Anführungszeichen
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Satzzeichen |
---|
-, –, — |
. , , , ; , : , … , · |
¿, ?, !, ¡, ‽, ؟ |
„…“, »…« …, ’ |
/, \ |
(…), […], {…}, 〈…〉 |
␠ |
Sonstige |
• … |
€, $, ¥, £, ¤ |
@, & |
|, ¦ |
°, ′, ″, ‴ |
*, †, ‡ |
#, №, ª, º |
§, ¶ |
©, ®, ™, ℠ |
_ |
~, ˜ |
Rechenzeichen |
+, −, ×, ∙, :, ∕, ÷, ±, ∓ |
=, ≈, ≠ …, ~, ∝ …, <, > … |
√, ∫ |
%, ‰ |
Anführungszeichen sind Satzzeichen, die am Anfang und Ende der direkten Rede, eines wörtlichen Zitats oder des zitierten Titels oder Namens eines Schriftwerkes stehen. Im letzteren Fall können sie entfallen, wenn der Titel oder Name zum Beispiel aufgrund der Bekanntheit des Werkes auch ohne sie als solcher erkannt werden kann. Außerdem können Anführungszeichen verwendet werden, um Wörter, Wortgruppen und Teile eines Textes oder Wortes hervorzuheben, zu denen man Stellung nehmen möchte, über die man eine Aussage machen will oder von deren Verwendung man sich – etwa ironisch oder durch die Unterlegung eines anderen Sinns – distanzieren möchte.
Vermutlich weil das öffnende Anführungszeichen das Zitat beginnt oder „anführt“, werden schließende Anführungszeichen manchmal fälschlich als Abführungszeichen bezeichnet. Die namensgebende Anführung ist aber der Text zwischen den Zeichen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Anführungszeichen gemäß dem amtlichen Regelwerk
Die Verwendung von Anführungszeichen wird insbesondere in § 94 des überarbeiteten amtlichen Regelwerkes der deutschen Rechtschreibung von 2006 geregelt:
Mit Anführungszeichen kann man Wörter oder Teile innerhalb eines Textes hervorheben und in bestimmten Fällen deutlich machen, dass man zu ihrer Verwendung Stellung nimmt, sich auf sie bezieht. Dies betrifft
- Überschriften, Werktitel (etwa von Büchern und Theaterstücken), Namen von Zeitungen und dergleichen:
Sie las den Artikel „Chance für eine diplomatische Lösung“ in der „Wochenpost“. Sie liest Heinrich Bölls Roman „Wo warst du, Adam?“ Kennst du den Roman „Wo warst du, Adam?“ Wir lesen gerade den „Kaukasischen Kreidekreis“ von Brecht.
Zur Groß- und Kleinschreibung siehe § 53 E1. - Sprichwörter, Äußerungen und dergleichen, zu denen kommentierend Stellung genommen wird:
Das Sprichwort „Eile mit Weile“ hört man oft. „Aller Anfang ist schwer“ ist nicht immer ein hilfreicher Spruch. Sein kritisches „Der Wein schmeckt nach Essig“ ärgerte den Kellner. Ihr bittendes „Kommst du morgen?“ stimmte mich um. Seine ständige Entschuldigung „Ich habe keine Zeit!“ ist wenig glaubhaft. Mich nervt sein dauerndes „Ich kann nicht mehr!“.
Textteile dieser Art werden nicht mit Komma abgegrenzt.
Im Übrigen gilt § 90 bis § 92. - Wörter oder Wortgruppen, über die man eine Aussage machen will:
Das Wort „fälisch“ ist gebildet in Anlehnung an West„falen“. Der Begriff „Existenzialismus“ wird heute vielfältig verwendet. Alle seine Freunde nannten ihn „Dickerchen“. Die Präposition „ohne“ verlangt den Akkusativ. - Wörter oder Wortgruppen, die man anders als sonst – etwa ironisch oder übertragen – verstanden wissen will:
Und du willst ein „treuer Freund“ sein? Für diesen „Liebesdienst“ bedanke ich mich. Er bekam wieder einmal seine „Grippe“. Sie sprang diesmal „nur“ 6,60 Meter.
Zur Verwendung des Anführungszeichens, um sich wiederholende Wörter einzusparen, siehe Unterführungszeichen.
[Bearbeiten] Anführungszeichen in der Wissenschaft
In den Philologien, deren Texte sowohl Zitate als auch viel zu besprechendes objektsprachliches Material und die ggf. hinzugefügten Bedeutungen dieses Materials enthalten, würde die Verwendung ein und derselben Anführungszeichen in all diesen Fällen zu Verwirrung führen. Daher wird unterschieden:
- Nur Zitate aus anderer wissenschaftlicher Literatur oder aus der Belletristik werden gemäß dem amtlichen Regelwerk in doppelte Anführungszeichen gesetzt (und Zitate im Zitat natürlich in einfachen).
- Einzelne Wörter, Syntagmen und Sätze, die Gegenstand linguistischer Beschreibung und Analyse sind, stehen niemals in Anführungszeichen, sondern werden kursiv gesetzt (z. B. „Das Wort Demokratur ist ein bekanntes Kofferwort.“).
- Insbesondere fremdsprachigen Ausdrücken kann eine Bedeutungsangabe folgen; diese steht – ohne Klammern, Komma oder sonstige Absetzung – in einfachen Anführungszeichen oben (‘ ’; z. B. „Ein weiteres Beispiel ist Smog aus engl. smoke ‘Rauch’ und fog ‘Nebel’.“).
Bei der bibliographischen Angabe von Literatur ist die Verwendung von Anführungszeichen und Kursivsatz klar geregelt. Meist werden nur die Titel von Artikeln in Büchern und Zeitschriften in Anführungszeichen gesetzt, während die Titel selbständiger Werke kursiv und ohne Anführungszeichen stehen.
[Bearbeiten] Typografische Anführungszeichen
Im Schreibmaschinensatz gibt es für öffnendes und schließendes Anführungszeichen nur ein Zeichen ("), das hier gleichzeitig als Ersatzzeichen für Zoll oder Sekunden dient.
Werden innerhalb von Anführungszeichen weitere Anführungszeichen gebraucht, so verwendet man meist sogenannte halbe Anführungszeichen. Im Falle der Schreibmaschine gibt es ebenfalls nur ein Zeichen ('), das hier auch Apostroph, Fuß- und Minutenzeichen ersetzt.
Wenn technisch möglich, beispielsweise im professionellen Druck oder handschriftlich, werden jedoch typografische Anführungszeichen bevorzugt, die sich von Sprache zu Sprache und teilweise von Land zu Land unterscheiden.
[Bearbeiten] Deutsch
[Bearbeiten] Deutschland und Österreich
Im deutschen Schriftsatz in allen Ländern außer der Schweiz und Liechtenstein kommen als Anführungszeichen entweder die sogenannten deutschen Anführungszeichen oder Gänsefüßchen („…“; Merkhilfe: 99-66) oder die so genannten französischen Anführungszeichen oder Guillemets (»…«; [gijˈmɛ]) zur Verwendung.
Die halben Anführungszeichen sind in der Tat einfache Versionen der doppelten deutschen (‚…‘) bzw. französischen (›…‹).
Unterschiedliche Auffassungen gibt es dazu, ob Anführungszeichen mit einem anderen Typ von halben Anführungszeichen kombiniert werden können (»… ‚…‘ …«, „… ›…‹ …“). Dafür spricht der klarere Kontrast vor allem dort, wo Anführungszeichen und halbe Anführungszeichen aufeinander treffen (»›…‹«, „‚…‘“ gegenüber »‚…‘«, „›…‹“). Dagegen spricht das weniger einheitliche Schriftbild. In der Praxis findet man beide Lösungen.
Die oben angesprochenen Anführungszeichen für Bedeutungsangaben in sprachwissenschaftlichen Texten sind unabhängig von den ansonsten im Text verwendeten Anführungszeichen für Zitate stets die (typographischen) ‘halben’ Anführungszeichen oben.
In handschriftlichen Texten werden normalerweise Gänsefüßchen verwendet, ebenso in Zeitungen. Guillemets überwiegen hingegen im Buchdruck.
Die französischen Anführungszeichen mit der Spitze nach außen – wie in den romanischen Sprachen üblich – sind im deutschen Satz nicht üblich, werden aber hin und wieder doch verwendet.
Der im Deutschen vorherrschende Stil ist auch in einigen anderen germanischen sowie slawischen Sprachen verbreitet.
[Bearbeiten] Schweiz
Anders als in Deutschland und Österreich werden im schweizerischen Schriftsatz die französischen doppelten und einfachen Anführungszeichen im Stil der französischen Schriftsprache verwendet, also mit den Spitzen nach außen («…»), allerdings mit deutlich geringerem Weißraum zwischen den Zeichen und dem von ihnen eingeschlossenen Text. Dies gilt nicht nur für Deutsch, sondern für alle in der Schweiz verwendeten Sprachen.
In handschriftlichen Texten werden aber normalerweise Gänsefüßchen verwendet.
[Bearbeiten] Beispiele
- D/A, deutsch
- Andreas’ Mutter fragte mich: „Hast du den Artikel ‚EU-Erweiterung‘ gelesen?“
- D/A, französisch
- Andreas’ Mutter fragte mich: »Hast du den Artikel ›EU-Erweiterung‹ gelesen?«
- D/A, deutsch-französisch
- Andreas’ Mutter fragte mich: „Hast du den Artikel ›EU-Erweiterung‹ gelesen?“
- D/A, französisch-deutsch
- Andreas’ Mutter fragte mich: »Hast du den Artikel ‚EU-Erweiterung‘ gelesen?«
- CH
- Andreas’ Mutter fragte mich: «Hast du den Artikel ‹EU-Erweiterung› gelesen?»
- Schreibmaschinensatz
- Andreas' Mutter fragte mich: "Hast du den Artikel 'EU-Erweiterung' gelesen?"
[Bearbeiten] Andere Sprachen
Sprache | Standard | Alternative | Abstand | ||
---|---|---|---|---|---|
primär | sekundär2 | primär | sekundär2 | ||
Afrikaans | „…” | ‚…’ | |||
Albanisch | «…» | ‹…› | “…„ | ‘…‚ | |
Arabisch | «…» | ‹…› | “…” | ‘…’ | |
Bulgarisch | „…“ | ‚…‘ | |||
Chinesisch | 「…」 | 『…』 | “…” | ‘…’ 2 | |
Dänisch | »…« | ›…‹ | „…“ | ‚…‘ | |
Deutsch3 | „…“ | ‚…‘ | »…« | ›…‹ | |
Englisch | “…” 1 | ‘…’ | ‘…’ | “…” | 1–2 pt |
Esperanto | “…” | ||||
Estnisch | «…» | ‹…› | „…“ | ‚…‘ | |
Finnisch | ”…” | ’…’ | »…» | ›…› | |
Französisch3 | « … » | ‹ … › 1 | “ … ” | ‘ … ’ | ¼ em |
Griechisch | «…» | ‹…› | “…„ | ‘…‚ | 1 pt |
Irisch | “…” | ‘…’ | 1–2 pt | ||
Isländisch | „…“ | ‚…‘ | |||
Italienisch3 | «…» | “…” | ‘…’ | 1–2 pt | |
Japanisch | 「…」 | 『…』 | |||
Kroatisch | »…« | ›…‹ | |||
Lettisch | «…» | ‹…› | „…“ | ‚…‘ | |
Litauisch | „…“ | ‚…‘ | «…» | ‹…› | |
Niederländisch4 | „…” | ‚…’ | “…” | ’…’ | |
Norwegisch | «…» | „…” | |||
Polnisch | „…” | «…» | »…« 5 | ||
Portugiesisch | “…” | ‘…’ | «…» | ‹…› | 0–1 pt |
Rumänisch | „…” | ‚…‘ | «…» | ‹…› | |
Russisch | «…» | „…“ | „…“ | ||
Schwedisch | ”…” | ’…’ | »…» | ›…› | |
Schweiz 3 | «…» | ‹…› | |||
Serbisch | „…“ | ‚…‘ | »…« | ›…‹ | |
Slowakisch | „…“ | ‚…‘ | »…« | ›…‹ | |
Slowenisch | „…“ | ‚…‘ | »…« | ›…‹ | |
Sorbisch | „…“ | ‚…‘ | |||
Spanisch | «…» | ‹…› 1 | “…” | ‘…’ | 0–1 pt |
Tschechisch | „…“ | ‚…‘ | »…« | ›…‹ | |
Türkisch | «…» | ‹…› | “…” | ‘…’ | 0–1 pt |
Ukrainisch | «…» | „…“ | „…“ | 1 pt | |
Ungarisch | „…” | »…« | |||
Weißrussisch | «…» | „…“ | „…“ | 1 pt |
1 Bei längeren Zitaten wird das Anführungszeichen vor jedem Abschnitt wiederholt.
2 Innerhalb eines anderen Zitats.
3 In der Schweiz werden für alle Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch) dieselben Anführungszeichen verwendet.
4 In den Niederlanden können primäre einfache oder doppelte Anführungszeichen mit sekundären einfachen oder doppelten kombiniert werden. Nur die Kombination mit zweimal doppelten Anführungszeichen ist ungebräuchlich, alle anderen sind üblich.
5 Diese Form der Anführungszeichen wird im Polnischen sehr selten und nur für speziellere Zwecke benutzt. Es können so zum Beispiel verschiedene Bedeutungen eines Wortes in einem Wörterbuch gekennzeichnet werden.
In vielen Sprachen, Alphabeten und Ländern werden in der Regel die doppelten Anführungszeichen benutzt und die halben oder alternativen für speziellere Zwecke, zum Beispiel innerhalb eines Zitats, für Fachbegriffe oder in Überschriften mit größerem Schriftgrad. Es gibt jedoch auch Ausnahmen wie beispielsweise das Englische. Die Amerikaner verwenden meist doppelte Anführungszeichen, während die Engländer oft einfache benutzen.
[Bearbeiten] Darstellung am Computer
[Bearbeiten] Schriftarten
Einige für den westeuropäischen Sprachraum entwickelte Computerschriften, insbesondere Schmuckschriften, enthalten lediglich das Zeichenrepertoire von ISO 8859-1, was Umlaute und ganze Guillemets einschließt, oder gar nur US-ASCII, was etwa dem Schreibmaschinenumfang entspricht. Professionelle Schriften enthalten selbstverständlich auch die anderen typografischen Anführungszeichenformen und unterstützen wenigstens alle Zeichen aus Windows-1252 oder WGL4.
Die viel verwendeten Schriftarten Tahoma, Verdana und MS Sans Serif, die zum Standardumfang neuerer Microsoft-Windows-Versionen gehören, stellen die im Deutschen und anderen Sprachen verwendeten schließenden Gänsefüßchen nicht korrekt dar. Sie sind dort standardmäßig nach links (Unicode 201C) statt nach rechts geneigt, obwohl ein nach rechts geneigtes schließendes Gänsefüßchen (Unicode 201D) im Zeichensatz vorhanden ist. Ebenfalls betroffen ist die für Windows Vista von Jeremy Tankard entworfene ClearType-Schrift Corbel.
[Bearbeiten] Browser
Die korrekte Darstellung in Browsern ist neben Browsertyp und -version von der verwendeten Schrift, anderen auf dem Computer verfügbaren Schriften und der Dokumentenkodierung abhängig. Da sie in der am weitesten verbreiteten Kodierung ISO 8859-1 enthalten sind, sind von den typografisch korrekten die (doppelten) französischen Anführungszeichen am besten unterstützt. Inzwischen sind allerdings auch die deutschen Anführungszeichen unproblematisch, sofern die in Webtypographie genannten Hinweise befolgt werden.
Mit veralteten Browsern gibt es teilweise Probleme: Netscape 4 stellte beispielsweise weder die doppelten noch die halben abschließenden deutschen Anführungszeichen richtig dar und ersetzte die französischen halben durch das Größer- und Kleinerzeichen.
[Bearbeiten] Textverarbeitungen
Textverarbeitungen wie Microsoft Word oder StarOffice/OpenOffice.org haben „intelligente“ Funktionen, die Schreibmaschinenzeichen bei der Eingabe automatisch durch typografische ersetzen. Sie richten sich dabei nach der eingestellten Sprache des Dokuments, wobei der Wechsel zu französischen beziehungsweise schweizerischen Zeichen nicht immer einfach zu erkennen ist. Der Automatismus ist auf korrekte Zeichensetzung angewiesen und kann Probleme bei der Unterscheidung zwischen schließendem halben Anführungszeichen und Apostroph haben.
Es gibt einfache auf „Suchen und Ersetzen“ beruhende Makros, mit denen sich alle darstellbaren Arten von Anführungszeichen für ganze Dokumente oder auch nur markierte Dokumententeile austauschen lassen, auch ohne die Spracheinstellungen für den bearbeiteten Text zu ändern. Dies ist besonders bei sprachlich gemischten Dokumenten oder bei nicht installierten (und deshalb nicht automatisch erkannten) Sprachen zu empfehlen.
DTP-Programme lassen das Setzen aller Arten von Anführungszeichen zu. In LaTeX werden einfache beziehungsweise doppelte englische Anführungszeichen im Quelltext durch einfache beziehungsweise doppelte Gravis-Akzente (öffnend) und Apostroph-Zeichen (siehe unten, schließend) gesetzt; gerade Anführungszeichen (siehe unten) sollten im Quelltext nicht verwendet werden, da sie im fertigen Dokument immer nur schließende Anführungszeichen liefern. Die deutsche Form der öffnenden Anführungszeichen lässt sich ohne Weiteres nur mit kleinen Mängeln aus Kommata nachbilden. Benutzt man jedoch das Zusatzpaket (n)german, stehen zusätzliche Befehle zum Setzen verschiedener Arten von Anführungszeichen zur Verfügung.
[Bearbeiten] Direkte Eingabe per Tastatur
[Bearbeiten] Windows
In den meisten Schriftarten mit Windows-1252-Kodierung sind die Anführungszeichen enthalten und können – unabhängig von Funktionen einzelner Programme – verwendet werden, indem man sie unter MS-Windows über ihre Codenummer eingibt: Dazu gibt man bei gedrückter Alt-Taste und bei eingeschaltetem Num-Lock auf dem Ziffernblock die Codenummer mit einer führenden Null ein (siehe nächste Tabelle). Dahinter steckt das Windows-Alt-Keycodes-Verfahren.
[Bearbeiten] Gnome
GNOME2 erlaubt die Auswahl von Zeichen durch Eingabe ihres hexadezimalen Unicodes (siehe nächste Tabelle) bei gleichzeitigem Gedrückthalten von Strg und Shift. Siehe auch ISO 14755. Zudem erhält man Guillemots durch Drücken von Alt Gr + x [»] beziehungsweise Alt Gr + y [«] sowie englische Anführungszeichen durch Drücken von Alt Gr + v [“] beziehungsweise Alt Gr + b [”].
[Bearbeiten] X Window System allgemein
Unter X kann man mit dem Programm xmodmap
die keycodes der Tasten mit den mnemonischen Namen (siehe nächste Tabelle) der keysyms der Zeichen verknüpfen. Bei Verwendung der Compose-Taste gibt es die Kombinationen Compose - , - " [„] beziehungsweise Compose - < - " [“] für die doppelten deutschen Anführungszeichen, Compose - , - ' [‚] beziehungsweise Compose - < - ' [‘] für die einfachen deutschen Anführungszeichen, Compose - < - < [«] beziehungsweise Compose - > - > [»] für die doppelten französischen Anführungszeichen und Compose - . - < [‹] beziehungsweise Compose - . - > [›] für die einfachen französischen Anführungszeichen.
[Bearbeiten] Mac OS
Unter den verschiedenen Betriebssystemen der Macintosh-Rechner gibt man diese und andere Zeichen üblicherweise mittels der Tastatur ein. Eine Übersicht der jeweils aktuellen Tastenbelegung bietet die Anwendung Tastaturübersicht, welche ab Mac OS X 10.3 im Tastaturmenü eingeblendet werden kann (Systemeinstellungen … → Landeseinstellungen → Tastaturmenü). Eine Alternative dazu wäre, wiederum ab OS X 10.3, die ebenfalls im Tastaturmenü einzublendende Zeichenpalette, die unter anderem auch Tastatureingaben durch Doppelklicks ersetzen kann.
Deutsche Tastatur: Die doppelten deutschen Anführungszeichen werden auf einer deutschen Tastatur mit Alt + ^ beziehungsweise Alt + Shift + w [„] beziehungsweise Alt + Shift + ^ beziehungsweise Alt + 2 [“] eingegeben, die einfachen deutschen mit Alt + S [‚] beziehungsweise Alt + # [‘], die doppelten französischen mittels Alt + Q [«] beziehungsweise Alt + Shift + Q [»], die einfachen französischen mit Alt + Shift + B [‹] beziehungsweise Alt + Shift + N [›].
Schweizerdeutsche Tastatur und Tastaturbelegung: Die doppelten deutschen Anführungszeichen können auf einer schweizerdeutschen Tastatur nur teilweise, nämlich nur schließend mit Alt + 2 [“] eingegeben werden, die einfachen deutschen mit Alt + Shift + g [‚] beziehungsweise Alt + ! [‘], die doppelten französischen mittels Alt + , [«] beziehungsweise Alt + Shift + , [»], das einfache startende französische mit Alt + Shift + 3 [‹], das schließende ist wiederum nicht erreichbar.
[Bearbeiten] Kodierung
Typ | Anführungszeichen | Unicode | Windows | XML | LaTeX1 | Keysym-Name2 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
deutsch | doppelt | „ | 201E | Alt+0132 | „ |
"` oder \glqq |
doublelowquotemark |
“ | 201C | Alt+0147 | “ |
"' oder \grqq |
leftdoublequotemark |
||
einfach | ‚ | 201A | Alt+0130 | ‚ |
\glq |
singlelowquotemark |
|
‘ | 2018 | Alt+0145 | ‘ |
\grq |
leftsinglequotemark |
||
englisch | doppelt | “ | 201C | Alt+0147 | “ |
`` oder \lqq |
leftdoublequotemark |
” | 201D | Alt+0148 | ” |
'' oder \rqq |
rightdoublequotemark |
||
einfach | ‘ | 2018 | Alt+0145 | ‘ |
` oder \lq |
leftsinglequotemark |
|
’ | 2019 | Alt+0146 | ’ |
' oder \rq |
rightsinglequotemark |
||
französisch | doppelt | « | 00AB | Alt+0171 | « |
"< oder \flqq |
guillemotleft |
» | 00BB | Alt+0187 | » |
"> oder \frqq |
guillemotright |
||
einfach | ‹ | 2039 | Alt+0139 | ‹ |
\flq |
U2039 |
|
› | 203A | Alt+0155 | › |
\frq |
U203A |
1 Deutsche und französische Formen sind mit dem Paket (n)german verfügbar.
2 Mnemonische Namen der keysyms des X Window System zur Verwendung mit xmodmap
[Bearbeiten] Probleme und häufige Fehler
Da die typografisch korrekten Anführungszeichen in ASCII nicht enthalten sind und außerdem je nach Land und Sprache variieren, werden oft falsche Anführungszeichen benutzt. Zur Verwirrung trägt dabei außerdem die optische Ähnlichkeit zu anderen Zeichen (Apostroph, Akzent- und Minuten- beziehungsweise Sekundenzeichen) bei.
Hier folgen eine Gegenüberstellung der richtigen Anführungszeichen und exemplarisch einige ihrer häufigen Falsch(um)schreibungen:
Zeichen | Unicode | Name | Falsche Schreibung |
---|---|---|---|
‘ | U+2018 | left single quotation mark1 | Gravis (` U+0060), Apostroph (' U+0027) |
’ | U+2019 | right single quotation mark1 | Apostroph (' U+0027), Akut-Akzent (´ U+00B4) |
‚ | U+201A | single low-9 quotation mark | Komma (, U+002C) |
‛ | U+201B | single high-reversed-9 quotation mark | Gravis (` U+0060), Apostroph (' U+0027) |
“ | U+201C | left double quotation mark1 | Gerade Anführungszeichen (" U+0022), doppelter Gravis-Akzent (``) |
” | U+201D | right double quotation mark1 | Gerade Anführungszeichen (" U+0022) |
„ | U+201E | double low-9 quotation mark | Gerade Anführungszeichen (" U+0022), doppeltes Komma (,,) |
‟ | U+201F | double high-reversed-9 quotation mark | Gerade Anführungszeichen (" U+0022), doppelter Gravis-Akzent (``), doppelter Apostroph ('') |
‹ | U+2039 | single left-pointing angle quotation mark | Kleiner-Als (< U+002C) |
› | U+203A | single right-pointing angle quotation mark | Größer-Als (> U+002E) |
1 Die ursprünglichen Unicode-Namen wurden anhand der englischen Verwendung vergeben. Dies kann zusätzlich zur Verwirrung bei der Verwendung in anderen Sprachen beitragen.
Im Gegensatz zu den oben genannten Beispielen gibt es auch schriftartinterne Fehler, siehe hierzu Verdana oder Tahoma.
[Bearbeiten] Quellen
- Deutsche Rechtschreibung: Regeln und Wörterverzeichnis – Amtliche Regelung, §§ 89–95, online (pdf)
- Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache, Mannheim 1996, Richtlinien zur Rechtschreibung R8-R12 und Richtlinien für den Schriftsatz: Anführungszeichen
[Bearbeiten] Weblinks
- Anführungszeichen im TypoWiki
- Typographie für Webautoren: Anführungszeichen
- Beinert, Wolfgang: Typolexikon.de, Das Lexikon der westeuropäischen Typographie, Anführungszeichen
- Geschachtelte Anführungszeichen per CSS definieren
- Unicode U+2000..U+206F General Punctuation
- Das LaTeX-Paket (n)german im Comprehensive TeX Archive Network (CTAN) – deutsche Anführungszeichen mit LaTeX
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