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Lörrach

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Lörrach
Lörrach
Deutschlandkarte, Position von Lörrach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Lörrach
Koordinaten: Koordinaten: 47° 37′ N, 7° 40′ O47° 37′ N, 7° 40′ O
Höhe: 294 m ü. NN
Fläche: 39,42 km²
Einwohner: 47.169 (30. März 2006)
Bevölkerungsdichte: 1197 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 79501–79541 (alt: 7850)
Vorwahl: 07621
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 050
Stadtgliederung: Kernstadt sowie 3 Stadt- und 3 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Luisenstraße 16
79539 Lörrach
Webpräsenz:
Oberbürgermeisterin: Gudrun Heute-Bluhm (CDU)
Wahrzeichen von Lörrach: Burg Rötteln
Wahrzeichen von Lörrach: Burg Rötteln

Lörrach ist eine Stadt im Südwesten Baden-Württembergs. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des gleichnamigen Landkreises. Seit dem 1. April 1956 ist Lörrach Große Kreisstadt. In der näheren Umgebung liegen der Schwarzwald, das Rheintal sowie die Städte Weil am Rhein und Basel.

Lörrach liegt weniger als fünf Kilometer vom Dreiländereck der Staaten Deutschland, Frankreich und Schweiz entfernt. Der trinationale Ballungsraum wird, da er sich um das Rheinknie gebildet hat, auch Regio TriRhena genannt. Dieser Lebens- und Wirtschaftsraum umfasst Südbaden, die Nordwestschweiz sowie das Oberelsass und zählt etwa 2,3 Millionen Einwohner und über eine Million Erwerbstätige. [1]

Die Grenzlage Lörrachs brachte den Bewohnern der Stadt sowohl Vorteile als auch Nachteile. Mit dem Fall der Grenzen innerhalb der EU und den Bilateralen Verträgen der EU mit der Schweiz gelangte die Region erstmals aus politischer Randlage und wurde in eine europäische Zentrallage aufgewertet. Mittels gut ausgebauter Nord-Süd- und Ost-West-Verkehrsverbindungen ist Lörrach wirtschaftlich eingebunden und profitiert auch im Bereich Fremdenverkehrswesen als Regionalzentrum des südlichen Schwarzwaldes. Nachteilig wirkt sich durch den Grenzverkehr die gestiegene Kriminalität aus, darunter zählen insbesondere Straftaten im Bereich des Drogenschmuggels. Der Landkreis Lörrach lag 2004 mit 10.099 Fällen damit landesweit bei der Häufigkeitszahl an kriminellen Delikten auf Platz sechs. [2]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Umgebung von Lörrach im Dreiländereck
Umgebung von Lörrach im Dreiländereck

Lörrach liegt im südlichsten Abschnitt des Oberrheingrabens, eine der Hauptlinien des Oberrheinischen Grabenbruchs verläuft durch das Stadtgebiet Lörrachs. Die durch tektonische Bewegungen entstandene Senke, ist damit einer der erdbebengefährdetsten Regionen Deutschlands und wird mehrmals im Jahr von kleineren bis mittleren Erdbeben heimgesucht.

Die Stadt selbst breitet sich auf einem Talboden aus der Quartärzeit aus. Beidseitig ist Lörrach von Abhängen umgeben, welche den südlichen Teil des Wiesentals bilden. Der gleichnamige Fluss aus dem Schwarzwald bahnt sich seinen Weg bis zur Mündung in den weiten Schotterflächen der Rheinebene in Basel. Die Muschelkalke am Tüllinger Berg bildeten sich im Tertiär vor rund 30 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit befand sich zwischen Schwarzwald und den Alpen der nord-schweizerische Molasse-See. Die Sande, die sich dort ablagerten bilden die heutige Unterlage des Tüllinger Berges. Die wechselnden Schichten am Tüllinger Berg entstanden durch fortwährende Verlandung und Befüllung des Sees. So bildeten sich wasserdurchlässige Kalkschichten und wasserundurchlässige Tone. Auf diese Ton- und Mergelschichten sammeln sich Niederschläge, die bis zur Grundfläche der Kalkplatten wieder ins Erdreich sickern. Wasseraustritte am Tüllinger Berg führen zu Rutschungen, den sogenannten Schlipfe. Ein besonders großer Erdrutsch ereignete sich 1758, welcher sogar den Lauf der Wiese veränderte. [3]

Geografische Daten der Stadtgemarkung Lörrach:

Tiefster Punkt: 272 m ü. NN (der Fluss Wiese an der Landesgrenze zur Schweiz)
Höchster Punkt: 570 m ü. NN (Hochstand im Röttler Wald)

Das bebaute Stadtgebiet Lörrachs misst in der größten Nord-Süd-Ausdehnung 6,0 km, in der Ost-West-Richtung sind es 4,6 km.

[Bearbeiten] Lage

Lörrach liegt im äußersten Südwesten Deutschlands bei 47° 36' 48 nördlicher Breite und 07° 39' 43 östlicher Länge (Lage des Rathauses in der Luisenstraße) an den Ausläufern des südlichen Schwarzwaldes im Wiesental und an der Schweizer Grenze zu Riehen und Basel.

Binzen Rümmingen Steinen (Baden)
Weil am Rhein Bild:Windrose_klein.png Rheinfelden (Baden)
Basel Riehen Grenzach-Wyhlen


Lörrach ist auch "Hauptstadt" des Markgräflerlands und gehört der trinationalen Agglomeration Basel (TAB) und Regio TriRhena an. Stuttgart liegt etwa 220 km von Lörrach entfernt, die Schweizer Großstädte Bern und Zürich eine Autostunde. Die nächste französische Großstadt ist Mulhouse im Elsass, die nächste deutsche Großstadt Freiburg im Breisgau; beide liegen eine knappe Autostunde von Lörrach entfernt.

Die Stadt Lörrach wird von vielen bewaldeten Erhebungen (Schädelberg, Homburg, Röttler Wald und Tüllinger Berg) entlang des Wiesentals umringt, wovon der Tüllinger Berg mit 460 m ü. NN eine der höchsten Erhebungen bildet. Von dort aus hat man die beste Aussicht auf die umliegenden Städte Weil am Rhein und Basel, sowie das Rheinknie. Auf dem Tüllinger Berg ist ein 657 ha umfassendes Landschaftsschutzgebiet eingerichtet. Am Südwesthang des Berges wird die regional bedeutende Gutedel-Rebe angebaut und zum so genannten Markgräfler Wein verkeltert.

Durch Lörrach, genauer gesagt an der Burg Rötteln vorbei über den Tüllinger, führt die Schlussetappe der Variante A des Westweges.


Blick auf die Grenzstadt Lörrach. Rechts auf dem Berg erkennt man in der Ferne den Fernsehturm St. Chrischona in der Schweiz.

[Bearbeiten] Klima

Lörrach hat aufgrund seiner besonderen geografischen Lage ein ausgesprochen mildes, im Sommer sogar heißes Klima. Die Region des Markgräflerlands gilt als die wärmste Deutschlands, da aus dem Rhônetal über die Burgundische Pforte mediterrane Luft einströmt. Die überdurchschnittlich vielen Sonnentage haben der südwestlichen Region den Spitznamen „Die Toskana Deutschlands“ eingebracht.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in die Kernstadt sowie drei Stadtteilen und drei Ortsteilen:

Jahr Eingemeindete Gebiete
1935 Stadtteil Tumringen
1935 Stadtteil Tüllingen, aus Ober- und Untertüllingen bestehend
1908 Stadtteil Stetten
1974 Ortsteil Haagen
1975 Ortsteil Brombach
1975 Ortsteil Hauingen

Die drei Ortsteile verfügen über eine eigene Ortsverwaltung mit einem Ortsvorsteher. Der Lörrach vorstehende Ortschaftsrat wird alle fünf Jahre direkt von den Bürgern gewählt. 1963 wurde die Satellitenstadt Salzert erschlossen, welche östlich von Stetten liegt.

Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, die meist nur sehr wenige Einwohner haben (etwa "Im Löhr" in Brombach, Rötteln und Röttelnweiler bei Haagen oder Rechberg oberhalb von Hauingen) und dennoch von großer historischer Bedeutung sein können, wie zum Beispiel Rötteln oder Obertüllingen mit ihren Kirchengebäuden aus dem 8. Jahrhundert.

Die Nachbargemeinde Inzlingen ist zwar eigenständig; die Stadt Lörrach übernimmt allerdings für Inzlingen die Aufgaben in Form einer Verwaltungsgemeinschaft.

Die Gemarkungsfläche von Lörrach beträgt 39,43 km², die sich in folgende Nutzungsarten und Stadt- und Ortsteile aufteilt:

18,8% Gebäude- und Freifläche
0,1% Betriebsfläche
8,7% Verkehrsfläche
2,1% Erholungsfläche

27,2% Landwirtschaftsfläche

40,6% Waldfläche

1,0% Wasserfläche

1,4% übrige Nutzungsflächen

Stadtteile Fläche in km²
Kernstadt mit Tüllingen, Stetten und Tumringen 18,6
Brombach 9,8
Hauingen 7,4
Haagen 3,6
Gesamt 39,4

Quelle: [4]

[Bearbeiten] Raumplanung

Lörrach bildet zusammen mit der Nachbarstadt Weil am Rhein eines der beiden Oberzentren der Region Hochrhein-Bodensee (das andere ist Konstanz). Ihm sind die Mittelzentren Bad Säckingen, Rheinfelden (Baden), Schopfheim und Waldshut-Tiengen zugeordnet. Das Oberzentrum Lörrach/Weil übernimmt für die Städte und Gemeinden Binzen, Efringen-Kirchen, Eimeldingen, Fischingen, Inzlingen, Kandern, Malsburg-Marzell, Rümmingen, Schallbach, Steinen und Wittlingen auch die Funktion des Mittelbereichs. Darüber hinaus gibt es grenzüberschreitende Verflechtungen mit den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft in der Schweiz sowie mit dem südlichen Elsass in Frankreich.

[Bearbeiten] Geschichte

Zeittafel des geschichtlichen Werdegangs von Lörrach
Jahr Ereignis
1102 Erste Erwähnung Lörrachs als Siedlung Lorracho.
1403 Marktrecht für den Ort durch König Ruprecht III. von der Pfalz erhalten. (1452 durch Kaiser Friedrich III. bestätigt).
1678 Zerstörung von Burg Rötteln durch die Franzosen.
1682 Lörrach erhält das Stadtrecht durch Friedrich Magnus von Baden-Durlach. Die Entscheidung, Lörrach als Verwaltungszentrale zu wählen, statt die zerstörte Burg Rötteln wieder aufzubauen, wertet die Stadt auf und verhilft ihr mit den Privilegien, wie z.B. der Niederlassungsfreiheit, zum Aufschwung.
1702 Schlacht am Käferholz gegen die Franzosen.
1756 Das Stadtrecht wird erneuert und das erste Rathaus bezogen.
1783 Johann Peter Hebel nimmt seine Arbeit als Lehrer am Pädagogium auf. Diese Stellung behält er bis 1791.
1803 Das bisher vorderösterreichische Stetten wird badisch.
1808 Baubeginn zahlreicher klassizistischer Bauwerke, darunter die Synagoge, die Stadtkirche und die Fridolinskirche.
1835 Das Land Baden tritt dem deutschen Zollverein bei.
1848 Gustav Struve ruft in Lörrach nach der gescheiterten Märzrevolution aus seinem Exil in der Schweiz kommend im September vom Lörracher Rathaus die Deutsche Republik aus. Der "Struve-Aufstand" wird nach wenigen Tagen niedergeschlagen, Struve und einige seiner Anhänger, darunter auch Wilhelm Liebknecht werden verhaftet.
1862 Die Wiesentalbahn zwischen Basel, Lörrach und Schopfheim wird eröffnet. Einen Bahnanschluss nach Weil und Säckingen erhält Lörrach dann im Jahre 1890.
1863 Lörrach wird Kreishauptstadt.
1871 Die erste Volksschule (benannt nach Johann Peter Hebel) wird eröffnet.
1880 Philippe Suchard gründet in Lörrach eine Schokoladenfabrik.
1908 Eingemeindung des Ortsteils Stetten, später folgen Tüllingen und Tumringen (1935), Haagen (freiwillig 1974), Brombach und Hauingen (1975).
1945 Fliegerangriff auf Brombach und Lörrach. Am 24. April besetzen französische Truppen die Stadt, die vom Krieg sonst weitgehend verschont geblieben ist.
1963 Baubeginn im neu geplanten Stadtteil Salzert.
1983 Vierte Landesgartenschau Baden-Württembergs im dafür neu entstandenen Parkgelände im Grütt.
1984 Das fertiggestellte Autobahn-Teilstück zwischen Hoch- und Oberrhein entlastet die Stadt vom Schwerverkehr.
1991 Einweihung der neuen Lörracher Fußgängerzone und der damit einhergehenden Umgestaltung des Zentrums.
2002 Lörrach feiert 900-jähriges Jubiläum.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung von Lörrach ist mit der politischen und ökonomischen Entwicklung der Stadt eng verbunden. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahl stetig. Die beiden Weltkriege sowie die Wirtschaftskrisen bewirkten eine Stagnation. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl, durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen, wieder rasch an. Diese Entwicklung wurde dadurch befördert, dass die Kriegsschäden in Lörrach relativ gering waren und Arbeitsplätze in der benachbarten Schweiz lockten. Mit der Gemeindereform in den Jahren 1974 und 1975 vergrößerte sich die Bevölkerung, durch die Eingemeindung der Vororte Haagen bzw. Brombach und Hauingen, weiter. Seit Mitte der 1970er Jahre nahm die Bevölkerung allerdings ab, weil sich die Hauptwachstumszonen in die umliegenden Gemeinden verlagert hatten. Dieser Trend wurde seit dem Mauerfall wieder umgekehrt. Durch die bessere wirtschaftliche Situation und der damit niedrigeren Arbeitslosenquote folgte die Bevölkerungsentwicklung dem bundesweit feststellbaren Trend und so konnte Lörrach viele Neubürger gewinnen.

Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1650 1995 1973 33.885
1700 1535 1974 36.231
1750 3140 1975 44.179
1800 4180 1981 40.064
1870 9.103 1990 42.500
1890 11.475 1992 43.976
1914 16.293 1996 44.756
1938 20.041 2000 45.679
1950 22.698 2001 46.272
1960 30.546 2002 46.741
1965 31.324 2004 46.754
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung

Quelle: Statistisches Landesamt Stuttgart, Statistischer Jahresbericht der Stadt Lörrach (nur Hauptwohnsitze). [5]

[Bearbeiten] Religionen

[Bearbeiten] Christentum

St.-Fridolinskirche in Lörrach-Stetten
St.-Fridolinskirche in Lörrach-Stetten

Lörrach gehörte anfangs zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat Breisgau unterstellt. 1529 wurde die Lörracher Pfarrei von Basel aus besetzt, nachdem dort die Reformation eingeführt worden war. In der Stadt selbst wurde die Reformation erst 1556 eingeführt. Danach war Lörrach über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. In Rötteln bestand seit Anfang des 15. Jahrhunderts ein Landkapitel, das Ende des 17. Jahrhunderts nach Lörrach verlegt wurde. Die evangelischen Pfarrer in Lörrach waren ab 1682 zugleich Spezialsuperintendenten der Diözese Rötteln. Hauptkirche Lörrachs ist die schon im 12. Jahrhundert erwähnte Stadtkirche. Neben dem lutherischen Bekenntnis gab es seit dem 17. Jahrhundert auch reformierte Gemeindeglieder, die aus der benachbarten Schweiz kamen. Aus der Superintendentur Lörrach entstand im 19. Jahrhundert der Kirchenbezirk Lörrach. Aus der Stadtkirchengemeinde (Johannespfarrei) entstanden im 20. Jahrhundert weitere Gemeinden und zwar die Pauluspfarrei (1906, danach nannte sich die Johannespfarrei zunächst "Südpfarrei") für die Nordstadt, die Matthäuspfarrei (1949) für die Oststadt (die auch Inzlingen mitversorgt), die Markuspfarrei (1956), die Salzertgemeinde (1969) und die Friedensgemeinde (1974) in der Homburgsiedlung. Für die Paulus- und Markuspfarrei wurde 1956 die Christuskirche erbaut. Die Johannespfarrei erhielt 1975 ein Gemeindezentrum an der Suttermattstraße.

Auch in den Stadtteilen Brombach, Hauingen, Rötteln (mit Tumringen) und Tüllingen gibt es jeweils eine evangelische Kirchengemeinde, da diese Orte wie Lörrach früh zu Baden gehörten und von dort die Reformation eingeführt wurde. Haagen gehört kirchlich zu Rötteln. Auch diese Kirchengemeinden gehören zum Kirchenbezirk Lörrach der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Der Stadtteil Stetten stand bis 1803 unter vorderösterreichischer Herrschaft. Daher gibt es hier eine katholische Tradition, obwohl im Ort zunächst auch die Reformation eingeführt wurde. Durch einen Vertrag mit Österreich wurde Stetten wieder katholisch. Die Gemeinde Stetten betreute zunächst auch die seit dem 18. Jahrhundert in Lörrach wieder ansässigen Katholiken. Sie feiert ihre Gottesdienste in der 1822 neu erbauten Fridolinskirche. Der ursprüngliche Kirchenbau Stettens stammt aus dem 13. Jahrhundert. Zwischen 1864 und 1867 wurde in Lörrach wieder eine eigene Pfarrkirche (St. Bonifatius) gebaut, an der 1867 eine Pfarrkuratie gegründet wurde, die 1882 zur Pfarrei erhoben wurde. Eine zweite katholische Kirche (St. Peter) wurde 1964 erbaut. In Tüllingen wurde 1966 die Filialkirche zur Hl. Familie der Gemeinde Stetten erbaut. In Brombach entstand bereits 1900 die St. Josephskirche, die seit 1911 Pfarrei ist. Zur Gemeinde gehört auch Haagen und Hauingen. Alle katholischen Gemeinden Lörrachs bilden heute zusammen mit der Nachbargemeinde St. Peter und Paul in Inzlingen eine Seelsorgeeinheit innerhalb des Dekanats Wiesental des Erzbistums Freiburg.

Heute ist bei der Lörracher Stadtbevölkerung insgesamt ein leichtes Übergewicht der evangelischen Konfession festzustellen. Im Lörracher Zentrum und im Stadtteil Stetten besteht eine relative katholische Mehrheit.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Freie evangelische Gemeinde (FeG Lörrach) mit ihrer Jugend "Peter", die Evangelisch Freikirchliche Baptistengemeinde, Evangelische Chrischona-Gemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde - Freie Christengemeinde Lörrach e.V. und die Christliche Versammlung Lörrach.

[Bearbeiten] Judentum

In Lörrach existiert eine jüdische Gemeinde, die bis auf das Jahr 1660 zurück geht. Anfangs waren die Juden vorwiegend im Viehhandel beschäftigt. Später gehörten zahlreiche Geschäfte und Unternehmen jüdischen Familien. Auch viele Handwerker und Akademiker fanden sich unter den jüdischen Einwohnern. Am politischen und kulturellen Leben Lörrachs nahmen sie regen Anteil, doch während der Reichspogromnacht im November 1938 verwüsteten vor allem SA-Leute die Lörracher Synagoge aus dem Jahr 1808 völlig. Diese befand sich unweit des Marktplatzes. Heute erinnert an dieser Stelle eine Gedenktafel aus dem Jahr 1976 an das jüdische Gebetshaus. Während der NS-Zeit wurden mindestens 47 der 162 in Lörrach lebenden Juden ermordet.[6]

Im Jahr 1995 wurde in Lörrach die Israelitische Kultusgemeinde neu gegründet. Das Einzugsgebiet der neuen Gemeinde mit ca. 350 Mitgliedern im Jahr 2005 reicht von Badenweiler bis Waldshut. Viele der Gläubigen sind aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion zugewandert. Die Gemeinde wächst weiter und die neue Synagoge, deren Bau zur Zeit vorbereitet wird, ist für die Bedürfnisse von 600 Mitgliedern ausgelegt.

[Bearbeiten] Verteilung der Lörracher Bevölkerung nach Religionen

Jahr evangelisch katholisch andere oder keine
1980 50,4 % 38,2 % 11,5 %
2001 38,9 % 31,8 % 29,1 % (*)

Quelle: Statistischer Jahresbericht Stadt Lörrach.
(*) 29,1 % = 2,9 % sonstige Konfessionen und 26,2 % ohne Konfession

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Politische Verhältnisse

Lörracher Rathaus „Langer Egon“
Lörracher Rathaus „Langer Egon“

Der Lörracher Gemeinderat besteht aus 32 ehrenamtlichen Stadträtinnen und Stadträten, deren Vorsitzende die Oberbürgermeisterin ist. Der für eine Periode von fünf Jahren gewählte Gemeinderat wird von der Bürgerschaft gewählt.

Seit Juli 2006 besteht in Lörrach ein Jugendparlament, welches am 20. November 2006 nach seiner Konstitution sich nun um die Belange der Lörracher Jugend kümmert und somit als Sprachrohr zwischen den Jugendlichen und dem Gemeinderat fungiert. Es besteht aus 21 Jugendparlamentariern zwischen 14 und 21 Jahren, die ihrerseits von Ortsansäßigen Jugendlichen geheimer, freier und offener Wahl gewählt wurden. Neben der Förderung der Unterhaltungsmöglichkeiten in der Stadt, möchte das Jugendparlament auch politisch bilden.

Die letzte Gemeinderatswahl vom 13. Juni 2004 hatte eine Wahlbeteiligung von 41,2% und ergab die folgende Sitzverteilung im Lörracher Rathaus:

Partei Anteil * Sitze *
CDU 33,3% -5,0% 11 -7
SPD 21,0% -2,5% 7 -4
Freie Wähler 15,8% +1,7% 5 -3
GRÜNE 15,7% +4,0% 5 ±0
FDP 8,0% +5,1% 2 +1
KUL (1) 6,1% -0,5% 2 -1
Gesamt 100% 32 -14

Quelle:[7]
(1) Kommunale Unabhängige Liste
* Die Zahlen stellen die Veränderung zur Gemeinderatswahl 1999 dar.

[Bearbeiten] Stadtoberhäupter

Die Lörracher Chronik berichtet von einem Johann von Schallbach im Jahr 1366 als erstem Vogt. Die Amtsbezeichnung des Bürgermeisters war den Ortsvorstehern von Städten vorbehalten. Als erster Lörracher Bürgermeister wird Marx Christoph Leibfried im Jahr der ersten Stadtrechtsverleihung 1682 genannt. Dieser wurde vom Markgrafen eingesetzt. Bis einschließlich 1756 benutzte man auch weiterhin die Bezeichnung Vogt bzw. Altvogt. Seit 1956 ist in Lörrach das Stadtoberhaupt der Oberbürgermeister, welcher direkt von den Bürgern gewählt wird.

Die mit * gekennzeichneten Personen tragen oder trugen den Titel des Oberbürgermeisters. Arend Braye fing seine Amtszeit 1948 als Bürgermeister an und wurde ab 1956 Oberbürgermeister. Reinhard Boos war der einzige, nicht demokratisch gewählte Bürgermeister; er wurde 1933 als bisheriger Ortsgruppen- und Kreisleiter der NSDAP von dieser als Bürgermeister eingesetzt und 1945 von den französischen Truppen abgesetzt und verhaftet.

Amtszeit Name Amtszeit Name
1804 - 1807 Johann Martin Strohmeier 1861 - 1863 Karl Wenner
1807 - 1810 Johann Jakob Grether 1863 - 1869 Paul Feldkirchner
1810 - 1814 Johann Kaspar Schöffel 1869 - 1871 Karl Robert Gebhardt
1814 - 1820 Johann Georg Grether 1872 - 1906 Johann Josef Grether
1820 - 1826 Jakob Rupp 1906 - 1927 Dr. Erwin Gugelmeier *
1826 - 1831 Friedrich Hüglin 1927 - 1933 Dr. Heinrich Graser
1831 - 1832 Ernst Schultz 1933 - 1945 Reinhard Boos
1832 - 1835 Johann Georg Grether 1945 - 1948 Joseph Pfeffer
1835 - 1841 Ernst Schultz 1948 - 1960 Arend Braye
1841 - 1844 Friedrich Hüglin 1960 - 1984 Egon Hugenschmidt *
1844 - 1849 Karl Wenner 1984 - 1995 Rainer Offergeld *
1849 - 1861 Johann Ludwig Calame 1995 - 2007 Gudrun Heute-Bluhm *

Quelle: [8]
* Oberbürgermeister

[Bearbeiten] Wappen

Loerracher Wappen

Das Wappen von Lörrach ist eine goldene Lerche auf rotem Feld. Urkundlich belegt ist es aus der Stadtrechtsurkunde aus dem Jahre 1756, wobei vermutet wird, dass dieses Motiv schon seit 1682 als Wappen verwendet wurde. Das Wappentier ist allerdings gestalterisch schon mehrfach verändert worden. 1965 genehmigte das Generalarchiv in Karlsruhe das Wappen, welches als stilisierte, aufsteigende Lerche gedeutet wird.

[Bearbeiten] Städte- und Kulturpartnerschaften

Lörrach unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Sens, (Frankreich) seit 1966
Senigallia, (Italien) seit 1986
Meerane, (Deutschland) seit 1990
Chester, (Großbritannien) seit 2002

Alle vier Städte sind untereinander gleichfalls Partnerstädte. Jährlich finden zahlreiche Begegnungen und Austausche sowohl zwischen Schulen und Vereinen als auch Praktikantenaustausch von Industrie und Handel statt.

Zu Wischgorod in der Ukraine besteht zudem seit 1999 eine freundschaftliche Verbindung.

Im Jahr 2004 wurde Lörrach International, ein Verein zur Förderung der Städtepartnerschaften und Freundschaften e.V. gegründet. Ziel des Vereins ist es die bestehenden Städtepartnerschaften durch starkes bürgerschaftliches Engagement zu begleiten und weitere Partnerschaften aufzubauen.

Im Jahr 2006 wurde eine Kulturpartnerschaft zu Edirne in der Türkei begründet.

Das Jubiläumsjahr 40 Jahre Partnerschaft mit Sens und 20 Jahre Partnerschaft mit Senigallia stand unter dem Begriff Musica Jubila 2006. Jugendliche Musiker aus allen Partnerstädten trafen sich zu Workshops und bildeten mehrere länder- und kulturübergreifende Ensembles.

Auf Kreisebene arbeitet man seit 1999 eng mit der polnischen Stadt Lubliniec in Oberschlesien zusammen und unterschrieb Mitte 2002 einen Partnerschaftsvertrag. [9]

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Lörrach ist ein Industrie- und Dienstleistungsstandort. Etwa 30 % aller Arbeitsplätze stellen Unternehmen des produzierenden Gewerbes zur Verfügung, rund 22 % des Handels und des Gastgewerbes, außerdem über 45 % der Dienstleistungsbranche. Die große Kreisstadt bietet rund 18.300 Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Lörrach lag im Februar 2007 bei 5,5 % [10]. Außerdem zeichnet sich Lörrach durch eine große Zahl an Grenzgängern aus. Aus der Stadt Lörrach pendeln über 3.300 Berufstätige in die Schweiz, aus dem gesamten Landkreis sind es über 14.000 (Stand April 2002)[11].

Einzelhändler haben im Jahr 2004 insgesamt einen Umsatz von 342,7 Mio Euro erwirtschaftet, rund ein Fünftel dieses Umsatzes wurde durch Schweizer Kunden generiert.

[Bearbeiten] Verkehr

Die erste Postlinie wurde 1576 zwischen der unteren und oberen Markgrafschaft eröffnet. Seit der Zuerkennung der Stadtrechte bemühte sich Markgraf Friedrich VII. Magnus die Linie weiter auszubauen. Zwischen Durlach und Lörrach verkehrte zweimal wöchentlich der Kurierdienst durch einen Mann zu Fuß oder zu Pferd. 1756 erhielt Lörrach eine Posthalterei. Das Verkehrsnetz erweiterte sich bis zum Feldberg, Basel, Kandern und Beuggen. Die letzte Postkutsche fuhr bis 1840. Die reguläre Reisegeschwindigkeit zum 200 km entfernten Karlsruhe dauerte 30 Stunden, mit dem sechsspännigen Eilwagen nur zwölf Stunden. Nach 1900 hält der Kraftfahrzeugverkehr Einzug nach Lörrach. Waren es 1926 nur 400 Fahrzeuge, wuchsen die Zulassungen bis 1956 auf 4500 an. [12]

[Bearbeiten] Fernstraßen

A 98 über das Wiesental
A 98 über das Wiesental

Mit der direkt durch Lörrach verlaufenden Autobahn A 98 erhält man direkte Anbindung an die Rheintalautobahn A 5, an die französische A 35 als auch an die A 2 und A 3 auf Schweizer Seite. Die 1970 geplante A 98 wird am 12. April 1983 mit der Inbetriebnahme der über 1000 Meter langen Wiesentalbrücke eröffnet. Seit März 2006 ist über die A 98 eine durchgängige Fahrt von Lörrach bis Rheinfelden möglich. Die von Titisee-Neustadt über den Feldberg-Pass führende Bundesstraße B 317 ist die Hauptverkehrsader der Stadt und folgt der Talachse. Die B 317 ist durch das Staatsgebiet der Schweiz unterbrochen. Derzeit wird die Zollfreie Straße gebaut, die dieses Stück vervollständigen soll.

[Bearbeiten] Eisenbahn und ÖPNV

Lörracher Bahnhof
Lörracher Bahnhof

In Lörrach gibt es ein Autoreisezug-Terminal mit Verbindungen nach Hildesheim, Bremen, Hamburg und Berlin. Die Bahnverbindungen mit Weil am Rhein und (über die Wiesentalbahn) mit Basel und Zell im Wiesental sind heute als Linien S5 (Weil am Rhein - Lörrach - Steinen, Siehe auch: Gartenbahn) und S6 (Basel Bad Bf - Lörrach - Steinen - Zell im Wiesental) - die "rote Linie" - Teil der Regio S-Bahn. Im Zuge der Regio S-Bahn wurde 2005 der Bahnhof Lörrach teilrenoviert und behindertengerecht ausgebaut, eingesetzt werden seit 2005 die modernen FLIRT-Züge der SBB GmbH.

Von 1919 bis 1939 sowie von 1947 bis 1967 verkehrte die Linie 6 der Basler Straßenbahn als Städtische Straßenbahn Lörrach. Zur Zeit wird diskutiert, diese Linie wieder bis nach Lörrach zu führen.

Darüber hinaus verfügt Lörrach über einige lokale und regionale Busverbindungen. Sie gehören dem Regio Verkehrsverbund Lörrach an.

[Bearbeiten] Flugverkehr

Der internationale EuroAirport (Basel/Mulhouse/Freiburg) liegt 14 km westlich von Lörrach im Elsass.

[Bearbeiten] Behörden, Einrichtungen und Gerichte

Lörrach, als Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, beherbergt daher das Landratsamt und eine Straßenmeisterei. Lörrach hat mehrere Schulen sämtlicher Schultypen (siehe Bildungseinrichtungen), eine Volkshochschule, eine Stadtbibliothek mit über 72.000 Medien, davon über 65.000 Bücher, zwei Stadtteilbibliotheken, die Wissenschaftliche Regionalbibliothek sowie eine Musikschule. Das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau gehörende Amtsgericht Lörrach ist für Städte und Gemeinden im Landkreis zuständig. Ferner gibt es in Lörrach ein Arbeitsgericht, welches die Gerichtsbarkeit in erster Instanz für die Landkreise Lörrach und Waldshut ausübt. Dazu kommen noch weitere drei Kammern in Radolfzell am Bodensee.

Die Deutsche Bundesbank unterhält in Lörrach eine Betriebsstelle. Dieser Standort steht nicht mehr dem Publikumsverkehr offen und dient der Bargeldversorgung. Im Zuge von Filialschließungen der Bundesbank hatte man in Lörrach von einer Schließung abgesehen; das Fortbestehen bleibt allerdings vorbehaltlich weiterer ökonomischer Prüfungen.[13]

Lörrach hat weiterhin ein Finanzamt sowie eine Agentur für Arbeit und beherbergt den Sitz einer Polizeidirektion mit den nachgeordneten Dienststellen der Verkehrs- und Kriminalpolizei sowie einer Dienststelle für die Autobahnpolizei. Ferner ist die Stadt Sitz des Kirchenbezirks Lörrach der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Dekanats Wiesental innerhalb der Region Hochrhein des Erzbistums Freiburg.

Die drei Krankenhäuser Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim wurden am 1. Januar 1994 zu einer GmbH zusammengefasst. Das Lörracher Krankenhaus wurde am 1. Oktober 1845, damals als Städtisches Spital, eröffnet; heute verfügt das Kreiskrankenhaus Lörrach über 351 Betten.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Größtes Unternehmen und größter Arbeitgeber in Lörrach ist der Schokoladenhersteller Kraft Foods Deutschland GmbH, unter anderem für die Marken Milka und Suchard bekannt. Bereits seit 1880 wird in Lörrach Schokolade hergestellt und ist auch gleichzeitig der größte Produktionsstandort der Firma Kraft Foods in Europa. Die moderne Produktionsanlage stellt heutzutage bis zu 3 Millionen Schokoladentafeln täglich her. [14]

Außerdem überregional bekannt ist das Pharmaunternehmen GABA (Goldene Apotheke Basel) mit den Marken aronal, elmex und meridol. Die frühere Firma Wybert wurde 1921 in Tumringen gegründet, welche wiederum eine Filiale der 1638 gegründeten Goldenen Apotheke Basel war. Im Jahr 2000 erfolgt die Umfirmierung der Wybert und trat auch nach außen als GABA Gruppe auf.

Viele Lörracher Betriebe sind meist Schweizer Gründungen aufgrund der des grenzüberschreitenden Verdichtungsraums Basel. Im Zuge der Industrialisierung siedelten sich vorallem viele Textilunternehmen in Lörrach an. 1835 gründete der Basler Felix Sarasin-Heußler die Spinnerei Haagen, die zeitweise über 500 Arbeiter beschäftigte. Das traditionsreiche Textilveredelungsunternehmen KBC und der Abführtee-Hersteller Midro in Lörrach seinen Sitz. Im Jahr 1995 hat die schweizerische Lebensmittelkette Migros ein Warenhaus in der Lörracher Innenstadt eröffnet, hier befindet sich auch die Migros-Deutschlandzentrale. In Lörrach ist die 1850 gegründete Privatbrauerei Lasser ansässig. Einer der großen Arbeitgeber der Region ist Hieber's Frische Center.

[Bearbeiten] Medien

[Bearbeiten] Printmedien

In Lörrach unterhalten die Tageszeitungen Badische Zeitung und Die Oberbadische jeweils eine Lokalredaktion. Die Oberbadische (bis September 2006 Oberbadisches Volksblatt) mit Verlagssitz in Lörrach ist die älteste Zeitung Lörrachs (seit 1885). Das Oberbadische Verlagshaus gibt außerdem die beiden Zeitungen Weiler Zeitung und Markgräfler Tagblatt heraus. Das monatlich erscheinende Stadtmagazin "Puls" berichtet über Veranstaltungen in und rund um Lörrach.

[Bearbeiten] Rundfunk und Fernsehen

Der Radiosender Südwestrundfunk hat in Lörrach ein Regionalbüro, in dem Teile des Radioprogramms (Hochrhein Radio) SWR4 Baden-Württemberg produziert werden. Zudem bemüht sich Lörrach um die baldige Aufschaltung des Nordwestschweizer Fernsehsenders telebasel. Das Schweizer Programm soll noch im Verlaufe des Jahres 2006 aufgeschaltet werden.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

In Lörrach ist seit 1981 die Berufsakademie (BA) Lörrach beheimatet. Die BA Lörrach bietet neben den klassischen dreijährigen Studiengängen mit BA-Diplom und Bachelor-Abschluss auch teilweise länger dauernde trinationale Studiengänge mit Partnerhochschulen in Frankreich (Universität des Elsass in Mulhouse bzw. Colmar) und der Schweiz (Fachhochschule Nordwestschweiz - FHNW) an. Den etwa 1400 Studenten werden in den beiden Studienrichtungen Wirtschaft und Technik derzeit 11 verschiedene Studiengänge mit mehreren Vertiefungen angeboten.

Hans Thoma, der Namensgeber eines Gymnasiums in Lörrach
Hans Thoma, der Namensgeber eines Gymnasiums in Lörrach

Ferner gibt es in Lörrach ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung für Grund- und Hauptschulen.

Lörrach verfügt über 12 öffentliche Grundschulen bzw. Grund- und Hauptschulen (Albert-Schweitzer-Schule, Astrid-Lindgren-Grundschule Hauingen, Eichendorffschule, Fridolinschule, Grundschule Salzert, Grundschule Tumringen, Hebelschule, Hellberg-Grund-und Hauptschule Brombach, Neumatt-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie Schloßberg-Grund- und Hauptschule) einer Realschule (Theodor-Heuss-Realschule), zwei Gymnasien (Hans-Thoma- und Hebel-Gymnasium) und einer Förderschule (Pestalozzi-Schule).

Der Landkreis Lörrach ist Schulträger der Gewerbeschule (unter anderem mit Technischem Gymnasium - Bereiche: Technik, Informatik), der Kaufmännischen Schule (unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium) und der Hauswirtschaftlich-Landwirtschaftlich und Sozialpädagogischen Schule (unter anderem mit Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium und Biotechnischem Gymnasium). Gemeinsam mit der St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach gGmbH trägt der Landkreis Lörrach die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege und für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Die Schule für kranke Kinder befindet sich im St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach.

Mehrere Privatschulen, darunter die Altenpflegeschule des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona, die Freie Evangelische Schule (Grund-, Haupt-,Realschule und Gymnasium), die Freie Waldorfschule Lörrach, die Private Sprachschule Foerderer und die Private Schule für Erziehungshilfe am Evangelischen Kinderheim Tüllinger Höhe runden das schulische Angebot Lörrachs ab.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Dialekt

In Lörrach wird Alemannisch gesprochen, ein Dialekt, der in Südwestdeutschland, dem Elsass, der deutschsprachigen Schweiz, im österreichischen Bundesland Vorarlberg sowie im Fürstentum Liechtenstein verbreitet ist. Die alemannischen Dialekte klingen regional sehr unterschiedlich. Im Lörracher Raum wird das sogenannte Hochalemannisch gesprochen, welches dem Schweizerdeutsch ähnlich klingt. Besonders auffällig an diesem Dialekt ist die Verschiebung von germanisch „k“ im Anlaut zu „ch“: Kind und Kopf werden beispielsweise im Hochalemannisch „Chind“ und „Chopf“ ausgesprochen.

[Bearbeiten] Alter Marktplatz und Fußgängerzone

Alter Marktplatz
Alter Marktplatz

Lörrachs Stadtkern ist durch eine 1991 eröffnete Fußgängerzone geprägt. Das Zentrum bildet dabei der Alte Marktplatz. Von vier Seiten kann man auf den Alten Marktplatz gelangen, an dessen Kreuzungspunkt sich eine würfelförmige Skulptur befindet ( "Granit Rosa Porriño" von Ulrich Rückriem). Die Innenstadt ist außerdem geprägt durch viele Wohn- und Geschäftshäuser, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden.

Für Kunstinteressierte bietet die Stadt den Lörracher Skulpturenweg. Zu Fuß kann man vom Zentrum aus 20 verschiedene Brunnen und Plastiken erkunden. Neben der Pyramide am Burghof ist noch die Große Säulenfigur von Stephan Balkenhol auf dem Senser-Platz, nördlich vom Alten Marktplatz, zu nennen.

Wenige Meter vom Alten Marktplatz findet sich das Alte Rathaus, in welchem sich heute die Volkshochschule befindet. Das aus dem Jahre 1870 stammende Gebäude enthält die alten Rathausglocken vom Vorgängerbau aus dem Jahr 1756. Auf dem Balkon dieses Gebäudes rief Gustav Struve am 21. September 1848 die Republik aus. Vier Tage lang war Lörrach Hauptort des Struve-Putsches und damit gewissermaßen Regierungssitz.

[Bearbeiten] Neuer Marktplatz und Wochenmarkt

Lörracher Wochenmarkt
Lörracher Wochenmarkt

Östlich des Alten Marktplatzes erstreckt sich der Neue Markplatz, auf dem an drei Tagen der Woche ein großer Wochenmarkt stattfindet. Die abzweigende Synagogengasse erinnert daran, dass an diesem Platz die frühere Lörracher Synagoge stand, die im Dritten Reich zerstört wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Standort der Synagoge mit einem Büro- und Geschäftshaus überbaut. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser Platz auch als Aufmarschplatz genutzt.

Heute wird der Platz von einem Brunnen beherrscht und dient als Verbindung vom alten Markt zum Burghof. Die Brunnenskulptur „Lebensbaum“ vom Künster Michael Fischer stellt ein ineinander verschlungenes Liebespaar in der Krone eines Baumes dar.

An Markttagen ist der Platz dicht mit den Ständen der Marktfrauen besetzt. Der Markt ist ein Bauernmarkt, auf dem vorwiegend frische Produkte aus der Region, wie Gemüse, Obst, Brot, Kuchen, Schnaps, Wein und Blumen, meist von den Erzeugern selbst feilgeboten werden. Erst seit Ende der 1990er Jahren sind weitere Spezialitätenstände hinzugekommen, die am Rand des Marktplatzes Fleisch, Käse, Geflügel, Pasta, Pilze und Konfitüren anbieten. Meist handelt es sich auch dabei um regionale Produkte. Wegen des günstigen Klimas kommen in Lörrach z.B. auch einheimische Pfirsiche, Artischocken oder Auberginen auf den Markt, die andernorts importiert werden müssen. Der Lörracher Wochenmarkt, der seit über 600 Jahren existiert, gilt als einer der größten und schönsten der Region und zieht auch viele Kunden aus der Schweiz und dem Elsaß an. Er findet dreimal wöchentlich am Dienstag, Donnerstag und Samstag statt.

Im Jahr 2003 feierte die Stadt das 600 Jahre bestehende Marktrecht. Dem Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg wurde vom König Ruprecht III. von der Pfalz für sein Dorf Lörrach verliehen. Die Marktrechtsurkunde wurde am 26. Januar 1403 in Regensburg unterzeichnet. Mit diesem Recht für einen Jahr- und Wochenmarkt wollte der Markgraf ein wirtschaftlich-politisches Gegengewicht zu Basel schaffen. 1452 bestätigte Kaiser Friedrich III. das Marktrecht erneut. [15]

[Bearbeiten] Burghof Lörrach

Burghof Lörrach
Burghof Lörrach

Am 6. November 1998 hat nach zweijähriger Bauzeit der Burghof Lörrach die alte Stadthalle in seiner Funktion abgelöst und als neues Kultur- und Veranstaltungszentrum eröffnet. Der Name Burghof erinnert daran, dass der Bau auf historischer Stätte errichtet wurde. Hier stand die im Jahr 1638 zerstörte Lörracher Burg.

Der Entwurf der Basler Architekten Katharina und Wilfried Steib wirkt wie ein schmales und hohes Schiff und ist eine Konstruktion, welche aus Beton, rötlichem Klinkerstein, Stahl und Glas besteht. Der Burghof misst 87 m in der Länge, 30 m in der maximalen Breite und 19 m in der Höhe. Der große und der kleine Saal, die Empore und die Seitengalerie bieten bis zu 885 bestuhlte Plätze, die je nach Veranstaltung verändert oder ganz herausgenommen werden können. Der Burghof wird multifunktional für Konferenzen, Theater-, Konzert- und Kulturveranstaltungen jeder Art verwendet. Im Burghof befindet sich das Lörracher Informationszentrum.

Skulptur „Truncated Pyramid Room“
Skulptur „Truncated Pyramid Room“

Auf dem Platz vor dem Burghof direkt am Eingang steht die, 11,40 m in der Basislänge und 7,5 m in senkrechter Höhe messende, Metallskulptur Truncated Pyramid Room von Bruce Nauman in Form eines offenen, begehbaren Pyramidenstumpfs. Die mit schwarzem Bitumen angestrichene Figur aus Stahlbeton wird abends von innen heraus mit einem gelben Scheinwerferlicht beleuchtet. Diese Raum-Licht-Skulptur von Nauman existierte erst als Modell aus einer Werkgruppe, die im Jahr 1982 entstanden ist, und ist seine erste in Europa öffentlich ausgestellte Arbeit.

[Bearbeiten] Museen

Die einstige Tabakfabrik wurde 1759 als Pädagogium umgebaut. Im Barockbau an der Basler Straße wirkte Johann Peter Hebel als Lehrer. Später wurde die Schule in Hebelgymnasium umbenannt, bevor sie nach einer umfangreichen Renovation 1978 zum Museum am Burghof umgewandelt wurde. Über 100 Jahre alte Sammlungen umfassen mittelalterliche Holzbildwerke, ein Zinnoptikum sowie Ausstellungen zu verschiedenen Themen wie beispielsweise die Naturräume Rheinaue, Hügel- und Berglandschaft, Erdgeschichte und Erdbebengefahr, Siedlungsgeschichte von der Steinzeit bis zu den Alemannen. Die Anzahl der Exponate umfasst über 50.000 Objekte. Das Museum beherbergt außerdem eine wissenschaftliche Präsenzbibliothek mit über 10.000 Büchern und Zeitschriften, darunter etwa 1.000 besonders wertvolle Bücher ab dem 16. Jahrhundert. Neben regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen wurde die Dauerausstellung ExpoTriRhena aufgebaut, welche Geschichte und Gegenwart der Drei-Länder-Region Deutschland, Frankreich und Schweiz darstellt.

Römischer Gutshof in Brombach: Auf dem Hügel Bühl im Stadtteil Brombach gelegen wurden 1981 die Grundmauern einer römischen Villa aus dem 2. Jahrhundert ausgegraben und restauriert.

Die im Stadtteil Brombach gelegene Bildhauer-Rudolf-Scheurer-Stiftung ist ein 12 m hoher Skulpturenturm, der als Ausstellungsraum genutzt wird. Gezeigt werden Skulpturen, Reliefs und Grafiken aus der 40 jährigen Tätigkeit des Bildhauers Rudolf Scheurer.

[Bearbeiten] Bauten

[Bearbeiten] Burg Rötteln

Einen ausgezeichneten Ausblick auf Lörrach, die umliegenden Gemeinden und die Stadt Basel erhält man von der Burg Rötteln, dem Wahrzeichen der Stadt und einer der größten Burganlagen Südbadens. Die erste urkundliche Nennung der Burg stammt aus dem Jahr 1259; die ältesten Teile der Burg gehen vermutlich auf den Beginn des 11. Jahrhunderts zurück. Johann Peter Hebel verewigte die Burg in seinen Gedichten. Die langgezogene Burganlage verfügt über zwei besteigbare Türme. Von Mitte März bis Ende Oktober kann die Burg von innen besichtigt werden.


Westseite der Burg Rötteln: Oberburg und Vorburg mit den Resten der Wehrmauer.

[Bearbeiten] Schlösser und Kirchen

Das im Lörracher Stadtteil Stetten gelegene Stettemer Schlössle ist der einzige Profanbau aus dem 17. Jahrhundert. Das damalige Herrenhaus mit dem markanten Treppenturm hat spätgotische Bauelemente.

Kirchturm der Stadtkirche und die Hofseite des Museum am Burghof
Kirchturm der Stadtkirche und die Hofseite des Museum am Burghof

Die erste Erwähnung des Brombacher Schlosses stammt aus dem Jahr 1294. Das kleine Schlösschen, deren Besitzer Matthias Reich von Reichenstein war, galt mit seinen zwei Meter dicken Grundmauern als uneinnehmbar. Das Basler Erdbeben zerstörte das Bauwerk, welches wieder hergestellt wurde. Französische Truppen vernichteten 1676-1678 das Brombacher Schloss völlig, doch 1880 wurde es vom Industriellen Großmann wieder aufgebaut. Rings um das Schloss ist ein kleiner Park angeschlossen.

Zahlreiche Kirchen beider Konfessionen finden sich in Lörrach. Die evangelische Stadtkirche im klassizistischen Stil südlich vom Alten Marktplatz, wurde 1815-1817 nach den Plänen von Wilhelm Frommel erbaut. Der Kirchturm stammt bereits aus dem Jahr 1514. Er fällt durch seine schmucklosen Portale und Mauerschlitze auf. Das Satteldach des Kirchturms wurde 1817 durch ein spitz zulaufendes Zeltdach mit goldener Kugel und Kreuz ersetzt.

Die evangelische Christuskirche wurde 1956 erbaut. 1975 entstand an der Suttermattstraße ein evangelisches Gemeindezentrum.

Die katholische Hauptkirche Lörrachs ist die zwischen 1864 und 1867 erbaut Kirche St. Bonifatius. Zu den jüngsten Kirchen in Lörrach gehört die Kuratiekirche St. Peter, welche zur katholischen Gemeinde gehört. Der zylinderförmige Turm auf der Nordseite ist mit einem Flachbau verbunden. Markante ist, dass sich durch eine Stahlbetonkonstruktion das Flachdach zum Turm hin verjüngt. Dieser bemerkenswerte Bau wurde 1962/64 erbaut und steht am Rande des Grüttparks und ist daher weiterhin sichtbar. Eine große Glaswand wurde mit einem Bilderzyklus, der Motive des Neuen Testaments enthält, geschmückt.

Die katholische Fridolinskirche in Stetten (1821-1823) ist ein herausragendes Beispiel klassizistischer Kirchenbaukunst im deutschen Südwesten. Sie wurde nach Plänen von Christoph Arnold errichtet. Die Frontfassade wird von zwei eher schlichten Kirchtürmen eingerahmt. Zur Gemeinde gehört auch die 1966 erbaute Filialkirche zur Hl. Familie in Tüllingen.

Die St. Gallus-Kirche Rötteln wird 751 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Markgraf Rudolf III. ließ die Kirche umbauen. Von ihm und seiner Frau Anna sind heute noch die Grabmäler zu finden. Ihr Grab befindet sich in einer schönen, mit einem Gewölbe überspannten Kapelle, rechts des Chores. Die Röttler Kirche und auch die Burg Rötteln werden abends beleuchtet und strahlen dadurch weit sichtbar.

Die evangelische St-Germanus-Kirche in Brombach wurde um 1903/1904 im neugotischen Stil neu erbaut und hat seither für mehr als 800 Personen Platz. Der Turm stammt aus dem 13./14. Jahrhundert. Teile des Chors werden auf das Jahr 1479 datiert. Die große Glocke wurde von Sebaldt Hofmann aus Basel gegossen und stammt aus dem Jahr 1595. Die St. Josephskirche in Brombach wurde 1900 erbaut.

Die evangelische Kirche St. Nikolaus Hauingen wurde 1102 erstmals erwähnt. Die heutige Kirche wurde 1768 erbaut, der Turm hat ältere Teile aus dem Jahr 1469.

[Bearbeiten] Zweckbauten

Das Lörracher Rathaus trägt den Spitznamen „Langer Egon“, nach dem ehemaligen Oberbürgermeister Egon Hugenschmidt, in dessen Amtszeit das Rathaus erbaut wurde. In der Nähe des Lörracher Bahnhofs steht das auffällige 17-stöckige Hochhaus, in welchem sich die Verwaltung und der Sitz des Oberbürgermeisters befindet. Das dunkelgrüne Gebäude wurde nach vierjähriger Bauzeit 1976 fertiggestellt und ist höchstes Gebäude der Stadt.

Architektonisch eigenwillig ist das Gebäude der Lörracher Jugendherberge. Der Bau liegt am Steinenweg zwischen dem Stadtteil Stetten und der Siedlung Salzert unmittelbar am Waldrand. Von der einmaligen Lage des Gebäudes aus hat man einen herrlichen Blick auf Basel und die umliegenden Ortschaften. Die Einweihung der Jugendherberge erfolgte am 26. April 1982 durch den damaligen Bundespräsidenten Professor Karl Carstens.

[Bearbeiten] Parkanlagen und Messestandort

In Lörrach befinden sich mehrere kleine Parks.

Im Süden von Lörrach, westlich des Hünerbergs, liegt der Rosenfels-Park am Fuße der Villa Rosenfels (1876 erbaut). In dieser Parkanlage die ursprünglich zum Landgut der Familie Koechlin gehörte und die erst seit 1925 für die Öffentlichkeit zugänglich ist, befindet sich ein kleiner Tierpark sowie eine Konzertmuschel aus dem Jahr 1965. Neben dem Alten Marktplatz dient die Konzertmuschel als Austragungsort für das Stimmen-Festival.

Villa Aichele
Villa Aichele

In der Stadtmitte liegen der Hebelpark mit einer überlebensgroßen Statue des alemannischen Heimatdichters Johann Peter Hebel und der Park Villa Aichele. Die Villa Aichele ist ein Gebäude aus dem Jahr 1861 im Rokokostil, welches als Wohnhaus des Schweizer Textilfabrikanten Nicolas Koechlin diente. Die Erben von Koechlin haben die Villa 1901 an Maria Aichele verkauft, nach der die Villa benannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Besitz an die Stadt über. Heutzutage finden in der Villa Aichele regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Vernissagen statt.

Anlässlich der Landesgartenschau 1983 ist der Landschaftspark Grütt entstanden. Der Name Grütt leitet sich von dem Wort ‘rütten‘ ab, was soviel wie roden heißt. Diese größte Grünanlage Lörrachs hat einen kleinen See (Grütt-See) und einen Bach, der sich durch den ganzen Park zieht. Entlang des Promenadenweges befindet sich ein Rosengarten.

Am Nordrand des Parks liegt das Regio Freizeit- und Messezentrum mit einer Bruttogesamtfläche von 23.000 m². Hier finden sich zwei feste Hallen mit insgesamt 7.200 m² Ausstellungsfläche und elf weitere Hallen in Leichtbauweise. Auf einem Freigelände werden zusätzlich Sonderschauen veranstaltet. Das Messegelände hat 2005 einen neuen Messeparkplatz erhalten, um den Messestandort aufzuwerten.

[Bearbeiten] Sport in Lörrach

Die Stadt Lörrach verfügt insgesamt über 60 Sportvereine, darunter mehrere Turnvereine, mehrere Tennisclubs, Skiclubs, Schützenvereine sowie diverse Fußballvereine.

Unter den Fußballclubs ist besonders der 1902 gegründete FV Lörrach zu nennen. In diesem Bezirksligaverein spielten Ottmar Hitzfeld und Sebastian Deisler in den Anfangsjahren ihrer Karriere als Fußballspieler. Zur Hundertjahrfeier des FV Lörrachs spielten am 12. Juli 2002 im Lörracher Grüttpark-Stadion der FC Bayern gegen den Lörracher Fußballverein und gewannen überlegen mit 9:1. Dieses Spiel kam aufgrund der Kontakte von Hitzfeld zum Rekordmeister zustande und stellte ein Dankeschön an den Fußballverein seiner Jugendtage dar.

Im Jahr 2000 verlief die 87. Tour de France durch Lörrach, die von tausenden begeisterten Fans am Straßenrand begleitet wurde. Die 17. Etappe von Lausanne nach Freiburg im Breisgau führte durch die Lörracher Innenstadt hinauf zur Lucke, einem kleinen Pass Richtung Kandern.
Die jährlich stattfindende Regio-Tour ist ein internationales Etappenrennen, welches in der Dreiländerregion stattfindet und häufig durch den Landkreis Lörrach verläuft.

Vom Mitte bis Ende September findet der Deutschlandlauf statt. Dieser Ultramarathonlauf der in Kap Arkona auf der Insel Rügen gestartet wird, endet nach 17 Tagesetappen und rund 1200 km in der Lörracher Innenstadt. Sieger des Laufs im Jahr 2006 war der Finne Janne Kankaansyrja in einer Gesamtzeit von 110 Stunden und 6 Minuten. Insgesamt 21 Männer und vier Frauen beendeten diesen Lauf erfolgreich.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Bühne des Stimmen-Festivals
Bühne des Stimmen-Festivals
  • Diverse Fasnachtsveranstaltungen, unter anderem das sogenannte Fasnachtsfeuer in verschiedenen Stadtteilen Lörrachs, Samstag bzw. Sonntag nach Fasnacht
  • Lörracher Stadtlauf, wird jährlich im Sommer in der Innenstadt abgehalten
  • Regio-Messe Lörrach, jährlich im Frühjahr stattfindende Verbrauchermesse
  • Schlossbergfest in Haagen, jährlich Ende Juli
  • Schlossgrabenfest in Brombach, jährlich Ende September
  • Stimmen-Festival, jährlich im Juli stattfindende Freiluftkonzerte
  • Stroosefescht in Alt-Stetten, ein seit 1974 am ersten Wochenende im September stattfindendes und gleichzeitig größtes Straßenfest in Lörrach
  • Weihnachtsmarkt Lörrach, ab Donnerstag vor dem zweiten Adventssonntag auf dem Alten Marktplatz und der Tumringerstraße
  • Weindorf auf dem Alten Marktplatz, jährlich im Juni

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Mit Lörrach eng verbunden und „seelisch bereits eingemeindet“ fühlte sich der erste Bundespräsident Theodor Heuss. Im Stadtteil Tumringen lebte seit 1946 sein einziger Sohn Dr. Ernst Ludwig Heuss, Direktor der Wyberth (heute GABA), mit seiner Familie. Aufgrund dieses Umstands verbrachte Theodor Heuss oft seine Weihnachtsferien in Lörrach. In Erinnerung an den beliebten und volksnahen Bundespräsidenten wurden in Lörrach die Realschule und eine zentrale Straße in Tumringen nach Theodor Heuss benannt.

[Bearbeiten] Ehrenbürger

  • Ehrenbürger der Stadt Lörrach
    • 1818: Franz Columban Maier, Steueraequator
    • 1874: Reinhard Schellenberg, evangelischer Dekan
    • 1927: Dr. Erwin Gugelmeier, Bürgermeister (1906 bis 1926)
    • 1936: Ernst Wilhelm Schultz, Sparkassendirektor
    • 1939: Dr. Hermann Burte, * 15. Februar 1879, † 21. März 1960, Dichter und Maler
    • 1944: Prof. Max Laeuger, * 30. September 1864, † 12. Dezember 1952, Architekt und Künstler
    • 1953: Julius Wilhelm, Denkmalpfleger
    • 1963: Hans Stössel, Generaldirektor
    • 1968: Gaston Perrot, Bürgermeister der Parnterstadt Sens
    • 1971: Prof. Adolf Strübe, Kunstmaler
    • 1976: Etienne Braun, Bürgermeister von Sens
    • 1983: Egon Hugenschmidt, * 24. Juni 1925, Oberbürgermeister von Lörrach von 1960 bis 1984
    • 1996: Hans Unterseh, * 15. August 1930, † 2. August 2006, Generaldirektor der KBC
  • Ehrenbürger der früheren Gemeinde Brombach
    • 1948: Franz Ehret, Bürgermeister von 1919 bis 1933 und 1945 bis 1946
  • Ehrenbürger der früheren Gemeinde Haagen
    • 1922: Karl Müller, Bürgermeister 1878 bis 1922
    • 1933: Walter Köhler, Ministerpräsident von Baden
    • 1948: Adolf Rösch, Landtagsabgeordneter in der Weimarer Republik
    • 1951: Wilhelm Schöpflin, Fabrikant
    • 1956: Hans Schöpflin, Fabrikant
    • 1965: Albert Scheer, Bäcker
  • Ehrenbürger der früheren Gemeinde Tumringen
    • 1935: Oscar Grether, Fabrikant (war seit 1920 Ehrenbürger von Tumringen)
    • 1935: Adolf Ohm, Bürgermeister von Tumringen (1917 bis 1935)

Die früheren Gemeinden Hauingen, Stetten und Tüllingen hatten keine Ehrenbürger.

[Bearbeiten] In Lörrach geboren

Denkmal des Dichters Johann Peter Hebel
Denkmal des Dichters Johann Peter Hebel
Melanie Behringer (* 1985) Fußballnationalspielerin
Theodor Binder (* 1919) Arzt, Begründer einer südamerikanischen Indianerhilfe-Organisation
Juergen Boos (* 1961) seit April 2005 Direktor der Frankfurter Buchmesse
Walther Bringolf (1895 − 1981) Schweizer Politiker
Sebastian Deisler (* 1980) ehemaliger Fußballspieler
Käte Duncker (1871 − 1954) Politikerin
Florian Eckert (* 1979) Skirennläufer
Gustav Fehrenbach (1925 − 2001) Gewerkschafter
Klaus Michael Geiger (* 1962) Manager bei der WestLB
Richard Geppert (* 1963) Musiker
Wolfgang Gerstner (* 1955) Oberbürgermeister von Baden-Baden
Jürgen Grässlin (* 1957) Sachbuchautor und Pazifist
Harald Hauser (1912 − 1994) Politiker und Schriftsteller
Gerhard Hess (1907 − 1983) Romanist, Philologe und Wissenschaftspolitiker
Ottmar Hitzfeld (* 1949) Fußballtrainer
Ferdinand Hitzig (1807 − 1875) evangelischer Theologe
Paul Hübner (1915 − 2003) Maler und Schriftsteller
Jörg Kachelmann (* 1958) Meteorologe und TV-Moderator
Friedrich Kaiser (1815 − 1890) Historien- und Schlachtenmaler sowie Lithograph
Martin Kunzler (* 1947) Musiker
Max Laeuger (1864 − 1952) Architekt und Künstler
Klaus M. Leisinger (* 1947) Soziologe
Gabi Lippe (* 1967) Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
Thilo Muster (* 1965) Organist
Nelly Naumann (1922 − 2000) Japanologin
Marcel Nordmann (1890 − 1948) Landrat und Staatssekretär des Landes Baden
Monique Riesterer (* 1971) ehemalige Gewichtheberin
Hartmut Rosa (* 1965) Soziologe und Politikwissenschaftler
Hans-Peter Schwarz (* 1934) Zeithistoriker und Politikwissenschaftler
Ruth Schweikert (* 1965) schweizerische Schriftstellerin
Rainer Stickelberger (* 1951) Landtagsabgeordneter
Gustav von Hugo (1764 − 1807) evangelischer Theologe
Alfred Winkler (* 1946) SPD-Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg
Heinz Zuber (* 1941) Schauspieler

[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten, die in Lörrach gelebt oder gewirkt haben

Anneliese Augustin (* 1930) ehemaliges Mitglied des Bundestages
Hermann Burte (1879 − 1960) Dichter und Maler
Karl Bühler (1904 − 1984) ehemaliger Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg und Mitglied des Bundestages
Marion Caspers-Merk (* 1955) Mitglied im Deutschen Bundestag und Parlamentarische Staatssekretärin
Hermann Dietrich (1879 − 1954) Politiker der DDP
Werner Otto Feißt (1929 − 2006) Fernsehjournalist und Buchautor
Adolf Glattacker (1878-1917) 'Dölfi' - Kunstmaler und Lörracher Original
Johann Peter Hebel (1760 − 1826) Dichter und Pädagoge
Markus Manfred Jung (* 1954) Dichter und Schriftsteller
Christian Klar (* 1952) ehemaliges Mitglied der RAF
Clara Kress (1899 − 1971) Künstlerin
Richard Kurth (1908 − 1970) Konditor
Gabriele Langendorf (* 1961) Künstlerin und Professorin
Ulrich Lusche (* 1968) Landtagsabgeordneter
Egon von Neindorff (1923 − 2004) Lehrer der Reitkunst
Rainer Offergeld (* 1937) Bundesminister und Oberbürgermeister der Stadt Lörrach
Meret Oppenheim (1913 − 1985) Künstlerin und Lyrikerin
Nikolaus Piper (* 1952) Journalist
Peter Reinelt (* 1939) ehemaliger Landtagsabgeordneter
Toni Rothmund (1877 − 1956) Journalistin und Lyrikerin
Robert Seitz (1891 − 1938) Schriftsteller
Gustav Struve (1805 − 1870) Politiker und Revolutionär
Paul Werner (1900 − 1970) SS-Standartenführer und Ministerialrat im Dritten Reich
Roland Wiesendanger (* 1961) Physiker
Henning Wiesner (* 1944) Direktor des Münchner Tierparks Hellabrunn

[Bearbeiten] Literatur

  • Rolf Frei: Lörrach. Eine Stadt in Bewegung. Creavis-Verlag, Basel 2001. ISBN 3-9520-6987-6
  • Wolfgang Göckel et al., Stadt Lörrach (Hrsg.): Burghof Lörrach. Das Haus. Das Programm. Die Vorgeschichte. Verlag Waldemar Lutz, Lörrach 1999. ISBN 3-922107-46-X
  • Gerhard Moehring: Kleine Geschichte der Stadt Lörrach. DRW-Verlag Weinbrenner, Leinfelden-Echterdingen 2006. ISBN 3-7650-8347-X
  • Gerhard Speigler u. Dieter K. Tscheulin: Lörrach. Die ‚goldenen‘ 50er Jahre. 2. erw. Aufl., Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004. ISBN 3-8313-1403-9
  • Otto Wittmann et al., Stadt Lörrach (Hrsg.): Lörrach: Landschaft - Geschichte - Kultur. Verlag Stadt Lörrach, Lörrach 1983. ISBN 3-9800841-0-8

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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[Bearbeiten] Stadtplan

[Bearbeiten] Einzelnachweise

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