Country-Musik
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Geschichte der Country-Musik | |
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Juni 1923 | Erste Schallplattenaufnahme eines Country-Sängers |
Nov. 1925 | Die Grand Ole Opry Show geht erstmalig auf Sendung |
Aug. 1927 | Die Carter Family und Jimmie Rodgers, die ersten großen Stars, werden entdeckt |
1933 | Ken Maynard stellt den ersten "Singing Cowboy" im Film dar |
um 1934 | Bob Wills nimmt den ersten Western Swing Titel auf |
um 1935 | In Texas entsteht der Honky Tonk |
1940 | Bill Monroe entwickelt den Bluegrass |
Juni 1949 | Hank Williams singt erstmalig in der Grand Ole Opry |
1953 | In Memphis, Tennessee entsteht der Rockabilly |
um 1955 | Als Antwort auf den Rock'n'Roll wird der Nashville Sound kreiert |
um 1968 | Von Kalifornien ausgehend entwickelt sich der Country-Rock |
ab 1970 | Die Outlaw-Bewegung dominiert |
ab 1980 | Urban Cowboy - Die Country-Musik nähert sich der Popmusik an |
ab 1985 | Die Neo-Traditionalisten leiten eine Gegenbewegung ein |
ab 1990 | Mit New Country werden hohe Verkaufszahlen erreicht |
ab 1990 | Alternative Country verbindet das Lebensgefühl einer Punk-geprägten Generation mit authentischen Country-Traditionen |
Country-Musik [ˈkʌntri] (auch: Country & Western oder C&W) ist eine aus den USA stammende Musikrichtung, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus traditionellen Elementen der Volksmusik der europäischen Zuwanderervölker - insbesondere Irland und England - hervorging. Die ursprünglich in den südlichen Appalachen beheimatete Hillbilly-Musik entwickelte sich durch urbane Einflüsse und Übernahme von Elementen anderer Musik-Genres - wie etwa dem Blues - in die heutige Country-Musik.
Die Geschichte der Country-Musik ist durch drei überschneidende Bewegungen geprägt:
- Die Traditionalisten befürworten eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen textlichen und musikalischen Themen.
- Die Erneuerer experimentieren mit neuen Stilvarianten, Ausdrucksformen und Instrumenten.
- Die Kommerzorientierten suchen die Nähe zur Popmusik, um ein möglichst großes Publikum anzusprechen.
Ein typisches Merkmal der Countrymusik sind direkte Texte, die sich oft auf die amerikanischen Lebensverhältnisse beziehen, persönliche Erfahrungen beschreiben, aktuelle Ereignisse kommentieren und nicht selten auch humorvoll sind. Im Gegensatz zu fast allen anderen Genres sind die Texte gleichrangig zur Musik.
Beim traditionellen Country werden hauptsächlich Saiteninstrumente, wie Gitarre, Banjo, Mandoline, Bass oder Fiddle (eine einfache Geige), aber auch Akkordeon, Klavier oder Mundharmonika verwendet. Einige vor allem in der ersten Jahrhunderthälfte populäre Instrumente wie die Autoharp oder die Steel Guitar sind außerhalb der Country-Musik nahezu unbekannt. Im zeitgenössischen Country kommen in Anlehnung an die Instrumentierung der Rockmusik Schlagzeug, sowie Elektrogitarre und -Bass hinzu. Blasinstrumente werden normalerweise nicht eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Stilrichtungen
Die Country-Musik lässt sich in Stilrichtungen unterteilen, von denen einige über viele Jahrzehnte lang bis heute aktuell sind, andere dagegen nur regionale, ethnische oder temporäre Bedeutung besitzen. Die ursprüngliche Country-Musik vor 1920 wurde und wird als Old-Time oder Hillbilly-Musik bezeichnet, die in den 1990ern dominierende Musik als New Country.
[Bearbeiten] Die Hauptstilrichtungen
- Bluegrass
- Der Bluegrass wird hauptsächlich mit akustischen Instrumenten im 2/4-Takt gespielt. Charakteristisch sind die Virtuosität der Musiker, der Harmoniegesang (mehrstimmiger Satzgesang) und die flotten Instrumentalstücke. Die typische Instrumentierung dieser Richtung besteht aus Fiddle, Banjo, Mandoline, Kontrabass und Westerngitarre. Die ursprüngliche Heimat dieser Folk-Richtung sind die Appalachen im Südosten der USA, Kentucky galt lange als wichtigstes Zentrum; noch heute bezeichnet man Bluegrass oft als Mountain Music oder Old-Time Music, obwohl sich dieser Begriff eher auf die traditionelle Volksmusik der Appalachen bezieht, aus der der Bluegrass hervorging. Der heute gebräuchliche Name geht auf die Blue Grass Boys zurück, die Band von Bill Monroe, der als Urgestein der kommerziellen Bluegrass-Music gilt. Aus dem Bluegrass entwickelte sich in den sechziger Jahren der New Grass, der auch moderne Stilelemente übernahm und mit der Gruppe New Grass Revival während der 90er Jahre Furore machte. Wichtige Vertreter sind u.a. Alison Krauss, Rhonda Vincent, Tim O'Brien, Del McCoury, Ralph Stanley, Ricky Skaggs, die Lonesome River Band und die Cox Family. Bluegrass ist in den USA nach wie vor sehr populär und auch kommerziell erfolgreich. Bluegrass-Motive sind in der modernen Country-Musik allgegenwärtig.
- Honky Tonk
- Der Honky Tonk (umgangssprachlich für Kneipe, Bar) entstand in den Clubs und Dance Halls rund um die texanischen Ölfelder. Dort war es vielerorts so laut, dass die Instrumente elektrisch verstärkt werden mussten und ein Schlagzeug unverzichtbar war. Gespielt werden meist einfache und langsame 2/4-Takte, welche durch ein spezielles Timing den typischen Groove bekommen. Die Texte befassten sich mit Alltagsproblemen und waren ungekünstelt und direkt. Sie hatten mit den folkloristischen und heimatverbundenen Inhalten der traditionellen Country-Musik nur noch wenig gemein. Später wurde die Honky-Tonk-Music zum Inbegriff der Stimmungsmusik der Südstaaten, in der sich fast alles um Bier, Weib und Gesang dreht. Als Stilrichtung der neo-traditionellen Countrymusik ist der Honky-Tonk auch heute noch von elementarer Bedeutung und exemplarisch für die Countrymusik in Texas und Oklahoma. Seine heutige Prägung erhielt er durch die Countrylegenden Hank Williams Sr., Bob Wills und Merle Haggard. Instrumental ist er gekennzeichnet durch Fiddles, Honky-Tonk-Pianos und eine breite Palette von Gitarren (Elektrobässe, elektrische Slide- und Steelguitars, vereinzelt Dobros). Vertreten ist der Honky-Tonk-Stil bei nahezu allen Neo-Traditionalisten, z.B. David Ball, David Lee Murphy, Jeff Carson, Mark Chesnutt, Tracy Byrd oder George Strait.
- Nashville Sound
- Ab Mitte der 1950er Jahre verlor die Country-Musik gegenüber dem Rock'n'Roll dramatisch an Boden. Einflussreiche Produzenten - allen voran Chet Atkins und Owen Bradley - begannen daraufhin, die ungeschliffene Musik zu glätten, um sie so einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das Ergebnis war ein weicherer Sound, der oft durch Hintergrund-Chöre verstärkt wurde. Klassische Country-Instrumente wie Fiddle oder Steel-Guitar wurden nur noch selten eingesetzt. Während in den 50er- und 60er Jahren noch die Traditionalisten vorherrschten, nahm Mitte der 70er Jahre der Country-Pop überhand und verhalf dem Nashville-Sound zum Durchbruch. Viele Traditionalisten wie George Jones oder Loretta Lynn passten sich dem neuen Umfeld an.
- Andererseits schwenkten viele Künstler der bis zur Mitte der 80er-Jahren vorherrschenden Urban Cowboy Szene später auf den Neo-Traditionalist-Boom ein, unter anderem der Country-Superstar der 80er Jahre Ricky Van Shelton oder andere Langzeit-Interpreten wie T.G. Sheppard, Gene Watson, Mel McDaniel, Steve Wariner, Dolly Parton und Kenny Rogers. Die Urban-Cowboy-Welle war geprägt von melodiösem Country-Pop im Nashville-Sound, Streicherkulisse und dem Einsatz von Synthesizern.
- Western Swing
- Der Western Swing, eine der lebendigsten Stilrichtungen der Country-Musik, wurde in den 1930er Jahren von Bob Wills entwickelt; er geht auf die Saloon-Musik der "Western"-Städte zurück, bei der sich die Siedler vom Alltag ablenkten. Durch Integration von Jazz-Elementen und Hinzunahme von weiteren Instrumenten entstand eine lebhafte, tanzbare Musik, die insbesondere in den großen Dance Halls von Texas und Oklahoma populär war. Der Western Swing gehört zu den wichtigeren Stilrichtungen der Country-Musik, hat aber seit Ende der 1940er Jahre an Bedeutung verloren. Moderne Vertreter des Western Swing sind u.a. Asleep At The Wheel, Suzy Bogguss und Michael Martin Murphey.
- Americana
- Unter Americana versteht man vor allem sozialkritische, auf Folk-Motiven (American Folk) aufbauende Musik amerikanischer Liedermacher, die teilweise kommerzielle Erfolge verbuchen konnten. Anders als der im Nordwesten der USA noch stärker verwurzelte traditionelle Folk britisch-irischer Herkunft zeigt Americana starke Einflüsse der Rock- und Südstaatenmusik und bewegt sich damit im Grenzbereich zur Countrymusik. Viele Künstler dieser Szene reihen sich selbst unter die Countrysänger ein, manche veröffentlichten immer wieder reinrassige Countryalben. Zu letzteren zählen u.a. Rodney Crowell, Mary Chapin Carpenter oder Kelly Willis. Typische Songwriter sind Nanci Griffith, Rosi Flores, Shawn Mullins oder Joe Ely. Americana ist auch unter der Spartenbezeichnung Alternative Country bekannt.
[Bearbeiten] Regionale Stilrichtungen und Modeströmungen
- Bakersfield Sound
- Anfang der 1960er Jahre entstand im kalifornischen Bakersfield eine an Rock'n'Roll und Honky Tonk angelehnte Variante der Country-Musik, bei der erstmalig elektrisch verstärkte Instrumente vorherrschten. Gegenüber dem weichen Nashville Sound klangen die Gitarren hart und höhenbetont. Die Arrangements waren einfacher. Geprägt wurde der Bakersfield Sound von Persönlichkeiten wie Buck Owens oder Merle Haggard und ab Mitte der 1980er Jahre von Dwight Yoakam.
- Cowboy-Musik
- Als "Cowboy-" oder "Western-Musik" wird eine Stilrichtung der Country-Musik bezeichnet, die - romantisch verklärt - die Eroberung des amerikanischen Westens und das Leben der Cowboys zum Inhalt hat. Sie hatte ihren Höhepunkt während der 1930er und 1940er Jahre, wichtige Vertreter waren Roy Rogers, Gene Autry, Tex Ritter und die Sons of The Pioneers. Typisch für die Westernmusik ist die Verwendung von allerlei Gitarren, Fiddles, Akkordeons und als stilistische Beigabe häufig der "Sound" der Musical Saw, der singenden Säge. In der Cowboymusik wird die Weite der Landschaft und der Alltag in der Prärie, insbesondere die Bindung an die Pferde, besungen. Die melodiösen, oft schmachtenden Balladen färbten stilistisch stark auf den Western Swing ab. Eine Spezialität der Cowboy-Musik ist das "Yodeling", eine amerikanische Abart des Jodelns. Einige der wichtigsten zeitgenössischen Interpreten sind Michael Martin Murphey oder Rattlesnake Annie. Die Schlager von Jim Reeves, Jimmie Rodgers und Marty Robbins waren stark von der Cowboy-Musik inspiriert.
- Neo-Traditionalismus
- Der Neo-Traditionalismus entstand Mitte der 1980er Jahre als Antwort auf den durch Popeinflüsse bewirkten Identitätsverlust der Country-Musik. Eine kleine Gruppe von Interpreten um George Strait, Randy Travis, Clint Black, Keith Whitley, John Anderson und Ricky Skaggs veröffentlichte Alben mit traditionsorientierter Musik und löste damit einen Trend aus, der bis Ende der 90er Jahre anhielt und über lange Jahre die Charts dominierte. In der 90er Jahren erfolgreiche Star-Interpreten wie Garth Brooks, Alan Jackson oder Tracy Lawrence sind typische Vertreter des New Traditionalist Movement (wegen der häufig anzutreffenden Stetson-Hüte auch Hat-Acts genannt), die traditionelle Countrymusik modern aufbereiteten und mit Rock- und Blues-Elementen anreicherten. Nach einer sehr weiblich geprägten Pop-Strömung um die Jahrtausendwende sind die Neo-Traditionalisten heute allgemein wieder stark in den Charts vertreten, beispielsweise mit denDixie Chicks, die sich seit 2006 allerdings mehr dem Rock-Pop-Bereich zugewendet haben, Toby Keith, Josh Turner, Billy Currington, Trace Adkins, Dierks Bentley und Brooks & Dunn). Die Neo-Traditionalisten sind stark von der Musik der Südstaaten wie Texas Music, Honky-Tonk, Western Swing, Southern Rock aber auch Bluegrass geprägt.
- Outlaw
- Seit Anfang der 1960er Jahre hatten in Nashville die Produzenten mehr und mehr an Macht gewonnen. Die eigentlichen Interpreten hatten kaum noch Einfluss auf die musikalische Gestaltung und Songauswahl. Einige Stars, allen voran Waylon Jennings und Willie Nelson, begannen daraufhin, ihre Platten selbst zu produzieren. Es schlossen sich immer mehr Musiker an, und die Outlaw-Bewegung beherrschte die Szene. Seit den 80er Jahren überwiegen kantig-rockige Titel, eigenwillige Texte und nicht selten rauhe Stimmen. Typische Vertreter sind Hank Williams Jr., Steve Earle, Charlie Daniels oder die legendären Kentucky Headhunters. Sie alle gelten als die Pioniere des modernen Country-Rock und werden der traditionsverhafteten Southern Rock-Szene zugerechnet, die im Vorfeld der Country-Musik nahe an den Wurzel der Rockmusik angesiedelt ist (Roots Rock, Traditional Blues und Rock'n Roll) und in der sich auch Bands wie Lynyrd Skynyrd oder Interpreten wie John Fogerty bewegen.
- Rockabilly
- Rockabilly war die erste rein weiße Spielart des Rock'n'Roll und entstand, als junge weiße Musiker den schwarzen Rhythm & Blues interpretierten und mit Countryelementen vermischten. Der Boom dieser Musik beschränkte sich auf die amerikanischen Südstaaten und auf die Zeit etwa zwischen 1954 und 1957. Merkmale sind sparsame Besetzung mit Kontrabass, der percussiv gespielt wird (geslappt), elektrische Leadgitarre und nervöser "Schluckaufgesang". Häufig wird ein Bandecho verwendet, was dem Rockabilly einen blubbernden Groove verleiht. (Vgl.: Elvis Presley Baby let's play house) Typische Vertreter dieser Stilrichtung waren neben dem frühen Elvis Presley auch Carl Perkins, Eddie Cochran und Gene Vincent. Die Rockabily-Musik erlebte ein Revival in der Country-Musik der 90er Jahre, stark vertreten ist sie in der Musik von Billy Ray Cyrus und Carlene Carter oder bei der Southern-Rockabilly Band BR5-49. Wichtige Vertreter des gesetzteren Country-Blues sind T. Graham Brown, Travis Tritt, Lee Roy Parnell, Delbert McClinton und Wynonna Judd, die aus dem legendären Countryduo The Judds hervorging.
- Country-Rock
- Der Country-Rock verbindet die oben genannten Musikgattungen des Outlaw und Southern Rock mit Rockabily und traditionellem Blues. Vom reinen Roots Rock unterscheidet ihn nur die musikalische Aufbereitung wie glatter Sound (slick Sound), eingängige Rhytmen und Einbindung typischer Country-Instrumente wie Fiddles und Steel-Guitars neben diversen E-Gitarren). Stark behaupten konnte sich der Rock in der modernen Line-Dance-Szene, die in innigem Austausch mit dem Country-Mainstream steht; auch der neotraditionelle Honky Tonk wurde stark vom Country-Rock beeinflusst. Die moderne Country-Musik (New Country), wie sie uns in den Hitparaden begegnet, ist teilweise stark mit Rockelementen angereichert (z.B. bei Keith Urban, Brooks & Dunn oder Jessica Andrews). Im Umkreis des Country-Rocks bewegen sich neben den bereits unter Outlaw und Rockabilly erwähnten Interpreten auch Bands wie die Eagles, die Dire Straits oder die stark vom Southern Folk beeinflusste Nitty Gritty Dirt Band.
- Tex-Mex
- In den USA verbreitet im Südwesten und in Texas. Wird auch als Norteño oder Tejano bezeichnet. Die Bands benutzen hauptsächlich dreireihige Akkordeons und "Bajo-Sextos", wie der 6-saitige Bass bezeichnet wird. In den USA gibt es eine Reihe bekannter Tex-Mex Stars wie Freddy Fender, Flaco Jiménez, und dessen Bruder, Santiago Jiménez, Janie C. Ramírez und viele andere, vorwiegend Gruppen, die als Conjuntos bezeichnet werden. Die Musik besteht vorwiegend aus Balladen, Polkas, Boleros und Rancheras. Aus dem Tex-Mex-Umfeld stammen auch einige bekannte Neo-Traditionalisten, wie z.B. Rick Trevino, Johnny Rodriguez oder der in beiden Welten beheimatete Emilio Navaira.
- Cajun-Musik
- Die von Harmonikas und Fiddeln geprägte Volksmusik der französischen Einwanderer im Südstaat Louisiana vermischte sich zunehmend mit der Country-Musik der umliegenden Staaten und wurde zu einer wichtigen Stilrichtung innerhalb der traditionellen Country-Musik. Wichtige Vertreter sind Jimmy C. Newman, Jo-El Sonnier und die Frauenband Evangeline. Der bekannte Countrysänger Eddy Raven nahm viele Songs im Cajun-Sound auf, mehrere herausragende Country-Hits der 90er Jahre sind im Cajun-Stil gehalten, beispielsweise Callin' Baton Rouge von Garth Brooks oder Down at the Twist And Shout von Mary Chapin Carpenter.
[Bearbeiten] Weitere Stilrichtungen und Randgebiete
Alternative Country - Southern Rock - Country Blues - Country-Folk - Hawaiian Music - Urban Cowboy- Deathcountry
- Country Gospel
- Er gehört zu den ältesten Stilrichtungen der Country-Musik. Wichtigstes Merkmal sind die religiösen Inhalte, die allerdings in der Countrymusik allgemein sehr häufig sind. Die Arrangements sind einfach gehalten. Den aus dem schwarzen Gospel bekannten Chorgesang gibt es in der Country-Variante nicht. Stattdessen wird häufig ein mehrstimmiger Harmonie-Gesang verwendet, der oft durch einen tiefen und prägnanten Bass ergänzt wird.
- Country-Pop
- Diese Stilrichtung ist eine "weiche", an Popmusik orientierte Seite der Country-Musik, die je nach Mode mehr oder weniger in den Vordergrund trat. Beispiele sind u. a. der Nashville Sound, der Ende der 1950er bis weit in die 1960er die kommerzielle Country-Musik-Produktion bestimmte. In den 1970er Jahren wurden Country-Songs immer mehr auch in den Pop-Charts gespielt (z.B. Dolly Parton oder John Denver) oder Popmusiker nahmen Country-Songs auf. Diese Tradition wurde in den 1980er Jahren fortgeführt; Beispiele hierfür sind Kenny Rogers, Don Williams, Conway Twitty, Crystal Gayle, Janie Fricke, Ronnie Milsap oder Restless Heart. Einige weibliche Interpreten, die während der 90er Jahre stark vom Neo-Traditionalismus geprägt waren, wandten sich später verstärkt dem Country- aber auch dem Mainstream-Pop zu (Shania Twain, Faith Hill, Leann Rimes). Einige Sänger (z.B. Sara Evans und Martina McBride) oszillieren zwischen nach wie vor erfolgreich zwischen beiden Richtungen.
- Neo-Traditionalisten wie Tim McGraw, Collin Raye oder Trisha Yearwood versuchten sich zeitweise im Country-Pop, mit dem die führenden Plattenfirmen um das Jahr 2000 im Rahmen einer finanziell bedingten Crossover-Strategie auch die amerikanischen Pop-Stationen mitbedienen wollten. Mit Ausnahme weniger Erfolge scheiterte die Strategie jedoch an den Hörgewohnheiten des Publikums, die meisten Künstler kehrten in ihr Genre zurück. Heute teilen sich die Countrycharts in traditionelle (New Traditionalist) und eher poporientierte Interpreten.
[Bearbeiten] Die Interpreten der Country-Musik
[Bearbeiten] Die bedeutendsten Stars und ihre Wirkungsjahre
- 1927-1933: Jimmie Rodgers
- 1927-1943: Carter Family
- 1933-1963: Bob Wills
- 1938-1967: Bill Monroe
- 1939-1958: Roy Acuff
- 1940-1964: Ernest Tubb
- 1945-2001: Chet Atkins
- 1950-1975: Lefty Frizzell
- 1945-1953: Hank Williams
- 1952-1967: Kitty Wells
- 1954-1986: Buck Owens
- ab 1954: George Jones
- 1955-2003: Johnny Cash
- 1956-1993: Conway Twitty
- 1957-1963: Patsy Cline
- 1960-2002: Waylon Jennings
- ab 1960: Willie Nelson
- ab 1960: Dolly Parton
- ab 1963: Loretta Lynn
- ab 1966: Linda Ronstadt
- ab 1975: Emmylou Harris
- ab 1964: Merle Haggard
- ab 1964: Don Williams
- 1967-1975: Tom T. Hall
- ab 1968: Kenny Rogers
- ab 1970: Kris Kristofferson
- 1971-1997: John Denver
- ab 1981: George Strait
- ab 1983: Alison Krauss
- ab 1989: Garth Brooks
- ab 1993: Shania Twain
- ab 1996: Tim McGraw
- ab 1998: Dixie Chicks
[Bearbeiten] Die einzelnen Jahrgänge der Country-Musik
- 2000 - 2001 - 2002 - 2003 - 2004 - 2005
- 1990 - 1991 - 1992 - 1993 - 1994 - 1995 - 1996 - 1997 - 1998 - 1999
- 1980 - 1981 - 1982 - 1983 - 1984 - 1985 - 1986 - 1987 - 1988 - 1989
- 1970 - 1971 - 1972 - 1973 - 1974 - 1975 - 1976 - 1977 - 1978 - 1979
[Bearbeiten] Die Musikindustrie
Die Kommerzialisierung der Country-Musik begann Anfang der 1920er Jahre, als erstmals Aufnahmen von ländlicher Musik auf Schallplatten gepresst wurden und das neue Medium Radio für eine landesweite Verbreitung sorgte. Heute ist die Country-Musik zu einem Multimilliarden-Dollar-Business geworden, das von einer unüberschaubaren Zahl von Schallplattenfirmen, Musikverlagen, Radio- und Fernsehstationen, Interessenverbänden und Institutionen getragen wird. Obwohl es immer wieder Phasen ungehemmter Vermarktung gab, hat sich die Country-Musik niemals wirklich von ihren traditionellen Ursprüngen entfernt.
[Bearbeiten] Institutionen
- Academy of Country Music (ACM)
- Country Music Association (CMA)
- Country Music Foundation (CMF)
- Country Music Hall of Fame
- Association of Country Entertainers (ACE)
[Bearbeiten] Schallplatten-Labels
Wichtige kleine Labels
AGR Television Records - Bear Family Records - Bloodshot Records - Hickory Records - Nashville - Rounder Records -Starday - American Harvest
[Bearbeiten] Musikverlage
Acuff-Rose - Cedarwood Music - Pamper Music - Southern Music - Tree Publishing
[Bearbeiten] Manager und Produzenten
Jimmy Bowen - Owen Bradley - Jack Clement - Paul Cohen - Jim Denny - George D. Hay - Ralph Peer - Sam Phillips - Fred Rose - Wesley Rose - Billy Sherrill - Jack Stapp - Tim Wenniges
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- German American Country Music Federation
- ACM Awards
- Billboard Music Awards (Country-Musik)
- CMA Awards
- Country Music Hall of Fame
- Country Music Spirit Europe
- Grammy (Country-Musik)
- NARAS Lifetime Achievement Award (Country-Musik)
- Nashville Songwriters Hall of Fame
- TNN Awards
[Bearbeiten] Radio- und Fernsehshows
- Beverly Hillbillies
- Grand Ole Opry
- Hee Haw
- Louisiana Hayride
- National Barn Dance
- Ozark Jubilee
- Rock & Country Webradio mit LIvechat
[Bearbeiten] Charts und Hitparaden
Es existieren weit über zehn verschiedene Country-Hitparaden, von denen aber nur zwei - Billboard Hot Country gefolgt von Radio & Records - von Bedeutung sind.
- Billboard: Hot Country Singles & Tracks - Top Country Albums
- Radio & Records: Country National Airplay
[Bearbeiten] Festivals
Internationales Bühler Bluegrass Festival - Kötzer Country Music Festival - Wembley Festival
[Bearbeiten] Deutschsprachige Protagonisten
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstand in Mitteleuropa eine eigenständige Country-Szene. Radiomoderatoren, Buchautoren, Konzertveranstalter und Verleger von Fanmagazinen setzten sich für die Verbreitung der Country-Musik im deutschsprachigen Raum ein. Beispielhaft seien Walter Fuchs, Thomas Jeier, Chuck Steiner, Hauke Strübing, Richard Weize, Kai Niebergall oder Manfred Vogel genannt.
Seit Mitte der 1970er Jahre wird Country-Musik von einer Reihe von Künstlern in deutscher Sprache interpretiert. Diese Stilrichtung wird durch die Trucker- und Western-Hobbyisten-Szene beeinflusst und auch als Country-Schlager bezeichnet. Bekannte Interpreten sind beispielsweise Tom Astor, Linda Feller, Truck Stop, Gunter Gabriel oder Jonny Hill.
Siehe auch: Country in Deutschland
[Bearbeiten] Literatur
Die wichtigsten Standardwerke:
- Vladimir Bogdanov u.a. (Hrsg.): All Music Guide to Country. The definite guide to country music, Backbeat Books, San Francisco, Calif. 2003, ISBN 0-879-30760-9
- Walter Fuchs: Das neue große Buch der Country Music, Heel-Verlag, Königswinter 2005, ISBN 3-89880-364-3
Umfassende Darstellung der Country-Music unter Berücksichtigung der europäischen Szene, mit zahlreichen Kurzbiographien - Bill C. Malone: Country Music, USA, University of Texas Press, Austin, Tx. 2002, ISBN 0-292-75262-8
Das Standard-Werk zur Geschichte der Country-Musik - in englischer Sprache
Weitere Bücher und Zeitschriften finden sich in der Literaturliste Country-Musik.
[Bearbeiten] Weblinks
Wikibooks: Country Gitarre – Lern- und Lehrmaterialien |
- "CountryMusicNews.de" Website der Plattenfirma AGR Television Records GmbH mit News, Rezensionen und Biografien
- www.country.de Online Magazin (Deutsch)
- [1]Country-Interpreten und ihre Alben mit Hitnotierungen, Album der Woche zum Reinhören
- Country Jukebox - Aktuelle Informationenen aus der US-Countryszene
- Country Music Television
- Country Radio - Liste der Country-Stationen in den USA und Kanada