Fatih-Moschee
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Fatih-Moschee (türkisch: Fatih-Camii; deutsch: Eroberer-Moschee) ist der Name einer Vielzahl von Moscheen in Deutschland. Wegen des Namenspatrons Fatih Sultan Mehmet, des Eroberers Konstantinopels und Symbolfigur des islamischen Triumphs über das Christentum, wird Fatih-Moschee meist mit Eroberer-Moschee übersetzt. Fatih bedeutet aber auch Öffnung oder Aufweitung (s.d.).
Sultan Mehmet erbaute in Konstantinopel die imperiale Fatih-Moschee in den Jahren 1463 bis 1471, nachdem er zuvor im Jahre 1453 die Hagia Sophia, türkisch: Ayasofya, die bedeutendste Kirche der Orthodoxen Christenheit in eine Moschee verwandelt hatte. Im Angedenken an diesen Triumph des Islam über das Christentum tragen ebenfalls viele Moscheen in Deutschland den Namen "Ayasofya-Moschee" (Ayasofya-Camii)
Bekannt sind etwa die Fatih-Moscheen in Bremen, Mannheim, Pforzheim, Köln, Essen, Nürnberg, Lübeck, Flensburg, Bremerhaven, Kiel, Baden-Baden Steinbach, Berlin-Kreuzberg. Auch viele kleinere Städte, wie etwa Herford, Sinsheim, Esslingen, Lage, Düren, Marl, Neumünster, Pleidelsheim, Lörrach, Elsenfeld, Steinbach, haben Moscheen, die nach dem Eroberer der letzten Bastion des Byzantinischen Reiches benannt sind.
Bassam Tibi hält es für verhängnisvoll, das Muslime ihre Moscheen kollektiv nach Eroberern, die den Dschihad in christlicher Gebiete getragen haben, benennen.
[Bearbeiten] Fatih-Moschee Pforzheim
Die Fatih-Moschee in Pforzheim wurde 1990/92 als erste Moschee in Baden-Württemberg erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. März 1990, die Einweihung am 26. September 1992. Die Planung wurde von Gökcen Sungurtekin durchgeführt. Die Moschee ist als „Kuppelmoschee“ mit Minarett (23 m) ausgeführt. Die Baukosten beliefen sich auf 5,5 Millionen Mark. Umstritten war eine Kollekte der evangelischen und katholischen Kirche Pforzheims, die einen Kronleuchter für den Gebetssaal spendeten. Die Diyant beteiligte sich mit 125 000 Mark und die Stadt Pforzheim mit einer Schenkung von 4000 Mark. Bauherr und Träger ist die „Türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion Pforzheim e.V.“ im Dachverband DITIB. Der Gebetssaal fasst 750 Personen, davon fasst die Frauenempore 150 Personen.
Im Februar gab es einen Anschlag auf die Moschee, wobei die Eingangstür verbrannte.