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Freie Volksbühne Berlin - Wikipedia

Freie Volksbühne Berlin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Freie Volksbühne Berlin

Die Freie Volksbühne Berlin e.V., die traditionsreichste Besucherorganisation in Berlin, hat eine aufregende, wechselvolle Geschichte: Zigtausenden von Berlinern ebnete sie den Weg in die Theater, sie gründete Bühnen und engagierte sich für innovative Stücke. Gesellschaft, Bühnenästhetik und Vertriebswege haben sich im Lauf der Zeit verändert, nicht aber das Ziel: Mit modernen Informations- und Serviceangeboten weckt die Freie Volksbühne Berlin wie schon zur Zeit ihrer Gründung Lust auf Kultur.


[Bearbeiten] Die Gründungsjahre

Die Freie Volksbühne Berlin wurde 1890 als erste kulturpolitische Massenorganisation der deutschen Arbeiterbewegung mit dem Ziel gegründet, gesellschaftlich und sozial schwächer gestellten Bevölkerungsgruppen einen Zugang zu Bildung und zum kulturellen Leben zu ermöglichen. Schon bald nach ihrer Gründung wurde aus dem Verein eine große Organisation, die kulturpolitische Akzente setzte und eine wechselvolle Geschichte durchlief.

Im Aufruf zur Gründung einer Freien Volksbühne wurden am 23. März 1890 Ziel und Anspruch der Freien Volksbühne Berlin im Berliner Volksblatt unter dem Motto "Die Kunst dem Volke!" zusammengefasst. Die gravierenden gesellschaftspolitischen Veränderungen der Zeit ermöglichten erst den Versuch, die Ausgrenzung des Proletariat aufzuheben.

Die Freie Volksbühne ermöglichte ihren Mitgliedern den Theaterbesuch zu ermäßigtem Preis, indem sie einen einheitlichen Mindest-Betrag von damals 50 Pfennig festlegte und die Sitzplätze jeweils verloste. Erstmals in der Geschichte traten so organisiertes Theater und organisiertes Publikum einander gegenüber. Neben dem Mann der ersten Stunde, dem Theaterdirektor Otto Brahm, stand der kämpferische Dr. Bruno Wille, dessen erklärtes Ziel sowohl gestalterische als auch parteiliche Unabhängigkeit war und der den Mitgliedern der neuen Organisation soviel Gestaltungsfreiheit wie möglich einräumen wollte. Die Volksbühne sollte lediglich auch für eine breitere Arbeiterschicht bezahlbar sein. Brahm selbst, der zuvor u.a. auch das Deutsche Theater geleitet hatte, nahm die Freie Bühne als unmittelbares Vorbild für die Freie Volksbühne. Wie die Freie Bühne sollte auch sie Stücke in ihren Spielplan aufnehmen, die von der Zensur verboten waren und daher an den öffentlichen Bühnen nicht gespielt werden durften. In den geschlossenen Aufführungen für die Mitglieder konnten neben beliebten Klassikern von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller also auch aktuelle und kritische Bühnenstücke gezeigt werden. Das Bestreben nach eigenständiger künstlerischer Leitung spiegelt sich auch im Namen FREIE Volksbühne wider. Mit der ersten Aufführung, Henrik Ibsens "Stützen der Gesellschaft", nahm die Freie Volksbühne ebenfalls eine programmatische Auswahl vor und erfuhr gleichermaßen Jubel und Kritik. Gerhart Hauptmanns frühe Entwicklung war eng mit der Freien Volksbühne verknüpft. Bald nach der Ibsen-Premiere wurde Hauptmanns bereits an der Freien Bühne uraufgeführtes Drama "Vor Sonnenaufgang" in Anwesenheit des Autors auch in der Freien Volksbühne inszeniert.

Vereinsblatt der Freien Volksbühne - 1906/07, Heft 1
Vereinsblatt der Freien Volksbühne - 1906/07, Heft 1

Begleitet wurden die Aktivitäten der Freien Volksbühne von Anbeginn an durch regelmäßig erscheinende Vereinsblätter oder Monatsschriften für die Mitglieder. Lebhafte interne Diskussionen über die künstlerische Entwicklung prägten die junge Organisation ebenso wie die politischen Instrumentalisierungsversuche und die damit einhergehend kritische Beäugung durch das wilhelminische Deutschland, dem die kulturelle Erhebung der Arbeiterschicht zutiefst suspekt war. Bereits 1892 wurde Wille in einer Generalversammlung nach einer eklatanten Auseinandersetzung mit dem damaligen Vorstandsmitglied Julius Türk gestürzt und gründete daraufhin die "Neue Freie Volksbühne". Am selben Tag wählte die Freie Volksbühne den damaligen führenden Kopf der Arbeiterbewegung, Franz Mehring, zum neuen Vorsitzenden. Fortan existierten so zwei getrennt operierende Volksbühnenvereine in Berlin, die erst ab 1913 mit dem gemeinsamen Ziel ein eigenes Theater zu bauen, wieder kooperieren und sich 1919 wieder vereinigen sollten.

[Bearbeiten] Ein eigenes Haus und der I. Weltkrieg

Nach jahrelangen Planungen der beiden rasch auf 70.000 Mitglieder angewachsenen Organisationen begann ein Jahr vor Kriegsbeginn der Bau der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, ehemals Bülowplatz, nach einem Entwurf von Oskar Kaufmann.

Der 1914 vollendete Bau war in zurückgenommener Eleganz und Abkehr vom barockgestalteten Hoftheater ganz auf die Bedürfnisse eines Großstadtpublikums zugeschnitten. Mit einer gelungenen Mischung aus intimer Atmosphäre und gleichermaßen festlichem Ambiente entsprach das Theater mit seinen 2.000 Plätzen somit der demokratischen Grundhaltung, die diesen Bau in Besitz nehmen sollte. Technisch gesehen besaß die Freie Volksbühne damals das am modernsten ausgestattete Theater.

Die Eröffnung der Volksbühne wurde von der Presse hurrapatriotisch als "Kulturtat inmitten des Kriegslärms" gefeiert, "um die uns unsere Feinde staunend beneiden können". Trotzdem wurde den Vereinen auch weiterhin das alte Misstrauen entgegengebracht, das in moralischen Einwänden zur volkserzieherischen Arbeit vor sozialistischem Hintergrund begründet lag. Zu intensiven Auseinandersetzungen um die künstlerische Leitung kam es nach der Eröffnung des Hauses zwischen künstlerischem Ausschuss und Vorstandsvorsitz. Mit dem neuen großen Haus konnte man in direkte Konkurrenz zu den anderen Bühnen treten. Der Spagat bestand zwischen politischer und sozialer Zielstellung der Vereine. Man musste einerseits den Bestand der großen Besucherorganisation und ihrer proletarischen Basis sichern, sich andererseits aber nun auch bestimmten Geschäftsgebaren des Privattheaters und somit dem Bürgerlich-Klassischen öffnen. Max Reinhardt übernahm 1915 als erster Direktor der Freien Volksbühne das Theater. Unter seiner Führung und mit Friedrich Kayßler als künstlerischem Leiter konnte die Stagnation und der kriegsbedingte Rückgang der Mitgliederzahlen erfolgreich aufgefangen und schließlich die Zahl der Mitglieder sogar verdoppelt werden. Dennoch stand die Freie Volksbühne weiterhin unter permanenter Beobachtung durch Polizei und Politik ob ihres Zwecks und ihrer ideologischen Ausrichtung.

[Bearbeiten] Die Volksbühne in der Weimarer Republik

Die Kunst dem Volke inmitten politischer Instrumentalisierungsversuche

Zum Ende der Spielzeit 1919/20 konzentrierte sich die wiedervereinigte Volksbühne auf die Planung eines zusätzlichen Neubaus, der Krolloper, in Ergänzung zu der Volksbühne am Bülowplatz. Wiederum wurde Kaufmann mit der Aufgabe betraut, die sich aufgrund der schwierigen Finanzierungslage jedoch vom ersten Spatenstich am 23.Juni 1921 bis 1924 hinzog.

Die Fertigstellung des Baus durch die Volksbühne konnte jedoch nicht mehr geleistet werden, woraufhin der preußische Staat das Haus, die spätere Staatsoper am Platz der Republik (Krolloper), noch im Bau übernahm. So blieben die Volksbühnen-Mitglieder am Abend der Wiedereröffnung lediglich Zaungäste an einem Gebäude, das einmal ihr neues Haus werden sollte. Für die regulären Vorstellungen wurden jedoch ermäßigte Karten-Kontingente für Volksbühnen-Mitglieder verabredet. Die Inflationsjahre ließen Theaterbesuche für die unteren Einkommensschichten zu unerschwinglichem Luxus werden, Karten kosteten zu Spitzenzeiten zwischen 120.000 und 150.000 RM. Während es hier zu zahlreichen Austritten kam, drängten immer mehr kleinbürgerliche und mittelbürgerliche Gruppierungen in den Verein, die sich ebenfalls von der wirtschaftlichen Misere betroffen sahen und die regulären Preise nicht mehr zahlen konnten.

Im konfliktreichen Spannungsfeld zwischen ökonomischen Grundlagen und künstlerischer Freiheit kam es 1923 zum Rücktritt Friedrich Kayßlers. Nach vieler Diskussion über die Nachfolge der künstlerischen Leitung fiel die Wahl auf den aus Stuttgart kommenden Fritz Holl. Er begann bereits in seiner ersten Spielzeit 1923/24 begann, den Spielplan für neue Stücke zeitkritischer moderner Dramatik zu öffnen, für die sein Vorgänger sich nicht offen gezeigt hatte. Ein Jahr später ging Erwin Piscator als Gast-Regisseur ein festes vertragliches Verhältnis mit der Volksbühne Berlin ein. In der Realität der Weimarer Republik bestimmte ein auf politische Neutralität und inhaltliche Unverbindlichkeit bedachter Kulturbetrieb die Situation. Piscator wollte dagegen ein Theater schaffen, das dem gemeinschaftlichen Zweck dient, eine im Aufsteigen begriffene Klasse mit dem Willen zur Veränderung der Welt geistig zusammen zu fassen. Piscators Inszenierungen, die sich durch die überzeugte Verwendung modernster technischer Mittel zeitgemäß und zukunftweisend zeigten, gaben der Organisation gleichzeitig etwas von dem zurück, was einst zu den Zielen ihrer Gründung gehört hatte.

Nach einer ersten schweren, kriegsbedingten Wirtschaftskrise stablisierte sich auch die Volksbühne im Zeitraum von 1924-26 wirtschaftlich. Zu jener Zeit erreichte die Zahl der Mitglieder mit 160.000 ihren Höchststand. Als riesige Mitgliederorganisation stellte sie im Berliner Kulturleben einen gewaltigen Machtfaktor dar und schien ihre Zielstellung, Kulturbringerin für die gesamte Volksgemeinschaft zu sein, erfüllt zu haben.

1927 kam es jedoch, nach inflationsbedingtem Mitgliederrückgang und Befürchtungen von Seiten des Vorstandes, Piscator würde den Charakter einer überparteilichen Kulturorganisation verändern, zum Zerwürfnis. Ausschlag für den Eklat gab Piscators Inszenierung von Ehm Welks "Gewitter über Gottland", in der der bekannte Schauspieler Heinrich George Claus Störtebecker spielte. Der Vorstand warf Piscator vor, das Stück einer tendenziös-politischen Umdeutung, genauer einer unzulässig verallgemeinernden und provozierenden Darstellung "sozialer Revolution" unterzogen zu haben, die ihm weder immanent, noch gewünscht war. Die Aussage aus dem Manuskript Ehm Welks "Dieses Drama spielt nicht nur um 1400" wurde von Piscator als Rechtfertigung der Inszenierung benutzt. Sie leitete jedoch eine scharfe öffentliche Auseinandersetzung über Kunst und Politik ein, die außerhalb der Organisation hohe Wellen schlug und im Inneren zu einer großen Krise führte.

Bald darauf gründete der Kritisierte seine erste Piscator-Bühne im Theater am Nollendorfplatz, für die sogleich eine überwiegend auf junge Mitglieder ausgerichtete Sondergruppe der Volksbühne geschaffen wurde, die ihm auch im neuen Haus von Anfang an Stammpublikum garantierte. Nachfolger Holls, der in Folge der Auseinandersetzungen 1928 zurückgetreten war, wurde Karl Heinz Martin, der bereits nach der Spielzeit 1931/32 seine Tätigkeit wieder beenden sollte.

[Bearbeiten] Das Dritte Reich und seine Auswirkungen auf die FVB

Nach dem unerwarteten Ausscheiden des bisherigen Theater-Geschäftsführers Heinrich Neft 1931 stand das Theater bis zur Übergabe an den Vereinsvorsitzenden Kurt Baake und den neuen künstlerischen Leiter Heinz Hilpert führungslos da. Baake, zuvor Staatssekretär, sollte der letzte wichtige Vorsitzende vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten werden. Hilpert war zuvor leitender Regisseur am Deutschen Theater gewesen und hatte dort eine Reihe glänzender Inszenierungen herausgebracht. Mit ihm hoffte man Ansehen und Ertrag der Volksbühne wieder steigern zu können. Die NSDAP jedoch, der die finanziellen Engpässe der vergangenen Jahre nicht verborgen geblieben waren, drängte bereits zu jenem Zeitpunkt wiederholt darauf, dass die Organisation ihren Spielbetrieb einstellen solle. Nur wenige Monate nachdem Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernannt hatte und sukzessive die demokratisch-bürgerlichen Rechte der Weimarer Republik außer Kraft gesetzt wurden, holte die NSDAP zum vernichtenden Schlag gegen den freien Kulturbetrieb aus und markierte damit das vorläufige Ende einer eigenständigen Volksbühne: Am 17. Mai 1933 erklärten Verwaltung und künstlerische Leitung ihren Rücktritt. Am kommenden Tag verabschiedete sich die Volksbühne in ihrer Zeitschrift von ihren Mitgliedern, nicht ohne berechtigte Sorgen ob der ungewissen Zukunft der gesamten Volksbühnenbewegung zu äußern. Kurz darauf wurden alle kulturellen Organisationen, auch die Volksbühne, unter dem Goebbelsschen Propaganda-Apparat zusammengefasst und dem Reichsverband Deutsche Bühne e.V. unterstellt. Goebbels strebte eine möglichst vollständige nationalsozialistische Kontrolle der Besucherorganisation an. Die Leitung sollte seinem Ministerium direkt unterstellt werden.

Auch den bisherigen Geschäftsführer und Generalsekretär, Dr. Siegfried Nestriepke, der schließlich auch die leitende Position im Dachverband der deutschen Volksbühnen innehatte, veranlassten die politischen Veränderungen zum Weggang.

In den Folgejahren wurden der Besucherorganisation der Volksbühne unter der Generalintendanz des Theaters von Eugen Klöpfer immer mehr eigene Befugnisse entzogen, bis sie 1939 schließlich ganz aufgelöst und ihr restliches Vermögen in Höhe von über 2 Mio. RM von der NSDAP beschlagnahmt wurde. Klöpfer hatte die Volksbühne 1938 als "ein vom deutschen Reich im öffentlichen Interesse betriebenes Institut" bezeichnet, das nur noch pro Forma im Vereinsregister vermerkt sei, und Ende desselben Jahres beim Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda deren Auflösung beantragt. Mit der fast vollständigen Zerstörung des nunmehr als Reichstheater betriebenen Hauses verschwanden die Reste der ehemaligen Volksbühne schließlich gänzlich in den Kriegswirren.

[Bearbeiten] Der Wiederaufbau

Nach 1945 mobilisierten sich sofort alle verfügbaren Kräfte für eine neue Volksbühnen-Ära, allen voran Siegfried Nestriepke, der nur auf den Moment der Neugründung gewartet zu haben schien. Das ehemalige Theater war im Krieg weitgehend zerstört worden. Ein Fundament für eine neue Freie Volksbühne auf den Trümmern einer nun geteilten Stadt zu gießen, gestaltete sich schwierig. Aufgrund der komplizierten Besatzer-Situation entstanden Verzögerungen, die durch die Bildung eines Vier-Sektoren-Ausschusses aufgefangen werden sollten. Während in Berlin ein zähes Ringen um Profil und Struktur einer neuen Volksbühne begann, wurde 1947 bereits der Bund der deutschen Volksbühnen gegründet. Nestriepke, federführende Gestalt im Berliner Wiederaufbau-Kapitel und glühender Verfechter des Volksbühnen-Gedankens, sprach sich leidenschaftlich für eine gemeinsame Freie Volksbühne aus, die selbstständig und frei den ursprünglichen Volksbühnengedanken in die neue Zeit tragen sollte. Doch eine Lösung war in diesem politisch instrumentalisierten Streit nicht zu erzielen. Bereits kurz nach der Gründung des Ausschusses separierte sich Alfred Lindemann, ein ideologischer Widersacher Nestriepkes und Wortführer der Inhaber der sowjetischen Lizenz, und gründete eine eigene Volksbühne für den sowjetischen Sektor, die dort dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) unterstellt wurde.

Die erste Hauptversammlung des Verwaltungsrates der neuen Freien Volksbühne in den drei westlichen Sektoren fand am 23.Februar 1948 statt. Für den eigenen Spielbetrieb bot sich vorerst das Theater am Kurfürstendamm an, das die Organisation in der Zeit von 1949 bis 1962 nutzte.

[Bearbeiten] Der Gerhart-Hauptmann-Preis

Bereits fünf Jahre nach der Neugründung der Freien Volksbühne initiierte Nestriepke anlässlich des 90. Geburtstags von Gerhart Hauptmann am 15. Novemeber 1952 den nach dem großen Schriftsteller benannten Dramatikerpreis. Zur Gründung verlas man einen Spendenaufruf und erklärte, der Preis solle von nun an alljährlich zum Geburtstag des Dichters einem oder auch mehreren Dramatikern, die in deutscher Sprache schreiben, verliehen werden: entweder im Rahmen eines Nachwuchs-Stipendiums oder als Ehrung für ein oder mehrere Werke bereits etablierter Dramatiker. Zu diesem Zweck wurde eigens eine Spendenmarke zu je 10 Pfennig gedruckt. Unter den Einsendern der Sammelkarten wurden Werke Gerhart Hauptmanns verlost. Später wurde dieser Preis durch die Einführung eines Abgabe-Pfennigs auf jede Eintrittskarte zu einer von den Mitgliedern direkt finanzierten Auszeichnung. Dass die Freie Volksbühne den von ihr ausgelobten Preis nach dem zu der Zeit bedeutendsten deutschen Dramatiker benannte, liegt auf der Hand, war Hauptmanns Aufstieg doch eng mit der Geschichte der Volksbühnenbewegung verbunden.

Spendenaufruf zum Gerhart-Hauptmann-Preis
Spendenaufruf zum Gerhart-Hauptmann-Preis

Derselbe progressiv denkende Kreis, der Hauptmanns sozial engagiertes, naturalistisches Frühwerk auf die Bühne brachte, baute die Berliner Volksbühne mit auf. Jahrelang hatten sich sowohl Autor als auch die Freie Volksbühne mit rigider Kritik und Zensur konfrontiert gesehen. Ebenso wie Hauptmann einige seiner größten Erfolge seinen Aufführungen der Volksbühne verdankt, so beruhen auch früher Publikumszuspruch und Kassenerfolg der Theater der Freien Volksbühne Berlin auf der Gestaltungskraft Hauptmanns, für die sich gerade das Volksbühnenpublikum sehr empfänglich zeigte. Der Name bedeutete also eine traditionelle Reflexion, bediente jedoch keinerlei inhaltliche Vorgabe an die Auswahl der auszuzeichnenden Dichter und Dramatiker.

Seine große Zeit hatte der Gerhart-Hauptmann-Preis in den fünfziger Jahren, als er auch die Aufmerksamkeit berühmter ausländischer Schriftsteller, wie z.B. Sartre und Cocteau, auf sich zog und damit internationale Bekanntheit erlangte. Zudem leistete er einen wichtigen Beitrag zur Kräftigung der jungen, noch lebenden und oft streitbaren deutschen Dramatiker und Dichter. So löste Rolf Hochhuts erstes großes Theaterstück Der Stellvertreter (1963) eine ebenso kontroverse wie lang andauernde Diskussion aus, die so genannte "Stellvertreter-Debatte". In dem Stück thematisiert der bis heute unbequeme Autor Hochhuth die Rolle Papst Pius XII. gegenüber dem Holocaust. Hochhuth bekam für dieses Werk ein Stipendium, das von der Hauptmann-Preis-Jury vergeben wurde.

Eine weitere Welle der Empörung löste der bis heute als unbequem bekannte für seine literarische Leistung jedoch gleichermaßen geschätzte Dichter Peter Handke bei seiner Auszeichnung für "Kasper" und Publikumsbeschimpfung im Jahre 1967 aus, als er anlässlich der Preisverleihung gegen den Freispruch des Polizisten wetterte, der Benno Ohnesorg, bekanntestes Opfer der aufflammenden studentischen Unruhen jener Zeit, erschossen hatte. 1968, dem Jahr der Studentenrevolte, entbrannte die Diskussion um politisch engagierte Literatur im Gegensatz zur Dichtung aus dem unpolitischen Elfenbeinturm vollends. Der Gerhart-Hauptmann-Preis stand, auch als Folge der Handke-Debatte vom Vorjahr, erstmals grundlegend infrage. Ab 1975 wurde der Gerhart-Hauptmann-Preis nur noch alle zwei Jahre verliehen. 1996 schließlich wurden vorläufig zum letzten Mal Dramatiker mit der viel beachteten Auszeichnung bedacht: Dominik Finkelde für das Stück "Abendgruß" und Jens Rodelt für "Trüffel.

[Bearbeiten] Die Freie Volksbühne im geteilten Berlin

Vom Bau der Mauer bis zu ihrem Fall

Die Zahl der Mitglieder der Besucherorganisation war nach dem Wiederaufbau und der engagierten Führung Nestriepkes stetig auf 120.000 angestiegen.

1961, nur zwei Jahre vor seinem Tod, übergab der große alte Mann der Volksbühnenbewegung, die Nachfolge an Günther Abendroth. Der ausgebildete Chemiker, der 1920 geboren worden war und die Freie Volksbühne erstmalig zur Zeit der Gleichschaltung aller Theater erlebte, stand im Gegensatz zu Nestriepke für einen weniger emotionalen, stärker auf Konsens und Machbarkeit ausgerichteten Pragmatismus. Abendroth, seit 1946 SPD-Mitglied, hatte u.a. die Bekanntschaft von Willy Brandt gemacht, der damals zum Ortsverband der SPD Wilmersdorf gehörte und sich ebenfalls zur Freien Volksbühne bekannte.

Die für ganz Berlin schicksalhafte Zeit des Mauerbaus fiel mit der Errichtung eines neuen eigenen Theaters im Berliner Westen zusammen. Der damalige Vereinsvorstand, der bereits in den 50er Jahren den Bau eines eigenen Hauses erwogen hatte, beauftragte den Architekten Fritz Bornemann mit der Planung eines Theaters, das 1.000-1.200 Menschen fassen konnte. Bereits am 1. Mai 1963 übergab Bornemann das Theater, das auf dem Wilmersdorfer Grundstück Schaperstraße, Ecke Meierottostraße errichtet wurde, an Erwin Piscator. Nach der Flucht vor den Nazis ins amerikanische Exil und anschließenden Jahren der Gastregie in diversen europäischen Ländern, gewann ihn Abendroth gleich nach Amtsantritt 1962 als FVB-Intendant zurück und zog somit einen Strich unter das alte Zerwürfnis der Zwanziger Jahre. Mit der oben erwähnten Uraufführungsinszenierung von Hochhuths "Stellvertreter" (1963 noch im Theater am Kurfürstendamm) lieferte Piscator eine der am meisten beachteten - und umstrittensten - Aufführungen der 60er Jahre, die eine Welttheaterbewegung auslöste. Weitere Aufführungen, die die Freie Volksbühne weltweit bekannt machen sollten, waren z.B. seine Inszenierungen von "In der Sache J. Robert Oppenheimer" von Heiner Kipphardt (Premiere 1964) und "Die Ermittlung" von Peter Weiss (Premiere 1965). Neben Max Reinhardt und Fritz Kortner galt er als einer der innovativsten Theaterregisseure des 20. Jahrhunderts.

Bis zu Piscators Tod 1966 stellte sich Abendroth bei kritischen Attacken hinter den berühmt-berüchtigten Verfechter des politischen Theaters, der der Freien Volksbühne ein Profil verliehen hatte, das sie deutlich von anderen Berliner Bühnen unterschied. Über ein grundsätzliches Verständnis hinaus mischte sich Günther Abendroth in den drei Jahrzehnten seines Vorsitzes jedoch nie in den Kompetenzbereich der Theaterleiter ein und blieb seinem Grundsatz: "Die Freiheit des Intendanten ist unantastbar" stets treu. Unter diesen Bedingungen inszenierten unter anderem Peter Zadek, Claus Peymann und Hansjörg Utzerath in den Sechziger Jahren moderne, kontrovers diskutierte Stücke.

Utzerath, ab 1967 Piscators Nachfolger, betrieb als erster künstlerischer Intendant der Freien Volksbühne ein Repertoire- sowie ein zeitgenössisches Kontrastprogramm. Auch das erste feste Ensemble der Freien Volksbühne geht auf ihn zurück. Dennoch führte er bewusst die Tradition Piscators weiter und brachte dessen Stellvertreter-Inszenierung im neuen Haus an der Schaperstraße erneut zur Aufführung. Auch der langjährige Verwaltungsdirektor Hugo Diederichs, der anfangs schon bei Oskar Fritz Schuh am Theater am Kurfürstendamm, dann bei Piscator, später unter Utzerath und bis in die Anfangszeit von dessen Nachfolger hinein die administrativen Geschicke des Hauses geleitet hatte, geht in die Geschichte der Freien Volksbühne ein.

Im Rahmen der Studentenbewegung um 1968 wurden zudem vermehrt Fragen nach möglicher Demokratisierung und Entwicklungsrichtung des Theaters laut. Abendroth, der mittlerweile Bezirksbürgermeister von Kreuzberg geworden war, richtete seinen Blick auf das Machbare und navigierte die Organisation der Freien Volksbühne Berlin sicher durch großstädtische Klippen aus künstlerischen Freiheiten, ökonomischen Realitäten, fiskalischen Zwängen und sozialpolitischen Konfrontationen.

Auch im Theater zeichnete sich fortan mehr Stabilität ab. Als Kurt Hübner das Theater 1973 übernahm, ahnte sicher niemand, dass diese neue Verbindung bis zum Jahre 1986 andauern und die längste durchgehende Intendanz markieren würde. Hübner, der 2006 seinen 90. Geburtstag feierte, ist heute Ehrenmitglied der Freien Volksbühne Berlin. Seine Ära stand im Zeichen großer Regisseure wie Rudolf Noelte, dessen Premieren-Inszenierung von Gerhart Hauptmanns "Die Ratten" 1977 als erste Produktion der Freien Volksbühne zum Theatertreffen eingeladen wurde. Auch Luc Bondy, Klaus Michael Grüber und Hans Neuenfels holte er an das Haus und sicherte damit qualitativ hochwertige Aufführungen.

Hans Neuenfels wurde 1986 zum Nachfolger Kurt Hübners ernannt. Damit kamen neue Regieformen ins Haus sowie strukturelle, innovative Ansätze, die Bühnen zu reformieren, wie zum Beispiel die Aufhebung der Trennung von Bühne und Zuschauerraum. 1988 feierte die Freie Volksbühne das 25-jährige Bestehen ihres Theaters in der Schaperstraße, zu dessen Anlass es eine Festschrift mit Grußworten des damaligen Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen sowie des Senators für kulturelle Angelegenheiten Volker Hassemer gab. Gekrönt wurde das Jubiläum mit der Festvorstellung "Die Schwärmer" von Robert Musil am 30. April 1988, in der u.a. Elisabeth Trissenaar und Hermann Treusch zu erleben waren. Der Schauspieler Hermann Treusch trat später die Nachfolge Neuenfels’ an und wurde somit zum letzten Intendanten der Freien Volksbühne Berlin (1990-1993).

[Bearbeiten] Die Freie Volksbühne Berlin nach der Wiedervereinigung

Nach dem Mauerfall wurde zunächst ein Volksbühnen-Verein im Berliner Ostteil neu gegründet mit dem Ziel, dass sich beide Vereine nach der staatlichen Wiedervereinigung wieder zusammenschließen würden. 1990 feierte die Freie Volksbühne Berlin im Theater in der Schaperstraße ihr hundertjähriges Jubiläum. Seit 1992, unter der neuen Vereinsvorsitzenden Frau Freydank versuchte die Freie Volksbühne nach Streichung aller Zuschüsse des Senats, unter anderem durch Vermietung des Theaters zuerst an Gastspiele, dann an private Betreiber, den Spielbetrieb zu sichern. Der Versuch eines dauerhaften Gastspielbetriebs schlug jedoch fehl. Dietger Pforte übernahm den Vorsitz des gemeinnützigen Vereins 1997 in einer schwierigen Phase. Als die Reserven des Vereins für den unsubventionierten Spielbetrieb aufgebraucht waren, sah man sich 1999 schließlich gezwungen, die Bühne zu verkaufen. Sie ist nunmehr als Haus der Berliner Festspiele bekannt. Seither konzentriert sich der Verein Freie Volksbühne Berlin auf die weitreichende Qualifikation als Besucherorganisation. Informations- und Serviceangebote führen durch die Vielfalt des Berliner Kulturlebens, geben Orientierungshilfen und erleichtern den Weg ins Theater. Mit ihrem jährlich stattfindenden FVB-Klassikkonzert trägt die FVB auch zum Berliner Kulturprogramm bei.

[Bearbeiten] Zeittafel

  • 23. März 1890 erster Aufruf zur Gründung einer Freien Volksbühne durch Bruno Wille
  • 19. Oktober 1890 erste Aufführung: Henrik Ibsen, "Stützen der Gesellschaft"
  • 9. November 1890 erste Aufführung: Gerhart Hauptmann, "Vor Sonnenaufgang"
  • 1913-1914 Bau der Volksbühne am Bülowplatz, heute Rosa-Luxemburg-Platz
  • 1915-1923 Max Reinhardt, erster Direktor
  • 1915-1923 Friedrich Kayßler, künstlerischer Leiter


Regisseure (Auswahl)

  • 1921 Jürgen Fehling, "Masse Mensch" von Ernst Toller
  • 1925-1927 Erwin Piscator, u.a. "Gewitter über Gottland" von Ehm Welk
  • 1949-1957 Siegfried Nestriepke, Intendant/ im Anschluss: Geschäftsführer
  • 1950-1953 Ernst Karchow, künstlerischer Leiter
  • 1953-1958 Oscar Fritz Schuh, künstlerischer Leiter
  • 1959-1960 Leonard Steckel (Schauspieler), künstlerischer Leiter
  • 1959-1960 Rudolf Noelte, künstlerischer Leiter
  • 1960-1962 Günter Skopnik, künstlerischer Leiter
  • 1961 Premiere von Piscators Inszenierung von Arthur Millers "Tod eines Handlungsreisenden", Theater am Kurfürstendamm
  • 1962-1966 Erwin Piscator, Intendant
  • 1963 Premiere von Piscators Inszenierung von Rolf Hochhuths "Der Stellvertreter", Theater am Kurfürstendamm
  • 30. April 1963 Fertigstellung des Theaters in der Schaperstr., Schlüsselübergabe des Architekten Fritz Bornemann an Erwin Piscator. Eröffnungsinszenierung "Robespierre" von Romain Roland.
  • 1967-1973 Hansjörg Utzerath, Intendant
  • 1973-1986 Kurt Hübner, Intendant
  • 1986-1988 Hans Neuenfels, Intendant
  • 1988-1993 Hermann Treusch, Intendant (und Schauspieler)

[Bearbeiten] Eine Auswahl bedeutender Schauspieler

Eine Auswahl bedeutender Schauspieler, die an den Theater der Freien Volksbühne gespielt haben

[Bearbeiten] Literatur

  • Burkhart Mauer, Simone Reber, Heiko Schier, Regine Walter-Lehmann, Heike Wiehle: Freie Volksbühne Berlin: nichts muß bleiben wie es ist 1890-1980, Hg. v. Freie Volksbühne Berlin e.V., stellv. durch Günther Abendroth. Berlin 1980.
  • Siegfried Nestriepke: Geschichte der Volksbühne. Teil 1: 1890-1914. Volksbühnen-Verl., Berlin 1930.
  • Siegfried Nestriepke: Neues Beginnen – die Geschichte der Freien Volksbühne 1946-1955. arani, Berlin 1956.
  • Dietger Pforte (Hrsg.): Freie Volksbühne Berlin 1890-1990. Beiträge zur Geschichte der Volksbühnenbewegung in Berlin. Argon, Berlin 1990. ISBN 3-87-024-168-3 (ln.), ISBN 3-87-024-169-1 (Br.)

[Bearbeiten] Weblinks

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