Kurt Hübner (Theater)
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Kurt Hübner (* 30. Oktober 1916 in Hamburg) ist ein deutscher Theaterregisseur, Schauspieler und Theaterintendant.
Hübner erhielt 1938 seine Schauspielausbildung am Deutschen Theater in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst bei Radio Hamburg als Nachrichtensprecher und Reporter und kam 1947 zum Deutschen Schauspielhaus in Hamburg als Regie- und Dramaturgieassistent. Sein Debüt als Regisseur gab er 1947 am Landestheater Hannover. Weitere Stationen in Göttingen, Ingolstadt und Freiburg im Breisgau als Schauspieler und Regisseur brachten ihn 1955 als Chefdramaturg und Hausregisseur zurück an die Landesbühne Hannover. 1957 wechselte er in gleicher Funktion an das Staatstheater Stuttgart, von wo aus er 1959 die Intendanz des Ulmer Theaters angeboten bekam.
Kurt Hübner zählt zu den bedeutenderen Theaterintendanten in Deutschland. Er schuf als Theaterleiter Freiraum für große Theatertalente. Ende der 1950er Jahre gab er als Intendant des Ulmer Theaters dem Regisseur Peter Zadek die Chance für seine ersten wichtigen Arbeiten, dort begann die Zusammenarbeit zwischen dem Bühnenbildner Wilfried Minks und Zadek. Die Schauspielerin Hannelore Hoger begann in Ulm unter Hübners Direktion ihre Karriere, und Peter Palitzsch inszenierte die Stücke von Bertolt Brecht, als der Kommunist Brecht in Westdeutschland verpönt war.
1962 ging Kurt Hübner an das Bremer Theater, blieb dort bis 1973 Intendant und schuf mit seinem Geschick, junge Talente um sich zu sammeln, das wichtigste Theater der Neuerer in den 1960er Jahren. Zadek, Minks und Palitzsch folgten ihm aus Ulm, und sie schufen mit Hübner den berühmten Bremer Stil. Die elfjährige Intendanz Hübners in Bremen gilt als eine der fruchtbarsten in der Theatergeschichte der Bundesrepublik mit Einflüssen über die Grenzen Deutschlands hinaus. Im Laufe der 1960er Jahre begannen an diesem Theater ihre Karriere unter anderen die Regisseure Peter Stein, Alfred Kirchner, Klaus Michael Grüber, Hans Neuenfels, Johannes Schaaf und Rainer Werner Fassbinder und die Schauspieler Bruno Ganz, Jutta Lampe, Edith Clever, Rosel Zech, Traugott Buhre und Vadim Glowna. Peter Stein und seine Schauspieler schufen hier die Basis für die spätere Arbeit und Gründung der Berliner Schaubühne. Bühnen- und Kostümbildner, die das Regietheater bis heute prägen, begannen ihre Laufbahn in Bremen, neben Minks waren das Karl-Ernst Herrmann, Jürgen Rose und Erich Wonder.
1973 wechselte Hübner zur Freien Volksbühne nach Berlin und bereitete seinen Regisseuren auch hier bis 1986 einen idealen Boden für spektakuläre Inszenierungen, unter anderem in den Arbeiten von Peter Zadek und Hans Neuenfels.
Nach 1986 übernahm Kurt Hübner keine Intendanz mehr. Er arbeitete fortan als freier Regisseur und vor allem als Theaterpädagoge.
1990 spielte er den Chef des Unternehmens Deutsche Röhren AG in dem Film Pappa ante Portas von Loriot.
Hübner erhielt 2005 den ITI- Preis zum Welttheatertag 2005. Das Internationale Theaterinstitut (ITI) würdigt damit das Lebenswerk des Regisseurs und Schauspielers. Dieser Preis wird seit 1984 jedes Jahr anlässlich des Welttheatertages am 27. März verliehen. Mit ihm werden Persönlichkeiten der deutschsprachigen Theaterszene ausgezeichnet, deren Arbeit über die Landesgrenzen hinaus wirkt. Bisherige Preisträger waren unter anderem George Tabori, Pina Bausch, Thomas Langhoff und Frank Castorf.
Kurt Hübner lebt augenblicklich in München.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Preise
- 1991: Fritz-Kortner-Preis
- 2000: Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum
- 2005: ITI-Preis zum Welttheatertag 2005
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hübner, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theaterregisseur, Schauspieler und Theaterintendant |
GEBURTSDATUM | 30. Oktober 1916 |
GEBURTSORT | Hamburg |
[Bearbeiten] Literatur
- Dietmar N. Schmidt: Kurt Hübner. Von der Leidenschaft eines Theatermenschen. Henschel Verlag 2006. ISBN 3-89487-560-7