Dolomit (Mineral)
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Dolomit (Dolomitspat) | |
Dolomit - Pseudomorphose nach Calcit aus Rumänien | |
Chemismus | CaMg(CO3)2 |
Mineralklasse | wasserfreie Carbonate ohne fremde Anionen V/B.03-10 (nach Strunz) 14.2.1.1 (nach Dana) |
Kristallsystem | trigonal/rhoboedrisch |
Kristallklasse | trigonal-rhomboedrisch |
Farbe | farblos, weiß, gelb, braun |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 3,5 bis 4 |
Dichte (g/cm³) | 2,9 |
Glanz | Glasglanz bis Perlmuttglanz |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Habitus | gedrungen, körnig, stengelig, in Krusten |
Häufige Kristallflächen | Flächen sind oft sattelförmig gekrümmt |
Zwillingsbildung | vorhanden |
Kristalloptik | |
Brechzahl | ω=1,679-1,681 ε=1,500 |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
Δ=0,179-0,181 ; einachsig negativ |
Pleochroismus | keiner |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | löst sich nur sehr langsam in Säure |
Ähnliche Minerale | Calcit, Magnesit |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Besondere Kennzeichen | teilweise vielfarbige Lumineszenz |
Dolomit, auch unter den Bezeichnungen Dolomitspat, Rautenspat, Perlspat und Braunspat bekannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate (Nitrate und Borate kommen im Dolomit nicht vor), genauer ein wasserfreies Carbonat ohne fremde Anionen. Es kristallisiert im trigonal-rhomboedrischen Kristallsystem mit der chemischen Formel CaMg(CO3)2 und entwickelt vorwiegend rhomboedrische Kristalle oder massige Aggregate von weißgrauer bis hellbrauner Farbe. Seine Mohssche Härte beträgt 3,5 bis 4 und seine Dichte 2,9 g/cm³.
Als besondere Eigenschaften ist zum einen die schwere Löslichkeit des Dolomit in Säure. Erst bei warmer Salzsäure zeigt sich eine Reaktion, im Gegensatz zum Calcit, der heftig und unter Geräuschentwicklung mit der Salzsäure reagiert. Des Weiteren weist das Dolomitmineral eine teilweise vielfarbige Lumineszenz in den Farben orange bis weiß, grün und braun auf.
Das gleichnamige Dolomit-Gestein besteht zu mindestens 90 % aus dem Mineral Dolomit.
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[Bearbeiten] Weitere Eigenschaften
- Die Sprödigkeit oder geringere Plastizität dürfte mineralogisch zu erklären sein- die beim geometrisch ähnlich aufgebauten Kristallgitter des Calcits vorhandenen Gleitflächen werden durch die unterschiedliche Ionengrösse von Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) blockiert.
- Die Reaktionsgeschwindigkeit mit Säure ist mindestens 1000 mal langsamer als beim Kalzit. Der Grund dafür liegt in der kleineren Ionengrösse des Mg-Ions gegenüber dem Ca-Ion, was dazu führt, dass das Magnesiumion seine Liganden viel langsamer austauscht; (in diesem Fall sind es Karbonat-Ionen gegen Wassermoleküle).
- Löst man Dolomit in Schwefelsäure auf, so erhält man in äquivalenten Mengen sowohl Gips als auch das wasserlösliche Magnesiumsulfat (Bittersalz). Will man die Reaktion so zum Ende bringen, dass die Lösung am Ende keine Säure mehr enthält, muss man vorher den Dolomit pulverisieren (oder wenigstens zu Sand zerklopfen) und die Reaktion mit der Säure in der Wärme stattfinden lassen.
[Bearbeiten] Etymologie und Geschichte
Als eigenständiges Mineral erkannt wurde Dolomit gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch den Schweizer Mineralogen H. B. de Saussure, der ihn nach dem französischen Geologen Deodat de Dolomieu benannte. Früher hatte Dolomit auch die Bezeichnung Bitterspat, er schmeckt jedoch nicht bitter.
[Bearbeiten] Varietäten
Als einzige Varietät ist der Kobaltdolomit bekannt, der durch seinen Cobalt-Gehalt eine rosa Farbe hat.
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Dolomit bildet sich durch Wechselwirkung von magnesiumhaltigen Lösungen mit Kalzit-Sedimenten wie Riffkalkstein. Zuweilen tritt er auch alleine in besonders magnesiumreichem Wasser oder zusammen mit Sulfiderzen wie Zinkblende oder Bleiglanz auf. Er gehört zu den Gesteinsbildnern, die italienischen Dolomiten bestehen beispielsweise fast gänzlich aus dolomitreichem Sedimentgestein.
Die schönsten Dolomitkristalle kommen vom Sankt Gotthard, vom Brenner und Greiner in den Tiroler Alpen und aus Traversella im italienischen Piemont. Weitere Fundorte sind unter anderem in Deutschland: Kleinziegenfeld (dolomitischer Kalkstein) aus Oberfranken; Dietfurt, Wachenzell (Oberbayern); Salzhemmendorf (Ostfälisches Bergland); Nüxei (Harz/Südharz); Meskalith (Rheinland-Pfalz); Massenkalk (Bergisches Land, Sauerland); Hösbach-Rottenberg (Unterfranken) Zechsteindolomit. Brumado/Bahia in Brasilien, Cavnic in Rumänien, Banská Štiavnica in der Slowakei, Eugui in Spanien, sowie Jáchymov in Tschechien.
[Bearbeiten] Verwendung
[Bearbeiten] als Rohstoff
Anwendung findet Dolomitgestein als Pflaster, Mauerstein, Bodenplatten, Baumaterial, Bestandteil von Spezialzementen und als Rohstoff für die Glasindustrie. Der Unglücks-Reaktor von Tschernobyl wurde unter anderem mit Dolomit zugeschüttet.
[Bearbeiten] als Schmuckstein
Farblose Dolomit-Varietäten werden als zwar in einigen Fällen zu Schmucksteinen verarbeitet. Sie sind jedoch durch ihre physikalischen Eigenschaften (Härte, Spaltbarkeit) sehr empfindlich.
[Bearbeiten] Siehe auch
Dolomit (Gestein), Systematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften
[Bearbeiten] Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Dolomit(e) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |