Andorit
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Andorit | |
Bild eventuell bei Commons:Mineral | |
Chemismus | Pb2Ag2Sb6S12 |
Mineralklasse | Sulfosalze II/E.23-40 (nach Strunz) 3.4.15.4 (nach Dana) |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse | orthorhombisch-dipyramidal ![]() |
Farbe | grau bis dunkelgrau, gelb bis buntfarbig anlaufend |
Strichfarbe | schwarz |
Mohshärte | 3 bis 3,5 |
Dichte (g/cm³) | 5,38 bis 5,44 |
Glanz | Metallglanz (Stahl) |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | keine |
Habitus | prismatische, tafelige, gestreifte Kristalle, massige Aggregate |
Häufige Kristallflächen | |
Zwillingsbildung | nach {110} |
Kristalloptik | |
Brechzahl | |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
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Pleochroismus | |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | |
Ähnliche Minerale | |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Besondere Kennzeichen |
Andorit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und der Gruppe der komplexen Blei-Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2Ag2Sb6S12 und entwickelt meist undurchsichtige, prismatische oder tafelförmige, gestreifte Kristalle, aber auch massige Aggregate von grauer Farbe. An der Luft läuft das Mineral durch Oxidation nach einiger Zeit gelb- oder buntfarbig an.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Etymologie und Geschichte
Benannt wurde Andorit nach dem ungarischen Adeligen, Mineraliensammler und Hobby-Mineralogen Andor von Semsey (1833-1923). Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1892 im Bergwerk zu Baia Sprie in Rumänien.
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Andorit bildet sich vorwiegend hydrothermal in verschiedenen Blei (Pb)- und Silber (Ag)- Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Jamesonit, Kassiterit und Stannit.
Fundorte sind unter anderem Jujuy und Salta in Argentinien, Victoria in Australien, Oruro und Potosí in Bolivien, Hausach und Bräunsdorf/Oberschöna in Deutschland, Ontario in Kanada, Baia Sprie in Rumänien, Třebsko in Tschechien, sowie Nevada in den USA.
[Bearbeiten] Verwendung
Andorit wird gelegentlich bei lokaler Anhäufung als Rohstoff zur Gewinnung von Silber verwendet.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6