Viersektorenstadt
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Die Städte Berlin und Wien wurden 1945 analog zu den vier Besatzungszonen im übrigen Deutschland bzw. Österreich in vier Sektoren aufgeteilt.
Berlin wurde als Hauptstadt des Deutschen Reiches 1945 auf Beschluss der Jaltakonferenz unter den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs in vier Sektoren aufgeteilt, die von den vier Besatzungsmächten USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich kontrolliert wurden.
Ebenso geschah es mit Wien als Hauptstadt des am 13. März 1938 an das Deutsche Reich angeschlossenen Österreichs (Ostmark).
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[Bearbeiten] Aufteilung Berlins
Den Bewohnern der West-Sektoren (die westlichen Sektoren wurden von Frankreich, Großbritannien und den USA verwaltet) wurde 1952 das Betreten des Umlandes (DDR) verboten, die Stadtgrenze wurde mit Stacheldrahtzäunen abgesperrt. Der Wechsel zwischen den Sektoren war jedoch noch weitgehend ungehindert möglich bis zur physischen Zementierung der Teilung der Stadt in West-Berlin (Westsektoren) und Ost-Berlin (sowjetischer Sektor) durch den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961. Im Jahr 1971 wurde das viele praktische Fragen regelnde Viermächteabkommen über Berlin abgeschlossen. Die Sektoren existierten bis zum Vorabend der deutschen Wiedervereinigung, also bis zum 2. Oktober 1990.
[Bearbeiten] Die ursprüngliche Gliederung der vier Sektoren
Einen Internationalen Sektor wie in Wien gab es nicht, Berlin-Mitte war Teil des Sowjetischen Sektors. Die Berliner Bezirke teilten sich wie folgt auf:
Französischer Sektor:
Sowjetischer Sektor:
Amerikanischer Sektor:
Britischer Sektor:
Die Bezirke Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen, die sich auch auf den abgebildeten Karten wiederfinden, sind erst ab 1979 durch Veränderungen der Bezirksgrenzen in Ost-Berlin entstanden. Nach alliiertem Recht hätte dies einer Zustimmung der Alliierten, also auch der Westalliierten bedurft, die es tatsächlich nicht gab; die DDR handelte insofern mit Rückendeckung der Sowjetunion eigenmächtig.
[Bearbeiten] Aufteilung Wiens
Ähnlich der Situation in Berlin, wurde auch Wien in vier Sektoren aufgeteilt, wobei aber bis zum Schluss der Besetzung im Jahr 1955 Reisefreiheit innerhalb der gesamten Stadt herrschte. Die Aufteilung bezog sich auf das Gebiet Wiens in den Grenzen von 1937; alle durch die Entscheidung des NS-Regimes zur Bildung Groß-Wiens 1938 hinzugekommenen Gebiete wurden Niederösterreich und somit der sowjetischen Besatzungszone außerhalb Wiens zugerechnet.
Die Innere Stadt wurde keiner Besatzungsmacht allein zugesprochen, sondern zur Internationalen Zone erklärt und von allen vier Mächten (nach einem monatlichen Turnus in der Leitung) besetzt.
Während die sowjetische Besatzungsmacht innerhalb der Stadt über den Flughafen Aspern verfügte, befanden sich der US-amerikanische Flughafen (Langenlebarn) und der britische Flughafen (Schwechat) in Niederösterreich - und damit in der sowjetischen Besatzungszone. Nur kleine Air strips wurden innerhalb der Stadt angelegt.
Berühmtheit erlangten die „Vier im Jeep“, von allen Besatzungsmächten gemeinsam durchgeführte Patroullienfahrten, die zum Symbol für die funktionierende Vier-Mächte-Verwaltung wurden.
„Der dritte Mann“ von Graham Greene spielt im Wien dieser Zeit.
[Bearbeiten] Die vier Sektoren
Internationaler Sektor:
Französischer Sektor:
- Mariahilf
- Penzing ohne das 1938 eingemeindete Gebiet
- Rudolfsheim-Fünfhaus
- Ottakring
Britischer Sektor:
- Landstraße
- Margareten
- Simmering
- Meidling
- Hietzing ohne den Lainzer Tiergarten
Amerikanischer Sektor:
Sowjetischer Sektor:
- Leopoldstadt
- Wieden
- Favoriten nördlich der Donauländebahn
- Brigittenau
- Floridsdorf ohne die 1938 eingemeindeten Gebiete
- Donaustadt ohne die 1938 eingemeindeten Gebiete
- Liesing gehörte nicht zum sowjetischen Sektor Wiens, sondern zum sowjetisch besetzten Niederösterreich
[Bearbeiten] Siehe auch:
Berlin, Geschichte Berlins, Ost-Berlin, West-Berlin, Besetztes Nachkriegsösterreich, Geschichte Wiens