Dési Bouterse
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Désiré Delano Bouterse ['de: zi: 'bɑu tər sə] (* 13. Oktober 1945 in Domburg, Suriname) war Sportlehrer beim Militär, Putschführer, Oberbefehlshaber der Armee und ist Gründer und Vorsitzender der National Demokratischen Partei (Nationaal Democratische Partij, NDP) in Suriname. Er gilt als die bisher umstrittenste Persönlichkeit in der Geschichte Surinames.
Bouterse wuchs im früheren Niederländisch-Guyana auf und besuchte die Handelsschule in Paramaribo. Von 1968 bis 1975 lebte seine Familie in den Niederlanden, wo er 1970 Ingrid Figueira heiratete. Aus der inzwischen geschiedenen Verbindung gingen zwei Kinder hervor, Tochter Peggy und Sohn Dino. Er absolvierte verschiedene militärische Ausbildungen in der niederländischen Armee. Als Soldat war er im letzten Jahr vor seiner Rückkehr nach Suriname auch in der NATO Kaserne im niedersächsischen Seedorf stationiert.
Zurück im gerade unabhängig werdenden Suriname (25. November 1975), war Bouterse am Aufbau eines neuen Heeres beteiligt. Am 25. Februar 1980 verübten Bouterse und 15 weitere Unteroffiziere einen Militärputsch und setzten die Regierung unter Premierminister Henck A. E. Arron ab. Dieser Militärputsch wurde von einem Großteil der Bevölkerung begrüßt, da sie sich einen Rückgang der Korruption und eine Steigerung des Lebensstandards davon versprach. Als neuer Regierungschef wurde nach dem Putsch Hendrick R. Chin A Sen ernannt. Nach vermeintlichen Plänen zu einem Gegen-Coup setzte Bouterse die Verfassung außer Kraft, löste das Parlament auf und der seit 1975 im Amt befindliche Präsidenten Johan Ferrier trat auf Druck zurück.
Bouterses Name ist eng mit dem Militärregime verknüpft, das Suriname von 1980 an beherrschte, aber auch mit dem Bürgerkrieg, den „Dezembermorden“ von 1982 und dem Massaker in dem Ndyuka-Dorf Moiwana 1986. Danach wurde er mehrfach der Verwicklung in illegale Drogengeschäfte bezichtigt. Im Juli 1999 wurde er in den Niederlanden in Abwesenheit zu 11 Jahren Gefängnis wegen Kokainhandels verurteilt. Die Niederlande haben einen Internationalen Haftbefehl gegen Bouterse erwirkt, wodurch ein Verlassen seines Heimatlandes für ihn praktisch unmöglich geworden ist. Auf der anderen Seite darf er auch nicht als surinamischer Staatsbürger von Suriname an die Niederlande ausgeliefert werden.
Die surinamische Regierung hat erklärt, dass eine Anklage gegen die Schuldigen der Dezembermorde von 1982 vorbereit werde. Bouterse hat jegliche Verwicklung in dieses Ereignis bestritten, bei dem am 8. Dezember 1982 in Fort Zeelandia 15 prominente Oppositionelle erschossen wurden. Die Verantwortung für die Morde lag nach seinen Worten beim Kommandeur des ausführenden Militärbataillons, Paul Bhagwandas, der 1996 starb.
Nach der Rückkehr demokratischer Verhältnisse unter den Präsidenten Ronald Venetiaan und Jules Wijdenbosch (der wiederum von Venetiaan abgelöst wurde) hat Bouterse mehrmals erfolglos versucht, bei Wahlen wieder an die Macht zu kommen. Bei den Wahlen vom 25. Mai 2005 wurde seine Partei zur zweitstärksten im Parlament von Suriname.
Sein Sohn Dino wurde im August 2005 in Paramaribo wegen aktiver Mitwirkung an internationalem Drogenhandel und Waffenschmuggel zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt.
[Bearbeiten] Literatur
- Harmen Boerboom en Joost Oranje: De 8-december-moorden. Slagschaduw over Suriname. Verleger: BZZToH, 's-Gravenhage 1992; ISBN 90-6291-762-3.
- Wim Hoogbergen en Dirk Kruijt: De oorlog van de sergeanten. Surinaamse militairen in de politiek. Amsterdam (Uitgeverij Bert Bakker) 2005; ISBN 90-351-2998-9.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bouterse, Dési |
| ALTERNATIVNAMEN | Bouterse, Désiré Delano |
| KURZBESCHREIBUNG | Anführer eines Militärregimes in Suriname |
| GEBURTSDATUM | 13. Oktober 1945 |
| GEBURTSORT | Domburg, Suriname |
