Neumünster
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Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Koordinaten: | Koordinaten: 54° 4′ N, 9° 59′ O54° 4′ N, 9° 59′ O |
Höhe: | 22 m ü. NN |
Fläche: | 71,63 km² |
Einwohner: | 78.177 (30. Sep. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 1091 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 24534 - 24539 |
Vorwahl: | 04321 |
Kfz-Kennzeichen: | NMS |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 04 000 |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile/Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Großflecken 59 24534 Neumünster |
Webpräsenz: | |
Oberbürgermeister: | Hartmut Unterlehberg (SPD) |
Neumünster ist eine kreisfreie Stadt im Herzen von Schleswig-Holstein am historischen Ochsenweg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Neumünster liegt am Rande einer weiten Sanderebene des holsteinischen Geestrückens. Im äußersten Norden erreicht im Bereich des Einfelder Sees und des Dosenmoores das östliche Hügelland das Stadtgebiet. Im Bereich des heutigen Einfelder Sees befand sich während der Weichseleiszeit ein Gletschertor, so dass der Raum Einfeld als Sanderwurzel gilt.
Kiel liegt etwa 30 km nördlich von Neumünster, während es in südlicher Richtung etwa 70 km bis Hamburg sind. Die Stadt Neumünster ist kreisfrei und grenzt an die Kreise Plön, Segeberg und Rendsburg-Eckernförde (im Uhrzeigersinn).
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Neumünster ist in folgende Stadtteile eingeteilt:
Stadtteil | Einwohnerzahl |
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Böcklersiedlung-Bugenhagen | 7.236 |
Brachenfeld-Ruthenberg | 12.196 |
Einfeld | 7.234 |
Faldera | 9.654 |
Gadeland | 5.524 |
Gartenstadt | 6.352 |
Stadtmitte | 21.849 |
Stör | 2.375 |
Tungendorf | 10.774 |
Wittorf | 6.903 |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Mittelalter
Das Stift Neumünster wurde im Jahre 1127 von dem Missionar und späteren Bischof von Oldenburg und Heiligen Vizelin (auch Vicelin) gegründet, urkundlich erwähnt unter dem Namen Wippendorp im Gau Faldera. Der heutige Name ist auf das von Vizelin erbaute Kloster Novum Monasterium (das „Neue Münster“) zurückzuführen.
1498 gründeten Augustiner-Nonnen ein Kloster auf der so genannten Klosterinsel, einer Flussinsel der Schwale.
[Bearbeiten] Frühe Neuzeit
Für die Fischzucht und den Betrieb von Mühlen wurde etwa 1503 durch Mönche erstmals die Schwale angestaut. Dabei entstand der Mühlenteich in der heutigen Innenstadt. Ein Jahr darauf brannte der Flecken, heute Kleinflecken, ab.
1637 kam es in Neumünster zu einem Großbrand unbekannter Ursache, bei dem der Großteil der Häuser vernichtet wurde. Die große Zeit Neumünsters als Tuchmacherstadt wurde 1760 mit Gründung der „Privilegierten Wollzeugfabrique“ auf der Klosterinsel eingeleitet. Es war die erste Fabrik, die in Neumünster entstand.
Der Großflecken löste 1769 den Kleinflecken gänzlich als Marktplatz ab. Bis 1948 fanden hier nun alle Märkte statt. Darunter war ein seit 1764 einmal in der Woche genehmigter Markt, der zuvor nur einmal jährlich am Todestag Johannes des Täufers stattfand.
1780 kam es zu einem weiteren Großbrand, der alle Häuser an der Plöner Straße und einen Teil der Häuser am Großflecken (insgesamt 46 Häuser) vernichtete.
[Bearbeiten] 19. Jahrhundert
Im Jahre 1808 nahmen spanisch-französische Truppen Napoleons Quartier in Neumünster. Durch ihre hohen Ansprüche belasteten sie die Stadt stark.
Die Schulpflicht gab es in Neumünster seit 1813. Zunächst wurden zwei „Vorbereitungsschulen“ eingerichtet.
Die Post, die ein großer Wirtschaftfaktor der Stadt war, beschloss 1816, in Neumünster eine „Extrapoststation“ und Anschlussstellen an die schnellen Postkutschen u.a. nach Kiel und Altona einzurichten. Kurz darauf wurde ein täglicher Postverkehr eingeführt. Reiter und Kutscher lieferten jeden Tag bis zu fünf Zustellungen. Der Tuchmacher Renck baute im gleichen Jahr die erste vollstufige Tuchfabrik auf und vereinigte damit alle Produktionschritte in einem Haus.
1817 fielen einem weiteren Brand, der am Großflecken entstand, einige Häuser zwischen Teich und Lütjenstraße den Flammen zum Opfer.
In Neumünster begann das Industriezeitalter 1824, als die Tuchfabrik Renck eine Dampfmaschine aus England importierte. Nur drei Jahre später wurde die gleiche Tuchfabrik von einem Feuer vernichtet, woraufhin 150 Menschen ihre Arbeit verloren. Die Fabrik wurde aber wieder aufgebaut und war bis 1884 in Betrieb.
Der Grundstein für die Vicelinkirche am Kleinflecken wurde 1828 gelegt. Der Baumeister war Christian Frederik Hansen. Gleichzeitig wurde eine Armenschule für Kinder sozial schwacher Eltern eingerichtet. Es gab auch eine sogenannte Fabrikschule für Kinder, die Kinderarbeit verrichten mussten. Am 11. Mai 1834 wurde die Vicelinkirche schließlich geweiht.
Der Industrielle Renck setzte sich sehr für eine Eisenbahnverbindung zwischen Neumünster und Rendsburg ein. Nach fünfjährigen Bemühungen ging 1845 die Strecke in Betrieb, nachdem 1844 die erste Neumünsteraner Bahnanbindung überhaupt, die Strecke Kiel– Neumünster–Altona, eröffnet wurde.
Nachdem am 20. Juli 1846 einige Kieler Professoren auf dem Großflecken die Bevölkerung dazu aufriefen, sich gegen die dänische Obrigkeit aufzulehnen, entstand bis 1848 nach und nach das vaterländische Aufbegehren gegen die dänische Fremdherrschaft. Preußen gewährte Holstein und Schleswig jedoch nicht die erbetene Hilfe, und so unterlagen die Truppen der beiden Fürstentümer 1850 dem dänischen Heer.
1852 beendete die erste Wasserleitung wenigstens teilweise den Zustand, dass Wasser aus Brunnen oder Flüssen geholt werden muss. Der Rencks Park wird 1857 am südöstlichen Rand der Klosterinsel angelegt. Zunächst im Privatbesitz von Tuchfabrikanten, wird der Park erst 1921 allen Bürgern zugänglich gemacht. Möglich machte dies der Erwerb durch die Stadt im Jahr 1915.
1860 wurden in Neumünster Hausnummern eingeführt. Ein Jahr darauf wurde ein Eisenbahnausbesserungswerk angesiedelt, das sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der größten Arbeitgeber in der Stadt entwickelte.
Im Jahre 1870 erhielt Neumünster das Stadtrecht. Die Entwicklung der Stadt im zweiten Teil des 19. Jahrhundert wurde wesentlich geprägt durch die weiter aufstrebende Textil-und Lederindustrie und den Ausbau zu einem Eisenbahnknotenpunkt im Zentrum Holsteins. Zur Silhouette Neumünsters gehörten bis in die 1970er Jahre zahlreiche Fabrikschornsteine. Das Stadtwappen zeigt dies heute noch.
1871 wurde die Holstenschule als Privatschule für Jungen aus dem höheren Bürgerstand gegründet. Auch die Gründung der Privaten Höheren Mädchenschule, die heute Klaus-Groth-Schule heißt und seit 1925 staatlich ist, fiel in diese Zeit.
1872 wurde die erste ständige Garnison nach Neumünster verlegt. Nach dem Abzug im Jahre 1897 wurde schließlich im Jahre 1899 das Schleswig-Holsteinsche Infanterie-Regiment Nr. 163 in einer eigens hierfür errichteten Kaserne (die spätere Sick-Kaserne) stationiert, wo es bis zur Auflösung nach dem Ersten Weltkrieg verblieb.
Das erste große Warenhaus wurde um 1891 eröffnet.
[Bearbeiten] Entwicklung ab 1900
1901 wurde Neumünster kreisfreie Stadt. 1903 wurden die Volksbank eG Neumünster und 1910 die Badeanstalt in der Klosterstraße eröffnet.
Im Ersten Weltkrieg war Neumünster wegen seiner Tuch-, Leder- und auch Metallindustrie von strategischer Bedeutung. Im Steckrübenwinter 1917 verhungerten dennoch viele Menschen.
Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Neumünster 1934 erneut Garnisonstadt. Das Infanterie-Regiment Nr. 46 und ein Teil des Artillerie-Regiments Nr. 66 bezogen die alte Sick- und die neue Hindenburg-Kaserne (die später die 6. Panzergrenadierdivision der Bundeswehr aufnahm) sowie die ebenfalls neu errichtete Scholtz-Kaserne. Zwischen 1935 und 1938 wurde auf 240 ha im Westen der Stadt ein großer Militärflugplatz gebaut. Die Holstenhallen, heute eine moderne Mehrzweckhalle, in der unter anderem die jährliche Baumesse NordBau stattfindet, wurde 1939 zunächst als Viehversteigerungshalle gebaut, dann aber als Flugzeugmontagehalle genutzt. Einen ersten Bombenangriff aus der Luft gab es in Neumünster 1941. Bis zum 25. April 1945 folgten sieben weitere Luftangriffe, der schwerste davon am 13. April 1945. Am Kriegsende wurde die Stadt kampflos den britischen Truppen übergeben. Anschließend gehörte sie zur britischen Besatzungszone.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Neumünster eine Flüchtlingswelle. 1947 hatte Neumünster 66.945 Einwohner; davon waren 16.375 Vertriebene oder Flüchtlinge (also fast jeder Vierte). Um dem daraus resultierenden Wohnraummangel zu begegnen, wurde ab 1950 ein Großteil des Militärflugplatzgeländes in eine Neubausiedlung, den neuen Stadtteil Böcklersiedlung, umgewandelt. Diese wurde nach Hans Böckler, dem ersten DGB-Vorsitzenden, benannt, welcher zum Baubeginn persönlich den Grundstein setzte.
Am 26. April 1970 fand die bislang letzte Erweiterung des Stadtgebietes von Neumünster mit den Eingemeindungen von Einfeld, Gadeland und Tungendorf-Dorf statt, nachdem im Jahre 1938 bereits Wittorf, Brachenfeld und Tungendorf der Stadt zugeschlagen worden waren. Die Einwohnerzahl erreichte kurz darauf ihren bisherigen Höchststand von rund 87.000 (siehe unten), und die Stadtfläche verdoppelte sich auf 71,57 km².
Der wirtschaftliche Strukturwandel nach dem Zweiten Weltkrieg äußerte sich im Niedergang der Leder- und Tuchindustrie, welche bis Ende der 1960er Jahre (Leder) bzw. 1992 (Tuch) vollständig aus dem städtischen Wirtschaftsleben verschwanden.
Mit der Räumung der drei im Stadtgebiet befindlichen Kasernen zwischen 1994 und 2003 endete die Geschichte Neumünsters als Garnisonsstadt.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1. April 1938: Brachenfeld, Wittorf, Teile von Gadeland und Tungendorf (Tungendorf-Stadt)
- 26. April 1970: Einfeld, Gadeland und Tungendorf (Tungendorf-Dorf)
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Neumünster nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte auch immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1803 erst 2.600 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 27.000. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl - auch durch die Eingemeindung mehrerer Orte am 1. April 1938 - auf 54.000.
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten innerhalb eines Jahres zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um rund 10.000 Personen auf 66.000 im Oktober 1946. Auch danach wuchs die Bevölkerung der Stadt weiter. Im Jahre 1972 erreichte die Bevölkerungszahl auf Grund der 1970 erfolgten Eingliederung von Einfeld, Gadeland und Tungendorf mit 86.745 ihren historischen Höchststand. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Neumünster nach Fortschreibung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein 78.333 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Ratsversammlung
- Bündnis 90/Die Grünen (3 Sitze), CDU (20 Sitze), FDP (2 Sitze) und SPD (18 Sitze) sind im Rat vertreten.
[Bearbeiten] Bürgermeister
Die (Ober-)Bürgermeister
1870 wurden Neumünster die Stadtrechte verliehen. Der erste Bürgermeister war 1870 Eduard Schlichting, gefolgt von Max Röer. Ihm wurde im Jahre 1904 der Titel Oberbürgermeister und am 27. Juni 1913 die goldene Amtskette überreicht. Die (Ober-)Bürgermeister seit 1870:
- 1870–1894: Eduard Schlichting
- 1894–1919: Max Röer
- 1919–1933: Detlef Schmidt
- 1933–1945: Max Stahmer
- 1945–1946: Gustav Bärwald (Oberstadtdirektor)
- 1946–1948: Ludolf Behnke (CDU)
- 1948–1950: Hugo Voß (SPD)
- 1950–1970: Walther Lehmkuhl (SPD)
- 1970–1988: Dr. Uwe Harder (SPD)
- 1988–1991: Franz-Josef Pröpper (SPD)
- seit 1991: Hartmut Unterlehberg (SPD)
Die Stadtpräsidenten
Seit dem 4. Mai 1950 gibt es in Neumünster einen Stadtpräsidenten. Er wird von der Mehrheitspartei in der Ratsversammlung vorgeschlagen, führt den Vorsitz in der Ratsversammlung und ist deren Repräsentant. Die Stadtpräsidenten seit 1950:
- 12. Mai 1950–11. Juli 1952: Paul Lohmann (SPD)
- 11. Juli 1952–25. Mai 1955: Max Johannsen (SPD)
- 25. Mai 1955–24. Mai 1956: Karl Rahe (CDU)
- 24. Mai 1956–24. Mai 1957: Max Johannsen (SPD)
- 24. Mai 1957–5. November 1957: Karl Rahe (CDU)
- 5. November 1957–18. Februar 1969: Max Johannsen (SPD)
- 18. Februar 1969–23. April 1974: Walter Jansen (SPD)
- 23. April 1974–14. April 1978: Alexandrine von dem Hagen (CDU)
- 14. April 1978–1. April 1982: Herbert Winkler (SPD)
- 1. April 1982–22. April 1986: Christian-Friedrich Peter (CDU)
- 22. April 1986–10. Mai 2002: Helmut Loose (SPD)
- 10. Mai 2002–15. April 2003: Helga Hein (SPD)
- seit 15. April 2003: Hatto Klamt (CDU)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Partnerstädte Neumünsters sind:
- Gravesham (Vereinigtes Königreich) seit 1980
- Koszalin (Köslin, Polen) seit 1990
- Parchim (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern) seit 1990
- Giżycko (Lötzen, Polen) seit 2000
[Bearbeiten] Patenkreis
- Kreis Lötzen, Polen seit 1954
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Klassizistische Vicelinkirche von 1834 (Architekt C.F. Hansen, siehe auch Marienkirche (Husum))
- Neugotisches Rathaus von 1900
[Bearbeiten] Museen
Das Museum Tuch und Technik Textilmuseum Neumünster wird im Herbst 2007 mit neuer Ausstellung in einem neuen Gebäude eröffnet. Es zeigt die Geschichte der Textilindustrie in Neumünster im Kontext der Stadtgeschichte.
Um den Fortbestand des in Neumünster befindlichen Eisenbahnmuseums, einer bisherigen Außenstelle des DB-Museums, wird zzt. heftig gerungen.
[Bearbeiten] Hans-Fallada-Preis
Seit 1981 vergibt die Stadt alle zwei Jahre den Hans-Fallada-Preis, benannt nach dem Schriftsteller Hans Fallada, der einige Jahre in Neumünster gelebt hat.
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
- Dosenmoor
- Steine am Einfelder See - Kunstprojekt im Norden der Stadt
[Bearbeiten] Zoologischer Garten
Der westlich der Stadt gelegene TierPark Neumünster wurde 1951 als Heimattiergarten Neumünster gegründet. Er hat sich lange durch eine konsequente Beschränkung auf Tierarten, die in Mitteleuropa heimisch sind oder waren, ein eigenständiges Profil erarbeitet. Heute hat man das Konzept erweitert, so dass neben Seehunden, Braunbären, Wisenten und zahlreichen anderen Tierarten der Region auch Eisbären und Berberaffen zu finden sind.
siehe auch: Liste zoologischer Gärten in Deutschland
[Bearbeiten] Sport
Sport in allen Sparten spielt in Neumünster eine besondere Rolle. Dies zeigt sich nicht nur zu den vielen Veranstaltungen, Wettkämpfen und Turnieren, sondern auch zum jährlichen Ball des Sports, der im Januar stets über 2.500 Besucher in die Holstenhallen lockt. 58 Sportvereine und -verbände sind in der Stadt organisiert. Die größten und bekanntesten Vereine sind VfR Neumünster 1910, SV Tungendorf, THC Neumünster, MTSV Olympia Neumünster, Polizeisportverein Neumünster (PSV), SC Gut Heil Neumünster, Turn- und Sportverein Einfeld und Blau-Weiß Wittorf, dessen Handballabteilung zusammen mit den Handballern der Freien Turnerschaft Neumünster (FTN) die Spielgemeinschaft (SG) WiFT Neumünster bilden. Der Volleyball Club Neumünster (VCN) ist eine Spielgemeinschaft von fünf Neumünsteraner Sportvereinen und dem SV Wasbek. Einer der mitgliederstärksten Vereine Neumünsters ist die Behinderten-Sportgemeinschaft (BSG Neumünster).
Eine vollständige Liste aller Sportvereine findet sich auf der Website der Stadt Neumünster.
[Bearbeiten] Stadtfeste
Seit 1974 wird an den vier Tagen, die dem ersten Donnerstag im Juni folgen, in Neumünster die Holstenköste gefeiert. Dieses Stadtfest lockt jährlich über 200.000 Besucher in die Innenstadt. Neben Jahrmarktatmosphäre gibt es Musikdarbietungen unterschiedlicher Stilrichtungen rund um den Großflecken und den Kuhberg. Meistens treten dort einheimische Bands auf. Am jeweiligen Sonntag der Holstenköste findet ein stets gut besuchter Gottesdienst am Riesenrad auf dem Großflecken statt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft
Hauptbranchen: Maschinen- und Apparatebau, Kommunikationselektronik, Elektrotechnik, EDV und Softwareentwicklung, Chemiefaser- und Druckindustrie, Stahl- und Leichtmetallbau, Feuerverzinkerei und Metallveredelung, Eisenguss, Kunststoff- und Teppichindustrie, Recycling, Transportwesen und Logistik, Groß- und Versandhandel sowie großflächiger (Fach-)Einzelhandel. Darüber hinaus gibt es das Frachtpostzentrum im Industriegebiet Süd, wo die Deutsche Post AG eines ihrer bundesweit 22 Frachtpostzentren unterhält, und das Eisenbahnausbesserungswerk Neumünster der Deutschen Bahn AG.
Beschäftigungsstruktur:
- Versicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer 30.734 (Stand 30. Juni 2000)
- davon in der Wirtschaftsabteilung:
-
- Land- und Forstwirtschaft 304
- Energie, Bergbau/Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe 10.203
- Handel/Verkehr und Nachrichtenübermittlung 8.864
- Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe/Dienstleistungen, soweit nicht anderweitig genannt/Organisationen ohne Erwerbscharakter und privat Haushalte/Gebietskörperschaften und Sozialversicherung 11.372
- Verarbeitendes Gewerbe (Betriebe mit im allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten): 60 Betriebe mit 5.974 Beschäftigten (Stand: 31. Dezember 2001)
- Bauhauptgewerbe (Betriebe mit im allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten): 18 Betriebe mit 959 Beschäftigten (Stand: 31. November 2000)
[Bearbeiten] Verkehr
Als einzige der vier kreisfreien Städte Schleswig-Holsteins hat Neumünster keinen Zugang zum Meer. Dafür liegt die Stadt sowohl an der Bundesautobahn 7 im Kreuzungspunkt der Bundesstraßen 205 und 430 als auch der Bahnstrecken von Hamburg nach Kiel und Flensburg, welche von hier abzweigen, und damit an zwei der Hauptverkehrsadern nach Skandinavien.
Neumünster hat vier Bahnhöfe im Stadtgebiet:
- Neumünster (ICE, EC, IC und EN sowie Halt regionaler Züge)
- Neumünster Süd (Strecke der AKN und der Nordbahn)
- Neumünster Stadtwald (Strecke der SHB)
- Neumünster Einfeld (Strecke der NOB)
Die Regionalbahn Schleswig Holstein fährt Neumünster aus Kiel oder Hamburg mit Regionalexpress- und Regionalbahnzügen stündlich oder zweistündlich an.
Die AKN Eisenbahn AG fährt mit ihren Triebwagen von Neumünster aus über Bad Bramstedt und Kaltenkirchen nach Hamburg-Eidelstedt und zeitweise weiter nach Hamburg Hbf.
Seit dem 15. Dezember 2002 fährt die Nordbahn zwischen Neumünster, Bad Segeberg und Bad Oldesloe im Stundentakt. Die Bahnstrecke Neumünster–Bad Segeberg war nach 18 Jahren Betriebsruhe im Dezember 2002 wiedereröffnet worden. Die Nordbahn ist eine Tochtergesellschaft der AKN.
Die Schleswig-Holstein-Bahn (SHB), auch eine Tochtergesellschaft der AKN, fährt seit 14. Dezember 2003 im Zwei-Stunden-Takt auf einer weiteren Bahnstrecke von Neumünster über Hohenwestedt, Albersdorf und Heide (Holstein) nach Büsum.
Weiterhin fährt stündlich die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) von Neumünster nach Kiel über Bordesholm und Flintbek und zurück.
Bis Dezember 2005 betrieb die NOB alle zwei Stunden auch den Flensburg-Express (FLEX) von Padborg (DK) nach Hamburg Hbf mit Halten in Flensburg, Tarp, Schleswig, Rendsburg, Nortorf, Neumünster und Elmshorn und zurück. Seit Dezember 2005 wird der Regionalverkehr auf dieser Strecke von der Regionalbahn Schleswig-Holstein als Schleswig-Holstein-Express bedient.
Seit September 1985 liegt die Bahnstrecke von Neumünster nach Ascheberg bei Plön für den Personenverkehr still. Im November 1995 wurde auch der Güterverkehr auf dieser Strecke offiziell eingestellt. Über das Schicksal dieser Linie ist noch nicht abschließend befunden worden. Bis Ende 2007 ist die Bahnstrecke zunächst einmal in ein Sicherungsprogramm des Landes aufgenommen worden, um eine eventuelle Wiederinbetriebnahme in der Zukunft zu ermöglichen. Aktuell wird durch private Initiative an der Einrichtung eines touristischen Draisinenverkehrs auf dieser Strecke gearbeitet.
In Neumünster ist ein Werk zur Fahrzeuginstandhaltung der Deutschen Bahn ansässig (siehe oben).
[Bearbeiten] Medien
In Neumünster erscheint die Tageszeitung Holsteinischer Courier (sh:z-Verlag) in einer Auflage von etwa 16.000. Diese Zeitung wurde 1872 gegründet und blieb bis 2001 selbstständig. Die Kieler Nachrichten bieten mit der täglichen Beilage Holsteiner Zeitung ebenfalls eine Regionalausgabe für Neumünster und das Umland. Darüber hinaus erscheinen verschiedene wöchentliche Anzeigenblätter wie der Wochenanzeiger, die Prima Sonntag und monatliche Veranstaltungsmagazine wie After Dark und Treffpunkt.
In der Nähe von Neumünster, in Ehndorf, betreibt die Deutsche Telekom AG einen Mittelwellensender für den Deutschlandfunk. Obwohl die Anlage sich auf dem Gebiet der Gemeinde Ehndorf befindet, wird dieser Sender oft als „Sender Neumünster“ bezeichnet.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1893, 21. April, Walter Bartram, † 29. September 1971, deutscher Politiker (CDU) , Ministerpräsident von Schleswig-Holstein 1950 bis 1951, MdB von 1952 bis 1957
- 1898, 17. April, Hans Blöcker, † 15. Juni 1988, deutscher Politiker (CDU), MdB, MdL (Schleswig-Holstein)
- 1913, 10. Juni, Annemarie Auer, † 7. Februar 2002, Schriftstellerin
- 1913, 24. Dezember, Gerhard Wessel, † 28. Juli 2002, früherer Präsident des Bundesnachrichtendienstes von 1968 bis 1978
- 1925, 4. März, Christa Meves, Schriftstellerin und Kinder- und Jugendpsychotherapeutin
- 1926, 24. April, Kurt Hamer, † 3. Januar 1991, dt. Politiker (SPD), von 1975 bis 1987 Vizepräsident des Landtages, danach Grenzlandbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein
- 1940, 5. Januar, Horst Beyer, Leichtathlet (Zehnkämpfer)
- 1941, 19. April, Edit Buchholz, Sportlerin (Tischtennis), dreifache deutsche Meisterin und zweifache Mannschafts-Europameisterin
- 1943, 4. Dezember, Volker Storch, Zoologe, Professor an der Universität Heidelberg
- 1944, 6. Januar, Jens Johler, Schriftsteller
- 1950, 25. November, Eckhard Cordes, ehem. Vorstandsvorsitzender der Mercedes Car Group, seit Januar 2006 Vorstandsvorsitzender der Holding Franz Haniel & Cie. GmbH
- 1951, 21. Oktober, Bernd Rohwer, deutscher Politiker (SPD), Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein (2000-05)
- 1958, 25. Januar, Michael Simon, Theaterregisseur
- 1959, 20. Februar, Sabine Kaack, Schauspielerin
- 1959, 1. November, Heinrich Detering, Literaturwissenschaftler und Lyriker
- 1963, 2. Juni, Lutz Mathesdorf, Comiczeichner, Kinderbuchautor, Chefzeichner von Fix und Foxi
- 1971, 18. April, Stefan Schnoor, Fußballspieler (früher beim Hamburger SV und beim VfL Wolfsburg), jetzt Holstein Kiel
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten
- um 1090, Vizelin, † 12. Dezember 1154, Bischof von Oldenburg, Missionar der Slawen
- 1690, 12. Juni, Joachim Beccau, † 16. September 1754, dt. Dichter und Opernlibrettist
- 1893, 21. Juli, Hans Fallada, † 5. Februar 1947, Reporter und Schriftsteller
- 1933, 16. April, Ludwig Haas, dt. Schauspieler („Dr. Dressler“ aus der TV-Serie Lindenstraße)
- 1940, 11. März, Kajo Schommer, dt. Politiker (CDU), ehemaliger Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Liegenschaften der Stadt Neumünster, später sächsischer Wirtschaftsminister (1990 bis 2002)
- 1940, 13. August, Dirk Sager, ZDF-Journalist, Auslandskorrespondent und Leiter des ZDF-Studios Moskau
- 1946, 27. Juni, Uwe Döring, dt. Politiker (SPD), Minister für Justiz, Arbeit und Europa des Landes Schleswig-Holstein
- 1957, 24. Mai, Angelika Beer, dt. Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Europaabgeordnete, von 2002 bis 2004 Bundesvorsitzende der Partei
[Bearbeiten] Literatur
- Reinhold Möller: Neumünster – Die 50er und 60er Jahre. Wartberg Verlag Gudensberg-Gleichen, 2000, ISBN 3-86134-956-6
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Neumünster – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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