Zwiesel
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Regen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 1′ N, 13° 14′ O49° 1′ N, 13° 14′ O | |
Höhe: | 580–750 m ü. NN | |
Fläche: | 41,14 km² | |
Einwohner: | 10.259 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 249 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 94227 (alt: 8372) | |
Vorwahl: | 09922 | |
Kfz-Kennzeichen: | REG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 76 148 | |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtplatz 27 94277 Zwiesel |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Robert Zettner (CSU) |
Zwiesel ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Regen und seit 1972 staatlich anerkannter Luftkurort.
Die Stadt im Bayerischen Wald ist bekannt für die Glasindustrie (Zwiesel Kristallglas AG), Kristallmanufakturen (Theresienthal) und die Glasfachschule. Zwiesel nennt sich aus diesem Grund auch „die Glasstadt“. In dem Ort befinden sich noch zahlreiche weitere Glasherstellungs- und Glasveredelungsbetriebe.
Der Wahlspruch der Stadt lautet: "Fein Glas, gut Holz sind Zwiesels Stolz".
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Zwiesel liegt am Zusammenfluss des Großen und Kleinen Regen zum Schwarzen Regen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Neben dem Stadtzentrum gibt es folgende Ortsteile:
- Bärnzell
- Griesbach
- Innenried
- Klautzenbach
- Lichtenthal
- Rabenstein (Bergdorf am Fuße des Hennenkobels)
- Theresienthal
- Zwieselberg
[Bearbeiten] Geschichte
Die ersten Siedler waren der Sage nach Goldwäscher. Erstmals wird Zwiesel 1255 als Dorf mit einer hölzernen Kapelle erwähnt. 1280 ist der Ort ein wichtiger Umschlagplatz nach Böhmen. Ab 1313 wird Zwiesel bereits als Markt erwähnt, dem am 11. September 1560 von Herzog Albrecht V. von Bayern das heute noch aktuelle Wappen verliehen wurde.
Die Entwicklung Zwiesels wurde immer wieder von Brandkatastrophen, Kriegen und Seuchen behindert. So wurde der Ort 1431 von den Hussiten und 1633 von den Schweden eingeäschert. 1741 fielen die Panduren ein und 1809 gab es eine große Schlacht am "Landwehrbergl" mit einer Horde böhmischer Plünderer.
Doch wurde der Markt immer wieder neu aufgebaut. 1767 wurde die Bergkirche errichtet und 1838 das jetzige Rathaus erbaut. In den Jahren 1891 bis 1896 wurde die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus erbaut. 1904 wurde Zwiesel zur Stadt erhoben und stieg rasch zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Mittleren Bayerischen Waldes auf. Von Beginn an waren Glas und Holz die bestimmenden Faktoren in der weiteren Entwicklung. Die Glasindustrie im Zwieseler Winkel geht bis ins 15. Jahrhundert (Rabenstein 1421) zurück. 1836 wurde die Krystallglasfabrik Theresienthal gegründet und 1872 begann der Glasmeister Anton Müller den Bau der Glashütte „Annathal“, der späteren Schott-Werke, die nun als Zwiesel-Kristallglas AG firmieren und der größte Kelchglasproduzent Deutschlands sind. 1904 wurde die Glasfachschule gegründet, die in der Folge zum Staatlichen Bildungszentrum für Glas avanciert ist.
Ein weiteres wirtschaftliches Standbein Zwiesels ist der Tourismus.
[Bearbeiten] Religionen
- katholisch
- Bereits im Jahre 1356 hatte der Ort einen eigenen Seelsorger, der als Vikar dem Pfarrer von Regen unterstand. 1558 wurde die Expositur Zwiesel zur Pfarrei erhoben.
- evangelisch
- Nach dem bayerischen Religionsedikt des Kurfürsten Maximilian 1803 ließen sich in Zwiesel evangelische Christen nieder. 1885 wurde der Evangelische Verein Zwiesel gegründet, der erreichte, dass Zwiesel 1889 Sitz einer Reisepredigerstelle wurde. Am 29. Mai 1895 konnte die neugotische Kirche in der Bahnhofstraße (heute Dr.-Schott-Straße) eingeweiht werden. 1922 erfolgte die Erhebung zur Pfarrei.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Stadtpfarrkirche St. Nikolaus: dreischiffiger, neugotischer Backsteinbau, erbaut 1892 bis 1896, mit 86 m hohem Turm, wird als „Dom des Bayerischen Waldes“ bezeichnet
- Katholische Bergkirche Maria Namen: Rokokokirche, erbaut 1767, mit Deckengemälden von Franz Anton Rauscher (1731 - 1777)
- Waldmuseum Zwiesel: In 17 Räumen werden ca. 8.000 Exponate aus den Bereichen Wald, Holz, Glas und Heimat gezeigt. In großräumigen Dioramen ist die Tier- und Pflanzenwelt des Waldes hergestellt. Eine Pilzlehrschau rundet das Waldbild ab. Neu ist das komplett erhaltene Inventar der Stadtapotheke aus dem Jahr 1870. Im Waldmuseum wird auch der künstlerische Nachlass des niederbayerischen Komponisten Erhard Kutschenreuter aufbewahrt.
- Glasmuseum Theresienthal: In einem ehemaligen Herrenschloss der Familie Poschinger befindet sich eine Sammlung mit Gläsern, die zwischen 1800 und 1930 hergestellt wurden. Zu sehen sind Glasobjekte der Kristallmanufaktur Theresienthal, welche im 19. Jahrhundert an vielen europäischen Höfen zu bewundern waren.
- Spielzeugmuseum Zwiesel: In sechs Ausstellungsräumen mit mehr als 45 Vitrinen werden Spielzeug-Raritäten aus zwei Jahrhunderten gezeigt.
- Das Schwellhäusl, eine ehemalige Trifterklause im Wald bei Zwieslerwaldhaus, heute eine ganzjährig geöffnete Gaststube (November Ruhemonat).
- Vom 25. Mai bis 14. Oktober 2007 findet in Zwiesel die Bayerische Landesausstellung "Bayern-Böhmen: 1500 Jahre Nachbarschaft" statt.
[Bearbeiten] Tourismus
Zwiesel liegt an der Glasstraße. Diese 270 Kilometer lange touristische Route führt von Neustadt an der Waldnaab bis nach Passau und wurde 1997 vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl eröffnet. In vielen Orten der Route – so auch in Zwiesel – kann man den Glasmachern bei ihrer Arbeit zusehen und auch selbst sein Talent unter Beweis stellen.
In Zwiesel gibt es ca. 4000 Gästebetten in allen Kategorien und zwei Campingplätze. Das „Zwieseler Erlebnisbad“ bietet neben einem 25 m Schwimmbecken, einem Außenbecken mit Strömungskanal auch Wohlfühl-Einrichtungen (Warmwassermassage, Kneipptretbecken etc.), sowie ein Dampfbad und anderes. Mit der Bayerwald-Sauna - gleich neben dem "Zwieseler Erlebnisbad" - steht ein weiteres Wellness-Angebot zur Verfügung.
[Bearbeiten] Wintersport
Die Wintersportregion Zwiesel ist eines der größten Skigebiete des Bayerischen Waldes. Aufgrund der Höhenlage (bis 1.456 m am Großen Arber) ist ab Ende November bis zum Frühjahr mit ausgezeichneten Schnee- und Pistenverhältnisse für Carver, Langläufer und Boarder zu rechnen. Die Skigebiete sind mit Seilbahnen und Liften erschlossen. Über 150 km umfasst das Loipennetz um Zwiesel, von Anfängerloipen am Skistadion bis zur anspruchsvollen Loipe am Kaisersteig. Durch Zwiesel verläuft die insgesamt 180 km lange Bayerwald-Loipe, eine für sportliche Langläufer besonders interessante Strecke.
Der Arber wurde vom Deutschen Skiverband als fester Bestandteil in den alpinen Ski-Weltcup-Kalender aufgenommen. Im Wechsel mit einem Ort aus dem Allgäu werden ab dem Winter 2006/2007 im Zwei-Jahres-Rhythmus Weltcup-Rennen am Arber stattfinden - und zwar Slalom und Riesenslalom der Damen. Die letzten Weltcup-Rennen der Damen am Arber hatten am 7./8. Februar 2004 über 10 000 Zuschauer angelockt.
Weitere touristische Angebote sind Wanderungen auf präparierten Winterwegen, Pferdeschlittenfahrten durch den verschneiten Nationalpark sowie Schneeschuhlaufen.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Unterirdische Gänge
- Kirchturm
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Grenzlandfest (einwöchiges Volksfest)
- Zwieseler Fink – Volksmusik-Wanderpreis
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft
Glasherstellung: Ungefähr 2000 Menschen verdienen durch die Herstellung von Glas ihren Lebensunterhalt. Mehr als 15 Bläsereien, Studios und Malereien befinden sich aktuell in Zwiesel.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Zwieseler Bahnhof – auch Zwieseler Spinne genannt – stellt den wichtigsten Bahnknotenpunkt im Bayerischen Wald dar. Er liegt an der Bayerischen Waldbahn Plattling-Bayerisch Eisenstein, und ist Ausgangspunkt der Kursbuchstrecken 906 nach Grafenau und 907 nach Bodenmais.
Zwiesel ist in das Bussystem der RBO integriert. Daneben existiert Buslinien zu den touristischen Gegenden rund um Zwiesel, der Falkenstein-Bus und der Stadtbus.
Zwiesel liegt an der Bundesstraße 11. Vor dem Bau einer Umgehungsstraße führte diese bis Mitte der 80er Jahre durch den Ort.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Kreiskrankenhaus Zwiesel
- Finanzamt
- Vermessungsamt
- Grenzpolizeiinspektion
- Bundespolizeidienststelle
[Bearbeiten] Bildung
- Grundschule
- Hauptschule
- Realschule
- Gymnasium
- Fachakademie für Sozialpädagogik
- Berufsfachschule für Altenpflege und Kinderpflege
- Glasfachschule
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Wolf Hirtreiter, Bildhauer (* 1922)
- Ludwig Wörner, SPD-Politiker (* 1948)
- Lutz Pfannenstiel, Fußballtorhüter (* 1973)
- Gloria Gray, Schauspielerin, Sängerin und Entertainerin (* 1974)
- Fritz Rümmelein, Leutnant, Träger des Pour le Mérite (1895-1918)
- Walter Mauder, Maler (1913-1999)
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Walter Demel, Skilangläufer und Mitglied des SC Zwiesel (* 1935)
- Klaus Fischer, ehemaliger Fußball-Nationalspieler begann seine Fußballerlaufbahn beim SC Zwiesel (* 1949)
- Paul Friedl (1902-1989), Schriftsteller und Heimatforscher, lebte in Zwiesel seit 1905.
- Siegfried Schriml (*1927), Künstler
[Bearbeiten] Partnerstädte
Brake (Unterweser) seit 05. Mai 2006
[Bearbeiten] Literatur
Stadt Zwiesel Heimatbuch, mehrbändig, Morsak Verlag, Grafenau, 1997-1998
[Bearbeiten] Weblinks
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