Andalusit
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Andalusit | |
Chemismus | Al2SiO5 |
Mineralklasse | Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen VIII/B.02-20 (nach Strunz) 52.2.2b.1 (nach Dana) |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse | orthorhombisch-dipyramidal |
Farbe | rot, rosafarben, graubraun, gelblich, dunkelgrün oder grünlich |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 6,5 bis 7,5 |
Dichte (g/cm³) | 3,1-3,2 |
Glanz | Glasglanz bis matt |
Transparenz | durchsichtig bis undurchsichtig |
Bruch | spröde, splittrig, uneben |
Spaltbarkeit | gut nach {110} |
Habitus | kurzsäulig, stengelig, faserig, körnig, massig |
Häufige Kristallflächen | {110}, {001} |
Zwillingsbildung | |
Kristalloptik | |
Brechzahl | α=1,629-1,640 β=1,633-1,644 γ=1,638-1,650 |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
δ=0,009-0,011 ; zweiachsig negativ |
Pleochroismus | stark, gelb-olivgrün-dunkelrot |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ 83° - 85° |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | von HF nicht zersetzt |
Ähnliche Minerale | Disthen und Sillimanit (mit Andalusit die drei Alumosilikate) |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Besondere Kennzeichen | schwache, grüne bis gelbgrüne Fluoreszenz; Umwandlung zu Serizit |
Andalusit, manchmal auch Chrysanthemenstein genannt, ist ein häufig vorkommendes Aluminium-Silikat-Mineral aus der Mineralklasse der Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen. Es kristallisiert im orthorombischen Kristallsystem mit der chemischen Formel Al2SiO5 und entwickelt meist prismatische Kristalle mit quadratischem Querschnitt, aber auch massige Aggregate in variierenden Farbtönen wie rot, rosa, graubraun, gelb oder grün. Seine Mohshärte liegt zwischen 6,5 und 7,5, seine Dichte beträgt etwa 3,2 und seine Strichfarbe ist weiß.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Modifikationen und Varietäten
Neben Andalusit sind Kyanit (Disthen), das sich vor allem bei hohen Drucken, und Sillimanit als Hochtemperaturphase weitere Modifikationen des Alumosilikates.
Man unterscheidet zwei bedeutende Varietäten, den grau-schwarzen Chiastolith, der durch sich kreuzende Kristalle auffällt und Kohlenstoffeinschlüsse enthält, sowie den grünen Viridin.
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Andalusit bildet sich unter niedrigem Druck durch thermische Metamorphose in metamorphem Gesteinen wie etwa Hornfels. Daneben findet es sich auch in Pegmatiten, manchmal sogar als Schmuckstein und gelegentlich auch als Mineralseifen in Flusssedimenten.
Häufige Fundorte für Andalusit sind unter anderem Bimbowrie in Australien, Morro do Chapeú/[Bahia]] in Brasilien, Darmstadt in Deutschland und Lisens/Alpen in Österreich.
[Bearbeiten] Geschichte
Andalusit wurde nach seinem ersten, später als untypisch erkannten Fundort, Andalusien, benannt.
[Bearbeiten] Verwendung
Andalusit findet in der Porzellan-Herstellung und bei der Produktion hitzeresistenter Materialien Verwendung, wird aber gelegentlich auch zu Schmucksteinen verarbeitet.
[Bearbeiten] Siehe auch
Systematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften
[Bearbeiten] Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Prof. Dr. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine, BLV Verlags GmbH (1989), ISBN 3-405-12488-3