Michel Fourniret
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Michel Fourniret (* 4. April 1942 in Sedan) ist ein französischer Serienmörder.
In die Schlagzeilen geriet der Waldarbeiter am 30. Juni 2004, als er den belgischen Behörden gestand, sechs Mädchen entführt, missbraucht und umgebracht zu haben. Nach weiteren Belastungen durch seine dritte Ehefrau, Monique Olivier, gestand er tags darauf drei weitere Morde. Unter den Opfern seien auch zwei Erwachsene. Die Aufmerksamkeit der Medien und der Behörden war zu dem Zeitpunkt besonders hoch, da nur eine Woche zuvor der belgische Kinderschänder Marc Dutroux wegen Entführung und Vergewaltigung von sechs Mädchen zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
[Bearbeiten] Biographie
Fourniret wurde schon 1966 wegen Voyeurismus und Gewaltverbrechen verurteilt. Am 4. September 1982 entführt er die 14jährige Dahina Le Guennan und vergewaltigt sie. 1987 wird er in Evry zu sieben Jahren verurteilt, kommt jedoch nach wenigen Monaten – nach Anrechnung der Untersuchungshaft seit 1984 – auf Bewährung wieder frei. Kurz darauf begeht er in Auxerre seinen ersten Mord, an der 17jährigen Isabelle Laville. Danach siedelt er sich in Belgien an. Dort führt er nach außen ein unauffälliges Leben als Aufseher einer Schulkantine in Gedinne.
Am 26. Juli 2003 versucht er die 13jährige Marie-Ascension zu entführen. Dieser gelingt es jedoch aus dem Wagen zu springen. Im selben Jahr wird Fourniret festgenommen. Die belgischen Behörden wurden allerdings laut Presseberichten schon zwei Jahre vor der Festnahme auf ihn aufmerksam gemacht. Eine Frau habe im April 2001 bei der Polizei ausgesagt, sie sei von einem Mann in einem weißen Lieferwagen auf dem Heimweg in Südbelgien belästigt und verfolgt worden. Dabei habe sie eine genaue Beschreibung Fournirets gegeben und das Kennzeichen seines Wagens genannt. Nur drei Wochen später verschwand in Sedan die 13-jährige Mananya Thumpong, deren Ermordung Fourniret mittlerweile gestand.
Am 1. Juli 2004 sagt seine Frau, Monique Olivier, aus, ihr Mann habe zehn Morde begangen. Sie habe ihm bei den Entführungen geholfen und bei den Vergewaltigungen zugesehen. Am nächsten Tag bekennt Fourniret acht Morde. Später gibt er noch einen neunten zu. Es wird vermutet, daß es in Wahrheit wesentlich mehr sind, da in seinen Aussagen eine Lücke von zehn Jahren klafft. Neben Frankreich und Belgien werden auch in Deutschland, Holland, Österreich und Dänemark ungelöste Mordfälle auf eine mögliche Täterschaft von Fourniret hin untersucht. Eine anfänglich mit Marc Dutroux vermutete Verbindung erweist sich als haltlos.
Während seiner U-Haft in Frankreich lernte er Jean-Pierre Hellegouarch kennen, ein Mitglied der Terrorgruppe Action Directe. Hellegouarch zog ihn kurz vor der Entlassung ins Vertrauen und beauftragte ihn, gemeinsam mit dessen Lebensgefährtin, Farida, die "Kriegskasse" der Action Directe zu verwalten. Stattdessen brachte Fourniret die Frau um, nahm das Geld und erwarb 1988 für zwei Millionen Francs (rund 305.000 Euro) das Schloss Sautou im nordfranzösischen Donchery. Das Jagdschloss aus dem 19. Jahrhundert liegt nördlich von Sedan und fünf Kilometer südlich der französisch-belgischen Grenze abgeschieden in einer Hügellandschaft. Er renovierte das 15 Hektar große Anwesen zu einem luxuriösen Gästehaus. Die großzügigen Bauarbeiten in den folgenden Jahren, bei denen er auch lange Gräben aushob, ließen somit keinen merkwürdigen Verdacht aufkommen. Nach dem Geständnis Fournirets sind dort mindestens zwei seiner Mordopfer vergraben.
Die Suche nach den Leichen begann in seinem Beisein am 3. Juli 2004. Auf dem Schlossgelände gruben die Ermittler zwei Skelette aus, bei denen es sich vermutlich um die sterblichen Überreste von Elisabeth Brichet und Jeanne-Marie Desramault handelt.
Insgesamt hat Fourniret nach eigenen Angaben die folgenden Mädchen und Erwachsenen getötet und offenbar in Frankreich und Belgien versteckt:
- Isabelle Laville (17) – verschwand am 11. Dezember 1987 bei der französischen Stadt Auxerre.
- Fabienne Leroy (18) – wurde erwürgt aufgefunden im August 1988.
- Jeanne-Marie Desramault (22) – verschwand am 18. März 1989.
- Farida Hellegouarch – Ehefrau von Jean-Pierre Hellegouarch, vermutlich im Jahr 1989 getötet.
- Elisabeth Brichet (12) – aus Namur. Von ihr verlor sich jede Spur am 20. Dezember 1989. Ihr Verschwinden war oft mit dem Fall Dutroux in Zusammenhang gebracht worden.
- Natacha Danais (13) – wurde am 21. November 1990 in der französischen Stadt Reze bei Nantes entführt. Drei Tage später wurde ihre Leiche 70 Kilometer von Nantes entfernt in den Dünen des am Atlantik gelegenen Ortes Brem-sur-Mer entdeckt.
- Ein unbekanntes Au-Pair-Mädchen – Sie arbeitete für das Ehepaar Fourniret. Sie soll 1993 ermordet worden sein.
- Celine Saison (18) – verschwand am 16. Mai 2000 in Charleville-Mezieres. Am 22. Juli 2000 wurde ihr Leichnam in einem Wald bei Sugny in den belgischen Ardennen gefunden.
- Mananya Thumpong (13) – Von ihr verliert sich jede Spur am 5. Mai 2001 in der französischen Stadt Sedan. Wanderer finden ihre Leiche am 2. Mai 2002 in einem Wald bei Nolleveaux, 30 Kilometer entfernt vom Fundort von Celine Saison.
- Unbekannter Autofahrer – Fourniret erschoss ihn nach eigenen Angaben mit einem Jagdgewehr an einer Autobahnraststätte, um an dessen Geld zu kommen.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Fourniret, Michel |
ALTERNATIVNAMEN | "Monster aus den Ardennen" |
KURZBESCHREIBUNG | Serienmörder |
GEBURTSDATUM | 4. April 1942 |
GEBURTSORT | Sedan |
Kategorien: Mann | Franzose | Serienmörder | Mordfall