich durch Pierre Belain d'Esnambuc im Namen der von Richelieu gegründeten "Compagnie des Isles d'Amerique" kolonialisiert und blieb seitdem bis auf drei kurze Perioden fremder Besatzung in französischem Besitz.
1648 ging die "Companie des Isles d'Amerique" in Konkurs, die Insel wurde an Jaques Dyel du Parquet, Neffe von Pierre Belain d'Esnambuc verkauft. Gründung von Fort-de-France und erste Zuckerrohrpflanzungen. Erster wirtschaftlicher Aufschwung.
1660 waren die Eingeborenen praktisch ausgerottet.
1664 Gründung der "Companie des Indes occidental" durch Jean-Baptiste Colbert, Martinique wurde Besitz der französischen Krone.
16. Juli 1674 Angriff durch die Flotte des holländischen Admirals Ruyter.
1685 sogenannter Code Noir, der die Sklaverei in den französischen Kolonien bestätigte.
1694 Ankunft des Dominikaners Père Labat. Er ist Missionar, Ethnologe, Schriftsteller, führt die Windmühlen ein und verbessert die Rumdestillation.
1762 bis 1763 war Martinique durch die Engländer besetzt.
Am 23. Juni 1763 wurde Joséphine, geb. Tascher, die spätere Gattin Napoleons in Trois-Îlets bei Fort-de-France auf Martinique geboren. Ihre Eltern betrieben dort eine Zuckerrohrplantage, die noch heute als Museum zu besichtigen ist. Auf dem Zentralplatz von Fort-de-France steht eine kleine Statue von Joséphine, allerdings seit 1985 ohne Kopf, da sie bei der Bevölkerung unbeliebt ist wegen der erneuten Einführung der Sklaverei auf Martinique.
1783 gab es 60.000 Sklaven.
1787 bis 1802 Bürgerkrieg, Konflikte zwischen Plantagenbesitzern und Händlern, Aufruhr der Sklaven.
1794 stimmte die französische Konvention im Geiste der französischen Revolution für die Abschaffung der Sklaverei.
1802 führte Napoleon die Sklaverei wieder ein.
22. Mai 1848 wurde die Sklaverei endgültig aufgehoben. Victor Schoelcher spielte hierbei eine wichtige Rolle. Wegen Knappheit an Arbeitskräften auf den Plantagen wurden Inder und Chinesen dort beschäftigt.
8. Mai 1902 brach der Vulkan Mont Pelée aus. Der Ausbruch hatte mehr als 30.000 Tote zur Folge, die meisten in Saint-Pierre, der damals wegen der guten Reede wirtschaftlich bedeutendsten Stadt von Martinique.
1946 wurde Martinique zu einem der französischen Überseedépartements (Départements d'Outre-Mer / DOM), die politisch als Teil des Mutterlandes gelten. Martinique erhielt vier Abgeordnete und zwei Senatoren.
1974 wurde Martinique eine Région, Parallelstatus zum DOM.
1983 wurde durch die Dezentralisation der Regionalrat eingeführt.
1985 Autonomiebewegungen
1999 Die Banane aus Martinique ist Anlass eines "Handelskrieges" zwischen den USA und Europa.
2003 Bestätigung des Doppelstatus als Departement und Region.
[Bearbeiten] Politik
Martinique ist eine französische Überseeregion und ein französisches Überseedépartement.
Region und Département sind als Gebietskörperschaften für dasselbe Territorium zuständig, haben jedoch getrennte Institutionen - den Regionalrat bzw. den Generalrat (Conseil général) des Départements mit 45 Abgeordneten -, die ihre jeweiligen Kompetenzen unabhängig voneinander wahrnehmen.
Als Vertreter der Zentralregierung fungiert der Präfekt. Martinique entsendet vier Vertreter in die französische Nationalversammlung und zwei in den Senat.
Als vollintegrierter Teil des französischen Staates ist Martinique auch Teil der Europäischen Union. Der Euro ist wie im französischen Kernland das gesetzliche Zahlungsmittel.
Siehe auch: Liste der Präsidenten des Regionalrates von Martinique seit 1983
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Arrondissement | Einwohner (1999) |
Fläche (km²) |
Bev.dichte | Kantone | Gemeinden |
---|---|---|---|---|---|
Fort-de-France | 166.139 | 171 | 972 | 16 | 4 |
Le Marin | 106.818 | 409 | 261 | 13 | 12 |
Saint-Pierre | 23.464 | 210 | 112 | 5 | 8 |
La Trinité | 85.006 | 338 | 252 | 11 | 10 |
Siehe auch: Liste der Gemeinden auf Martinique
[Bearbeiten] Infrastruktur
Auf der Insel gibt es einen Flughafen Lamentin bei Fort-de-France (IATA-Flughafencode: FDF). Die Flugdauer von Paris nach Martinique beträgt hin ca. 8 Stunden 30 Min und zurück ca. 8 Stunden.
Eine vierspurig ausgebaute Strasse verbindet Fort-de-France mit den nördlich und südlich gelegenen Gemeinden. Viele Straßen sind sehr kurvig mit teilweise starken Steigungen, so dass die errreichbaren Durchschnittsgeschwindigkeiten relativ niedrig sind, zumal regelmäßig auch Stauungen auftreten.
Auf Martinique gibt es keine Eisenbahn.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Martinique betrug 1995 4,48 Mrd. € und damit 11.990 € pro Einwohner (Frankreich 19.360 €). Damit hat Martinique das höchste BIP aller vier französischer Überseedepartemente und aller karibischer Staaten. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Martinique einen Index von 73,4 (EU-25:100) (2003). [2]
7,6 % der Beschäftigten sind im primären Bereich, 17,5 % im sekundären und 74,9 % im tertiären Bereich beschäftigt. Bananen sind das wichtigste Exportgut und tragen zu 40 % der Exporterlöse bei und Beschäftigen 80 % der in der landwirtschaft Beschäftigten. Rohrzucker, Rum, Ananas sind weitere wichtige landwirtschaftliche Produkte.
Der sekundäre Bereich wird hauptsächlich durch zwei Unternehmen abgedeckt, den französischen Stromkonzern Electricité de France und die Raffinerie SARA.
Der tertiäre Bereich besteht hauptsächlich aus Handel und der Tourismusindustrie. Der Tourismus trägt zu 7 % des BIP bei. Circa 80,1 % der Touristen kommen aus Frankreich, 5,0 % aus Europa (ohne Frankreich), 10,4 % aus der Karibik, 3,1 % aus den USA und der Rest (1,4 %) aus dem Rest der Welt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Präfektur (französisch)
- Touristische Informationen (französisch)
- https://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/mb.html (englisch)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Quelle: CIA 2006; 381.427 nach dem Zensus von 1999
- ↑ Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]
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Koordinaten: 14° 40' N, 61° 00' W