Frankfurt-Niederrad
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Wappen | Karte | ||
Basisdaten | |||
Fläche: | 2,894 km² | ||
Einwohner: | 22.619 | ||
Bevölkerungsdichte: | 7.850 Einwohner/km² | ||
Postleitzahlen: | 60528 | ||
Vorwahlen: | 069 | ||
Gliederung | |||
Ortsbezirk: | 5 – Süd | ||
Stadtbezirke: |
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Website |
Niederrad ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main und liegt westlich von Sachsenhausen und östlich von Schwanheim. Im Norden grenzt Niederrad an den Main, im Süden und Westen ist es von einem Teil des Frankfurter Stadtwaldes umgeben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Allgemeines
Der Stadtteil ist hauptsächlich als Wohngebiet ausgewiesen. Er beinhaltet die in den 1920ern unter Städteplaner Ernst May entstandene Wohnsiedlung Bruchfeldstraße sowie die Adolf-Miersch-Siedlung und die Siedlung Im Mainfeld. Die Kaufkraft beträgt 18.245 Euro pro Einwohner (Stand: 2003).
Niederrad ist Standort des westlichen Teils der Universitätsklinik Frankfurt und namensgebend für einige wichtige Frankfurter Institutionen, doch weder die Galopprennbahn Niederrad noch die Bürostadt Niederrad liegen innerhalb der Stadtteilgrenzen. Auch das Klärwerk Niederrad liegt nur benachbart im Stadtteil Schwanheim.
[Bearbeiten] Verkehr
Niederrad ist an das Netz der S-Bahn Rhein-Main sowie an das städtische Straßenbahn- und Omnibusnetz angebunden. Sowohl die Linien S7, S8 und S9 Richtung Riedstadt, Wiesbaden und Hanau als auch Regionalzüge nach Koblenz und Mannheim halten am Bahnhof Frankfurt-Niederrad, der für den S-Bahnbetrieb als Hochbahnhof errichtet wurde.
Die Straßenbahnlinien 15, 12 und 21, die ihren Ursprung im Netz der Frankfurter Waldbahn haben, verbinden den Stadtteil mit Offenbach, der Innenstadt, dem Stadion, Schwanheim, dem Gallus und den östlichen Frankfurter Stadtteilen. Langfristig ist hier der Ausbau zur U-Bahnstrecke D vorgesehen. Auch die Omnibuslinien 51 (nach Höchst), 61 (zum Flughafen und Südbahnhof) und 79 (in die Bürostadt) fahren durch Niederrad.
[Bearbeiten] Politik
- Niederräder Ortsbeiräte: 7
- Niederräder Stadtverordnete: 3 – Prinzessin von Hannover (CDU), Elke Tafel (SPD) und Yanki Pürsün (FDP)
[Bearbeiten] Geschichte
Erstmalige Erwähnung findet der im Jahre 1900 nach Frankfurt eingemeindete Stadtteil im Jahre 1151 als Rode (Rodung) im damaligen Reichswald Damals bestand der Ort bereits aus 15 Häusern. Die Erwähnung des Sandhofes, einer königlichen Wasserburg erfolgt erstmals 1193 in einer Urkunde, in der bezeugt wird, dass der Ritter Konrad von Hagen 200 Morgen Land erwarb. Den Wald zwischen Frankfurt und Niederrad, der später auch als Teil des Frankfurter Stadtwalds bezeichnet wird, erwirbt die Freie Reichsstadt Frankfurt bereits 1372. Da direkt an einer Schleife des Main gelegen, bildete sich in Niederrad eine Nebentätigkeit der Landbevölkerung für Waschen und Färben heraus, zumal das Ackerland auch sehr begrenzt war. Lange Zeit bezeichneten es die Frankfurter als Wäscherdorf, da bald mehr als 100 Betriebe die Wäsche an einem weichen Wasser führenden Bach (großer Waschbach genannt) reinigten und anschließend bleichten.
Im Jahre 1850 hat Niederrad 2000 Einwohner. 15 Jahre später erfolgt die Eröffnung der Pferderennbahn und wiederum nach 15 Jahren wird 1880 eine Eisenbahnbrücke nach Frankfurt über den Main erbaut. Der Bau einer Schleuse (1883) und die Inbetriebnahme eines Klärwerks (1887) folgen vor der endgültigen Eingemeindung zur Stadt Frankfurt. Niederrad hat zu diesem Zeitpunkt am 1. Juli 1900 8.800 Einwohner. In Niederrad erbaute der Kaufmann Eugen René Lacroix 1925 mit 350 Mitarbeitern sein inzwischen internationales Delikatessenunternehmen und stellt dort auch die ihn berühmt gemachte Schildkrötensuppe her. Eine Zeitzeugin erwähnte, dass der ganze Hof voller Schildkröten war und Lacroix jede einzelne beäugte.
Nach dem Krieg zählt Niederrad zählt (1950) 18.000 Einwohner und wächst in den nächsten Jahren kontinuierlich. Schon 11 Jahre später sind es 25.000 Einwohner und mit dem 1963 begonnenen Bau der "Bürostadt im Grünen", inzwischen als Bürostadt Niederrad bekannt, wird der Stadtteil auch in der Geschäftswelt bekannt.
[Bearbeiten] Sehenswertes
- Als Fabrikgebäude wurde von 1761 bis 1781 der Barockbau des Frauenhofes errichtet. Das Anwesen mit dem Torbogen über die Kelsterbacher Straße lag ursprünglich am Rande des Dorfes. Ab 1841 war sie zeitweilig im Besitz des Katharinen- und Weißfrauenstifts. 1937 wurden große Teile des Anwesens abgebrochen, erhalten blieb lediglich der Torbogen mit den beiden Seitenflügeln. 1944 wurde der Torbogen durch einen Bombentreffer schwer beschädigt und nur provisorisch repariert.
- Die 1927 entstandene Wohnsiedlung Bruchfeldstraße („Zickzackhausen“) ist ein Teil des Großprojektes Neues Frankfurt, das unter den Frankfurter Stadtplaner und Architekt Ernst May entstand. Ihrer besonderen winkligen Fassadenanordnung verdankt sie den Spitznamen „Zickzackhausen“.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Category:Frankfurt-Niederrad – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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Koordinaten: 50° 5' 18" N, 8° 38' 37" O