Vlotho
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Herford | |
Koordinaten: | Koordinaten: 52° 10′ N, 8° 51′ O52° 10′ N, 8° 51′ O | |
Höhe: | 109 m ü. NN | |
Fläche: | 76,92 km² | |
Einwohner: | 19.952 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 259 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 32602 | |
Vorwahlen: | 05733 (Vlotho), 05228 (Exter) | |
Kfz-Kennzeichen: | HF | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 58 036 | |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Lange Straße 60 32602 Vlotho |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Bernd Stute (SPD) |
Vlotho ist eine Mittelstadt im Nordosten des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen an der Weser. Es liegt im Osten des Kreises Herford und gehört damit zum Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Stadt liegt etwa 10 km südlich der Westfälischen Pforte am Übergang zwischen Ravensberger Hügelland im Westen und Norden, Lipper Bergland im Süden und oberem Wesertal im Osten. Die aus jener Richtung kommende Weser wendet ihren Lauf in Vlotho gen Norden und teilt Uffeln im Nordosten vom restlichen Stadtgebiet ab. Höchste Erhebung mit 342 m NN ist der Bonstapel im Südosten, beherrscht wird das Stadtbild jedoch vom direkt an der Weser gelegenen Amtshausberg, einem Sporn der Anhöhe Ebenöde, die sich nordwestlich der Innenstadt befindet.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Vlotho grenzt im Westen an Herford und Löhne im Kreis Herford, im Norden an Bad Oeynhausen und Porta Westfalica im Kreis Minden-Lübbecke sowie im Osten und Süden an Kalletal, Lemgo und Bad Salzuflen im Kreis Lippe.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Stadtteile:
- Exter, 3.078 Einwohner
- Uffeln, 3.935 Einwohner
- Valdorf, 6.305 Einwohner
- Vlotho (Stadtzentrum), 7.979 Einwohner
Einwohnerzahlen Stand: 31. März 2004
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gemeindereform 1969 vereinigte die alte Stadt Vlotho mit den Gemeinden Exter und Valdorf. Durch die Kreisreform kam 1973 die Gemeinde Uffeln aus dem früheren Kreis Minden hinzu.
Über die Herkunft des Namens Vlotho gibt es folgende Theorie: Der Name kommt aus dem Plattdeutschen und heißt übersetzt Flußaue.
[Bearbeiten] Religion
- Evangelische Kirche: Sechs lutherische Kirchengemeinden (Bonneberg, Exter, Holtrup-Uffeln, Valdorf, St. Stephan, Wehrendorf) und eine reformierte Gemeinde (St. Johannis).
- Katholische Kirche: Gemeinden Heilig Kreuz und St. Hedwig.
- Sonstige: Pfingstgemeinde (Freie Christengemeinde) Vlotho und Neuapostolische Kirchengemeinde Vlotho. Die Religionsgemeinschaft "Das Leben e. V." auch Norweger Gemeinde oder "Smithianer" genannt, unterhält im Ortsteil Exter ein Versammlungshaus.
Die Dorfkirche im Ortsteil Exter wurde 1959 zur ersten evangelischen Autobahnkirche geweiht, der Turm ist noch der ursprüngliche etwa 1676 gebaute, das heute vorhandene Kirchenschiff ersetzte 1952 den damals ursprünglichen, verputzten Fachwerkbau.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Angaben jeweils zum 31. Dezember, bis 1984 nur für die Kernstadt
- 1730: 1.300
- 1844: 2.171
- 1871: 3.066
- 1901: 4.336
- 1925: 4.989
- 1939: 5.561
- 1950: 8.150
- 1969: 8.707
- 1984: 7.392
- 2000: 20.533
- 2004: 20.138
- 2005: 20.035
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Seit den nordrhein-westfälischen Kommunalwahlen am 26. September 2004 bestehen im Stadtrat folgende Machtverhältnisse:
- CDU: 13 Sitze
- SPD: 12 Sitze
- Grüne Liste Vlotho: 5 Sitze
- FDP: 4 Sitze
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Vlotho ist geteilt. Oben das Wappen der Grafschaft Ravensberg (drei rote Sparren auf silber). Unten zwei weiße gestielte Lilien.
Das Wappen wird seit 1920 in einer moderneren, abgewandelten Form verwandt: Die Teilung ist wellig als Hinweis auf die Weser. Die 3 Sparren reichen nicht bis zum Rand. Die Lilien weisen auf das Zisterzienser-Nonnenkloster hin.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Aubigny-sur-Nère, Frankreich (seit 1989)
- Lubsko, Polen (seit 1992)
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Die evangelische Sankt-Stephans-Kirche war ursprünglich das Gotteshaus für die Nonnen des 1258 gegründeten Zisterzienserinnenklosters Segenstal. Der einfache gotische Rechtecksaal mit Dachreiter wurde 1659/60 durch ein zweites Schiff im Süden erweitert. Zur Ausstattung gehören die 1660 von Hans Küchlein geschnitzte Kanzel und die Emporenbrüstungen vo des 17. Jahrhunderts. Der Altar wurde nach 1660 geschaffen.
- Die evangelisch-reformierte Sankt-Johannis-Kirche, ein achteckiger Zentralbau mit halbrunder Apsis, wurde 1782/83 errichtet. Das Innere verfügt noch über eine schlichte klassizistische Ausstattung.
- In der Innenstadt finden sich noch immer zahlreiche, zumeist giebelständige Fachwerkbauten des 16. bis 17. Jahrhunderts, darunter:
- Lange Straße 71, ein ehemaliges Dielenhaus von 1619 mit Biedermeierinterieur.
- Lange Straße 101, Giebelhaus mit seitlicher Utlucht, bezeichnet 1652.
- Lange Straße 108 (Pfarrhaus). Der zweigeschossige Bau ist 1650 bezeichnet.
- Lange Straße 136. Dielenhaus mit Utlucht, bezeichnet 1684, auch im Inneren gut erhalten.
- Weserstaße 2. Vierständerhaus von 1576 mit jüngerer Utlucht.
- Auf dem Amtshausberg liegen die Reste der seit dem 12. Jh. bezeugten Burg Vlotho. Die Anlage wurde 1709 größtenteils abgetragen. Ihre Fundamente wurden in der Zeit von 1936 bis 1939 freigelegt. Die damalige Aufmauerung wurde als Burgruine gestaltet.
- Windmühle: Im Ortsteil Exter findet man auf einer Anhöhe die 1850 gebaute Windmühle. Zur Zeit arbeitet der Verein "Windmühle Exter e. V." an der Instandsetzung des reparaturbedürftigen Bauwerks und rechnet mit der Öffnung für den Nah-Tourismus in absehbarer Zeit.
[Bearbeiten] Parks
Öffentlicher Kurpark, gemeinsam genutzt von Bad Senkelteich und Bad Seebruch (Weserlandklinik), mit Klanggarten und Haus des Gastes.
[Bearbeiten] Tourismus
In Uffeln, auf dem Freizeitgelände Borlefzen, befindet sich ein 80.000 m² großer Bootshafen mit Zugang zur Weser und ein Campingplatz. Entlang des Flusses finden sich außerdem (Fern-)Radwege und Badeseen, dazu im Bergland Wanderwege. Besonders hervorzuheben sind die Moorbäder Bad Seebruch (Weserlandklinik) und Bad Senkelteich in Valdorf, in denen bereits seit dem 19. Jahrhundert Kurbetrieb stattfindet. Seit 1968 ist Vlotho zudem staatlich anerkannter Luftkurort.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Die Autobahn A 2 kann über die Anschlussstellen Porta Westfalica (Nr. 33), Kreuz Bad Oeynhausen (Nr. 32), Exter (Nr. 31) und Herford-Ost (Nr. 30) erreicht werden. Ferner verbindet die Bundesstraße 514 Vlotho mit der Autobahn A 30.
Über die durch den Stadtteil Uffeln verlaufende L778 besteht eine Verbindung zum Flugplatz Vennebeck (Porta Westfalica).
Die Weserbahn (KBS 372) Bünde – Löhne – Hameln – Hildesheim wird im Stundentakt von der Eurobahn durch die gleichnamige Weserbahn (RB 77) bedient. Das unter Denkmalsschutz stehende 1875 errichtete ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs ist in Privatbesitz übergegangen und steht zur Zeit leer.
In Vlotho gibt es fünf Stadtlinien, die von „Taxibussen“ (Anrufbusse) bedient werden. Jede Fahrt muss 30 Minuten vor der angegebenen Abfahrtszeit über eine Zentrale angemeldet werden (Ausnahme: keine Anmeldung werktags zwischen Bahnhof und Winterberg, Schöne Aussicht). Wenn die „Taxibusse“ nicht mehr fahren, kann man mit einem Anruf-Sammel-Taxi (AST) auf den Linien fahren.
Außerdem führt eine Stadtbuslinie (ohne Anmeldung) nach Exter und weiter als Regionalbus bis Herford. In Exter endet eine Linie von Herford über Bad Salzuflen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Kannegiesser, Wäschereimaschinen
[Bearbeiten] Medien
Die Vlothoer Zeitung (früher Vlothoer Tageblatt) erscheint als Ausgabe des Bielefelder Westfalen-Blattes bzw. des Herforder Kreisblattes. Der Vlothoer Anzeiger (Verlag JCC Bruns, Minden), der bis zum April 2004 zweimal wöchentlich erschien, wird jetzt ebenfalls werktäglich gedruckt. Die Auflage der Vlothoer Zeitung wird mit 4000 angegeben, die des Vlothoer Anzeigers mit 1400.
94.9 Radio Herford kann über 91,7 Mhz empfangen werden und sendet Lokalnachrichten aus Vlotho.
[Bearbeiten] Bildung
In Vlotho befinden sich das Weser-Gymnasium Vlotho und ein Schulzentrum mit Real- und Hauptschule. Darüber hinaus ist die Stadt Sitz des Jugendhofes Vlotho, der Bildungsstätte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und weiterer Bildungseinrichtungen: darunter das Gesamteuropäische Studienwerk (GESW), das AKE-Bildungswerk e. V. und das umstrittene Collegium Humanum.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Heinz Röthemeier (*1924), Bürgermeister der Stadt Minden von 1977 bis 1991.
- Martin Kannegiesser, Geschäftsführer und Inhaber von Kannegießer und Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
- Arndt Klocke (*1971), Landesvorsitzender der Grünen NRW
[Bearbeiten] Literatur
- Heinrich Harland: Geschichte der Herrschaft und Stadt Vlotho. Vlotho 1888
- Karl Grossmann: Geschichte der Gemeinde Valdorf und ihrer Bauerschaften. Valdorf 1955
- Karl Grossmann: Geschichte der Stadt Vlotho. Vlotho 1971
- Peter Sundermann (Hrsg.): 800 Jahre Vlotho - Stadtgeschichte(n). Vlotho 1985
- Rüdiger Bremme (Hrsg.): Über 1000 Jahre Kirchspiel Holtrup-Uffeln - eine Gemeinde unterwegs. Uffeln 1991
- Geschichtswerkstatt Exter/Heimatverein Vlotho/Mendel-Grundmann-Gesellschaft: Geschichtslehrpfad - Wege in Vlothos Vergangenheit Bielefeld 1998 ISBN 3-89534-243-2
- Geschichtswerkstatt Exter: Seit 1994 erscheinende Sammelreihe Beiträge zur Ortsgeschichte ISSN 1619-7828
[Bearbeiten] Weblinks
- Stadt Vlotho
- Webcam mit Blick auf Vlotho
- Informationen über den Ortsteil Uffeln
- Geschichtswerkstatt Exter - Regionalgeschichte in Vlotho und Umgebung
- Weitere Links zum Thema Vlotho
[Bearbeiten] Quellen
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