Sliema
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Basisdaten | |
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Fläche: | ca. 1,2 km² |
Einwohner: | ca. 20.000 |
Bevölkerungsdichte: | ca. 16.700 je km² |
Zeitzone: | UTC+1 |
Website: | www.sliema-malta.com |
Lage | |
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Sliema ist eine Stadt an der Nordostküste der Insel Malta. Es ist eine moderne Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, noblen Hotels und großstädtischer Café-Atmosphäre und eine bedeutende Wirtschafts- und Wohngegend. Sliema, was soviel wie Frieden bedeutet, war einst ein sehr ruhiger Fischerort auf einer Halbinsel gegenüber von Valletta. Sliema und das küstenaufwärts gelegene St. Julian's sind Maltas wichtigste Urlaubsorte am Meer.
An der Küste stehen vier militärische Anlagen: der St. Julians Tower aus dem 17. Jahrhundert, Fort Sliema aus der Zeit um 1880, die Cambridge Battery und Fort Tigne von 1760, gegenüber von Fort St. Elmo. Vom Hafen fahren zahlreiche Ausflugsschiffe sowie eine Fähre nach Valletta ab. Die Deutsche Botschaft befindet sich in der Tower Road.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Einfluss der Briten
In Sliema wird vorrangig Englisch gesprochen, was es von allen anderen Dörfern und Städten Maltas unterscheidet. Der Gebrauch von Englisch sprang letztendlich auch auf die benachbarten Städte Swieqi und St. Julian's ebenso wie auf gehobenere Gegenden wie Attard und Balzan über. Sliema hat eine beachtliche Anzahl von Straßen die nach englischen Gouverneuren oder Plätzen benannt sind, wie z. B. Norfolk Street, Prince of Wales Road (die sogar von Prinz Albert persönlich eingeweiht wurde, als er die Insel besuchte), Graham Street, Milner Street, Fort Cambridge und viele andere.
[Bearbeiten] Politik
Die Menschen in Sliema unterstützen vornehmlich die Nationalisten und sind wohl die schärfsten Befürworter der Europäischen Union. Das könnte ein Grund dafür sein, dass die konservative Partit Nazzionalista (PN) 75% der Wählerstimmen bei den landesweiten Wahlen im Jahr 2003 bekam. Daneben gibt es auch wachsende Sympathien für die grün-alternative Alternattiva Demokratika (AD).
[Bearbeiten] Geschichte
Bei der großen Belagerung von 1565, war il-Qortin - so hieß Sliema damals - ein Zeltlager für die türkischen Truppen von Dragut. Hier traf er sein Schicksal, als er von einem Bombardement vom Fort St. Elmo auf der anderen Seite des Hafens von Marsamxett niedergestreckt wurde. Sliema hat seinen Namen eventuell von einer Kapelle der Heiligen Jungfrau, die als Blinklicht und Orientierungspunkt die wenigen Fischer vorbei am Fort Tigne, das vom Malteserorden im späten 18. Jahrhundert errichtet und später von den Briten erweitert wurde, sicher in den Hafen geleitete. Der Name könnte demnach aus dem Gebet „Gegrüßet seist du, Maria" (maltesisch „Sliem Għalik Marija", gesprochen Sliem a Maria) abstammen.
Im frühen 20. Jahrhundert begann sich die Stadt schnell zu einer Sommerresidenz für die reicheren Schichten des nahen Valletta zu entwickeln. Deren elegante Villen und Stadthäuser säumen noch heute die ruhigen, landeinwärts führenden Straßen. Am nördlichen Ende der Stadt befand sich das Arbeiterviertel, bekannt als The Lazy Corner, zu deutsch etwa Die träge Ecke, das seinen Namen offensichtlich einer Kneipe zu verdanken hatte, in der Einheimische wie englische Soldaten verkehrten und die auch heute noch steht, obgleich sich die Einrichtung aufgrund neuer Bauentwicklungen verändert hat. Verschiedene viktorianische Gebäude zierten damals eine drei Kilometer lange Promenade, von der man eine schöne Sicht auf wilde Felsen, Farmen und sogar einen kleinen sandigen Strand hatte. Die Farm wurde 1990 aufgegeben und in einen Küstengarten, bekannt als Ġnien Indipendenza (Unabhängiger Garten), verwandelt. Die viktorianischen Gebäude wurden abgerissen und durch vielstöckige Luxusapartementblocks ersetzt. Einige Häuser bestehen allerdings noch in den engen Straßen von Sliema und haben so die gewaltige Entwicklung hin zum Modernen überlebt. Das Vorgebirge von Sliema bietet teilweise atemberaubende Blicke über Valletta und, auf der anderen Seite, die offene See. Die Strandpromenade, die für einige Kilometer von Gżira im Süden Sliemas bis St Julian's verläuft, ist ideal für Spaziergänger und Jogger. Es gibt ausreichend Sitzgelegenheiten und so wird die Meeresfront an lauen Sommernächsten ein geschäftiger Treffpunkt für Einheimische.
[Bearbeiten] Bevölkerung und berühmte Einwohner
Sliemas Bevölkerung bewegt sich heute um die 14.000 Menschen. Bis vor 30 Jahren war es mit 26.000 Einwohnern noch die bevölkerungsreichste Stadt in Malta, doch aufgrund seiner hohen Grundstückspreise sind viele, vor allem junge Leute, den Preisen nicht mehr gewachsen und müssen die Stadt verlassen. Ein Teil der Vertriebenen ließen sich im benachbarten Gżira, Birkirkara und außerdem in Swieqi nieder, das zusammen mit St. Julian's als Sliemas Stadtrand betrachtet wird. Heutzutage macht die Stadt einen großen Gewinn mit Personen, die ausländischer Staatsbürgerschaft sind, aber dennoch zeitweise in Sliema leben.
Der ortsansässige Fußballclub, Sliema Wanderers, ist der erfolgreichste der Insel und hat die einheimische Liga nicht weniger als 26 Mal gewonnen, wobei die letzten drei Meisterschaften hintereinander gewonnen wurden. Die Stadt war außerdem die Residenz des verstorbenen Dr. George Borg Olivier, ehemaliger Premierminister und Maltas Mitbegründer der Unabhängigkeit, und Geburtsort des ehemaligen Premierministers und Oppositionsführers Dr. Alfred Sant. Sliema beherbergte darüber hinaus vorübergehend den führenden Revolutionärsdenker zur Jahrhundertwende, Manwel Dimech. Die Lower Prince of Wales Road wurde inzwischen zu seinen Ehren umbenannt.
[Bearbeiten] Kirchen
Sliema hat eine Reihe von Kirchen wie die Jesus von Nazareth gewidmete In-Nazzarenu oder die der Heiligen Jungfrau geweihte Sacre Cuor, welche die älteste Pfarrkirche Maltas aus dem Jahr 1878 ist. Des Weiteren trifft man auf die altehrwürdige Kapelle Mount Carmel und eine Gregor I. gewidmete Kirche.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Sliema – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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Koordinaten: 5° 54' 47.91" n. Br., 14° 29' 50.86" ö. L.