Neuried (Markt Indersdorf)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Neuried ist ein Ortsteil von Markt Indersdorf, ca. 48 km nordwestlich von München im oberbayerischen Landkreis Dachau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Urkundlich erwähnt wurde Neuried ("Neuenried", neue Rodung) um 1300. Das Anwesen des Engelhart von Weichs gehörte zum Kloster Scheyern. Unweit des Ortes sind Reste einer Burganlage zu sehen. Die kirchliche Betreuung der Katholiken erfolgte bis 1875 von Langenpettenbach aus, danach von Hilgertshausen. Ab 1807 gab es Zuwanderungen aus der Oberpfalz (Weigl, Gottschalk) und einige Jahre später kamen die ersten Protestanten aus dem Elsaß (Schütz, Decker) und Mennoniten (Hirschler, Decker) aus der Rheinpfalz. Bis zur Neugliederung der bayerischen Gemeinden war Neuried ein Ortsteil der Gemeinde Ainhofen. Zum 1. Januar 1972 wurde es dem Markt Markt Indersdorf zugeteilt.
[Bearbeiten] Dorffest
Einmal jährlich findet bei der Schreinerei Georg Mair ein Dorffest statt, zu welchem alle derzeitigen und ehemaligen Bewohner von Neuried eingeladen werden.
[Bearbeiten] Hausbeschreibungen und Besitzerfolgen
[Bearbeiten] Nr. 1: „Schreiner“, Beil
- Besitzerfolge: 1865 Jakob Friedly (Protestant); 1870 Friedrich Schenkel (Protestant) ∞ Katharina, 1873; Philipp Schadt ∞ Magdalena; 1877 Franz Beil von Rettenbach ∞ Maria Schaller von Gumpersdorf; 1909 Franz Beil von hier ∞ Franziska Schaipp von Stadelham; 1951 Franz Beil von hier Katharina Fottner von Thalmannsdorf (Unterstark); 1980 Franz Beil von hier ∞ Rosemarie Tenk von Weichs.
[Bearbeiten] Nr. 2: „Gütl“
- Beschreibung: 1/4 Hof mit 41 Tagwerk. Der Grundherr war 1760 das Kloster Scheyern; die Gerichtsbarkeit lag zu dieser Zeit beim Amt Indersdorf. Dieses Gut wurde um 1880 aufgelöst.
- Besitzerfolge: Um 1809 Georg Wagner; 1820 Jakob Digl aus Schmerlen in Rheinhessen; 1843 Philipp Diegl; 1859 Andreas Bösmüller.
[Bearbeiten] Nr. 2: „Hofmann“, Mair
- Beschreibung: 1/4 Hof mit 32 Tagwerk Grund. Die Grundherrschaft und die Gerichtsbarkeit lag 1760 bei der Hofmark Jetzendorf. Dieses Anwesen gehörte ursprünglich zu Untergeiersberg. Um 1995 wurde die Viehwirtschaft eingestellt und im Stall eine Schreinerei eingerichtet.
- Besitzerfolge: Um 1806 Franz Huber; um 1815 Ludwig Hirschmayer (Protestant); 1847 Johann Hofmann ∞ Rosina; 1881 Anton Mair von Hilgertshausen Nr. 42 I. ∞ Magdalena Kraus, II. ∞ Anna Höpp; 1930 Georg Mair von hier ∞ Katharina Doll von Ainhofen; 1963 Georg Mair von hier ∞ Maria Obesser von Senkenschlag; 2001 Manfred Mair (Schreinerei) von hier ∞ Kordula Furthmeier von Priel.
[Bearbeiten] Nr. 3: „Schütz“, „Bauer“, Kirschner
- Beschreibung: Ein ganzer Hof mit 113 Tagwerk, gehörte 1760 zur Grundherrschaft Kloster Scheyern und zur selben Zeit zur Gerichtsbarkeit Amt Indersdorf. 1965 wurde ein neues Wohnhaus gebaut und das alte abgerissen. Ende der Viehwirtschaft um 1985.
- Besitzerfolge: Um 1647 Andreas Finkenzeller; um 1670 Lorenz Vischer, Zimmermann aus Ampermoching ∞ Barbara Finkenzeller von hier; um 1745 Andreas Hinterseer von Unterkienberg; um 1770 Leonhard Berchtold von Jedenhofen; 1801 Vinzenz Schuster; 1806 Johann Weigl von Ritzelsdorf bei Amberg I. ∞ Anna Zimermann von Illschwang; 1829 Peter Schütz ∞ Elisabeth Süß (beides Protestanten von Langensulzbach im Elsaß); 1858 Anton Decker ∞ Therese Kraus; 1868 Johann Haaser von Sollern ∞ Eva Decker von hier; 1890 Heinrich Scheib von Großnöbach ∞ Elisabeth Herget von Berg, beides Protestanten; 1919 Jakob Kirschner von Hilgertshausen ∞ Katharina Scheib von hier; 1963 Alfred Kirschner von hier ∞ Maria Pröpstl von Giebing.
[Bearbeiten] Nr. 4: „Veit“, „Rauch“, Suppmair, Heilander
- Beschreibung: Dieses Anwesen entstand durch Teilung von Neuried Nr. 3. Es hatte 1847 eine Hofgröße von 27 Tagwerk. Ende der Rinderhaltung um 2002.
- Besitzerfolge: 1829 Philipp Veit ∞ Magdalena Süß, Protestanten aus Langensulzbach im Elsaß; 1841 Georg Hofmann ∞ Barbara; 1863 Wendelin Moser; 1874 Jakob Hirschler ∞ Elisabeth, Mennoniten; 1879 Christian Hirschler (Weinwirt); 1879 Georg Kring ∞ Rosina; 1887 Andreas Stepper ∞ Viktoria Knöferl; 1907 Johann Glas von Humersberg ∞ Anna Ettner von Thalhausen; 1918 Alois Forster, Metzger aus München; 1920 Peter Suppmair von Senkenschlag ∞ Magdalena Kieser von Unterweilenbach; 1937 Peter Suppmair ∞ Berta Strasser vom Grubhof; um 1960 Berta Suppmair ∞ Willibald Heilander von Fränking; um 1999 Helmut Heilander.
[Bearbeiten] Nr. 5: „Link“, Becker
- Beschreibung: Die Hofgröße betrug 1847 27 Tagwerk. Ende der Viehhaltung und Aufgabe der Landwirtschaft um 1960. Die landwirtschaftlichen Flächen gingen auf das Anwesen Nr. 4 über.
- Besitzerfolgen: Daniel Schafner (Protestant); 1847 Georg Schenkel ∞ Dorothea Schafner (Protestanten); 1872 Georg Schenkel von hier ∞ Elisabeth Link; 1876 Andreas Schmid ∞ Walburga Huber; 1884 Daniel Link ∞ Wilhelmina von Wengenhausen; 1913 Jakob Link von hier ∞ Dorothea Roth; 1949 Friedrich Link von hier ∞ Babette Schenkel von Fränking; um 1967 Peter Suppmair von hier; um 1980 Bauunternehmer Schneider aus München; um 1982 Burghart; 1983 Rudolf Scheel ∞ Ursula Rees; 1988 Gerhard Becker von Offenbach am Main ∞ Roswitha Börner von Langen.
[Bearbeiten] Nr. 5a: „Wagner“
- Beschreibung: Die Hofstelle Nr. 5a entstand 1983 durch Teilung der Hofstelle Nr. 5.
- Besitzerfolge: 1983 Helmut Wagner ∞ Christine Seewald, beide aus der Oberpfalz.
[Bearbeiten] Nr. 6: „Klepper“
- Besitzerfolge: Um 1870 Georg Groß; 1885 Johann Groß von hier; 1896 Jakob Klepper (Protestant) von Eck bei Jetzendorf ∞ Eva Barth von Appercha; 1906 Georg Klepper von hier ∞ Anna Steck von Hansheim; 1952 Jakob Klepper von hier ∞ I. ∞ Anna Maria, II. ∞ Christine Schönecker von Schroßlach; um 1989 Jakob Klepper von hier ∞ Rita Schreiber von München.
[Bearbeiten] Literatur
- Otto Hefele, Gerhard Becker: Chronik Ainhofen. Reichertshausen. Neuried, 2006; unveröffentlicht.
- Wilhelm Liebhardt, Günther Pölsterl: Die Gemeinden des Landkreises Dachau. Dachau 1992. ISBN 3-89251-053-9.
- Chronik von Weichs, Weichs 1989
[Bearbeiten] Weblink
- Kirche St. Stephan in Hilgertshausen
- Kirche St. Michael in Langenpettenbach
- Evangelische Kirche Lanzenried
- Ahnensuche. Ort eingeben!
- Hauschroniken und Besitzerfolgen
Koordinaten: 48° 24' 4" N, 11° 22' 45" O